Hallo Hutton007,
Dein Nickname ist ja schon sehr speziell, Kombi aus schottischem Naturforscher und MI6-Gemheimagent...

Zu Deiner ersten Frage: Natürlich ist es denkbar, dass der Blick auf ein Geologisches Highlight wie "Siccar Point" an der Ostküste Schottlands, an dem eine Diskordanz mustergültig aufgeschlossen ist (sie wird übrigens nach ihrem Entdecker Hutton-Diskordanz genannt), einen scharf analytisch denkenden Menschen wie Hutton zur Interpretation der Entstehung anregt. Das ist übrigens Kern der Ausbildung zum Geowissenschaftler.
Frage zwei: Wenn Du es Dir zutraust, dann zieh Dir sein Hauptwerk "Theory of the Earth" rein, dort wirst Du feststellen, dass in den Geowissenschaften nicht alles, was an Theorien aufgestellt wurde, tatsächlich bis heute Bestand hat, z.B. der Streit zwischen den "Plutonisten" und "Neptunisten", der gegen Ende immer abstrusere Gegentheorien hervorbrachte.
Zur Frage drei: Besorge Dir die entsprechende Geologische Karte der Region, dort sind bei der Kartenerstellung die geistigen Ergüsse von Generationen von Geowissenschaftlern eingeflossen, da brauchst Du das Rad nicht neu zu erfinden! Vor Ort geht's ohne Detailkenntnisse meist nicht weiter. Die Zeiteinteilung erfolgt in der Regel und wenn es die Ablagerungen zulassen, anhand von Leitfossilien, die sind aber leider nur in den seltensten Fällen schon im Geländeaufschluss zu sehen (Mikrofossilien wie Foraminiferen etc.)
Zur Frage vier: Im Prinzip entsteht durch die Metamorphose ein neues Gestein (Metamorphit), das überträgt aber die Informationen des Ausgangsgesteins ("Edukt") ins Endprodukt. Hieraus und aus der Interpretation des Mineralbestandes sowie des Gesteinsumfeldes lassen sich dann Informationen zur Altersstellung des Ausgangsgesteins gewinnen. Auch auf diesem Gebiet hat Hutton ja die ersten richtigen Theorien aufgestellt.
Grüßle und Glück Auf!
GEOMAXX