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wieder Halde Haniel - Ist das ein Fossil oder kann es weg?
Heureka:
Guten Abend und Glück auf,
ich bin aktuell noch beim Aussortieren der mir "seltsam" vorkommenden Sachen, wo ich also gar nicht allein weiterkomme und wieder keine Ahnung habe... Deshalb möchte ich möglichst nochmals die Hilfe der Experten hier erbitten :).
Mein Steinchen Nr. 5 hat oben eine sehr symmetrische Struktur, die für mich noch am ehesten aussieht, als wenn nebeneinander viele Kettenfahrzeuge drüber gefahren wären. Deshalb fiel der Stein mir überhaupt auf. Ansonsten ist er einfach unscheinbar grau, glänzt nicht.
Fundort: Halde Haniel, Bottrop
Dichte: 1,8
Lässt sich mit einer Nadel ritzen
Ritzt selber kein Glas
Ist meinem Gefühl nach eher weich. Durch festen Druck mit einem Stahlnagel an einer Ecke, brachen gleich 2 Stückchen heraus.
Der Bruch ist unregelmäßig und nicht sehr scharfkantig.
Strichfarbe ist grau.
Ich frage mich, ob das wieder etwas unnatürliches sein könnte und wie dieses Muster auf die Oberfläche gekommen sein könnte.
Es könnte sich ja auch einfach irgendetwas aus neuerer Zeit eingedrückt haben. Ich habe versucht, selber auf der Unterseite irgendeine Spur zu hinterlassen, aber das ging nicht.
Ich hoffe, dass hier jemand eine Idee hat und so etwas was schon einmal gesehen hat.
Jedenfalls bräuchte ich einen Rat, ob ich es vielleicht besser wegschmeißen sollte ;)
Vielen Dank schon einmal.
Grüße aus dem Kohlenpott sendet
Christiane
oliverOliver:
hallo,
sieht aus wie der Abdruck eines (Korb-?)Geflechts / einer geflochtenen Matte.
Und das "weiche" graue Material - irgendwas mörtelartiges ???
lg
oliver
p.s.:
Versuch mal mit Knetmasse / Plastilin etc. einen "Abdruck vom Abdruck" zu machen - dann hast du wieder ein Positiv, was bei der Beurteilung manchmal hilfreich sein kann.
harzgeist:
Hallo,
Ich stimme Oliver zu, das sieht SEHR verdächig nach menschlichem Zutun aus. Für etwas Natürliches ist das Muster zu regelmäßig. Dichte und Weichheit lassen mich Gips vermuten.
Wie ist die Reaktion mit Salzsäure (auf Vorder- und Rückseite) und ist visuell im seitlichen Bruch eine Trennung zwischen Beiden Seiten sichbar, was die unterschiedliche Härte erklären würde ?
Abgebundener Gips bröselt übrigens auseinander, wenn er einige Zeit mäßig erhitzt wurde, 200° im Backofen reichen da aus, eigentlich schon um die 120° (hab den genauen Wert jetzt nicht im Kopf).
Thomas
Heureka:
Hallo und Glück auf,
erst einmal vielen Dank dafür, dass ihr euch wegen meinem vermutlich künstlichen Steinchen überhaupt die Mühe einer Antwort macht! Ich denke, wir brauchen uns mit dieser "Kuriosität" auch nicht so ausführlich weiterbeschäftigen.
Optisch sieht der Stein auf den ersten Blick homogen aus. Nur an der frischen Bruchkante und anderen seitlichen wohl noch nicht so alten Bruchstellen, sieht er grauer aus. Die gesamte Oberfläche hat ansonsten zusätzlich einen gelbstich, der an den Bruchstellen nicht auftritt. Dann habe ich nochmals auf allen Flächen den Ritztest mit einer Nadel gemacht. Es geht an allen Stellen gleich und hinterlässt eine Kratzspur mit feinem, staubigen Abrieb. Nur an den grauen Bruchstellen, scheint er härter zu sein und macht auch keinen Abrieb. Daraus würde ich jetzt schließen, dass er innen härter ist, als außen. Eindrücken, um mit einem Stahlnagel ein Muster zu stanzen, lässt sich aber nirgendwo etwas.
Die beiden vorgeschlagenen Versuche habe ich soeben gemacht. Die hausgebrochenen Stückchen waren 15 Minuten bei 200C° im Backofen und sind nicht zerbröselt. Ich hatte sogar den subjektiven Eindruck, dass sie vielleicht härter als vorher wurden. Spröder vielleicht, aber wohl nicht weicher.
Der Salzsäuretest war auch seltsam. Es gab sofort eine sprudelnde kurze Reaktion, die aber schnell nachließ und anschließend bildeten sich noch einige ziemlich große Bläschen, die etwas länger an dem Stein hafteten, bevor sie aufstiegen. Das ging vielleicht 2 Minuten so und dann passierte mit dem Rest nichts mehr. Mein Gedanke war, dass der Stein innen eine andere Konsistenz haben müsste, als außen. Vielleicht hat sich äußerlich eine dünne Schicht gebildet, die auf die Salzsäure reagiert, aber das Darunterliegende nicht.
Ich hoffe, ich habe das einigermaßen nachvollziehbar erklären können :).
Also, falls jemandem noch etwas dazu einfallen sollte, gerne her damit. Ich bin ja immer neugierig und freue mich über jede Erklärung... aber, wie schon gesagt, es ist mir nicht wirklich wichtig, das in diesem Fall noch tiefgehender zu ergründen. Eine Versteinerung kann man wohl ausschließen und damit bin ich schon zufrieden :).
Herzlichen Dank und viele Grüße sendet
Christiane
felsenmammut:
Glück Auf!
Bilder und Text lesen sich wie Beton mit Gewebeabdruck. Und um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, das kann weg, wenn man den geowissenschaftlichen Wert des Fundes zu Grunde legt.
Mit freundlichen Grüßen
Das Felsenmammut
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