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Autor Thema: Steine  (Gelesen 2094 mal)

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Offline Eham85

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Steine
« am: 25 Oct 20, 11:33 »
Hallo ich habe einige Steine geerbt.
Ich habe keine Ahnung davon.
Vielleicht kann mir hier jemand etwas über die Sachen sagen.
Bin für jede Hilfe dankbar.
Grüße

Offline vandendrieschen

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Re: Steine
« Antwort #1 am: 25 Oct 20, 15:25 »
Hallo,

Das erste ist ein Feuerstein, genannt Flint mit einer Quarzdruse. Auf den anderen Bildern ist eine Gipsrose, ein Bergkristall, ein Amethyst und zwei Quarzgeoden zu sehen. Die Steinplatten sind fossile Abdrücke. Aber damit kenne ich mich nicht aus, außer dass ich gerade noch Belemniten und Ammonite unterscheiden kann.

Die Farnabdrücke auf den Platten heißen Dendriten.

Viele Grüße

Offline nwsachse

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Re: Steine
« Antwort #2 am: 25 Oct 20, 20:01 »
Die Farnabdrücke auf den Platten heißen Dendriten.

Dendriten sind keine Fossilien ("Farnabdrücke").

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Dendriten?lang=de

Jörg N.

Offline vandendrieschen

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Re: Steine
« Antwort #3 am: 26 Oct 20, 09:46 »
Die stehen auch in einem eigenen Absatz. Sind es aber nicht trotzdem pflanzliche Fossilien? https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-99040-3_3

Achso ok.
Zitat
Diese werden sehr häufig als fossile Pflanzenreste gedeutet (Pseudofossilien).

Offline heli

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Re: Steine
« Antwort #4 am: 26 Oct 20, 11:08 »
Sind es aber nicht trotzdem pflanzliche Fossilien?

NEIN

Offline Lynx

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Re: Steine
« Antwort #5 am: 26 Oct 20, 11:50 »
Hallo zusammen

kleine Ergänzung:

Die Bildung dieser Dendriten sind ein schönes Beispiel für fraktales Wachstum, ähnliches kann man auch selbst basteln, wenn man z.B. Kupfer aus der Lösung an einer Elektrode abscheidet (siehe Literatur).
Um die Grundlagen solch eines Mechanismus anschaulich zu machen, kann man sich Kugeln vorstellen, die sich an einer Oberfläche ablagern wollen (vgl. Experiment "Stahlkügelchen in Öl" bei  Nordmeier u. Schlichting, Referenz 2). Die Oberfläche ist beispielsweise geladen und zieht diese Kugeln an, die sich durch die Brownsche Bewegung ungeordnet bewegen. Wenn sich die ersten Kugeln anlagern, so entsteht an der "Spitze" ein erhöhtes Feld. Gleichzeitig ist der Raum direkt an der Oberfläche durch die bereits anhaftenden Kugeln beschränkt. Dies führt insgesamt dazu, dass sich weitere Kugel wahrscheinlicher an der Spitze ("Wachstumsfront") anlagern, als direkt an der Oberfläche. Das ergibt dann ein baumartiges Wachstum. Das Wachstum von Ästen läuft nach dem selben Prinzip: Sind die gewachsenen Formen lange genug, dann gibt es zwischen ihnen wieder genug Platz, sodass eine Anlagerung an der Seite eines "Stammes" stattfinden kann - ein Ast entsteht. Ich hoffe die Erklärung ist nicht zu holperig und muss natürlich auf die Situation übertragen werden, in der eine Lösung in einem Spalt eingeschlossen ist und andere Kräfte noch zusätzlich wirken (z.B. Kapillarkräfte).

Unter den Stichwörtern "Fraktales Wachstum", " Fraktale Strukturbildung", "Diffusionsbegrenztes Wachstum", "fractal growth", "diffusion limited growth" finden sich viele Informationen im Netz, die durchaus auch Anlass zu netten heimischen Spielereien geben können.

Viele Grüße
Martin

1) https://de.wikipedia.org/wiki/Diffusionsbegrenztes_Wachstum

2) https://hjschlichting.files.wordpress.com/1995/11/227_fraktale-strukturbildung-in-freihandexperimenten-2.pdf

3) http://daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/experimente/effekt/video_silberbaeumchenh.htm

4) https://www.researchgate.net/figure/Fractal-growth-of-the-various-points-in-the-diffusion-mode_fig4_316299036

5) https://www.researchgate.net/publication/258951867_Fractal_Growth_Processes

6) http://www.comphys.ethz.ch/hans/p/117.pdf

7) https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/fachbereich_physik/didaktik_physik/publikationen/fraktales_wachstum.pdf

8 ) García-Ruiz, J. M., Otálora, F., Sanchez-Navas, A., & Higes-Rolando, F. J. (1994). The formation of manganese dendrites as the mineral record of flow structures. In Fractals and dynamic systems in geoscience (pp. 307-318). Springer, Berlin, Heidelberg.

Sehr hübsch zum eventuellen selber Experimentieren:
9) Kunz, Holger (2001) Prinzipien der Selbstorganisation: Untersuchungen zu Strukturbildenden Prozessen und Entwicklung einer experimentellen Konzeption zur Einbindung dieser Thematik in einen zeitgemäßen Chemieunterricht. PhD, Universität Oldenburg. http://oops.uni-oldenburg.de/328/
« Letzte Änderung: 26 Oct 20, 18:46 von Lynx »

 

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