Hi,
sapperlott, da geht's ab in die Geochemie der Böden!
Pseudogleye sind erstmal Böden, die durch den Wechsel von Nass- und Trockenphasen geprägt sind.
In Deinem "Bodenfall" wird das freie Versickern von Niederschlagswasser durch den gering wasserdurchlässigen Horizont
mit hohem Feinkornanteil (Ton- oder Schluffgehalt) der "Lößlehmfließerde" behindert. Die Stauzone, in der Bodenkunde
spricht man dann vom P-Horizont, ist in Niederschlagsphasen und darüber hinaus über längere Zeit wassergesättigt.
Bei diesen reduzierenden Bedingungen (Sauerstoffmangel in wassergesättigten Böden) gehen Eisen- und Mangan- Verbindungen
aus dem Lockergestein in Lösung und fallen an anderer Stelle, bei schon geringfügig günstigeren Bedingungen, als Eisen- und
Manganablagerungen wieder aus, es kommt zur in Pseudogleyen typischen Marmorierung des Stauhorizontes.
Für den Boden-pH ausschlaggebend ist in den oberflächennahen, durchwurzelten Böden primär die Kohlensäure, die v.a. aus der Oxidation von Biomasse
und der Atmung von Pflanzenwurzeln und Bodenlebewesen entsteht. Zudem spielen in den oberflächennahen Bodenschichten Huminsäuren,
Organische Säuren, eine treibende Kraft. Puffernde Wirkung zur Stabilisierung des Boden-pH-Wertes haben v.a. Karbonate und Minerale, die reich an Ca2+- und Mg2+-Kationen sind, wie z.B. viele Tonminerale.
Andere Faktoren, wie z.B. den Basenentzug durch regelmäßiges Entnehmen des Pflanzenbestandes oder die Einflußfaktoren der KAK Kationenaustauschkapazität
des Bodens lassen wir hier erstmal der Einfachheit halber weg...
Summa summarum sind pH-Werte unter 4 in solchen Staunässeböden nicht ungewöhnlich, können je nach Gegebenheiten aber auch noch deutlich darunter liegen.
Glück Auf!
GEOMAXX