Da bin ich wieder!
Die Bestimmung kommt schneller als ich erwartete:
● Der Stein wurde von zwei Geologen, nach der Fotoserie beurteilt.
● Zwei Geologen haben ihn in die Hand genommen und die "virtuelle Bestimmung" als unsicher bezeichnet.
Ich war bemüht gute Fotos zu liefern und frage mich jetzt, was genügte bei den Fotos nicht? Wie kann man es besser machen oder, was ist möglich und was ist unmöglich? Das wäre ein extra Thema.
Sonnenklar ist, dass man mit Bildvergleichen anderer Steine gar nichts ausrichten kann. Es geht um die Merkmale dieses Steines und nicht um Vergleiche. Er trägt seine Welt in sich.
Die virtuelle Bestimmung nahm die Richtung: man müsse den Stein in den Bereich von Metagabbros einordnen.
Die Bestimmung mit dem Stein in der Hand verlief schneller und eindeutiger.
Wir sind daran gewohnt, Steine eine eindeutige Bezeichnung zu geben: Glimmerschiefer oder Biotit-Feldspat oder Allalin-Meta-Gabbro usw. Jene Steine aber, die in einer Umwandlung begriffen sind, können wir kein Namensschildchen umhängen. Hier vollziehen sich mineralogische und chemische Veränderungen. Dennoch können wir ihn bezeichnen, aber nicht mit einem Wort. Man muss seine mineralischen Bestandteile lesen und den Namen dann zusammenstellen.
So war für zwei Geologen sofort eindeutig, dass wir es mit einem granitischen Stein zu tun haben. Einer sprach in Kürze bereits von einem "Rhein-Granit". Ich würde hier in dem Bereich der Alteration suchen. Festhalten kann man folgendes bei diesem Stein:
● Quarz ist deutlich zu erkennen. Er hat vielleicht 30% Quarz
● Etwas Epidot ist auch vorhanden
● Weiter haben sich Prozesse mit Chlorit (das für die Grünfärbung verantwortlich ist) abgespielt.
● Auch Erz wurde festgestellt. Winzige Erz-Teilchen (davon habe ich eins besprochen) sind
erkennbar. Zum grössten Teil sind sie aber verwittert und wegerodiert, deshalb sind Löcher
entstanden.
● Ich habe die Dichte dieses Steines gemessen und errechnete einen Wert von 2,78 g/cm3
Mir wurde gesagt, dass dieser Wert stimmen wird. Wäre es ein Eklogit gewesen, wäre der Wert bekanntlich viel höher gewesen.
● Der Bruch, den ich machte, hat sich entlang einer hydrothermalen Bruchzone vollzogen. In der sich
auch eine Neu-Kristallisation abspielt. Diese Kriställchen waren so schwer zu fotografieren!
Will man eine Bezeichnung für diesen Stein, so kann man grob (und mit Humor!) von einem "Rhein-Granit" sprechen, der ursprünglich möglicherweise aus Graubünden stammt.
Will ich diesen Stein noch besser verstehen, so muss ich mich mit Alteration befassen. Da tut sich für mich ein ganzes Gebiet auf, das mich brennend interessiert. Welche Prozesse spielen sich da ab bei der Vergrünung durch Plagioklas und Chlorit?
Es tut mir leid, dass ich für diesen Stein so viel Platz verbraucht habe. Nun die Bestimmung abgeschlossen ist, kann man den Beitrag auch wieder löschen.
Ich danke alle für die Teilnahme bei der Suche und wünsche alles Gute!
Hans