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Autor Thema: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone  (Gelesen 2240 mal)

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Offline minna ral

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ich habe hier mehrere wunderschöne micromounts, von denen ich seit längerem versuche ein paar Fotos zu machen. Mittlerweile steht mir dazu ein Bresser Advance ICD Mikroskop mit Handyaufsatz und mein huawei mate 20 pro zur Verfügung. Zum Focus stacking nutze ich photoshop.
Leider bekomme ich kaum scharfe Fotos oder gute Vergrößerungen hin. Vielleicht gibt es hier Stimmen, die mir sagen, dass es schon an der hardware Kombination scheitern muss, oder habt ihr eine bessere software - Empfehlung? Selbst aus einem großen Kristall, der schon per bloßen Auge gut zu erkennen ist, wird ein ein kleines, unscharfes "Guckloch" wie aus einem alten Piratenfilm (s. Fotos) ...

Offline guefz

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Re: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone
« Antwort #1 am: 19 Aug 21, 20:04 »
Sind die hochgeladenen Fotos Einzelbilder oder Stacking-Ergebnisse?

Offline minna ral

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Re: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone
« Antwort #2 am: 23 Aug 21, 12:59 »
Bild 1 ist ein Einzelbild, ohne Mikroskop, mit Zoom per handy. Bild 2 ist leider schon ein stacking Ergebnis mit photoshop...

Offline cmd.powell

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Re: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone
« Antwort #3 am: 23 Aug 21, 18:36 »
Moin

Naja, Deine Ausrüstung ist zum Stacken nicht wirklich gut geeignet, das muss man erstmal vorweg sagen.

Das Du so einen Tunneleffekt hast liegt daran, das Dein Smartphone über eine eigene Optik verfügt (was zum allgemeinen Gebrauch auch hilfreich ist), die bei der Fotografie durch ein Mikroskop jedoch eher störend ist. Der Effekt nennt sich Vignettierung. Spiel mal etwas mit dem Abstand Mikroskopokular-Smartphoneobjektiv etwas herum, ggf. musst Du diesen nur vergrößern um ein den Sensor flächendeckend auszuleuchten. Alternativ auch mal das Mikroskopokular entfernen und nur mit dem Smartphoneobjektiv arbeiten. Hier kann es sein, das dann die Fokusebene nicht mehr identisch ist mit der, wenn Du durch das Mikroskop schaust. Einfach mal mit den Abständen rumspielen.

Auf Dauer und für den ernsthaften Einstieg in die Mikrophotografie wirst Du allerdings mit Deinem Setup nicht glücklich werden.

Offline minna ral

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Re: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone
« Antwort #4 am: 25 Aug 21, 17:58 »
Danke für die Antwort. So ähnlich hatte ich mir das schon gedacht. Ich habe das smartphone in allen Richtungen ausprobiert. Eine Vergrößerung des Abstandes hat nur zur Folge, dass ich mit dem smartphone weiter hineinzoomen muss. Dadurch wird das Motiv nur unschärfer. Wahrscheinlich würde das Problem mit einer Halterung für meine Kompaktkamera bleiben...?

Offline cmd.powell

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Re: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone
« Antwort #5 am: 25 Aug 21, 20:07 »
Moin

Mit der Kompaktkamera ist es ein Versuch wert, das Hauptproblem wird aber wahrscheinlich bleiben. Du musst auch nicht gleich einen Halter kaufen/bauen, es reicht als Test einfach mal die Kamera per Hand in den Strahlengang zu bringen um zu schauen, ob man überhaupt brauchbare Ergebnisse bekommt. Wichtig ist: Zoom komplett rausnehmen! Es gibt zwei Abstände, mit denen Du experimentieren musst: Der Abstand Okular/Kameraobjektiv und der Abstand Mikroskopobjektiv/Objekt! Optimal wäres es, wenn Du von der Kamera das Objektiv entfernen könntest um direkt auf dem Sensor abbilden zu können. Beim Smartphone und bei einer Kompaktkamera ist das aber wohl ohne Beschädigung nicht möglich.
Meine allerersten Versuche der Mikrofotografie war eine billige Digitalkamera von Conrad mit Festobjektiv ähnlich dem, was heute in den Smartphones verbaut wird. Für die hatte ich mir einen Halter gebastelt und dann mit dem Mikroskopokular auf dieses Festobjektiv projeziert. Bei zu geringem Abstand hatte ich auch massive Vignettierung, aber ab einem bestimmten Wert verschwand diese. Leider ist das vom verwendetem Objektiv abhängig und damit von der verwendeten Kamera. Die Ergebnisse mit meinem Aufbau waren allerdings eher bescheiden. Ich kann Dir bei ernsthaftem Interesse an der Mikrofotografie nur empfehlen, diesen Ansatz nicht weiter zu verfolgen.

Offline Fabian99

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« Letzte Änderung: 25 Aug 21, 20:34 von Fabian99 »

Offline cmd.powell

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Re: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone
« Antwort #7 am: 25 Aug 21, 20:28 »
Ich sehe gerade, das ich tatsächlich noch eine gute Vergleichmöglichkeit habe von meinen ersten Ansätzen mit dem, was derzeit bei mir möglich ist:

Hier ein altes Bild von einem Connellitbüschel von Helgoland, gemacht mit besagter Billigkamera an einem russischem MBS-10:
Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone


Und hier das gleiche Motiv mit höherwertiger Ausrüstung an einem Balgengerät mit automatischem Stacking:
Deutschland/Schleswig-Holstein/Pinneberg, Landkreis/Helgoland, Insel/Nordküste (Felswatt; inkl. Lange Anna)
Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone


Ich gebe zu, alleine das Mitutoyo-Objektiv, welches ich für dieses Foto verwendet habe, kostet mehr als die komplette Ausrüstung inkl. Mikroskop bei dem oberen Foto. Aber es muss nicht gleich Mitutoyo sein, ein Zeiss Semiplan 6,3/0,16 liefert ähnlich gute Bilder und kosten um die 40 Euro.

Hier nochmal der Connellit, nur mit einem Zeiss 6.3/0.16, ansonsten der selbe Aufbau wie bei dem mittleren Bild:
Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone


P.S.: Bitte mal die Mühe machen und auf die volle Bildauflösung wechseln!
« Letzte Änderung: 25 Aug 21, 20:36 von cmd.powell »

Offline Sebastian

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Re: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone
« Antwort #8 am: 25 Aug 21, 21:14 »
Hallo Markus,
Etwas off topic. Dein Mitu zeigt ziemlich starke CAs was mich doch etwas verwundert. Welchen Abstand hast du mit der Raynox 250 gewählt? Weil dein Zeiss hat deutlich weniger was nicht sein sollte. (Mein 10x mitu mit Raynox 250 zeigt gar keine CAs.) optimaler Abstand sollte bei 125 mm bis zum Sensor gehen, darüber hinaus sind fehlrechnungen zu erwarten.
Gruß Sebastian

Offline cmd.powell

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Re: Focus stacking mit Bresser Advance und smartphone
« Antwort #9 am: 27 Aug 21, 00:31 »
Moin Sebastian

Zwischen Raynox und der Kamera ist ein Balgengerät mit welchem ich den Abstand und somit auch die Vergrößerung in gewissen Rahmen variiren kann. Leider kann ich spontan nicht sagen, wie groß der Abstand bei dem entsprechendem Bild war, dürfte aber irgendwo im Bereich 100-150mm betragen haben. Die Aufnahme gehört zu den ersten, die ich mit dem Mitutoyo gemacht hatte und ist schon etwas stärker vergrößert. Ich habe hier eine Tabelle (selbst ausgemessen mit Mikrometerplatte) mit den möglichen Bildbreiten der Mitutoyos und da liegt das 10er im Bereich 3,8-2,0 mm. Da das Bild Pi*Daumen bei 2,6-2,7mm Bildbreite liegt, dürfte der Balgen etwa halb ausgezogen gewesen sein. Ich habe mir auch mal ein paar andere Bilder mit dem 10er Mitutoyo angeschaut und dort ist der Farbfehler nicht so gravierend bis gar nicht auffindbar. Allerdings scheint genau dieses Objektiv eher zu Farbfehlern zu neigen als meine anderen Mitus (5er, 7.5er und 20er). Ggf. muss ich da der Realität ins Auge schauen, das dass 10er einen weg hat. Ich werde das mal genauer untersuchen.
Das Zeiss zeigt durchaus Farbfehler: Die Aufnahme mit dem Zeissobjektiv ist in der Auflösung im Faktor 2 reduziert, also nur die halbe Sensorauflösung. Bei Vergleichsaufnahmen mit voller Sensorauflösung sehe ich gerade zum Rand hin deutliche Farbsäume. Allerdings sind besagte Aufnahmen von einem anderen Motiv und deshalb bringen sie hier nichts für den direkten Vergleich.

 

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