Bergbau und Verhüttung / Mining and Smelting / Minería y Fundición > Themen zu Schlackenmineralien und -fundstellen, Verhüttungsprozesse etc.
Hilfe bei Bestimmung und Herkunft / Gusskuchen, vmtl. aus dem Seigerprozess
Bartel:
Hallo zusammen,
Ich bitte um Hilfe bei der Bestimmung und idealerweise auch Einschätzung zur Herkunft des nachfolgenden Fundes.
Das Objekt wurde vor ca. 20 Jahren bei Baggerarbeiten gefunden.
Nach anfänglichen Aktivitäten mehr über das Objekt herauszufinden, landete es in einer Ecke einer Maschinen-Halle und ist kürzlich beim aufräumen wieder in den Sinn gekommen. Ich helfe nun dabei herauszufinden, was der damalige Fund tatsächlich ist und vor allem, wo das Objekt herkommen könnte.
Ein paar Daten zum Objekt;
Fundort: Nürnberg
Fundsituation: Baggerarbeiten ca. 2,50 m tief im Erdreich
Magnetisch: nein
Gewicht: 14 Kg
Maße: ca. 25x25x6cm - siehe Bilder
Sehr hart, keine Funken beim flexen
Das Objekt wurde damals mit einer Flex (Politurscheibe) gereinigt. Auch wurde ein Stück mit der Flex abgetrennt.
Der erste Gedanke war Messing in Zusammenhang mit einem Geschoss/Bombe aus dem 2. Weltkrieg. In Wirklichkeit habe ich jedoch keine Ahnung und die Internetrecherche gibt nicht viel her.
Was sagen die Experten dazu?
Gibt es häufiger solche Funde?
Vorab schon vielen Dank für jede Rückmeldung.
Beste Grüße, Bartel
oliverOliver:
hallo Johannes,
das sieht nach einem Gusskuchen aus - und könnte Bronze sein.
Evtl. bronze-/urnenfelderzeitlich - also möglicherweise archäologisch relevant!
Bitte unbedingt dem für Bodendenkmale zuständigen Archäologen der Denkmalschutzbehörde melden/zeigen!
Üblicherweise wären prähistorische Gusskuchen zwar aus Rohkupfer, das hier aufgrund der Farbe auszuschließen ist (und nicht aus Bronze), ich glaube mich aber sehr dumpf erinnern zu können, dass es ausnahmsweise auch Bronze-Kuchen gibt (bin ich mir aber nicht mehr hundertprozentig sicher, und müsste ich erst recherchieren).
lg
oliver
p.s.:
die Reinigung mit der Flex war da natürlich kontraproduktiv - aber geschehen ist geschehen, was solls ....
Kupperdroll:
Hallo,Johannes !
Ein sehr,sehr interessantes Stück !
Was man auch annehmen könnte,wäre eine Verbindung zum Kupfer und Silber.In Nürnberg stand doch mal eine Saigerhütte am Frauentor.Bei Agricola kann man doch auf den alten Zeichnungen,solche Metallformen finden.Schau auch mal in diese Richtung. Und lass dich von der Farbe erstmal nicht täuschen!
Schau auch mal hier : https://de.wikipedia.org/wiki/Seigerung .
Ein sehr bemerkenswerter Fund !!
MfG
Klaus
Uwe Kolitsch:
Für mich auch ein Gusskuchen.
Kupperdroll:
Hallo,Johannes!
ich habe noch etwas gefunden:Im Heft 3 der Schriftenreihe des MANSFELD-MUSEUM "Der Kupferseigerprozeß und das Mansfelder Kupfer-Graf ALBRECHT IV. v. Mansfeld" , steht auf Seite 49 :
Zitat "... die Nürnberger "Hütte vor dem Frauentor" ... die gemeinhin als Ursprungsstätte des Seigerprozesses ...* Sie war Umschmelz-,Raffinier- und Legierungshütte für die Nürnberger Kupfer- und Messingwerke und hat um 1430 ... "
* hier steht der Hinweis 86 auf Suhling a.a. O.,S.56
Ich hoffe,das alles hilft dir weiter!
MfG
klaus
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