Gesteine / Rocks / Rocas > Geschiebe / Glacial erratic

Bunter Kalkstein / seltsames Fossil

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karlov:
Moin allerseits,

zwei Funde aus der letzten Zeit geben mir Rätsel auf und lassen mich hoffen, dass jemand hier den Lithotyp kennt oder schonmal gesehen hat.
Der erste Fund ist ein auffällig bunter Kalkstein, ein Geschiebe aus der Kiesgrube Borgsdorf, N von Berlin. Es scheint sedimentären Ursprungs zu sein, alle Partien reagieren kräftig mit verdünnter Salzsäure, dabei ist ein Ablösen toniger Substanz zu beobachten. Das Fundstück lässt sich zunächst nicht den gängigen Lithotypen unter den Geschiebekalken zuordnen.

karlov:
Der zweite Fund ist wirklich eigenartig, keiner der Fachleute konnte bisher etwas anfangen damit. Das nur schwach kantengerundete Stück besitzt 3 längere Seitenflächen, alle 45mm lang. Es stammt aus der Kiesgrube Saalhausen in Südbrandenburg, wo sowohl nordische Geschiebe als auch Elbgerölle vorkommen. Als Geschiebe ist mir so etwas noch nicht untergekommen (was nichts heißen muss).

Zwei Seiten zeigen ovale Anschnitte eines Fossils; um längliche Kernbereiche ist teilweise eine Zellentextur erkennbar, die sich um 90 Grad gedreht offensichtlich in Gestalt von Röhren fortsetzen. Was könnte das denn sein - Korallen (eher fraglich), Kieselalgen? HCl-Test negativ. Zwischen den einzelnen Aggregaten ist eine dichte und glasglänzende Masse als "Zwickelfüllung" erkennar. Kennt jemand Vergleichbares, z.B. aus der Sächsischen Kreide?

Grüße,
Karlov

felsenmammut:
Glück Auf!

und herzlichen Glückwunsch zu dem schönen Fund. Bei dem Fund auf den Bildern IMG_4558_45mm.jpg , IMG_4562b_45mm.jpg , IMG_4561b_45mm.jpg  scheint es sich um ein verkieseltes Holz zu handeln, genauer geschrieben um ein Stück verkieselte Psaronie.

Mit freundlichen Grüßen

Das Felsenmammut

oliverOliver:
Jup - und zwar offenbar aus dem äußeren Luftwurzelmantel (LuWus mit "großem" Durchmesser und eher unregelmäßigem Umriss). Also vmtl. Elbgeröll und kein Geschiebe!
Ganz charakteristisch sind die gut zu erkennenden sternförmigen Leitbündel im Zentrum der Luwus (Bild 4562).
Geochronologisch also Perm, und keinesfalls Kreide.
(und "Holz" ist nicht ganz korrekt, weil Farn-"Stämme" eben nicht aus Holz im eigentlichen Sinn bestehen - aber geschenkt!   ;))
ga + ebenfalls Glückwunsch
oliver

karlov:
Ha! Psaronius kenne ich zwar, aber nicht in dieser Form. Tausend Dank für die schnelle Bestimmung!

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