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Autor Thema: Der sächsische Bergbau geht vermutlich wieder los  (Gelesen 173445 mal)

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Offline Geomartin

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Re: Der sächsische Bergbau geht vermutlich wieder los
« Antwort #210 am: 30 Nov 18, 02:41 »
Hallo,

zur Uebersicht wer im Erzgebirge im Bereich Lithium taetig ist:
- European Metals Holding, Perth Australien (ASX:EMH) - Cinovec-jih / Cinovec, Tschechische Republik
www.europeanmet.com.au

- Lithium Australia, Perth, Australien (ASX: LIT) - Sadisdorf / Eichigt
https://lithium-au.com/

- Bacanora Lithium, GB (LSE AIM:BCN) - Zinnwald / Falkenhain (JV mit Solarworld)
http://www.bacanoralithium.com

Alle erzgebirgischen Projekte sind mehr oder weniger Li-Sn Greisen mit Zinnwaldit als das Haupterzmineral. In Australien (hauptsaechlich WA auf dem Yilgarn Kraton und der Pilbara) sind Pegmatite das Hauptziel mit Spodumen oder Lepidolith als Li-Mineralie, wobei letzterer wohl schwerer aufzubereiten ist. Der Erzgehalte der Pegmatite sind deutlich hoeher als in Sachsen, allerdings ist dies nicht unbedingt der einzige Faktor der ueber die Bauwuerdigkeit entscheidet. Von aussen ist das immer schwer zu beurteilen. Man wird warten muessen, bis die erste Machbarkeitstudie veroeffentlicht ist, da sieht man dann, was unterm Strich bleibt.

Offline JoB

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Re: Der sächsische Bergbau geht vermutlich wieder los
« Antwort #211 am: 30 Nov 18, 09:03 »
Hallo und Glück Auf,

upps, das war ja ne Menge (Interessantes), was da zum Vorschein kam. Besten Dank an alle.

Ich denke, wie auch immer jeder Einzelne zum Thema Wirtschaftlichkeit (hier der Li-Gewinnung, aber auch allgemein) steht, letztendlich entscheiden darüber noch nicht einmal die Fachexperten oder Damen & Herren der Aufsichtsräte sondern einzig und allein: der MARKT.

Ich will hier keineswegs die Diskussion anheizen, wieviel abbaubare Vorräte wir in Deutschland noch von diesen und jenen Dingen haben (selbst der kleine Harz hat noch gewaltige Reserven), aber sogar auch die Steinkohle zeigt derzeit aktuell, dass wir nun noch die letzte Stk-Zeche in wenigen Tagen bei uns schließen, wenn es wirtschaftlicher ist, den zunächst weiterhin bestehenden Bedarf auch mit Steinkohle selbst aus dem politisch höchst fraglichen und sensiblen Kolumbien für uns zu erschließen. (Eine Ökobilanz-Studie dazu wäre sicherlich sehr interessant).

Auf die aufgeworfene Frage von Dir Mampfbacke zähle ich dazu (neben den von Dir genannten [Spodumen, Petalit und Lepidolith] noch Amblygonit (Li: 3,4-4,7%,), Eucryptit [Li: 2,1-5,5%] sowie Bikitait [Li: 3,4%]. Selbst auch Swinefordit kommt mit 1,74% Li noch gut an Zinnwaldit ran.

Freu mich auf weiteren Austausch

Glück Auf

Offline Geomartin

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Re: Der sächsische Bergbau geht vermutlich wieder los
« Antwort #212 am: 25 Apr 20, 06:29 »
CEZ und EMH haben sich geeinigt. CEZ uebernimmt 51% an Geomet, der EMH Tochter welche die Erkundung in Cinovec betreibt. CEZ investiert 29.1 Mio Euro. Damit ist das Projekt bis zur Entscheidung das Bergwerk zu errichten vollstaendig finanziert. Die Transaktion soll am 27. April stattfinden. EMH beginnt dann sofort mit den Arbeiten fuer die Definitive Machbarkeitsstudie. 


https://www.asx.com.au/asxpdf/20200424/pdf/44h6lhp6npb5rp.pdf
https://www.mining.com/europes-largest-lithium-project-fully-funded-to-construction/

Offline Manganit

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Re: Der sächsische Bergbau geht vermutlich wieder los
« Antwort #213 am: 26 Sep 22, 07:34 »
Der MDR hat eine Sendung zur geplanten Aufnahme der Foerderung in Zinnwald ins Netz gestellt:
https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-785352.html

Offline geomueller

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Re: Der sächsische Bergbau geht vermutlich wieder los
« Antwort #214 am: 26 Sep 22, 19:17 »
Wer sich die Sendung ansieht und genau hinhört wird feststellen, dass die Aussagen zum tatsächlichen Beginn eines Bergbaues in Altenberg-Zinnwald sehr vage sind und nicht wirklich viel Hoffnung für einen baldigen Beginn besteht. Vom großen Berggeschrei wird auch hier nichts übrig bleiben.

Glück Auf Jürgen

Offline openpit

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Re: Der sächsische Bergbau geht vermutlich wieder los
« Antwort #215 am: 26 Sep 22, 23:24 »
Der MDR hat eine Sendung zur geplanten Aufnahme der Foerderung in Zinnwald ins Netz gestellt:
https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-785352.html

Die Sendung ist wenigstens schon vier (!) Jahre alt...

Offline Manganit

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Re: Der sächsische Bergbau geht vermutlich wieder los
« Antwort #216 am: 01 Apr 23, 06:17 »
Neues von der Grube Niederschlag aus dem Bundesanzeiger:
Auszug aus dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020/2021 (02.08.2022)

Die Gesellschaft weist in diesem Jahresabschluss einen Jahresüberschuss von TEUR 763 und ein negatives Eigenkapital von Mio. EUR 9,7 aus. Hinsichtlich des negativen Eigenkapitals hat die CK Corporate Finance GmbH in Höhe von Mio. EUR 1,5 einen Forderungsteilverzicht zum 30.06.2021 ausgesprochen und im Übrigen für Mio. EUR 9,8 einen Rangrücktritt auf ihre Darlehen erklärt. Mit Beschluss vom 8. Dezember 2021 hat die Gesellschafterversammlung die Änderung des Wirtschaftsjahreszeitraumes auf das Kalenderjahr beschlossen. Die Umsatzerlöse sanken im Berichtszeitraum auf Mio. EUR 7,8 (Vorjahr Mio. EUR 10,0). Hauptursache waren die Corona-bedingten Nachfrageausfälle und den darauf begründeten Produktionsunterbrechungen und Kurzarbeitsmaßnahmen insbesondere im ersten Quartal 2021.

Aufgrund der technischen und technologischen Schwierigkeiten bei der Inbetriebnahme des Grubenbetriebes und der Aufbereitungsanlage in den Anfangsjahren, der damit verbundenen Kostenerhöhungen bei Investitionen und des höheren Betriebsmittelbedarfs sowie des zwischenzeitlichen Preisverfalls bei Flussspat-Produkten wies die EFS in den Anfangsjahren hohe Verluste aus. Im Dezember 2017 wurde mit den finanzierenden Kreditinstituten, der Sächsischen Aufbaubank als Vertreter des Bürgen Freistaat Sachsen und dem Gesellschafter Nickelhütte Aue GmbH eine Sanierungsvereinbarung geschlossen. Mit Vertrag vom 29. Juni 2021 haben die Stoykiy GmbH, Idstein, (11%) und die Thanatos Chemical Industries, Idstein (89%) sämtliche Anteile an der EFS von der NHA erworben.

Im Verlauf des letzten Quartals 2021 konnte die EFS tiefer und weiter in die Fluorchemie-Gruppe eingebunden werden. Die EFS hat nun einen verbindlichen Absatzvertrag mit der Fluorchemie Stulln GmbH (FCS) und der Fluorchemie Dohna GmbH (FCD) abgeschlossen, was, qualitäts- und marktpreisorientiert, den Absatz der EFS garantiert.Die FCD hat mit der Errichtung einer sogenannten Arsenfalle begonnen, was zur vollständigen Eigenverwertung der geförderten Rohspatmengen innerhalb der Fluorchemie - Gruppe führen wird.

Infolge der überraschend hohen Nachfrage und den stark steigenden Preisen für Säurespat gelang es der EFS mit einem Hauptkunden einen Liefervertrag über 10.000 Tonnen abzuschließen. Diese Menge umfasst ca 40 % der Gesamtproduktion des Bergwerkes. Die EFS organisiert gegenwärtig einen dualen Streckenvortrieb um eine kontinuierlichere Versorgung des Flotationsbetriebes zu sichern und parallel die Vorarbeiten zum Aufschluss der Lagerstätte 2 voranzutreiben.

Der Aufbereitungsstandort der EFS wird auf absehbare Zeit in Aue auf dem Gelände der Nickelhütte Aue bleiben. Mit der Nickelhütte wurden entsprechend langfristige Miet-, Energieversorgungs- und Dienstleistungsverträge geschlossen. Die die Abbaukapazitäten übersteigenden Verarbeitungsmöglichkeiten der Flotationsanlagen werden entsprechend den Geschäftsplanungen durch Verarbeitung von Fremdspat in den nächsten Jahren genutzt. Seit 2019 betreibt die EFS in unmittelbarer Nähe des Standortes Niederschlag eine Abfallentsorgungseinrichtung zur Endlagerung ihrer Flotationsberge. Damit wurde eine hohe Entsorgungssicherheit erreicht, sodass auch die noch in Aue lagernden Bergemassen innerhalb weniger Jahre abgeführt werden können.

Um den Ausstoß an Säurespat über die Kapazitäten des Bergwerkes hinaus zu erhöhen, ist der Einsatz von Fremdspat weiter vorangetrieben worden. Zunächst soll im Q1/22 in Gehren bei der Grube Phönix lagernde Rohspat der Verarbeitung in Aue zugeführt werden. Ab Q2/22 ist der Einsatz von Rohspat aus der ehemals von Solvay betriebenen Flussspatmine in Okorusu/ Namibia geplant. Die EFS wird zunehmend in den Aufschluss des Bergwerkes in Gehren und dem Bau der dortigen Flotationsanlage eingebunden.

Die derzeit unter Verhieb befindlichen Vorratslager/ Flussspatvorräte reichen nach jetziger Einschätzung für eine Roherzgewinnung/Säurespat-Produktion bis mindestens Ende des GJ 2026/27. Anschließend wird die Gewinnung eines weiteren im Grubenfeld befindlichen Vorratsblockes (sogenanntes Vorratslager II) für die Zeit bis 2035 vorbereitet und ist integrierter Bestandteil der Geschäftsplanungen der Fluorchemie-Gruppe.

Die neuen Gesellschafter der EFS sehen ein großes Wachstumspotential für den Fluorprodukte-Markt, unter anderem aufgrund der steigenden Nachfrage durch die Elektromobilität. Daher sind hohe Beträge in die Festigung und Erweiterung der Fluorchemie-Gruppe geplant. Für das laufende Rumpfgeschäftsjahr zum 31.12.2021 geht die Geschäftsführung von einem Jahresüberschuss in Höhe von Mio. EUR 10,5 aus. Wesentliche Ursache sind hierfür sonstige betriebliche Erträge aus der vorgenommenen Wertaufholung auf vormals außerplanmäßig abgeschriebene Vermögensgegenstände des Anlagevermögens.