Glück Auf!
Was war das für ein Bohrer? Ein Diamantbohrer? Das führt mich auch wieder zum Anfang der ganzen Diskussion. Warum gibst Du die Härte mit 5 an, wenn es sich
nicht mit dem Messer ritzen lässt? Wenn es sich
nicht mit dem Messer ritzen lässt, wäre man bei mindestens Mohshärte 6 (
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/H%C3%A4rte?redirectfrom=Mohsh%C3%A4rte&memberid=). Zur Kontrolle sollte dann (üblicherweise) aber etwas metallischer Abrieb vom Messer zu finden sein (zumindest mit der Lupe). Aber ich will den Härteangabe nicht überbewerten. Härtebestimmung an Gesteinen ist immer eine zwiespältige Angelegenheit. Gesteine enthalten oft verschiedenen Minerale und die Bindung zwischen den einzelnen Mineralkörnern spielt auch mit rein.
Diamantbohrer bohren Quarz und hinterlassen ein weißes oder halt farblich pigmentiertes Pulver. Diverse Hartmetallbohrer wären auch in der Lage Quarz zu bohren, aber wohl nicht im Dauerbetrieb, da eine scharfe Schneide erhalten bleiben muss. Erheblich länger bohren sie aber beim Schlagbohrbetrieb. Der Abrieb wäre wieder ein weißes Pulver + eventuelle farbliche Pigmentierung.
Vom Aussehen her hätte ich den auch in die Lydit/Radiolarit-Schublade gelegt. Die Angabe "nicht mit dem Messer ritzbar" spricht dafür und die sich im Bild 20200704_074508 abzeichnenden halbkreis- bis kreisförmigen Schlagnarben passen auch dazu. In der nördlichen Oberlausitz sind rundgelutschte Lydite/Radiolarite Massenware. Diese Gesteine haben üblicherweise keine nennenswert magnetisierbaren Bestandteile. Es gibt also keine Reaktion auf einen Magneten. Alternativen wie Amphibolith, Basalt, Diabas können Quarzbänder enthalten, enthalten aber häufig auch Bestandteile, die mehr oder weniger deutlich auf einen Magneten reagieren. Da Lydit/Radiolarit fast nur aus Quarz besteht, ist deren Dichte dem Quarz sehr ähnlich. Der ganze Stein sollte also eine Dichte von etwa 2,65 kg/l bis 2,7 kg/l haben. Amphibol/Diabas, Basalt liegen über 3,0 kg/l. Mit den Quarzgängen im diskutierten Fundobjekt wird es etwas weniger. Geschätzt sinkt die Gesamtdichte vielleicht auf 2,9 kg/l. Ob der Unterschied signifikant ist, hängt an der verfügbaren Messgenauigkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Das Felsenmammut