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Autor Thema: Marion, Rauchquarz oder beides?  (Gelesen 3768 mal)

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Offline Klaus Schäfer

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #15 am: 31 May 23, 10:14 »
Hallo Jule,

Die klassischen "schwarzen Amethyste" kommen aus Sachsen. Allerdings gibt es ähnliches Material auch aus Tschechien:

Tschechien/Vysočina (Hochland), Kraj/Trebitsch (Třebíč), Bezirk/Kojatín
Marion, Rauchquarz oder beides?


Auch bei uns kommen Quarze vor, die neben violetten Amethystzonen auch rauchig-braune Zonen aufweisen.

Deutschland/Rheinland-Pfalz/Birkenfeld, Landkreis/Herrstein-Rhaunen, Verbandsgem./Niederwörresbach/Steinbruch Juchem
Marion, Rauchquarz oder beides?


Meiner Meinung nach sind solche tradierten, zum Teil volkstümlichen, immer unterhaltsamen Namensgebungen keine Falschbenennungen, viel mehr sind sie das Salz in der Suppe. Sie geben trockenem, wissenschaftlich korrektem Papier die notwendige Würze. Zudem wird durch solche Begriffe die historische und soziale Adhäsionskraft geowissenschaftlicher Ereignisse gefördert.

Desweiteren ist auch Wissenschaft im Wandel. Rykart berichtet in seiner Quarzmonographie von nicht durch geführten Bestrebungen (S. 119, Brewster) alle Quarze mit polysynthetischer Verzwilligung ("Amethystverzwilligung"), egal ob farbig oder farblos, zu den Amethysten zu stellen.

Gruß von Klaus



« Letzte Änderung: 31 May 23, 11:25 von Klaus Schäfer »

Offline vandendrieschen

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #16 am: 31 May 23, 13:57 »
Hallo,

hier der Link zu einer zeitgenössischen Beschreibung:
Vielen Dank für das Dokument.
Ich bin in Besitz zweier versch. Amethyste aus dem Pl. Grund.
Erster mit dem charakteristischen Schwerspat darunter.
Bei Zweitem liegt ein Fundort mit Ratssteinbruch Neues Lager bei, und soll ebenfalls aus dem Ratssteinbruch sein, bei dem ich mir etwas unsicher bin.
Deutschland/Sachsen/Dresden/Plauenscher Grund/Ratssteinbruch
Marion, Rauchquarz oder beides?

Deutschland/Sachsen/Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Landkreis/Schlottwitz
Marion, Rauchquarz oder beides?

In der Literatur wird nur von einem kleinen Vorkommen berichtet (im Höhlenkataster allerdings von 3 Blasenhöhlen) und von Kappenquarzen mit zonaren Aufbau beim schwarzen Amethyst.
Der klassische Schwarze Amethyst hat meiner Ansicht nach, weder zonaren Aufbau noch Kappenquarze, wie man sie aus Wiesenbad kennt.
Allerdings kommen dort keine pechschwarzen Kristalle vor, dass man die Herkunft von dort ausschließen kann.

Wie wahrscheinlich ist es, dass sich in dem dem kleinen Vorkommen die Quarze an einer andere Stelle voneinander unterschieden haben und auch so ein schwarzer Amethyst vorgekommen sein kann?
Kann dazu tendiert werden, dass es sich bei dem zweiten trotzdem um eine andere Form des schwarzen Amethyst gemäß dem Fundzettel aus dem Pl. Grund handelt?
Sagt alten Lokalsammlern der Begriff Neues Lager etwas? (auf der Seite des Forsthaus und Eiswurmlagers soll keiner entdeckt worden sein)

Vielen Dank.

Offline pseudonym

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #17 am: 31 May 23, 21:58 »
,,Schwarzer´´ Amethyst ,Plauenscher Grund ... interessant .... hat jemand einen für mich übrig ?

Offline oliverOliver

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #18 am: 31 May 23, 22:38 »
hallo Jule,

Zitat
Wie wahrscheinlich ist es, dass sich in dem dem kleinen Vorkommen die Quarze an einer andere Stelle voneinander unterschieden haben und auch so ein schwarzer Amethyst vorgekommen sein kann?
Kann dazu tendiert werden, dass es sich bei dem zweiten trotzdem um eine andere Form des schwarzen Amethyst gemäß dem Fundzettel aus dem Pl. Grund handelt?

ich kenn zwar die Situation bei euch nicht - aber z.B. im Waldviertel (Quarzgangscharen im Granit, also von daher zumindest annähernd vergleichbar) ist es durchaus üblich, dass sich dort, wo (auch) Amethyt vorkommt, auf engstem Raum unterschiedliche Quarzvarietäten (auch aus dem selben Gang bzw. Gangsystem) finden (Amethyst, Rauchquarz, Eisenkiesel, Milchquarz, mal zoniert, mal nicht, mal klar, mal trüb, und zudem micro-/kryptokristalline Varietäten)- sh. z.B. Maissau oder auch Eggenburg etc.. Also von daher würde mich das garnicht wundern .... Ganz im Gegenteil, es würde mich mehr wundern, wenn die Quarze völlig einheitlich wären ...

lg + ga
oliver
« Letzte Änderung: 31 May 23, 22:46 von oliverOliver »

Offline steinfried

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #19 am: 01 Jun 23, 07:02 »
Hallo Jörg. Danke für das Einstellen, des historischen Berichts über den schwarzen Amethyst vom Plauenschen Grund.

Offline steinfried

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #20 am: 01 Jun 23, 07:42 »
Hallo Jule. Ich denke wenn Stücke aus anderen Sammlungen auftreten , die den gleichen zonaren Aufbau haben. Kann das zweite Stück auch vom Pl. Grund sein.

Grüße Torsten

Offline nwsachse

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #21 am: 03 Jun 23, 19:36 »
Hallo,

die Bezeichnung "Neues Lager" deutet evtl. auf ein Sprengstofflager oder auf einen Brauereikeller (ähnlich dem Eiswurmlager) hin. Etwas konkretes konnte ich dazu allerdings nicht finden.

Als "Blasenhöhlen" bezeichnen die Höhlenforscher offensichtlich offene Klüfte ab einer gewissen Größe in magmatischen oder auch metamorphen Gesteinen die zum Teil mit kristallisierten Mineralen erfüllt sein können.
Im Sinne des Mineralsammlers wären das "Drusen", "Kristallkeller" oder ähnliches.
Ob die im Sächsischen Höhlenkataster der Höhlenforschergruppe Dresden unter Nr. 4948 EG-14 verzeichneten "Blasenhöhlen" im Ratssteinbruch dem von Bindrich (1914) beschriebenen Vorkommen entsprechen ist unklar. Dazu müsste man das entsprechende Blatt des Höhlenkatasters einsehen. Ein Ansichtskartenfoto der "Blasenhöhlen" findet sich bei: https://ansichtskarten-lexikon.de/ak-18613.html.

Ich habe unter der Lexikonseite "Plauenscher Grund"- Externe Verweise/Links (https://www.mineralienatlas.de/?l=12108) einige ältere Artikel aus den Zeitschriften "Mitteilungen Landesverein Sächsischer Heimatschutz" und "Abhandlungen Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis Dresden" verlinkt.

Jörg N.




Offline Stefan

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Offline vandendrieschen

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #23 am: 03 Jun 23, 22:47 »
Ein Ansichtskartenfoto der "Blasenhöhlen" findet sich bei: https://ansichtskarten-lexikon.de/ak-18613.html.
Was soll das untere Bild darstellen? Laut Berichten (verbal) älterer Semester sollen die "Höhlen" sogar ein Touristenmagnet gewesen sein, indem eine Leiter in die Höhle hineinführte und davor stand eine Art Kioskstand an dem Souvenirs und Getränke verkauft worden sein sollen.

Offline nwsachse

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #24 am: 03 Jun 23, 23:39 »
Bitte zunächst das Bild genau anschauen !!!

Jörg N.

Offline vandendrieschen

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #25 am: 03 Jun 23, 23:55 »
,,Schwarzer´´ Amethyst ,Plauenscher Grund ... interessant .... hat jemand einen für mich übrig ?
https://www.ebay.de/itm/235004823531

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #26 am: 04 Jun 23, 16:36 »
Danke ! Ganz schee deier .... ;D

Offline vandendrieschen

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #27 am: 08 Jul 23, 08:46 »
Hallo. Der Quarz hat jetzt seine richtige Zuordnung und habe ihn entsprechend dokumentiert für zukünftige Laien, die mit der Sache wenig vertraut sind. Ich konnte das Stück anhand von Belegstücken in der Sammlung einer alten Dame, die selbst in Schlottwitz sammeln ging, den Quarz referenzieren. Ich habe mich von dem Händler  übers "Ohr hauen" lassen, oder er ist selber unsicher gewesen und der Zettel ist zu der falschen Stufe gelandet. Der Preis von 10 Euro, hatte mich auch schon etwas stutzig gemacht. So habe ich aber einen sehr schönen dunklen Amethyst aus Schlottwitz in der Sammlung.

Offline vandendrieschen

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #28 am: 08 Jan 24, 14:05 »
Ob die im Sächsischen Höhlenkataster der Höhlenforschergruppe Dresden unter Nr. 4948 EG-14 verzeichneten "Blasenhöhlen" im Ratssteinbruch dem von Bindrich (1914) beschriebenen Vorkommen entsprechen ist unklar.

Jörg N.
Hallo. Wie kann 1914 schon bekannt und darüber berichtet worden sein, wenn die Fundstelle erst 1920 entdeckt wurde? Wieder Andere berichten Funde von 1920 bis 1924.
Oder begann 1920, 6 Jahre spärer erst der Abbau der Drusen durch den Steinbruchbetrieb? Das erklärt allerdings nicht, dass in der Zeitung von 1914 "2 Zentner Quarzkristalle wurden abtransportiert", beschrieben werden.
Weiterhin steht darin, dass die Kristalle lose in den Lehmklüften lagen und keinen Kontakt mehr zum Monzonit hatten. Andere mündliche Quellen sagten, es waren mit Quarz ausgekleidetete Hohlräume, die in den 20ern besucht werden konnten.
Ist da auch ein bisschen Legendenbildung dabei?

VG.

Offline nwsachse

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Re: Marion, Rauchquarz oder beides?
« Antwort #29 am: 08 Jan 24, 14:09 »
Hallo Juliane,

dazu müsste man erstmal das genannte Höhlenkataster einsehen. Es dürfte dir als Dresdnerin nicht schwer fallen Verbindung zur betreffenden Höhlenforschergruppe aufzunehmen.

Jörg N.