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Autor Thema: Schlackenfund vom Kiesholz (Revier Marienberg/Erzgebirge)  (Gelesen 2943 mal)

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Offline Peter-S

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Hallo zusammen,

die in der Zeit des Mittelalters im Kiesholz (bei Marienberg) abgebauten Kupfer- und Silbererze wurden, nach mir bislang bekannten Quellen, in die Saigerhütte nach Olbernhau-Grünthal zur Verhüttung gebracht.

Während meines letzten Ausflugs fand ich im nordwestlichen Teil des Kiesholzes das hier abgebildete Stück Schlacke. Dies könnte darauf hindeuten, dass  früher auch direkt im Kiesholz eine Verhüttung von Erzen stattgefunden hat. Möglicherweise handelt es sich bei dem Fundstück um Eisenschlacke, aus einer sehr frühen Epoche des Bergbaus. Leider ist die "Quellenlage" zum betreffenden Gebiet sehr dürftig.

Hat jemand noch weitere bzw. genauere Informationen zur Lage und zum Namen alter Schächte im Kiesholz?


MfG - Peter
« Letzte Änderung: 15 Oct 20, 11:57 von Peter-S »

Offline nwsachse

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  Hallo,

    in der Saigerhütte Grünthal wurde "nur" das im sog. "Schwarzkupfer" (silberhaltiges Kupfer) enthaltene Silber gewonnen.

    Es wurden also keine Primärerze verarbeitet.

    Deren Verhüttung erfolgte im Mittelalter in der näheren Umgebung von Marienberg ("Hüttengrund").


    Welche Quellen hast du denn bis jetzt ausgewertet bzw. stehen dir zur Verfügung ?

    Jörg N.
« Letzte Änderung: 02 Dec 20, 22:04 von oliverOliver »

Offline Walpurgin

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Laut wagenbreth und Wächtler hat das Marienberger Revier (Drei Brüder) in die Antonshütte bei Antonsthal das Erz geliefert.

Offline nwsachse

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Laut wagenbreth und Wächtler hat das Marienberger Revier (Drei Brüder) in die Antonshütte bei Antonsthal das Erz geliefert.

Aber nicht im Mittelalter, die Antonshütte war nur von 1831 bis 1859 in Betrieb.


Jörg N.

Offline Peter-S

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Dann mal die Quellen, die mir bis jetzt zum Thema "Bergbau im Kiesholz" so zur Verfügung stehen:

Literatur:
----------
/1/
Beck, R.:
Die Erzlagerstätten der Umgegend von Marienberg;
Sonderabdruck/Jahrbuch für das Berg-
und Hüttenwesen im Königreiche Sachsen;
Bergakademie Freiberg, 1912.

/2/
Lange, R.; Hiller, A.:
Die WISMUT in Marienberg,
Band 1 - Bergbau und Geologie;
Eigenverlag Venusberg-Spinnerei, 2006.

/3/
Sebastian, U.:
Die Geologie des Erzgebirges;
Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, 2013.

/4/
Baumann, L. et al.:
Lagerstätten des Erzgebirges;
ENKE im Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2000.

/5/
Lange, R.:
Der Bergbau auf Flussspat in Marienberg/Erzgebirge 1955-1958;
Eigenverlag Venusberg-Spinnerei, 2000.
 
/6/
Meyer, F.:
Der Marienberger Bergbau um 1600 -
Tagungsband — 10. Internationaler Montanhistorik-Workshop
Dittrichshütte / Thüringen, 2007.

/7/
Mitka, L. et al.:
Der Wismut-Bergbau bei Wolkenstein -
Schurf 4 im Revier Himmelreich;
www.unbekannter-bergbau.de; Halsbrücke, 2015.

/8/
Wagenbreth, O.; Wächtler, E.:
Bergbau im Erzgebirge -
Technische Denkmale und Geschichte;
Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie,
Originalausgabe 1990.

/9/
Ihle, F. et al.:
Die Bergbaugebiete Kiesholz und Himmelreich bei Marienberg/Erzgebirge;
Lapis München; B 6524, Jg. 35; Nr. 5, S. 13-23, Mai 2010.

/10/
Bittmann, H. C.; Thalheim, K.:
Vorkommen und Abbau von Kupfererz im Erzgebirge
zwischen 1470 und 1750;
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, 2018.

/11/
Vollstädt; H.; Weiß, St.:
Mineralfundstellen Sächsisches Erzgebirge;
Christian Weise Verlag München, 1991.

/12/
Haake, R. et al.:
Mineralien und Fundstellen Teil II,
Bundesrepublik Deutschland/Neue Bundesländer;
Doris Bode Verlag Haltern, 1994.



Kartenwerke:
------------

/K1/
Schalch, F.:
DGK25 - Geologische Specialkarte des Königreichs Sachsen
mit Erläuterung,
Section Marienberg Wolkenstein,
Blatt 128;
Zweite Auflage, neu bearbeitet von C. Gäbert i. J. 1903;
Königliches Finanzministerium; Leipzig, 1879.

/K2/
DTK10 - Amtliche Topographische Karte Sachsen
(u. a. mit Einzeichnung von Halden und Pingen);
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen;
Dresden, 2018.

/K3/
OSM Mapnik;
Ausgabe Sommer 2018;
CC BY AT, 2018.

/K4/
OSM Freizeitkarte;
Ausgabe Herbst 2020;
CC BY AT, 2020.

/K5/
Steger, Fr. H.:
Grund- und Seigerriß des Berggebäudes
Alte Drei Brüder Fundgrube;
Oberbergamt zu Freiberg, 1828.



Internet:
---------

/N1/
Marienberg - Wismut - Bergbau:
https://forum.untertage.com/viewtopic.php?p=109246

/N2/
Das Revier Marienberg:
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg%2C%20Revier

/N3/
Mittelerzgebirge - Regionales:
http://www.unbekannter-bergbau.de/rahmen/frame_03-02-03_regional-mittelerz.htm

Offline nwsachse

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   Hallo,nde

   danke für die ausführliche Antwort.

   Für die Recherche im Internet kann ich dir noch folgende Seiten empfehlen:


   Sachsenatlas (z. B. Reliefkarte) - https://geoviewer.sachsen.de/mapviewer2/index.html?lang=de   (am besten anmelden)

   Kartenforum 2.0 - https://kartenforum.slub-dresden.de

   Deutsche Fotothek Kartensammlung - http://www.deutschefotothek.de/cms/kartenforum.xml

   Archiv Sachsen - https://www.archiv.sachsen.de/  (unter "Suche" das Stichwort eingeben, z. b. "Marienberg", für digital vorliegende
                                                                                    Archivialien dann unter "Filtern"  "nur Treffer mit Digitalisaten" wählen)


   
   Jörg N.

Offline Peter-S

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Hallo Jörg,
besten Dank für die Links! Ich will mal sehen, ob das Archiv noch etwas Digitales zu Tage fördert  8)

Offline Peter-S

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Und gleich noch ein weiteres Foto, direkt an der Fundstelle entstanden.

Offline Peter-S

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Pünktlich vor Anbruch des neuen Tages hat mein GIS eine Ergänzung bekommen: Eine der angebotenen Karten, und zwar die TK 1:5.000 Marienberg West aus dem Jahre 1931, ist eine Bereicherung zur DTK10 des Freistaates Sachsen.  ;)

Unter "https://kartenforum.slub-dresden.de" bekommt man die Daten für deren Konfiguration als WMS-Layer. Die Karte lässt sich damit in QGIS einbinden. Ich habe mir anschließend (mit dem QMetaTiles-Plugin) einen Tile-Layer für QGIS gebastelt, so dass ich nun auch offline Zugriff auf diese Karte habe.

Unten mal ein kleiner Einblick in mein (Q)GIS, dass ich oft zur Vorbereitung von Mineraliensuchen verwende.

Der rot-markierte Bereich ist nur ein Beispiel und hat nichts mit dem Fundort der Schlacke gemeinsam.
« Letzte Änderung: 30 Oct 20, 00:10 von Peter-S »

 

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