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Autor Thema: Bims-Brekzien ?  (Gelesen 1583 mal)

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Offline giantcrystal

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Bims-Brekzien ?
« am: 10 Jan 22, 16:33 »
Hallo aus Mittelfranken

Aus dem östlichen Kreta - genauer von mehreren Stränden im Bereich des Sitia - Geoparkes, unter anderem den berühmten Palmenstrand von Vai - habe ich hier mehrere Stücke recht eigenartiger Bims - Brekzien, die ich so noch nicht gesehen habe

Denkbar wäre eine Herkunft aus Thera / Santorin, oder vielleicht auch aus Nisyros, oder...

Hat jemand ähnliche Bims-Brekzien schon einmal gesehen ? Und wie könnten diese entstanden sein ?

Mit herzlichen Glück Auf

Thomas
« Letzte Änderung: 10 Jan 22, 18:57 von oliverOliver »

Offline oliverOliver

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Re: Bims-Brekzien ?
« Antwort #1 am: 10 Jan 22, 19:31 »
Zitat
Hat jemand ähnliche Bims-Brekzien schon einmal gesehen ? Und wie könnten diese entstanden sein ?

hallo Thomas,
gesehen noch nicht, aber offensichtlich eine sedimentäre Brekzie (und keine tektonische),
daher wohl am Strand entstanden - angeschwemmte (z.T. schwach verrundete) oder an der Küste ausgewitterte Bims-Fragmente wieder verkittet - ich vermute mal, karbonatisch gebunden.
Vergleichbare Bildungen an Stränden (sei`s konglomeratisch oder brekziös) sind ja nicht so ungewöhnlich.
lg + ga
oliver

Offline Fabian99

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Re: Bims-Brekzien ?
« Antwort #2 am: 12 Jan 22, 09:11 »
Spricht etwas gegen zementgebundenen Bimsstein = menschlich hergestellt?

LG

Offline giantcrystal

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Re: Bims-Brekzien ?
« Antwort #3 am: 12 Jan 22, 10:30 »
Hallo Fabian

Ich habe mich auch schon gefragt, ob die Brekzien anthropogenen Ursprung haben können, aber mehrere Argumente sprechen meines Erachtens dagegen

1. Wer sollte diese Brekzien gemacht haben ? In Frage kommen grundsätzlich die Minoer, die in der Tat fein gemahlenen Bims als Zuschlagstoff zu Mörtel verwendet haben. Die gezeigten Bimsbrekzien findet man aber dort nirgendwo in der Bausubstanz

2. Die Stücke finden sich allesamt am Strand, verteilt auf mehrere Strände im Osten Kretas. Wie kommen sie dort hin ?

3. Bims an sich ist auf Kreta unbekannt. Der Bims muß also primär von anderen Vulkanen wie Santorin oder Nisyros etc. stammen. Eventuell auch submariner Vulkane, und dann nach Kreta verdriftet worden sein. Also müßte man diesen verdrifteten Bims auch in Stücken an den Stränden finden können, wie auch auf anderen griechischen Inseln. Tut man aber nicht (oder nur sehr selten). Was man aber relativ reichlich findet, sind die gezeigten Bimsbrekzien...

Glück Auf

Thomas

« Letzte Änderung: 12 Jan 22, 13:17 von giantcrystal »

Offline Geomartin

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Re: Bims-Brekzien ?
« Antwort #4 am: 12 Jan 22, 11:57 »
Hat jemand ähnliche Bims-Brekzien schon einmal gesehen ?

Hallo,

gesehen ja: in Bohrkernen von einem Goldprospekt in West Australien, etwa 2.7 Mrd Jahre alt. Wenn ich naechste Woche wieder auf Arbeit bin schaue ich mal nach den Bohrkernphotos zum Vergleich.

Offline giantcrystal

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Re: Bims-Brekzien ?
« Antwort #5 am: 21 Jan 22, 11:22 »
Hallo aus Mittelfranken

Nochmal zum Thema Bims-Brekzien

Nachdem ich mich ein wenig mit der Literatur über pyroklastische Ströme, pyroclastic surges etc. beschäftigt habe, komme ich zu dem Schluss, das es sich bei den kretischen Bims - Brekzien um natürliche Bildungen handelt

Entstehung etwa so :

1. "normaler Auswurf" von Bimsmaterial durch einen Vulkan oberhalb des Meeres in der regionalen Nähe. Kandiaten
     gibt es da mehrere, z.B. Santorin, Milos oder Nisyros

2. Ablagerung des Bimses im Umfeld dieses Vulkanes

3. Bei erneuten "Glutwolkenausbruch" dieses Vulkanes Aufnahme des Bimsmateriales in die Glutwolke und thermische Verbackung des Bimses und untergeordnet anderer Gesteinsbruchstücke zu eben dieser Bimsbrekzie

4. Abtragung und Verfrachtung über das Meer, dabei Abrundung des Materiales zu den gefundenen Bimsbrekzien

Glück Auf

Thomas

P.S. Lieber Geomartin, hast du mal in deinen Bohrkernen nachgeschaut ?

Offline Geomartin

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Re: Bims-Brekzien ?
« Antwort #6 am: 22 Jan 22, 06:11 »
P.S. Lieber Geomartin, hast du mal in deinen Bohrkernen nachgeschaut ?

Auf den Kernbilder sieht man es leider nicht richtig, aber die gerundeten Klasten in den angehangenen Bildern sind voller kleiner runder Quarzeinschluesse - die ehemaligen, nun gefuellten Gasblasen.


 

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