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Autor Thema: Mineralien unter UV: Fototechnik  (Gelesen 851 mal)

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Offline Lynx

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Mineralien unter UV: Fototechnik
« am: 04 Jan 22, 15:59 »
Hallo zusammen,

beim Photographieren lumineszierender Mineralien kam vor einiger Zeit die Diskussion auf die Filterung. Mein Ansatz sieht folgendermassen aus:

Das Filter (Baader Planetarium UV/IR Sperr/L-Filter 31,8mm) kommt vor das Mikroskopobjktiv. Beim x4 (meines ist ein billiges Amscope) lässt es sich davor klemmen (siehe Bild links). Dazu habe ich das Filter in eine alte abgeschnittene Filmdose gesetzt, die ich mit drei Stellschrauben am Objektiv festklemme (rechtes Bild). Der Arbeitsabstand beim x4 Objektiv ist so groß, dass es da noch keine Probleme gibt. Beim x10 (auch ein Amscope) sieht es anders aus - zum einen wegen der Bauform und zum anderen wegendes geringen Arbeitsabstands. Deswegen habe ich da ein Filterglas gebrochen, den Rand geschwärzt  (rechts in den Bildern) und klebe es mit doppelseitigem Klebeband auf den metallenen Rand des Objektivs. Um vagabundierendes Licht zu unterdrücken (und das Filter zu schützen) habe ich die metallene Fassung der Obejktive typischerweise schwarz abgeklebt, beim x4 Aufbau ist das sichtbar.

Mineralien unter UV: Fototechnik
 
Mineralien unter UV: Fototechnik


Das ist ein billiger Weg, aber quält vielleicht teurere Objektive zu sehr?
Idealerweise wäre wohl der Ansatz aus der Mikroskopie, ein Fluoreszenz-optimiertes Objektiv (das keine Eigenlumineszenz hat) einzusetzen, und das Filter erst danach im (parallelen) Strahlengang zu positionieren. Daher meine Frage: was macht Ihr? 

Grüße, Martin

Offline etalon

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Re: Mineralien unter UV: Fototechnik
« Antwort #1 am: 05 Jan 22, 07:28 »
Hoi Martin,

hmm, wo habe ich das schon mal gesehen…?  ;D

Ja, habe ich genau so und funktioniert prächtig. Der konische Strahlengang vor dem Objektiv ist bei solch einem breitbandigen Filter völlig Wurst. Ob sich da jetzt die Transmission um ein paar nm ins Blaue verschiebt ist bei einer Durchlassbreite von mehreren 100nm egal. Vor dem Objektiv montiert ist der Filter aber mit deutlich weniger Aufwand zugänglich und erfüllt auch eine gewisse Schutzwirkung für selbiges. Nur zu Objektiven mit höherer NA hin muss man aufpassen, da diese dann zunehmend und deutlich empfindlich auf falsche Deckglasdicken mit Abbildungsfehlern reagieren. Bei Objektiven mit langen Arbeitsabständen, so wie wir sie für gewöhnlich verwenden, ist das aber unkritisch, bzw. teilweise sogar eingerechnet (z.B. LD Objektive für reverse Mikroskope zur Beobachtung durch Petrischalen)

Soweit mal meine Gedanken dazu…

Grüße Markus

Offline Josef 84,55

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Re: Mineralien unter UV: Fototechnik
« Antwort #2 am: 05 Jan 22, 13:02 »
Hallo Martin,

ich habe einen GG420 Filter mit 12 mm Durchmesser und 1 mm Dicke, den ich zumindest bei den Objektiven über 10x auf die Austrittsöffnung lege, bevor ich sie einschraube. Bei den niedrig vergrößernden Objektiven ist die Austrittsöffnung teilweise zu groß für diese Lösung.
Die fehlende Deckglaskorrektur ist so kein Problem, eine eventuelle Fluoreszenz im Objektiv könnte aber den Kontrast mindern.

Alternativ währe eine Halterung für einen etwas größeren Filter mit drei Schrauben in einen M42 Zwischenring einfach machbar.

Grüße, Josef

Offline Bode

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    • Mineraliensammlung Georg Bode
Re: Mineralien unter UV: Fototechnik
« Antwort #3 am: 06 Jan 22, 19:40 »
Hallo,
Nach dem ich diese Woche meinen neuen UV/IR Sperr Filter bekommen habe, wollte ich natürlich auch sofort loslegen, aber zuerst mußte ein Adapter gefertigt werden. Nicht ganz einfach zu dieser Zeit, so muß die geplante Version aus Alu noch 4 Wochen warten, also erstmal ein Provisorium machen. Nach kurzer Überlegung kam mir der Siphon Anschluss für den Geschirrspüler in den Sinn,   1 ¼“ Gewinde hat einen Innendurchmesser von ca.30, 5mm, für meine Objektive brauche ich 32,3mm, bei Kunststoff lässt sich das leicht von Hand mit eine Stichel oder Schnitzmesser herausarbeiten. Die Schlauchhalteröffnung von 26 mm auf 28mm mit einen Senker auf weiten, drei M3 Gewinde in den Zylinderwand machen, schwarze Farbe drauf und fertig.

Viele Grüße
Georg Bode

Offline etalon

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Re: Mineralien unter UV: Fototechnik
« Antwort #4 am: 06 Jan 22, 20:44 »
Hallo zusammen,

ich weiß nicht, welche UV/IR Sperrfilter ihr verwendet, sollten es aber die der Fa. Baader Planetarium sein, so bietet diese Firma auch allerlei Adapter an, um irgend welchen Provisorien aus dem Weg zu gehen. Diese sind zwar nicht billig, aber sehr hochwertig gefertigt und sicher nicht teurer als eine Einzelanfertigung samt Eloxal beim Dreher eures Vertrauens. Da diese Filter aus dem Astronomiebereich stammen, gibt es auch noch ein paar andere Händler mit einem sehr gut sortierten Adapter- und Zubehörsortiment…

Nur mal so als Info…

Grüße Markus
(und nein, ich bin nicht in irgend einer Form verwandt oder verschwägert oder sonst wie gewinnbeteiligt bei den aufgerufenen Firmen) ;)