Nochmal kurz zur Reliefumkehr - es hat mir doch keine Ruhe gelassen ....
Die "Urdonau"-Schotter (und Grobsande) der HMF aus dem Pannonium (jüngeres Neogen) sind ja auch so ein Beispiel - die relativ erosionsresistenten Schotterkörper des ehemaligen Flussystems bilden heute im Weinviertel (überwiegend bewaldete) Höhenzüge oberhalb der agrarisch genutzten Flächen, auf welchen (neben partiellem Löss) v.a. die "weichen" marinen Molasse-Sedimente (Tone, (Fein-)Sande, Schluff etc.) aus älteren Abschnitten des Neogens (Karpatium, Badenium, Sarmatium) zutage treten. Ursprünglich war aber natürlich der Flusslauf der "Urdonau" in ebendiese älteren marinen Sedimente eingetieft.
Roetzel et al. 1999 (siehe unten) schreiben dazu auf S. 44:
" Die Sande und Kiese mit typischen sedimentologischen Merkmalen der fluviatilen Fazies (...) sind die durch Reliefumkehr erhalten gebliebene Rinnenfazies eines Donauvorläufers aus dem Pannonium."
Nur als Beispiel dafür, dass der Begriff eben auch bei Lockersedimenten angewendet wird, wenn wirklich eine Umkehr vorliegt.
Wie gesagt, ob das auf die von Arndt genannten
Bergkuppen bzw. Geländeerhebungen
mit alten Flussschottern auch zutrifft, kann ich aus der Ferne natürlich nicht beurteilen - es klang mir aber sehr danach.
Roetzel u. a. 1999: R. Roetzel, O. Mandic und F. F. Steininger, Lithostratigraphie und Chronostratigraphie der tertiären Sedimente im westlichen Weinviertel und angrenzenden Waldviertel. In: R. Roetzel (Hrsg.), Arbeitstagung geol. BA Retz 1999, Wien 1999, 40 ff.