Hallo Jörg,
absolut klasse Sammlung!
Danke für die Einordnung in der Timeline. Ich bin von dem guten Erhaltungszustand der Holzschäfte überrascht. Das entspricht unkonserviert nicht dem Zustand, welchen ich bei mehrere hundert Jahre alten Nasshölzern erwarten würde.
Ich habe mal ein Bergeisen aus dem 17. - 18. Jhd gefunden, welches auch noch eine originale Holzschäftung hat. Nach einer sorgfältigen Grobreinigung hat schon während der Fotodokumentation der Holzschaft oberflächlich angefangen zu zerbröseln (so wie er angefangen hat zu trocknen). Ich habe das Teil dann sofort wieder in Aqua dest. gelegt und mich erst mal eingehend mit archäologischer Konservierung von Kombiartefakten (Eisen/Nassholz) befasst. Dann über Monate hinweg das Teil professionell archäologisch konserviert, so dass nun kein weiterer Zerfall droht. Das war wohl für mein archäologisches Debüt das undankbarste Objekt, welches man sich aussuchen kann, da die gängigen Methoden für die Nassholzkonservierung das Eisen angreifen, und umgekehrt. Aber lange Rede, kurzer Sinn, es hat geklappt…

Daher finde ich es um so erstaunlicher, dass es bei dir völlig ohne Konservierung funktioniert. Das deutet für mich darauf hin, dass entweder die Artefakte mit Holzschäftung nicht ganz so alt sind, oder aber über die meiste Zeit trocken gelegen haben. Was natürlich der Besonderheit der Funde keinen Abbruch tut, im Gegenteil!
Eine Überlegung zu dem krummen Holzschaft des Schlägels: Wäre es möglich, dass der Schaft erst durch die Einbettung nach Verlust in die krumme Form gezwungen wurde, z.B. indem vllt. ein schwerer Stein oder Holzstempel nach Versturz über lange Zeit darauf gedrückt hat? Dafür könnte auch die Stelle der Bruchbeschädigung sprechen. Aber dann hättest du ihn wahrscheinlich nicht gefunden?
Auf jeden Fall ein beindruckendes Ensemble!
Dir auch einen guten Rutsch nach 2023!
Grüße Markus