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Gobi Achate Entstehung - in Form gesägt und geätzt

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jlies:
Hallo,

wer kennt solche Gobi Achate und weiß, wie diese entstehen?

https://www.ebay.de/itm/176484542136?mkcid=16&mkevt=1&mkrid=707-127634-2357-0&ssspo=Fvc90xbTTRm&sssrc=4429486&ssuid=BTEDWdE6TLu&var=&widget_ver=artemis&media=COPY

Der Anbieter hat verschiedene scheinbar alterierte Achate im Angebot. Bei diesem hier frage ich mich besonders, wie das auf natürliche Weise entstehen würde?

Danke und Grüße,
Jörn.

Klaus Schäfer:
Hallo Jörn,

Einzelne Stücke dieser Art fielen mir auch schon in München als ausgesprochen skurril in der Sonderausstellung auf. Allerdings waren diese in ihrer Symmetrie noch in einer Achse orientiert. Nachdem ich diese Objekte jetzt in großer Zahl, kostengünstig und in bizarrer, manieristischer Gestalt sehe (Hand Truthahn, ein U, Zickzack etc.) glaube ich nicht mehr an einen natürlichen Ursprung. Ich kann mir keine Verwitterungsprozesse vorstellen, die derart selektiv Material an einer Stelle zerstören, und an einer anderer Stelle stehen lassen. Die bizarre Formgebung fördert wahrscheinlich den Absatz.

Sollte ich diese Dinge als Achatschleifer produzieren sollen, wären die Arbeitsschritte folgende: brasilianische Achate einkaufen, sägen, grob vorformen durch Schleifen, durch Sandstrahlen eine durch Härteunterschiede im Material bedingte Rippelung herstellen, bräunlich und/oder rötlich färben, trommeln für eine feine Oberfläche (könnte auch das Sandstrahlen ersetzen, wenn man mit entsprechenden Schleifkörpern (Nadeln etc.) arbeitet), ätzen um eine Verwitterte Oberfläche zu schaffen und zum Schluss mit einem Firnis anmalen und ölen um Bearbeitungsspuren zu überdecken.

Ich habe bisher noch keines dieser Objekte in meiner eigenen Hand begutachten können, allerdings ist auf den Bildern zu erkennen, dass die Farbschicht nur äußerlich und recht dünn ist, da sie auch manchmal fehlt (verblasst oder weggeschliffen ?)

Gruß von Klaus

jlies:
Hallo Klaus,

meine Gedanken gehen in die gleiche Richtung. Vor allem, weil Stücke mit diesen Oberflächeneigenschaften in den letzten Jahren kontinuierlich mehr und von der Form her komplizierter wurden.

Verstehen tu ich die Chinesen da schon, bei ihrer Historie im Steine schnitzen. Aber was für ein Aufwand bei den Preisen …

Was ätzt denn Quarz so gut!? Es ist ja doch recht viel Material, was da zum Schluß noch runter muß. Nähme man da Flußsäure?

Und: Ist das dann bei solchen Stücken hier d.M.n. auch de Fall? Zumindest bei denen hatte ich anfangs die Hoffnung, daß sie natürlichen Ursprungs wären.

https://www.ebay.de/itm/176686611410?mkcid=16&mkevt=1&mkrid=707-127634-2357-0&ssspo=Fvc90xbTTRm&sssrc=4429486&ssuid=BTEDWdE6TLu&var=&widget_ver=artemis&media=COPY

Viele Grüße
Jörn

Wetterstoa:
Hallo!

Beim Messebericht zu der Munich Show findest du zwei Bilder von Gobi-Achaten aus der Sonderschau.

Gruß, Thomas

Klaus Schäfer:
Hallo Jörn,

Achate ätzt man am effektivsten mit Natriumhydroxid. In Laugen löst sich Quarz besser.

In meiner Samlung finden sich einige durch starke Verwitterung typisch geformte Achate. Allerdings weisen diese grundlegende Unterschiede zu den chinesischen Gobi-Achaten auf.

Gobi Achate Entstehung - in Form gesägt und geätzt

Gruß von Klaus

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