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Autor Thema: „Opalisierung“ von fossilem Holz und Chalcedon/Achat  (Gelesen 471 mal)

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Offline jlies

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Hallo Leute,

ich habe Fragen zu den Hölzern im Anhang, die bei mir wie immer aus der Leipziger Braunkohle stammen.

Wenn die Hölzer frisch aus der Erde kommen sind sie in einer bestimmten Qualität mittelbraun. Lagen die Holzer längere Zeit an der Luft verfärben sie sich weißlich.

Ist das der selbe Prozess, bei dem sich auch Chalcedon in Opal verwandelt?

Der Prozess bei den Hölzern scheint relativ zügig vonstatten zu gehen. Ich vermute hier einige Jahre bis Jahrzehnte. Kann jemand was genaueres zur Zeitspanne sagen?

Und dann noch zum Thema Opalisation bei Chalcedon/Achat: Wie lange dauert der Prozess dort? Und wie unterscheide ich echte weiße Bänder in Achaten von denen, die nur oberflächlich opalisiert sind und bei denen die Weißfärbung nach dem sägen oder schleifen verschwunden ist? Handelt es sich dort jeweils um die gleiche Qualität in unterschiedlich starker Ausprägung oder um gänzlich unterschiedliche Qualitäten?

Ist Opalisierung überhaupt der richtige Begriff?

Ich hoffe, meine Fragen sind verständlich … :)

Glückauf und danke!
Jörn

Offline oliverOliver

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Re: „Opalisierung“ von fossilem Holz und Chalcedon/Achat
« Antwort #1 am: 20 Feb 22, 17:10 »
viele Fragen und viel Verwirrung auf einmal -
also ich fang mal an:

1.) Chalzedon kann nicht mehr "opalisieren", da er in der Abfolge der "Quarz-Reifung" weiter fortgeschritten ist als Opal.
Wenn überhaupt, dann geht das in die umgekehrte Richtung - stark vereinfacht gesagt; denn so simpel (wie wir uns das vielleicht manchmal vorstellen) laufen die Prozesse in natura anscheinend nicht ab, sondern meistens viel komplexer.

2.)
Zitat
Wenn die Hölzer frisch aus der Erde kommen sind sie in einer bestimmten Qualität mittelbraun. Lagen die Holzer längere Zeit an der Luft verfärben sie sich weißlich.
Das hat einerseits mit Austrocknung zu tun, andererseits patinieren diverse SiO2-Varietäten an der Luft (manche eher schnell, manche sehr sehr langsam). Und bei Hölzern bzw. allgemein silifizierten Pflanzenresten aus der (Braun-)kohle kommt noch ein "Bleichungseffekt" dazu: unter Tages- bzw. Sonnenlicht werden solche Stücke heller, was z.B. als Alternative zur Bleichung mit Wasserstoffperoxid etc. herangezogen werden kann - das dauert aber eine Weile.
Genau kann ich dir den Vorgang nicht erklären, ich nehme aber an, dass dabei an der Oberfläche der im Fossil enthaltene Kohlenstoff oxidiert - sprich in CO2 übergeht, und damit aus dem "Stein" verschwindet, was nach und nach eine Aufhellung zur Folge hat - anfangs liegt eben ein Fossil in SiO2 mit hohem C-Gehalt vor (ist also dunkel), je mehr C-Atome sich mit Sauerstoff vebinden (und damit nicht mehr zur Färbung beitragen), desto heller wirds.

3.)
Zitat
Ist das der selbe Prozess, bei dem sich auch Chalcedon in Opal verwandelt?
Siehe oben - nein. Also eigentlich doppelt nein :-) - weil sich erstens Chalzedon nicht mehr in Opal umwandeln kann, und zweitens die Bleichung nichts mit der Quarz-"Reifung"/Alteration von amorphen/krypto-/microkristallinen SiO2-Varietäten zu tun hat.

4.) der Rest ist mir jetzt irgendwie zu verworren und/oder zu kompliziert, ich belasse es mal dabei, und hoffe dass du damit was anfangen kannst.
« Letzte Änderung: 20 Feb 22, 19:53 von oliverOliver »

Offline jlies

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Re: „Opalisierung“ von fossilem Holz und Chalcedon/Achat
« Antwort #2 am: 20 Feb 22, 17:32 »
Jau ... :) .. ich bitte die Verwirrung zu verzeihen! Ich bin totaler Quereinsteiger und mir fehlen leider noch jegliche Grundlagen.

Zu 1.: Ich dachte - bzw. habe mehrfach gelesen - die verwitterten weißen Chalzedonschichten in Achaten wandeln sich über lange Zeit in Opal um ... aber danke für das Stichwort "Quarz-Reifung", das werde ich mir ansehen.

;)


Offline oliverOliver

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Re: „Opalisierung“ von fossilem Holz und Chalcedon/Achat
« Antwort #3 am: 20 Feb 22, 17:41 »
p.s.:
zum Holz am ersten Bild, wo man so schön sieht, welcher Teil noch in der Halde steckte und welcher aus dieser ragte:
dort spielt auch die ganz "normale" (physikalische/mechanische) Verwitterung eine Rolle - da werden einfach winzige Kohlepartikel, die (fest) am Kieselholz haften, durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen zerlegt und abgelöst und dann "abgewaschen".

 

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