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Autor Thema: Die perfekte Welle.....  (Gelesen 1869 mal)

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Offline Nikonudo

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Die perfekte Welle.....
« am: 13 Nov 20, 18:51 »
Hallo zusammen,


.....war es nicht. Hier seht ihr 2 Pano,
bestehend aus 8 Stapel a. 129 Fotos. Die
Abbildung zeigt ein versteinertes Holz aus
Sachsen im Tangentialschnitt. Die " weißen "
Streifen sind Kristalle, die sich mit dem Holz
vor einigen Millionen Jahren verbunden haben.
Die Struktur des Holzes ist noch gut zu erkennen.
Hier jetzt die Daten der Bearbeitung:

das Objekt wurde an einer Steinsäge geschnitten
und anschließend angeschliffen. Nach dem Anschliff
wurde das Objekt auf ein Objektglas geklebt. Danach
erfolgte der Schliff in 6 verschiedenen Körnungen.
Für interessierte: 76,36 und 15mµ Schleifteller,
sowie 2000, 4000 und 6000 Schleifteller. Danch noch
auf 7000 poliert. Diese Arbeitsgänge dauerten fast
6 Stunden. Anschließend wurden 8 Stapel Fotos a. 129
Fotos in 0,01mm Schritten mit der Nikon D850 und einem
Olympus Mikroskop BH2-UMA mit dem Objektiv NEO SPlan 5 NIC
gemacht. Beleuchtet wurde mit 4 Fostec Strahlern.
Die Endbearbeitung erfolgte mit Helicon Focus 7, PS und
Panorama Studio 3 Pro. Alles in allem benötigte ich für
diese Aufnahme 14 Stunden. Ob wohl es nicht ein alltägliches
Foto ist, hoffe ich, das es euch doch gefällt. Die Qualität ist
noch nicht mein Maßstab. Aber ich arbeite daran.

LG Udo
« Letzte Änderung: 13 Nov 20, 19:16 von Nikonudo »

Offline felsenmammut

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Re: Die perfekte Welle.....
« Antwort #1 am: 13 Nov 20, 20:47 »
Glück Auf!

Offensichtlich habe ich von Fotografie zu wenig Ahnung. Daher habe ich jetzt eine Verständnisfrage. Warum macht man von einem Schliff eine Mehrebenenaufnahme? Das man für eine Panoramaaufnahme mehrere Bilder aus der gleichen Ebene zusammenrechnet erscheint mir schlüssig. Ggf. kann ich auch das zusammenrechnen verschiedener Beleuchtungen und Helligkeitsstufen nachvollziehen. Für die Sinnhaftigkeit einer Mehrebenenaufnahme einer geschliffenen Oberfläche fällt mir momentan nur ein, dass die Oberfläche nicht plan geschliffen wurde, die Oberfläche nicht senkrecht zu Objektivachse ausgerichtet ist oder das Objekt ein zeigenswertes Innenleben aufweist, wofür eine hohen Schärfentiefe erforderlich wäre. Eine nicht plangeschliffene Oberfläche steht aber eher im Widerspruch zu dem beschriebenen betriebenen Aufwand und die schiefe Ausrichtung steht im Widerspruch zu den anderen Beiträgen mit den schönen Dünnschliffen. Und in der Tiefe versteckte Details kann ich bei dem Motiv nicht erkennen.
Für micht stehen die 8 Stapel im Widerspruch zu "so wenig wie möglich, so viel wie nötig", da sie immer Artefakte provozieren. Nun wären Artefakte bei der lebhaften Holzstruktur recht unscheinbar, was zwar dem Gesamteindruck vielleicht weniger schadet, aber eben doch einen falschen Eindruck vermitteln kann. Aber diese Gedankenlawine habe ich jetzt auch nur losgetreten, weil die Information mit den 8 Stapeln gegeben wurde. Vielleicht habe ich das ja völlig falsch interpretiert.

Was mir eher negativ auffällt, sind die überbelichteten Bereiche, vor allem in dem Quarzband mitten im Bild.

Mit wieviel Prozent Bilderüberdeckung werden die Panoramen erstellt?

Welche Abmaße haben denn die gezeigten Bildausschnitte? Gibt es genauere Informationen zum Fundort?

Mit freundlichen Grüßen

Das Felsenmammut

Offline guefz

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Re: Die perfekte Welle.....
« Antwort #2 am: 13 Nov 20, 20:53 »
So ähnliche Fragen gingen mir auch gerade durch den Kopf...

Die Gesamtbreite der Bilder würde mich interessieren und ein Panorama, bei dem nur die geschliffene Ebene zusammen rechnet wurde, als ohne Stacking als Vergleich. Dann sieht man hoffentlich den Grund für das Stacking.

Offline Nikonudo

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Re: Die perfekte Welle.....
« Antwort #3 am: 13 Nov 20, 22:15 »
So ähnliche Fragen gingen mir auch gerade durch den Kopf...

Die Gesamtbreite der Bilder würde mich interessieren und ein Panorama, bei dem nur die geschliffene Ebene zusammen rechnet wurde, als ohne Stacking als Vergleich. Dann sieht man hoffentlich den Grund für das Stacking.


Glück Auf!

als Anhang das gewünschte Foto. Es besteht aus 8 Fotos und zwar immer das erste aus einem Satz
mit einer ca. 1/3 Überlappung.
Die breite der Fotos betrug 8x 1,8mm = 7,2mm ( 4 Fotos oben, 4 Fotos unten )


Ich hatte folgendes geschrieben: "Die Qualität ist
noch nicht mein Maßstab. Aber ich arbeite daran".

Das gilt bzw. galt auch für das schleifen. Mittlerweile schleife ich so, das ich mit einem Foto auskomme. Siehe auch mein Granit Dünnschliff:

https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,52534.0.html

Und danke an euch zwei für die Kritik. Das wollte ich lesen.
Damit habt ihr mir das bestätigt, was ich eigentlich auch dachte:

ich muß noch an meiner Technik arbeiten.
Und das werde ich auch. Die nächsten Fotos werden schon besser.
Ich habe mir sogar, um eine gleichmäßige Ebene zum fotografieren
zu bekommen, eine Schliffpresse gekauft. Und meine neue Säge-
und Schleifanlage wird auch dazu beitragen, das die Fotos besser werden.



LG Udo, der sich immer über Kommentare und konstruktive Kritik freut.


Offline aca

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Re: Die perfekte Welle.....
« Antwort #4 am: 14 Nov 20, 00:28 »
Punktförmige Lichtquelle(n) und Stacking vertragen sich meist nicht:
>> "... sind die überbelichteten Bereiche, vor allem in dem Quarzband mitten im Bild."

Das mit dem Stacken macht schon Sinn.
Denn wenn man durch ein Mikroskop bei Auflicht fotografiert, kann man nicht die Blende zuziehen wie bei Durchlicht, sondern muss mit der "offenen Blende" des Objektivs und der bei solchen Objektiven üblichen großen Apertur arbeiten.
Also mit einer Schärfentiefe im Mikrometerbereich.

Es ist deshalb für Übersichtsbilder einfacher, direkt mit der Kamera draufzuhalten. Mit einer D850 und guter 1:1 Optik sieht man schon sehr "mikroskopische" Details, und man hat auch viel bessere Kontrolle über die Ausleuchtung des Objekts.


Offline stoanklopfer

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Re: Die perfekte Welle.....
« Antwort #5 am: 14 Nov 20, 05:37 »
Der Sinn von Stacking bei Dünnschliffen erschließt sich mir immer noch nicht!

Offline uwe

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Re: Die perfekte Welle.....
« Antwort #6 am: 14 Nov 20, 08:59 »
Anschliffe stacken ist mir ebenso rätselhaft. Wenn ich einen geschliffenen Achat auf den Scanner lege bekomme ich auch ein detailreiches Bild.

Das eingangs gezeigte Bild finde ich aber recht gut und interessant.

Gruß
Uwe

Offline aca

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Re: Die perfekte Welle.....
« Antwort #7 am: 14 Nov 20, 12:05 »
Wie gesagt, wenn man durch ein Mikroskop einen Anschliff fotografiert, der in der Tiefe Struktur zeigt, dann muss man stacken, um diese Struktur darzustellen. Das ist einfach Physik (Erklärung oben).
Das gleiche gilt, wenn man ein Mikroskopobjektiv in einem Makro-Setup nutzt.

Ob man bei einem Dünnschliff stackt, hängt davon ab, was man zeigen will: zur Darstellung der Interferenzfarben (der übliche Anwendungsfall) braucht und will man das nicht, aber z.B. bei feinen Nadeln, die man in Gänze zeigen will, muss man stacken, denn 25-30 µm sind ganz schön viel und die Nadeln immer nur zum Teil im Fokus.



 

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