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Autor Thema: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien  (Gelesen 25314 mal)

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Offline Axinit

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #15 am: 02 May 20, 20:19 »
Servus,

die Septarien aus Callov bzw. Oxford-Sedimenten (wie die von Dir gezeigten) enthalten oft komplexe Gemische aus Kohlenwasserstoffen/Heterocyclen. Diese sind z. T. als Minerale anerkannt, z. T. nur unter Trivialnahmen bekannt.

Viele dieser Verbindungen, insbesondere die hoehermolekularen Vertreter, koennen ausgepraegte Lumineszenz zeigen.

Es ist natuerlich auch moeglich, dass diese teilweise recht fluechtigen Substanzen nicht mehr vorhanden sind. Uebrig bleiben dann nur die Verbindungen mit niedrig(er)em Dampfdruck.

Diese koennen durchaus auch in Kristalle eingebaut werden.

GA

Harald

Offline Bode

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #16 am: 02 May 20, 20:52 »
Hallo Harald,

mir waren die Kohlewasserstoffe bekannt. Beim Aufschlagen oder brechen der Septarien kam es immer wieder zum auslaufen von Petroleum, vor allem im Bereich Rémuzat. Auffallend ist, dass gerade in diesem Bereich aber fast keine Einschlüße in den Quarzen sind.
Hier noch ein Stück aus St. Genis mit einer Libelle und schwimmender Gasblase

Frankreich/Provence-Alpes-Côte d'Azur, Region/Hautes-Alpes, Département/Gap, Arrondissement/Garde-Colombe/Saint-Genis
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
,Frankreich/Provence-Alpes-Côte d'Azur, Region/Hautes-Alpes, Département/Gap, Arrondissement/Garde-Colombe/Saint-Genis
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien


Viele Grüße

Georg

Offline uwe

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #17 am: 03 May 20, 10:12 »
Fluoreszierender Fluorit ist ja nun nichts besonderes. Die Fluoreszenz sollte allerdings blau/violett sein - oder? Ich habe einen Fluorit aus Derbyshire welcher weißlichgelb fluoresziert und das nur an den Kanten. Ich hänge mal ein Bild unter UV LW an. Die violetten Stellen auf dem UV-Bild sind keine Fluoreszenz sondern die Spiegelung der Lampe, welche nur der Sensor der Kamera "sieht". Da ich auf Grund der Lichtverhältnisse mit meinem lichtstarken Festbrennweite-Objektiv aufgenommen habe ist die Tiefenschärfe nicht befriedigend, aber für die Darstellung des Fluoreszenzeffektes ausreichend. Als Beweis, daß ich es auch besser kann, zusätzlich ein Bild der Orginalstufe in besserer Qualität.

Kennt jemand diesen Effekt der Derbyshire-Fluorite auch?

Gruß
Uwe

Offline Lynx

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #18 am: 05 May 20, 17:53 »
Hallo zusammen

zu Fluorit (einiges hatte ich schon im  Mineraliensteckbrief von Fluorit geschrieben):

Die  typische blaue Lumineszenz von Fluorit wird durch zweiwertiges Europium Eu2+ emittiert(+,1-4).   Eu2+ ersetzt dabei das etwa gleich große und gleichwertige Ca-Ion. Der leuchtende Übergang im Eu2+ ist ein (Spin-)erlaubter Übergang mit zwei Konsequenzen:
  • die Lumineszenz ist schnell (Lumineszenzlebensdauer <1 µs) und
  • die Lumineszenz ist stark.

Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien


Letztlich ist diese blaue Lumineszenz so stark, dass sie alle anderen möglichen Beiträge überdeckt - es sei denn, der Fluorit enthält deutlich weniger Europium als üblich. In diesem Fall sieht man dann auch die anderen Beiträge(1, S.58). Nachdem der Europium-Gehalt für eine Fundregion durchaus typisch sein kann - vgl. z.B. (5) und auch das Stichwort Eu-Anomalie/Eu-anomaly - gibt es dann von manchen Fundstellen Fluorite, die nicht blau, sondern z.B. gelb (der von Uwe) oder rot leuchten (siehe z.B. Georgs Bild).

Spanien/Asturien (Asturias)/Ribadesella/Berbes/Berbes, Bergbaugebiet/Mina Ana
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien


Im allgemeinen Fall ist die Lumineszenz von Fluorit vorallem mit der von Setenerd-Ionen verknüpft. Als Leuchtzentren für gelbe Lumineszenz(6) kommen Dy3+, für gelb-grüne Yb2+, für orange Sm3+ und für grüne Er3+ als wohl häufigste Verursacher in Frage(2,3,6).

Vielleicht hat jemand noch Bilder nicht-blau leuchtender Fluorite. Wer kann beitragen? :-)

Grüße, Martin

(+) Leider wird an manchen Stellen im Internet als Verursacher der blauen Lumineszenz Erbium Er3+ genannt - z.B. bei Mindat und auch in unserem Mineralienportrait zu Fluorit. Er3+ leuchtet in CaF2 grün (und im NIR). Vermutlich handelt es sich bei dieser kleinen Ungenauigkeit um einen Übertragungsfehler...

(1) Gaft, M., Reisfeld, R., & Panczer, G. (2015). Modern luminescence spectroscopy of minerals and materials. 2nd ed. Springer.
(2) Czaja, M., Bodył-Gajowska, S., Lisiecki, R., Meijerink, A., & Mazurak, Z. (2012). The luminescence properties of rare-earth ions in natural fluorite. Physics and Chemistry of Minerals, 39(8), 639-648 zum .pdf.
(3) Sidike, A., Lee, K. H., Kusachi, I., & Yamashita, N. (2000). Photoluminescence properties of a natural fluorite. Journal of Mineralogical and Petrological Sciences, 95(8), 228-235. zum .pdf
(4) für synth. CaF2:Eu2+ siehe z.B. hier.
(5) Schwinn, G., & Markl, G. (2005). REE systematics in hydrothermal fluorite. Chemical Geology, 216(3), 225-248.
(6) Sidike, A., Kusachi, I., & Yamashita, N. (2003). Natural fluorite emitting yellow fluorescence under UV light. Physics and chemistry of minerals, 30(8), 478-485.

« Letzte Änderung: 07 May 20, 01:13 von Lynx »

Offline Lynx

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #19 am: 05 May 20, 19:51 »
Nochmal Hallo
zu den Einschlüssen im Allgmeinen haben wir hier im Lexikon einen Eintrag:
Einschlüsse
zu Einschlüssen in Quarz hier:
Einschlüsse in Quarz
Danke Georg für die Bilder!

Offline uwe

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #20 am: 06 May 20, 18:27 »
Hallo Martin,

bin gerade dabei meine Fluorite mal unters LW UV zu legen. Dabei fluoreszieren alle 3 Fluorite aus Weardale/UK, welche in meiner Sammlung liegen, kräftig weiß mit leichtem Blaustich. Ein Fluorit aus Zobes/Vgtl. fluoresziert grün. Mal sehen, was noch so raus kommt. Wenn ich durch bin (kann etwas dauern) stelle ich mal die Bilder der Fluoreszenz ein.

Gruß
Uwe

Offline Emil Box

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #21 am: 07 May 20, 00:04 »
Meine Fluorit Messungen.
creme weiss unter KW:
Sais, Sardinien
Berbes, Spanien
Baveno, Italien
Eyam, Derbyshire, England

Bei LW:
Berbes, Spanien (besser als KW)

M.f.G.
Milo
« Letzte Änderung: 08 May 20, 23:40 von Emil Box »

Offline Lynx

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #22 am: 12 May 20, 17:25 »
Hallo zusammen,

Eu2+ verursacht in Fluorit die starke blaue Lumineszenz und überdeckt andere Beiträge. Wenn nun so wenig Eu2+ eingebaut ist, dass blau nicht mehr dominiert, dann werden die anderen Beiträge sichtbar. Typischerweise treten Seltenerdionen in natürlichem Material nicht sortenrein auf, sondern gemeinsam in varriierendem Verhältnis. Andere Ionen und Fehlstelle, Strahlungsdefekte etc. kommen dazu. Das, zusammen mit der Anregung macht dann in der Lumineszenz unseren Farbeindruck aus.

Czaja (1) zeigt dazu Spektren und Sils (2) beschreibt anhand syntheischen Materials weitere Details (beide Publikationen finden sich als .pdf auf researchgate - ggf. mit dem Titel suchen).
Der Farbeindruck "gelb" könnte neben einer Dy3+-Emission eine Überlagerung verschiedener Beiträge sein - oder bei Fluorit auch von organischem Material herrühren.

Dazu kommt bei einer visuellen Betrachtung noch gegebenenfalls Reflexe des anregenden Lichts, die (je nach Lampe und Filterung) durchaus blaue, gelbe, rote Anteile beitragen können. Und ein blauvioletter Rest der Anregung + gelbe Emission macht gegebenenfalls einen weißen Gesamteindruck - wie eben bei denjeneigen Weißlicht-LEDs, die auf einer blauen Leuchtdiode mit gelbe Lumineszenzpigmenten beruhen.

Was also tun, wenn kein Spektrometer zugänglich ist? Ein paar Vorschläge zum Spielen - vielleicht hat jemand noch Ideen
Die Anregungswellenlänge ändern. Mit einem Filter, einer anderen Lampe etc.
Die Emission filtern. Mit einer Sonnenbrille, UV-Schutzfilter von Kameras, geeignetem klarem Plastik.
Die Emission durch ein Prisma anschauen - gibt es darin scharfe Linien? Wo?

Mehr Bilder wären interessant. Bei mir habe ich leider bislang nur Fluorite gefunden, die blau leuchten. Vielleicht gibt es noch jemanden, der Fotos macht, vielleicht sogar von weiteren Farben (außer blau und creme-gelbweiß).

Gruß derweilen, Martin



(1) Czaja, M., Bodył-Gajowska, S., Lisiecki, R., Meijerink, A., & Mazurak, Z. (2012). The luminescence properties of rare-earth ions in natural fluorite. Physics and Chemistry of Minerals, 39(8), 639-648

(2) Sils, J., Hausfeld, S., Clauß, W., Pahl, U., Lindner, R., & Reichling, M. (2009). Impurities in synthetic fluorite for deep ultraviolet optical applications. Journal of Applied Physics, 106(6), 063109.

EDIT: Sehr lustig. Das erste Zitat enthält ein natürliches smiley... heisst eigentlich 39 ( 8 ).
« Letzte Änderung: 12 May 20, 22:09 von Lynx »

Offline Bode

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #23 am: 12 May 20, 19:47 »
Hallo

hier noch mal blaue Quarze, dieses mal 2 Zepterquarze mit deutlich sichtbarer Phantombildung unter UV Licht. Bisher habe ich diese nur an den beiden Kristallen entdeckt.

Frankreich/Provence-Alpes-Côte d'Azur, Region/Hautes-Alpes, Département/Gap, Arrondissement/Orpierre/Ste Colombe
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
Frankreich/Provence-Alpes-Côte d'Azur, Region/Hautes-Alpes, Département/Gap, Arrondissement/Orpierre/Ste Colombe
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
,
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Frankreich/Provence-Alpes-Côte d'Azur, Region/Hautes-Alpes, Département/Gap, Arrondissement/Orpierre/Ste Colombe
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Viele Grüße
Georg Bode

Offline Lynx

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #24 am: 12 May 20, 23:00 »
Bleimineralien.
Cerussit, Leadhillit und Mimetesit.
Deutschland/Niedersachsen/Goslar, Landkreis/Schulenberg im Oberharz/Oberschulenberg/Grube Glücksrad
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
  Deutschland/Niedersachsen/Goslar, Landkreis/Schulenberg im Oberharz/Oberschulenberg/Grube Glücksrad
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
  Deutschland/Sachsen/Mittelsachsen, Landkreis/Freiberg, Revier/Sayda/Altväter samt Eschig
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien


Cerussit
Marokko/Drâa-Tafilalet, Region/Midelt, Provinz/Midelt, Cercle/Aït Oufella, Caïdat/Mibladen
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien


Cerussit PbCO3 luminesziert meist gelb ("Zitronengelb"), Anglesit PbSO4 wohl ebenso. Für Leadhillit (Susannit?) Pb4(SO4)(CO3)2(OH)2 ist zu erwarten, dass die Lumineszenz ebenfalls gelb ist (siehe auch oben). Die Phosphat/Arsenat/Vanadat-Gruppen in Pyromorphit Pb5(PO4)3Cl,  Mimetesit Pb5(AsO4)3Cl bzw. Vanadinit Pb5(VO4)3Cl lassen eine Farbverschiebung (Richtiung gelborange/rötlich) erwarten, siehe oben. Schließlich sollte Stolzit PbWO4 und Wulfenit PbMoO4 unter UV LW rot leuchten.

Aber was leuchtet gelb (bzw. dann rot)? Pb2+ leuchtet schon - aber eher im UV/blauen Bereich (1). Pb2+ könnte über Energietransfer beitragen. So würde Pb2+ dann zwar angeregt werden, die Emission käme aber von einem anderen Leuchtzentrum. Für Cerussit wurde die Beteiligung von Ag+ bzw. Cu+ ins Spiel gebracht (2).

Vielleicht weiß jemand von Euch noch genaueres?
Vielleicht hat jemand noch weitere Bilder lumineszierender Bleiminerale (Pyromorphit, Anglesit, Stolzit, Hedyphan, Lanarkite, ... oder andere...)?


Gruß, Martin


(1) Gaft, M., Reisfeld, R., & Panczer, G. (2015). Modern luminescence spectroscopy of minerals and materials. 2nd ed. Springer. seite 364f.
(2) Gorobets B. and Rogojine A. (2001): Luminescent spectra of minerals. Handbook. RPC VIMS, Moscow.
« Letzte Änderung: 12 May 20, 23:22 von Lynx »

Offline Lynx

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #25 am: 13 May 20, 18:03 »
Hallo zusammen,
 hab ein paar interessante Aspekte gefunden.

... Cerussit:
Anregung unter UV KW 248 nm (UVC)
Pb2+ wird kurzwellig angeregt (um 5eV, also um 248 nm, d.h. UV KW) und leuchtet dann um  2.75 eV  also rund 450 nm (1a,b).
Dazu gibt es eine Bande im UV, die mit 310 nm angegeben wird (2,3).
Da die breite Emission bei 450 nm einen weiten (aber deutlich niedrigeren) Ausläufer bis oberhalb von 650 nm hat, entspricht der gesamte Farbeindruck dann einem leicht grünlichen Gelbton (1a,b).
Diese Anregung entspricht einer Anregung der Matrix. Weil das Leuchtzentrum Pb2+ Bestandteil der Matrix (des Gitters) ist und kein Fremdeintrag, so kann dies als intrisische Lumineszenz von Cerussit: Anregung UV KW - Emission grünlich-gelbweiss betrachtet werden (1a). Sie tritt auch in synthtischen Cerussit ("Bleiweiss") auf (1a).
Cerussit kann  so auch als Szintillator d.h. als Konverter für hochenergetische Strahlung in (sichtbares) Licht genutzt werden (4,5).
Im übrigen existiert dieser Mechanismus auch für Hydrocerussit, wobei dort die Pb2+-Emission dann bei rund 600 nm (orangerot) auftritt (1a).

Anregung unter UV LW 365 nm
Hier wird nicht das Pb2+ Ion als Emitter gehandelt, sondern Defektzentren. Die zugehörige Emission hat ihr Maximum bei 530 nm und erstreckt sich breit und relativ intensiv bis weit über 650 nm (1a). Im visuellen Gesamteindruck entspricht dies gelb.

Weitere Anregungen/Emissionen
Auch Seltenerd-Emissionen wurden in Cerussit beobachtet (6)


Weitere Bleimineralien
Für Anglesit und andere Bleimineralien könnte ähnliches angenommen werden (7,8).

(1a) Gonzalez, V. (2016). Caractérisation micro-structurale et luminescence des carbonates de plomb: apport à la discrimination des pigments blancs de plomb des œuvres peintes . Thesis: Université Pierre et Marie Curie, Paris. Download .pdf
(1b) Gonzalez, V., Gourier, D., Calligaro, T., Toussaint, K., Wallez, G., & Menu, M. (2017). Revealing the origin and history of lead-white pigments by their photoluminescence properties. Analytical chemistry, 89(5), 2909-2918.
(2) Kamenskikh, I. A., Kirm, M., Kolobanov, V. N., Mikhailin, V. V., Orekhanov, P. A., Shpinkov, I. N., ... & Zimmerer, G. (2001). Optical properties and luminescence centres of lead tungstate, sulphate and carbonate. Radiation effects and defects in solids, 154(3-4), 307-311.
(3) Crespo-Feo, E., Hernandez-Ferreiros, P., Garcia-Guinea, J., & Correcher, V. (2011, May). Effects of the Tectonic Stress on Luminescence of Cerussite PbCO3. In Micro-Raman Spectroscopy and Luminescence Studies in the Earth and Planetary Sciences (CORALS II) (Vol. 1616, p. 22).
(4) Moses, W. W., & Derenzo, S. E. (1990). Lead carbonate, a new fast, heavy scintillator. IEEE Transactions on Nuclear Science, 37(2), 96-100.
(5) Moses, W. W., Derenzo, S. E., Levy, P. W., & Kierstead, J. A. (1991). Further measurements of the scintillation properties of lead carbonate. IEEE transactions on nuclear science, 38(2), 648-653.
(6) Gaft, M., Reisfeld, R., & Panczer, G. (2015). Modern luminescence spectroscopy of minerals and materials. 2nd ed. Springer.

(7) Zadneprovski, B. I., Kamenskikh, I. A., Kolobanov, V. N., Mikhailin, V. V., Shpinkov, I. N., & Kirm, M. (2004). Gel growth, luminescence, and scintillation of PbSO 4 crystals. Inorganic materials, 40(7), 735-739.
(8) Kamenskikh, I. A., Kirm, M., Kolobanov, V. N., Mikhailin, V. V., Orekhanov, P. A., Shpinkov, I. N., ... & Zimmerer, G. (2001). Optical properties and luminescence centres of lead tungstate, sulphate and carbonate. Radiation effects and defects in solids, 154(3-4), 307-311.


EDIT: Informationen im Mineralienportrait Cerussit eingebunden. lynx, 28.12.2021
« Letzte Änderung: 28 Dec 21, 18:25 von Lynx »

Offline Lynx

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #26 am: 19 May 20, 23:37 »
Hallo zusammen

Heute habe ich ein paar Bilder von synthetischen Materialien, die lumineszieren. Bei allen Fotos habe ich mich um Farbtreue bemüht - meist auf Kosten des korrekten EIndrucks der Helligkeit. Das Auge deckt wohl einen wesentlich größeren Dynamikbereich ab, als der Sensor einer Kamera.

Warmweiße LED
Da ist zum einen die warmweiße LED-Birne mit vielen aufgebrachten LED-Chips. Diese LED Chips leuchten blau. Ihr Licht regt die aufgebrachte Konverterschicht aus einem Leuchtstoffmix in Trägerpolymer zum Leuchten an. Typischerweise nutzt man in dieser Konverterschicht anorganische Leuchtstoffe, die gelb emittieren (wie Cer dotierte Yttrium-Aluminium Granate YAG:Ce oder ähnliche Granate) zusammen mit rot leuchtendem Pigment für die feine Farbabstimmung, In Summe ergibt Blau+Gelb soetwas wie Weiß und mit dem Rot-Anteil wird dann der Farbeindruck von Kalt nach Warmweiß geschoben.
Anorganische Pigmente werden verwendet, damit diese Farbstoffe thermisch und chemisch möglichst langzeitstabil sind.
Moderne LED-Systeme nutzen mittlerweile nitridische Pigmente (bzw. Oxinitride) und versuchen, möglichst wenig Seltenerdmetalle einzusetzen.

Im Foto wird die LED-Birne von links mit Weißlicht und von rechts mit UV (365 nm) beleuchtet. Während links der Farbeindruck von Remission dominiert wird sieht man rechts die Lumineszenz der Konverterschicht.

Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien





Synthetische Schmucksteine

Drei synthetische Schmucksteine (rot ist synth. Rubin, rosa mit grüner Lumineszenz ist Er-dotiertes Yttrium stabilisiertes Zirkonoxid, vulgo "Zirkonia", blau ist verumtlich ein Glas) leuchten unter UV-Licht (365 nm) hell auf. Die Emissionsfarbe ist nicht unbedingt aus dem visuellen Eindruck abzuschätzen - und wir sehen natürlich nur Emission im Bereich des Sichtbaren. Mögliche Infrarotanteile bleiben dem Auge verborgen.

Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
   
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien



Leuchtpigmente
Leuchtpigmente der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau - als Pulver und verarbeitet zu einer Tinte.
Das rote (organische) Pigment dient dazu, Fingerabdrücke sichtbar zu machen (Redwop(Tm) Fluorescent Fingerprint Powder), die Spitze des blaue UV-Markers ist mit einer mir unbekannten lumineszierenden Tinte vollgesogen und beim grünen Pulver handelt es sich um ein modernes Pigment zur Fluchtwegebeschilderung, Mischung aus SrAl2O4:Eu2+,Dy und Sr4Al14O25:Eu2+,Dy. Dieses nachleuchtende Pigment (persistente Lumineszenz) wird mit UV-Licht (bis hin zu blauem Licht) aufgeladen und gibt bei Raumtemperatur über viele Stunden wiederum Licht ab. Im zweiten Bild ist meine UV-Taschenlampe schon ein paar Sekunden aus.

Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
   
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
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Viele Grüße, Martin
« Letzte Änderung: 20 May 20, 18:48 von Lynx »

Offline Lynx

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #27 am: 21 May 20, 20:58 »
Servus zusammen,


Calcit und Aragonit

Eine Gruppe Calcite von der Halde Schacht 139 (Abrahamhalde) bei Lauta leuchtet intensiv rot unter UV-Beleuchtung (LW 365 nm, gefiltert).  Bildbreite 17 mm und ein einzelner Kristall als Detailansicht (BB 3.4mm).
Dem setzte ich einen weißlich lumineszierenden Aragonit vom Großtagebau Kamsdorf gegenüber. Er leuchtet über Sekunden grünlich-gelb nach, fotografieren konnte ich das leider nicht. BB 12.6 mm.

Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Marienberg/Lauta/Schacht 139 (Abrahamhalde)
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Marienberg/Lauta/Schacht 139 (Abrahamhalde)
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Marienberg/Lauta/Schacht 139 (Abrahamhalde)
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien


Deutschland/Thüringen/Saalfeld-Rudolstadt, Landkreis/Kamsdorf/Großtagebau Kamsdorf
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
  Deutschland/Thüringen/Saalfeld-Rudolstadt, Landkreis/Kamsdorf/Großtagebau Kamsdorf
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien


Edit: Calcit unter Weisslicht ergänzt.


Apatit
Durch die Substitution von Ca2+ mit Mn2+ kann Apatit  intensiv gelb lumineszieren. Wie dieser Apatit von Sadisdorf, BB rund 2.2 mm.

Deutschland/Sachsen/Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Landkreis/Dippoldiswalde/Sadisdorf
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
  Deutschland/Sachsen/Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Landkreis/Dippoldiswalde/Sadisdorf/Kupfergrube Sadisdorf (Kupfergrübner Stolln)
Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien


Grüße, Martin
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Offline Uwe Kolitsch

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #28 am: 22 May 20, 13:17 »
Fluoreszieren die (blass-)violetten Apatite von Ehrenfriedersdorf auch?

Offline Bode

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Re: Mineralienbilder: Lumineszierende Mineralien
« Antwort #29 am: 22 May 20, 19:35 »
Hallo Martin,
super die UV Aufnahmen, mit was für einen Filter arbeitest Du? Ich möchte mir den B+W 093 zulegen, habe aber noch keine Erfahrungsberichte gelesen ausser den 403er aber den bekommt man ja nicht mehr.

Viele Grüße
Georg

 

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