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Autor Thema: Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit  (Gelesen 6818 mal)

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Offline pseudonym

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2
« Antwort #15 am: 08 Jan 20, 16:22 »
... und selbst wenn welche nicht verglüht wären und es bis runter geschafft hätten ,wären die über größere Flächen verteilt worden .

Offline uwe

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2
« Antwort #16 am: 08 Jan 20, 16:49 »
... sind sie auch!

Uwe

Offline Pit

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2
« Antwort #17 am: 08 Jan 20, 17:55 »
Und noch ein passendes Foto aus dem Atlas...

Tschechien/Südböhmische (Jihocesky kraj)/Budweis (Ceske Budejovice), Bezirk
Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit

Offline oliverOliver

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit
« Antwort #18 am: 11 Jan 20, 15:10 »
Moderations-Anmerkung:
alle off-topic-Beiträge, bei denen es nicht mehr um die ursprüngliche Bestimmungsfrage ging, wurden entfernt.

Offline Mampfbacke

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit
« Antwort #19 am: 11 Jan 20, 17:13 »
Hallo,
Gasblasen lassen sich in allen Tektiten finden - mal mehr mal weniger. Dabei gibt es verschiedene Entstehungsmöglichkeiten:
1) Gas aus der Umgebung der Schmelze wurde beim Erstarren dieser eingeschlossen. Dies scheint jedoch ein eher seltener Mechanismus zu sein.
2) Gas, welches gelöst in der Schmelze vorlag entweicht aus dieser beim Abkühlen bzw. Erstarren der Schmelze. Auch bei Dekompression der Schmelze sinkt die Löslichkeit von Gas in der Schmelze. Dies kann passieren, wenn die Flug-Parabel der Schmelztropfen hohe Atmosphären-Schichten oder sogar den Weltraum erreicht.
3) Bei Erstarren des Glases kommt es zu einer Verringerung des Volumens. Wenn nun Schmelztropfen außen bereits erstarrt sind und das Innere ebenfalls beginnt, zu erstarren, muss das Volumendefizit durch die Bildung von Hohlräumen kompensiert werden. Diese Art von Hohlraum enthält dann jedoch meist kaum Gas und kann sogar nahezu ein Vakuum abbilden.

Übrigens haben die Ejekta des Ries-Impaktes vermutlich den Weltraum erreicht, welcher je nach Definition in 80 bzw. 100km Höhe beginnt. Das Schwerefeld der Erde reicht jedoch viele 1000km weit. Die Schwerebeschleunigung halbiert sich erst in einer Höhe von etwa 2500-3000km über der Erdoberfläche.

Wer sich näher mit Gasblasen in Moldaviten beschäftigen möchte:
ŽÁK, K., SkáLA, R., ŘANDA, Z., & MIZERA, J. (2012). A review of volatile compounds in tektites, and carbon content and isotopic composition of moldavite glass. Meteoritics & Planetary Science, 47(6), 1010-1028.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111/j.1945-5100.2012.01369.x

Weitere Informationen zu den Moldavit-Streufeldern und dem Ablauf des Impakts:
Stöffler, D., Artemieva, N. A., & Pierazzo, E. (2002). Modeling the Ries‐Steinheim impact event and the formation of the moldavite strewn field. Meteoritics & Planetary Science, 37(12), 1893-1907.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111/j.1945-5100.2002.tb01171.x

PS: Dass die Schmelze durch das Erreichen des Weltalls ihre Gasblasen verlor ist natürlich falsch. Wie dargelegt, würden in geringeren Umgebungsdrücken der Schmelze gerade Gasblasen entstehen.

PS: Um noch ein Wort zur Frage des Threaderstellers zu verlieren: Der facettierte Stein könnte also durchaus ein Moldavit sein. Um sich hier Klarheit zu schaffen hilft wohl tatsächlich nur eine chemische Analyse.

Anhang: Moldavit-Streufelder mit Lage des Ries- und Steinheimer Kraters. Lange, 1997.

Glück Auf!
Thomas
« Letzte Änderung: 13 Jan 20, 14:23 von Mampfbacke »

Offline michaelh

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit
« Antwort #20 am: 11 Jan 20, 18:33 »
Moderations-Anmerkung:
alle off-topic-Beiträge, bei denen es nicht mehr um die ursprüngliche Bestimmungsfrage ging, wurden entfernt.

Danke Oliver! - möge die Energie mit dir sein ;D

Grüße Michael

Offline Uwe Kolitsch

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit
« Antwort #21 am: 11 Jan 20, 19:35 »
Siehe auch (open access):

Roman Skála, Šárka Jonášová, Karel Žák, Jana Ďurišová, Tomasz Brachaniec, Tomáš Magna
New constraints on the Polish moldavite finds: a separate sub-strewn field of the central European tektite field or re-deposited materials?
Journal of Geosciences, volume 61 (2016), issue 2, 171 - 191
DOI: http://dx.doi.org/10.3190/jgeosci.214

http://www.jgeosci.org/detail/jgeosci.214

Offline stoanklopfer

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit
« Antwort #22 am: 12 Jan 20, 06:42 »
… Kristallisation des Glases …

 ;D Wohl eher Erstarren, sonst wärs kein Glas mehr!

Offline Mampfbacke

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit
« Antwort #23 am: 13 Jan 20, 14:24 »
… Kristallisation des Glases …

 ;D Wohl eher Erstarren, sonst wärs kein Glas mehr!

Das ist natürlich richtig. Danke für die Korrektur  ;D

Offline minpol

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Re: Opas Mineralien Sammelsurium - 2 / Moldavit
« Antwort #24 am: 31 Aug 20, 17:32 »
Das Thema ist zwar schon alt, aber ja.

Beide gezeigten Stücke sind Moldavite. Der erste (mit natürlicher Oberfläche) könnte ggf. aus Slavče bei Trhové Sviny in Südböhmen stammen, wobei andere Fundstellen auch möglich sind. Aber die Oberflächenskulptur spricht dafür, es war auch eine langfristig ergiebige Fundstelle, von welcher schon vor Jahrzehnten viel Material auf den Markt gekommen ist.

Das geschliffene Stück ist sehr wahrscheinlich auch ein Moldavit. Sollten neben runden internen Blasen (die auch in anthropogenen Gläsern, insbesondere in älteren, vorkommen können) auch ovale bis längliche enthalten sein, ist das schon mal ein ziemlich sicheres Zeichen für Moldavit. Bei geschliffenen Stücken kann man meist auch gut interne Schlieren erkennen. Diese sind dann ein eindeutiger optischer Beweis für Moldavit, da sie in künstlichen Gläsern nicht auftreten.

Die bisherigen Beiträge (u. a. von Mampfbacke, Uwe Kolitsch) mit Literaturhinweisen sind für die Laien hier sehr empfehlenswert und sind treffend formuliert.

Anzumerken sei an dieser Stelle, dass in Polen ganz sicher kein eigenes Substreufeld für Moldavite existiert. Die Mehrzahl der in den letzten Jahren veröffentlichten polnischen Moldavite zweifle ich im Übrigen an. Aber das ist ein anderes Thema. Funde bei Gozdnica sind denkbar, wären aber dem Bautzener Elbelauf zuzuordnen und hätten eine entsprechende Oberflächenskulpturierung (wie Funde aus Wiesa bei Kamenz in Deutschland). Die veröffentlichten Stücke weichen jedoch bezüglich dieser Skulpturierung deutlich ab.

Als letztes kann ich noch ergänzen, dass doch bitte nicht mehr auf die alten Karten des Streufeldes verwiesen werden sollte, da auch in der Lausitz kein eigenes Substreufeld vorliegt.

Beste Grüße, Michael Hurtig

PS: Das Bild zeigt die neuere Darstellung des Streufeldes (Flugrichtung des Impaktors von W nach O).
« Letzte Änderung: 31 Aug 20, 20:52 von minpol »

 

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