Hatte bei den aktuellen Kermesitfunden von Bräunsdorf nach dem Hochwasser von 2002 im Gegensatz zum "Fusselit" (Jamesonit!?, den zieht die Oberflächenspannung des Wassers spätestens beim Trocknen immer zusammen) bisher keine Probleme mit Wasser, etwas Fit und vorsichtigem Ultraschall (nasse Stufe mal kurz kopfüber reinhalten) gehabt, um die nach dem Aufschlagen immer vorhandenen Quarzstäubchen aus den Büscheln zu entfernen. Inwiefern man das verallgemeinern kann und wieweit das mit historischem Staub auch funktioniert, keine Ahnung. Zumindest sind die Büschel der historischen Stufen meist gröberkristallin als die Neufunde. Ohne Garantieversprechen, aber ich würde es probieren, notfalls mit Alkohol, wenn Fusselit dabei sein sollte. Es sei denn, man ist der Meinung, der Staub gehört nun mal zu einer historischen Stufe dazu
Zum Thema Staubsauger fällt mir eine Story ein, die im Artikel "The graveyard of specimens" im Mineralogical Record (eine Anzahl von kuriosen, ärgerlichen und fahrlässigen Geschichten, warum von so vielen Stufen historischer Fundstellen so gut wie nichts mehr vorhanden ist...) enthalten war: Eine Cyanotrichitstufe hatte scheinbar jemanden beim Saubermachen derart fasziniert, daß unbedingt mit dem Finger getestet werden mußte, ob sich das Mineral so flauschig anfühlt, wie es aussieht, und in der noch offenenstehenden Vitrine war ein kleines rundes Finger-Loch in den Nadeln der Stufe. Der Besitzer wollte wenigstens die abgebrochenen Nädelchen absaugen, unterschätzte aber die Leistung des Staubsaugers, worauf um das Loch noch ein Ringgraben die Stufe zierte...
Übrigens ein Artikel, bei dem man oft genug nicht weiß, ob man Weinen oder Lachen soll - über die allgemeine Dummheit sicherlich letzteres...
Gruß Chrisch