Hallo Josef,
Ein paar kleine Hinweise zum Bildaufbau:
- Finde ein Motiv mit wenigen Bildelementen, vielleicht nur einem prägnanten Kristall. Oft findet das Auge in Mineral-Fotografien keinen Halt und irrt herum, da zuviele Bildelemente konkurrieren.
- Versuche ein Bild in Vordergrund, Mittleren Bereich mit dem wesentlichen Objekt und Hintergund zu gestalten. Diese Anordnung verleiht Tiefe, da sie unserem gewöhnlichen Sehen entspricht.
- Spanne im Bild den Hell-Dunkelkontrast durch, d.h. versuche in deinem Bild deutliche Helligkeit zu schaffen (Weißpunkt). Ebenso verfahre mit der Dunkelheit (Schwarzpunkt). Oft gelingt dies erst durch die Kontrasteinstellungen in der Bildbearbeitung.
-Finde eine gestalterische Dominante im Bildaufbau (Senkrechte, Diagonale, Raster etc.) Diese kann man durch Wiederholungen verstärken oder mit gegenläufigen Mitteln Spannung audfbauen.
-Weitere interessante Spannungsfelder sind z.B. Klein gegen Groß, weich gegen scharfkantig, Einer gegen viele, u.v.a.m.
-Farbe kann harmonisch unterstützt oder kontrastiert werden um ein Hauptelement der Bildgestaltung zu werden. (Komplementärkontraste, Qualitätskontraste, Quantitätskontraste usw.)
-Vorsicht bei der Sättigung von Farben. Digitale Aufnahmen benötigen immer ein Verstärken der Farbe - sollte einem aber die Hand über dem Kontrastregler ausrutschen, verliert das Bild an Natürlichkeit. Davon ab ist eine digitale Aufnahme erst nach der Bildbearbeitung fertiggestellt - die Ausgabequalität der digitalen Medien verlangt es einfach.
-Bewusstes Abweichen von der Regel schafft neue Möglichkeiten. Der "Pornoblick" den manche Bilder bieten, ist trotz seiner Üppigkeit die banalste Ansicht einer Kristallgruppe- die formatfüllende Aufnahme eines einzigen Elementes lässt eben nur einen stark gelenkten Blick zu.
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Viel interessanter ist es, dem wesentlichen Objekt ein Umfeld zu geben, in dem eine Geschichte von Formen, Strukturen und Positionen erzählt werden kann.
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-Mit den Formaten kann man ebenfalls spielen, ein quadratisches Bild hat eine andere Aussage als ein waagerecht lagerndes oder ein senkrecht stehendes. Zudem kann man die Seitenverhältnisse vom zwar harmonischen, aber gähnend langweiligen goldenen Schnitt befreien.
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Solltest du konkrete Fragen haben, helfe ich gerne weiter, Bis bald, Klaus