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Autor Thema: Augit aus der Eifel?  (Gelesen 1979 mal)

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Offline Horne

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Augit aus der Eifel?
« am: 24 Aug 20, 15:46 »
Hallo,

in der Eifel, am Eichholzmaar bei Steffeln, war ich überrascht, dort auf dem Pfad um den See diese schwarzen Kristalle zu finden.
Es sollte doch Augit sein?

Viele Grüße

Offline Günter Blaß

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #1 am: 24 Aug 20, 16:06 »
Hi Sven,

sollte nach Morphologie und Ausbildung ein Klinopyoxen-Mineral sein. Ob Augit oder ein anderes ist visuell  unmöglich genauer anzugeben!!
Es sei denn, es gibt von diesem Fundort Literatur zur genaueren Zusammensetzung der Klinopyroxene. Ist mir aber momentan nichts bekannt.
Gruß
Günter Blaß

Offline felsenmammut

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #2 am: 24 Aug 20, 21:38 »
Glück Auf!

Bild 2 sieht schon verdächtig nach einem Klinopyroxen (z.B. Augit) aus. Bei einigen anderen Kristallen könnten auch Amphibolgruppenminerale in Frage kommen. Besonders markantes Erkennungsmerkmal gegenüber den Klinopyroxenen ist die gute Spaltbarkeit. Es bestehen zwei Spaltebenen mit einem Winkel von etwa 120° bei den Amphibolen. Sind solche Spaltwinkel zu beobachten ist die Amphibolzuordnung recht sicher. Klinopyroxene weisen häufiger eine parallel orientierte Teilbarkeit auf. Diese ist auf den ersten Blick ähnlich einer Spaltbarkeit. Bei genauerem Betrachten, z.B. mit einer Lupe, erkennt man aber den unregelmäßigen, muscheligen Bruch, der in diesem Fall dann für Pyroxen spricht. Weiteres Merkmal, um Pyroxen und Amphibol auseinanderzuhalten ist der äußere Querschnitt. In Längsrichtung weisen die Pyroxene Winkel von etwa 45° (bzw. 135°) und 90° auf. Bei den Amphibolen sind es Winkel um die 60° (bzw. 120°). Weiterhin haben die Kopfflächen bei Pyroxenen häufig zwei oder vier Flächen. Amphibole haben häufig 3 Flächen. Bei Bruchstücken und stark gerundeten Kristallen sind diese Merkmale schwerer zu beurteilen. Zwillingsbildung, Verwachsungen und verzerrtes Kristallwachstum können das Erkennen der Unterscheidungsmerkmale zusätzlich erschweren.

Mit freundlichen Grüßen

Das Felsenmammut

Offline Horne

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #3 am: 25 Aug 20, 10:44 »
Vielen Dank euch beiden!

Dann scheint es eher ein Amphibol zu sein. So weit ich das erkenne haben die wenigen erhaltenen Köpfe drei Flächen. Es scheinen mir vorwiegend Winkel von 120° vorzuherrschen, aber auch 90° Winkel sind dabei. Die Kristallflächen sind aber doch eher muschelig, unregelmäßig.  Für mich als Laie ist das sehr spannend.
Da ich mich eigentlich mehr mit archäologischen Funden beschäftige, und schon etliche aus Amphibolit geschliffene Steinbeile finden konnte, schließt sich da irgendwie ein Kreis.

Viele Grüße

Offline Horne

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #4 am: 28 Aug 20, 17:48 »
Hier als Nachtrag zwei in Zitronensäure von der Matrix befreite Kristalle.
Der Erste ist ein Doppelender, wenn auch nicht perfekt ausgebildet. Interessant finde ich die Oberflächenbeschaffenheit.

Offline Horne

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #5 am: 28 Aug 20, 17:50 »
Hier noch die zwei Enden:

Offline Horne

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #6 am: 28 Aug 20, 17:51 »
Der Zweite weist noch ca. 1 mm kleine matt-gold-gelbe Inklusen (wenn man das so nennt) auf. Zudem sieht man gut die Winkel von 120°.

Viele Grüße

Offline guefz

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #7 am: 28 Aug 20, 18:31 »
Bist du sicher, dass das 120° sind und nicht 135° = 90° + 45°?

Offline Horne

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #8 am: 28 Aug 20, 20:15 »
Bist du sicher, dass das 120° sind und nicht 135° = 90° + 45°?

Bei den Winkeln der Kristallflächen in Längsrichtung bin ich mir recht sicher. Die Spaltflächen dagegen sehen eher nach 90° aus.

Offline Günter Blaß

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #9 am: 28 Aug 20, 21:13 »
Hallo,
ich sehe, dies wie Günter F.
Ich erkenne Winkel von 135 ° und, wenn man die Kanten verlängert bis zu den Schnittpunkten, rechte Winkel.
Sollten also Klinopyroxene sein!

LG Günter Blaß

Offline Horne

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #10 am: 29 Aug 20, 08:18 »
Vielen Dank für eure Hartnäckigkeit, nun habe ich es auch erkannt! 90°-135°!
Ich hatte die Winkel an Hand eines Bildes abgenommen. So kam der Fehler auf. Beim Betrachten der anderen Kristalle kam mir dann die Erkenntnis.  :)
Also Klinopyroxen, vermutlich Augit.?

Viele Grüße

Offline guefz

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Re: Augit aus der Eifel?
« Antwort #11 am: 29 Aug 20, 13:16 »
Die genaue Zuordnung lässt sich nur durch eine chemische Analyse vornehmen. Für die Unterscheidung Diopsid zu Augit ist im Wesentlichen das Verhältnis von Ca zu den anderen Elementen auf den Metall-Positionen relevant. Siehe auch https://rruff-2.geo.arizona.edu/uploads/MM52_535.pdf