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Autor Thema: Wer kann mir eine Stufe aus seltenen Mineralien zertrümmern ?  (Gelesen 6485 mal)

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Offline Collector

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Hallo
Wer könnte die abgebildete Stufe zerkleinern / schneiden / formatieren oder mittels eines ähnlichen Verfahrens ein paar kleine Stufen (5x7 bis 8x10 cm und ein paar Minis) daraus gewinnen ?  Bisherige Spalt- oder Zetrümmerungsversuche in den vergangenen Jahren blieben erfolglos, das Zeug ist dicht und zäh wie ein alter Lederschuh.  Aufgrund der Seltenheit der assoz. Mineralien wäre es jedoch zu schade, die Stufe zu entsorgen.

Es handelt sich um eine 12x16cm große, farblich schöne (grün-rosa-weiß-schwarz, tw. xx) Matrix aus Ägirin-Augit, mit Ägirin, Zorit, Rait, Steenstrupin (Ce), Mg-Arfvedsonit vom Yubileinya-Pegmatit,  Berg Karnarssurt, Lovozero-Massiv, Kola Halbinsel (selbst 1993 vor Ort geborgen und im geol. Instit. Apatity bestimmt)
Die Matrix besteht aus extrem verfilzt /verwachsenen mikrofeinen Ägirin-/Ägirin-Augit-Aggregaten ind einer Grundmasse aus Urtit.

Wer traut sich zu, das gute Stück kleinzukriegen ?   Und wenn ja, bitte lasst mich wissen, was der Spaß kosten wird.
Versandkosten (hin- und zurück) trage selbstverständlich ich.

Ich freue mich auf ermunternde Antwort(en).
Collector / Peter Seroka

Offline uwe

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Hallo Peter,

ich kenne natürlich nicht die Methode, wie Du das Stück teile wolltest. Mit einer üblichen Steinknacke wird es definitiv nicht gehen, aber wenn Du einen Meisel ansetzt und in Abständen mir einem schweren Hammer auf den Meiselkopf schlägst solltest Du Erfolg haben. Du mußt Dir das Stück mal genau ansehen und versuchen die Strucktur zu ergründen. An irgend einer Stelle läßt sich jeder Stein spalten. Wichtig ist, daß die Schwingungen in das Stück geleitet werden. Also wenige, aber möglichst kräftige Schläge. Da Zorit und Rait vom Karnasurt recht kleine  (aber feine) Kristalle bilden, dürfte die Erschütterung beim Schlagen zumindest bei diesen Mineralen keine allzugroßen Schäden hervorrufen. Mg-Arfvedsonit und Steenstrupin werden sicher an manchen Stellen zerbröseln, aber die kommen ohnehin im Pegmatit selten in frei gewachsenen Kristallen vor.

Gruß
Uwe

Offline wolfi

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Servus,

wie? Mit einer Presse geht das nicht? Das kann doch nicht sein? Aber ich denke mal, du weißt wovon du redest. Insofern werde ich mich hüten, dir jetzt meine Presse anzubieten.

Servus + Glück auf
Wolfi

Offline guefz

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Solche Problemfälle spanne ich normalerweise in einen Schraubstock und nehme eine Flex mit Diamantscheibe zum Schneiden. Wenn das Stück, wie hier, größer als die doppelte Schneidtiefe ist, schneide ich einmal rund herum und spalte den Rest mit einem Meißel.

Andererseits wäre es vielleicht nicht verkehrt gewesen, mal zu schreiben, was du schon versucht hast, damit wir hier nichts überflüssiges schreiben.

Offline pseudonym

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Zwischen 2 Stahlklötze legen die etwas niedriger als das Stück sind (so 2 cm ) dann mitm Vorschlaghammer drauf hauen -und zwar so das die beiden Stahlklötze den Hammer abfangen so das quasi ein ordentlicher Impuls in den Stein geht und ihn in Stücke bricht ,aber nicht pulverisiert ....

Offline Collector

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Hallo, vorab Dank an alle bisherigen Tippgeber.
Leider hatte ich bisher mit keinem gängigen Verfahren Erfolg.

*Uwe: An irgend einer Stelle läßt sich jeder Stein spalten. Nein, an diesem Stein definitiv keine Stelle , die sich spalten lässt. Ich konnte bisher nicht einmal ein paar kleinste Splitter oder Bruchstücke abschlagen.

*Wolfi: Unmöglich mit handelsüblichem Steinknacker. (Verwende eine Knacke 5.000 kp). Einen stärkeren Steinspalter habe ich nicht zur Verfügung. Wenn ich jedoch Deinen Begriff "Steinpresse" richtig deute, sind diese Pressen bereits Werkzeuge / Maschinen, die industriell verwendet werden. So, wie z.Bsp. die Steinpressen von MTA (Schweiz), welche Steine mit 30-50 to "zerteilen". Wenn Du so ein Gerät meinst - das sollte bestimmt gehen - aber da habe ich keinerlei Zugang, deshalb die Anfrage hier.

*Guefz: Auf Flex mit Diamantscheibe habe ich bisher bewusst verzichtet, da ich als Resultat keine geschnittenen Scheiben oder Stufen mit geschnittenem Boden mag. Stufen mit gesägten Schnittflächen wären meine letzte Option.

*Pseudonym: Dieses Gestein kann man nicht in Stücke brechen und eine Pulverisierung ist wegen des nadelig-haarig-büscheligen Aufbaus der Matrix ausgeschlossen.

Was habe ich bisher versucht ?

a) Steinspalter:  Verwende eine Knacke von Zuber (Modell MP5, 5.000 kp). Verschiedene Ansatzpunkte. Tiefste bisherige Eindringtiefe des Meißels ca. 15 mm.
b) Vorschlaghammer und Meißel: Flachmeißel (Schneide 25 mm), Hammer von 5-7,5 kg; Unterlage Stahlschienen und/oder Stahlklötze zum Abfangen. Keine Bruchstücke, keine Splitterung.

Was ich noch nicht versucht habe ?
a)Steinpresse 30-50 to (s.o.)
b)Mit nem Panzer drüber fahren
c)Dynamit

Mal sehn, was noch kommt.  Vorab nochmals danke und schönes Wochenende
Gruß Peter
« Letzte Änderung: 29 Feb 20, 23:31 von Collector »

Offline pseudonym

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*Pseudonym: Dieses Gestein kann man nicht in Stücke brechen und eine Pulverisierung ist wegen des nadelig-haarig-büscheligen Aufbaus der Matrix ausgeschlossen.



Also da fühl ich mich jetzt direkt herausgefordert .... immerhin hab ich bisher alles kaputt bekommen  ;D ,hast du mehr von dem Gestein ? Scheint recht interessantes Material zu sein ....

Angenommen ich würde es versuchen und schaffen .... könnt ich dann ein Stück haben ?

Offline Josef 84,55

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Hallo Peter,

wie wäre es mit anbohren und Spengkeilen, so könnte man den Druck weiter in den Stein hinein bekommen. Zwei bis drei 14mm Löcher, 6cm tief, sollten den Stein spalten und in eine Form bringen, die man mit der MP5 und 60° Meisseln weiter zerlegen kann.

Grüße Josef

Offline loismin

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Hallo Peter.

Wir haben in unserem Verein eine Zuber Presse mit 12 Tonnen Sprengkraft !
Mit der müßte das doch wohl gehen  !

Loismin

Offline uwe

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Da der Aegirinfilz sehr zäh ist nützt Druck allain wirklich nichts. Wie Robert ebenfalls geschrieben hat, wird ein kräftiger Impuls benötigt und der direkt auf den Stein. Nicht durch Zwischenlagen die Schwingungen dämpfen.

Mal ein Erlebnis zu meiner Behauptung, daß sich jeder Stein spalten läßt:

Ein bekannter hatte ein Grundstück in einem Steinbruch. Dort lag jahrelang ein ziemlich großer Felsbrocken. Auf den wurde von Laien immer wieder mit brößeren Vorschlaghämmern ohne Erfolg darauf herumgeschlagen. Schließlich rief man einen alten erfahrenen Steinbrucharbeiter. Der schaute sich lange den Stein an, redete mit ihm "ach, wie hat man dich denn behandelt" usw.  Dann nahm er einem großen Hammer, ein Schlag an die richtige Stelle und blopp fiel der Brocken in zwei Hälften auseinander.

Loismin Du kennst ja Sepp. Der hat als Jungendlicher in einem Steinbruch gelernt. Wenn ich mit dem gemeinsam in die Sulzbachtäler gezogen bin war es für mich immer wieder erstaunlich, wie er mit relativ wenig Aufwand die größeren Steine gesplatet hat. Erfahrung ist alles!

Übrigens, wenn das Material des eingangs erwähnte Stück nicht zu teilen wäre, würde dieses heute noch im Pegmatit des Lovozero-Plutones sitzen.

Gruß
Uwe

Offline loismin

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Hallo Uwe.

Klar kenn ich den Sepp .
Und klar ist auch, daß man Granit und Gneiss gut spalten kann wenn man die Schieferrichtung beachtet !
Das wird aber bei dem verfilzten Material auch nicht so leicht sein , glaube ich .
Gediegen Kupfer läßt sich auch nicht leicht spalten und meistens nicht mit schlagen, sondern nur mit genügend Druck !
Denke ich jedenfalls .

Gruß
Lois

Offline pseudonym

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Wie groß ist der Kamerad eigentlich ?

Aber Sprengkeile ... da haste auch wieder die unschönen Bohrstellen drin .
« Letzte Änderung: 01 Mar 20, 10:42 von pseudonym »

Offline Fabian99

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12cm x 16cm laut Bildbeschreibung

LG

Offline pseudonym

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Ah danke ,hatte ich übersehen ....

Kosten tuts bei mir nix ,ich würde nur Stück haben wollen ,welches nach Absprache .
« Letzte Änderung: 01 Mar 20, 11:04 von pseudonym »

Offline Collector

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Hallo

danke an alle, welche gute Ratschläge gaben: letztendlich hat es der Lois mittels einer 12 t Presse, bzw. mit einer Hilti geschaftt, das Monster klein zu kriegen.

Lois hat aus dem großen Brocken mehrere Stücke von 4x6 bis 6x8 cm herausgearbeitet.  Die Basis ist immer extrem zäher, feinstkristalliner dunkelgrüner Ägirin; Begleitmineralien (sub-mm bis Mikrokskop) sind Rait xx, Zorit xx, Lomonossovit, Eudialith und Natrolit.
Es sind durchweg Belegstufen, interessant für Systematiker, keine  Vitrinenstufen.

Sollte jemand interessiert sein, ich gebe ein paar der Stücke ab - gratis, Porto zahlt Empfänger. Allerdings müssen wir das Ende der Corona-Krise  abwarten, da bis dahin keine Postsendungen möglich sind.

Gruß
Peter / collector