Hallo Mark,
Schön, dass du dazu Stellung nimmst.
es tut mir leid, wenn ich euch mit meinen Angaben verwirrt habe oder auf den Fuß getreten bin.
Es muss dir nichts leid tun. Ich bin überzeugt, dass du in bester Absicht gehandelt hast. Ich wollte nur etwas sensibilisieren, dass manche Dinge leider nicht so einfach sind, wie man es gerne hätte. Das mag in vielen Bereichen egal sein, aber ihr wollt aus diesen Messungen ja Gefährdungspotentiale ableiten oder einschätzen, und da funktioniert es halt nicht mehr pi mal Daumen. Weiterhin ist es in diesem Zusammenhang wichtig, auch die richtige Nomenklatur und den richtigen Terminus zu verwenden. Ein Strahler gibt keine „Strahlungsdosis“ ab, sondern du kannst Dosis erhalten. Strahlung ist nichts anderes als der Transport von Energie. Die Dosis ist dann der Teil der Energie, welcher innerhalb einer bestimmten Zeit in einem Material (Gewebe) deponiert wurde. Dabei ist Dosis auch nur der Überbegriff und muss unterschieden und präzisiert werden. Wenn man umgangssprachlich von Dosis spricht, meint man in der Regel die Gamma-Äquivalentdosis bezogen auf ein bestimmtes Model, z.B. H*10. Es macht also auch hier keinen Sinn, alle möglichen Strahlungsarten durcheinander zu werfen. Da die Messung einer Äquivalentdosis aber noch nichts über das Gefährdungspotential einer Quelle aussagt, bedient man sich, neben der Größe der Impulse/Zeit, welche das Messgerät ja erst mal immer liefert, über diverse Faktoren der gemessenen Dosisleistung. Diese setzt aber, um aussagekräftig zu sein, verschiedene Dinge voraus, z.B. einen für den Messbereich energielinearisierten Detektor, oder die ausschließliche Detektion von Gammaquanten für eine Gamma-Äquivalentdosisleistung und nicht zuletzt ein homogenes Strahlenfeld, wenn du die Messwerte verschiedener Messgeräte miteinander vergleichen willst. Das ist in der Mineralogie eigentlich nie gegeben, daher macht auch eine Gefährdungsbeurteilung über die gemessene Dosisleistung in den aller wenigsten Fällen Sinn, und lässt schon gar nicht eine Gefährdungsanalyse zu.
Die ganze Diskussion besagt doch eigentlich genau das, was ich sagen wollte, das es nicht so einfach ist die Strahlenbelastung korrekt zu ermitteln, schon garnicht mit solchen preiswerten handelsüblichen Geräten!
Richtig. Daher ist es ja so wichtig, die Grenzen des eigenen Messgerätes zu kennen, und es dafür einzusetzen, für das es gebaut ist. Die meisten günstigen Messgeräte lassen in Relativmessungen durchaus zu festzustellen, dass der Strahlungsfluss an einer Stelle größer ist als an einer anderen Stelle, das war es aber auch schon weitestgehend. Das ist aber für den Anschaffungszweck bei den meisten Sammlern ja völlig ausreichend. Man will auf der Halde ja wissen, wo ist die Aktivität höher, und wo ist sie niedriger (bitte nicht die Impulse pro Sekunde des Messgerätes mit der Aktivität gleichsetzen, denn das würde einen Wirkungsgrad von 100% bedeuten). Ebenso lässt sich damit auch messen, um wieviel meine Zählrate sich ändert, wenn ich den Abstand zur Quelle ändere oder eine Abschirmung dazwischen packe. Aber immer relativ für ein und das selbe Messgerät, und es lässt erstmal noch keine Abschätzung eines Gefährdungspotentials zu!
Ebenso wollte ich verdeutlichen das solche Stufen nichts im Wohnbereich zu suchen haben und das es immer auf die Menge an strahlendem Material auf der Stufe ankommt!
Und das stimmt in seiner Absolutheit eben nicht! Natürlich kann man sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Folgeschaden zu erleiden, mit jedem „Treffer“ größer wird, aber auch das muss man immer in Relation zu anderen Gefahren des Lebens sehen. Du würdest dich wundern, was man alles so an Strahlern in ganz gewöhnlichen Haushalten findet, und keiner würde doch ernsthaft sagen, er habe Krebs wegen seiner Küchenarbeitsplatte aus Granit bekommen, oder? So bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, wie er mit solchen Stufen umgeht, und wo er sie lagert/ausstellt. Wenn du für dich entschieden hast, dass du sie lieber im Keller deponierst, ist das völlig in Ordnung, aber eben nicht grundsätzlich für alle! Daher bitte mit solchen Pauschalisierungen etwas vorsichtiger umgehen, vor allem, wenn Begründungen dafür nach hinten raus sehr dünn werden.
So, das war jetzt viel Text, und ich hoffe, es hilft dabei, das vorher Geschriebene etwas besser einzuordnen.
In diesem Sinne einen schönen Sonntag noch,
Grüße Markus