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Gesteinsformen lesen
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Hutton007:
Grüße euch,
als ich die Biographie von James Hutton las, dem Mann der im 18. Jh. widerlegte, dass die Erde 6000 Jahre alt ist, faszinierte ich mich für ein Ereignis.
An der schottischen Küste blickte er auf Siccar Point, eine Küstenformation. Mit nur einem Blick analysiert er die Geschichte der Gesteinsformation und leitete nach dem Aktualitätsprinzip (der in seiner Zeit zur Praxis wurde) die einzelnen Geschehnisse ab, ein wahrer Sherlock Holmes auf dem Gebiet der Geologie!
Dieser Ausblick war für ihn wie ein Startschuss, er war überzeugt davon dass die Erde älter als 6000 Jahre alt sein muss, wie es in einer Randnotiz der King-James-Bibel behauptet wurde.
Frage:
Ist das möglich oder lediglich eine „Legendenbildung“, wie die Beobachtung eines Apfelfalls durch Isaac Newton, der ihn zur Gravitationstheorie gebracht habe?
Falls es wirklich möglich ist - Erfahrung macht ja den Meister - gibt es eine Lektüre dazu?
Wenn ich Sedimente übereinander gelagert sehe, wie kann ich ohne Proben feststellen, aus welcher Erdperiode sie stammen? Z.B aus dem Devon oder der Kreidezeit. Durch die Farbe? Durch Allgemeinwissen?
Aber macht der Gesteinskreislauf, insbesondere die Metamorphose bzw. Metamorphite, eine solche Deduktion nicht unmöglich?
Sprich: „Einen Urgestein kann es heute nicht geben.“
Danke im Voraus!
Geomaxx:
Hallo Hutton007,
Dein Nickname ist ja schon sehr speziell, Kombi aus schottischem Naturforscher und MI6-Gemheimagent... ;)
Zu Deiner ersten Frage: Natürlich ist es denkbar, dass der Blick auf ein Geologisches Highlight wie "Siccar Point" an der Ostküste Schottlands, an dem eine Diskordanz mustergültig aufgeschlossen ist (sie wird übrigens nach ihrem Entdecker Hutton-Diskordanz genannt), einen scharf analytisch denkenden Menschen wie Hutton zur Interpretation der Entstehung anregt. Das ist übrigens Kern der Ausbildung zum Geowissenschaftler.
Frage zwei: Wenn Du es Dir zutraust, dann zieh Dir sein Hauptwerk "Theory of the Earth" rein, dort wirst Du feststellen, dass in den Geowissenschaften nicht alles, was an Theorien aufgestellt wurde, tatsächlich bis heute Bestand hat, z.B. der Streit zwischen den "Plutonisten" und "Neptunisten", der gegen Ende immer abstrusere Gegentheorien hervorbrachte.
Zur Frage drei: Besorge Dir die entsprechende Geologische Karte der Region, dort sind bei der Kartenerstellung die geistigen Ergüsse von Generationen von Geowissenschaftlern eingeflossen, da brauchst Du das Rad nicht neu zu erfinden! Vor Ort geht's ohne Detailkenntnisse meist nicht weiter. Die Zeiteinteilung erfolgt in der Regel und wenn es die Ablagerungen zulassen, anhand von Leitfossilien, die sind aber leider nur in den seltensten Fällen schon im Geländeaufschluss zu sehen (Mikrofossilien wie Foraminiferen etc.)
Zur Frage vier: Im Prinzip entsteht durch die Metamorphose ein neues Gestein (Metamorphit), das überträgt aber die Informationen des Ausgangsgesteins ("Edukt") ins Endprodukt. Hieraus und aus der Interpretation des Mineralbestandes sowie des Gesteinsumfeldes lassen sich dann Informationen zur Altersstellung des Ausgangsgesteins gewinnen. Auch auf diesem Gebiet hat Hutton ja die ersten richtigen Theorien aufgestellt.
Grüßle und Glück Auf!
GEOMAXX
pseudonym:
Die Bibel spricht davon das die Schöpfung des Menschen vor 6000 Jahren stattfand , davor war die Erde wüst und leer über das Alter der Erde /des Universums wird da nichts gesagt .
Ist ja kein Geologie - Buch ! ;D
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