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Autor Thema: Faseriges Mineral/Asbest?  (Gelesen 1414 mal)

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Erik Becker

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Faseriges Mineral/Asbest?
« am: 10 Apr 21, 17:49 »
Meine Kinder haben dieses faserige Mineral geschenkt bekommen. Ich frage mich, was es ist. Aufgrund der Fasern habe ich Sorge im Hinblick auf Asbest bzw. ähnlichen Fasern. Für eine rasche Einschätzung wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße K. Becker

Offline guefz

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Re: Faseriges Mineral/Asbest?
« Antwort #1 am: 11 Apr 21, 11:40 »
Hat der edle Spender irgendwas zum Fundort gesagt? Nach den grünen Kristallen würde ich vermuten, dass das Stück aus einem Kupfervorkommen stammt. Das helle faserig aussehende Material könnte dann verwitterter Malachit sein. Ist aber bei so einer Ferndiagnose nur anhand des Fotos mit Vorsicht zu genießen.

Wenn deine Kinder alt genug sind, dass sie nicht mehr alles in den Mund stecken und sich freiwillig vor dem Essen die Hände waschen, sehe ich da kein Problem.

bis denn

Günter

Erik Becker

  • Gast
Re: Faseriges Mineral/Asbest?
« Antwort #2 am: 10 May 21, 21:34 »
Hallo Günter,

vielen Dank für deine Antwort und entschuldige bitte meine späte Antwort.

Die Sache hat tatsächlich einigen Wirbel ausgelöst. Ich habe den Stein nämlich in ein Labor für Asbestanalytik geschickt und der Stein enthielt tatsächlich einen großen Einschluss von reinem Asbest. Das äußerlich sichtbare Material wurde erfreulicherweise negativ getestet, auch der vorhandene Abrieb. Das war unser Glück. Wäre der Stein allerdings einmal auf den Boden gefallen und zersprungen, wäre eine echte Katastrophe da gewesen.

Der Stein selbst ist übrigens ein Fund in der Nähe eines italienischen Vulkans, also vulkanisches Gestein. Nach meinen Recherchen findet sich in solchem durchaus immer mal wieder Asbest. Es ist also nichts ungewöhnliches. Ich schreibe das hier auch deshalb, um euch Mineraliensammlern diesen Hinweis zu geben, dass solche Steine mitunter sehr gefährlich sein können. Wie gesagt: der Stein enthielt im Inneren reines Asbest. Wäre er geöffnet worden, wäre das Asbest aufgrund seiner faserförmigen Form ausgetreten. Vielleicht kann man hier im Forum auch mal eine entsprechende Warnung oder einen Hinweis an entsprechender Stelle unterbringen.

Viele Grüße, Erik

Offline helgesteen

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Re: Faseriges Mineral/Asbest?
« Antwort #3 am: 11 May 21, 09:25 »
Hallo zusammen,

ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass die Aussage des Labors mit großer Wahrscheinlichkeit Unsinn ist. Das Foto ist zwar schlecht, aber für mich sieht das nach Malachit und erdigem Limonit auf Baryt aus (also typisches Material aus der Oxidationszone eines hydrothermalen Erzgangs), und dann ist da mit Sicherheit keine nennenswerte Menge Asbest enthalten, weder aussen noch innen.

Ich frage mich auch, warum Du hier im Forum nachfrägst, wenn Du bereits eine Expertise zu diesem Stück von einem spezialisierten Labor eingeholt hast.

Viele Grüße,
Helge
« Letzte Änderung: 11 May 21, 10:01 von helgesteen »

Offline Stronkolo

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Re: Faseriges Mineral/Asbest?
« Antwort #4 am: 11 May 21, 09:25 »
" Wäre der Stein allerdings einmal auf den Boden gefallen und zersprungen, wäre eine echte Katastrophe da gewesen "


......wie damals als die Dinosaurier ausstarben.......oder wie muss ich das interpretieren  ???

Offline felsenmammut

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Re: Faseriges Mineral/Asbest?
« Antwort #5 am: 11 May 21, 10:37 »
Glück Auf!

Der gesuchte Gefahrenhinweis ist hier: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Asbest
Oder soll die Warnung für den Fundort des Steins angegeben werden? Da der Fundort ja jetzt schon einmal auf die Apenninenhalbinsel eingegrenzt wurde, braucht man nur noch alle Vulkane zu kennzeichnen. Bei den Tausenden Quadratkilometern werden sich sicherlich viele Anwohner freuen. Für den Laien mag es schwer nachvollziehbar sein, wieso man denn ein Gestein oder Mineral nicht mit ein paar Schnappschüssen bestimmen kann. Bei einigen Tausend Mineralen und Gesteinen, die zudem in einer unglaublichen Mannigfaltigkeit vorkommen, ist jeder Hinweis wichtig. Und eine präzise Fundortangabe und wenn möglich Angaben zu den Fundumständen helfen enorm, die Vielfalt auf eine sinnvolle Reihe von Möglichkeiten einzugrenzen. Das linnésche Ähnlichkeitsprinzip einer Zuordnung nach äußeren Merkmalen zur gleichen Art, wie es z.b. im Tier- und Pflanzenreich weitestgehend funktioniert, funktioniert in der Geowissenschaft sehr schlecht. Minerale und Gesteine sind überwiegend nach ihren inneren Eigenschaften, Chemie und Struktur, definiert. Die inneren Eigenschaften sind manchmal an äußeren Merkmalen ablesbar, erlauben aber nur in wenigen Fällen eine eindeutige Zuordnung. Für Bestimmungsanfragen daher immer erst hier reinschauen: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Einsteigerguide

Asbest ist eine Sammelbezeichnung für eine so große und breit gestreute Mineralienfamilie, die in so vielen Gesteinen gefunden werden kann, dass man vereinfacht pauschal sagen kann, Asbest findet man überall in der steinigen Natur. Allein das Vorhandensein ist aber noch weit weg von gefährlich sein. Erst sehr feine Partikel gelangen so weit in die Lunge, dass sie Schaden anrichten. Die Angaben zur bedenklichen Partikelgröße variieren, bewegen sich aber meist unter 10 Mikrometer. Zum Vergleich, Mehl zum Backen ist noch 10 mal gröber. Beim Aufschlagen oder Runterfallenlassen von einem Stein erzeugt man erstens wohl kaum so feine Fasern und zweites falls doch, dann nicht in gesundheitsgefährlichen Mengen. Asbest hat seine Gefahr in der Dauerbelastung und industriellen Verarbeitung, bei der aufgrund der verarbeiteten Mengen oder Verarbeitungsintensität eben größere Mengen lungenschädigender Mikropartikel entstehen.

Und nicht einmal jedes Mineral der Asbestgruppe ist gefährlich.

Wenn der Stein schon einmal im Labor war, wäre eine Mineralanalyse hilfreicher gewesen.

Mit freundlichen Grüßen

Das Felsenmammut

Online vandendrieschen

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Re: Faseriges Mineral/Asbest?
« Antwort #6 am: 11 May 21, 13:51 »
" Wäre der Stein allerdings einmal auf den Boden gefallen und zersprungen, wäre eine echte Katastrophe da gewesen "


......wie damals als die Dinosaurier ausstarben.......oder wie muss ich das interpretieren  ???
eher so https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,36601.0.html

 

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