Arbeitsmittel / Means for work > Schneiden, Spalten, Schleifen, Polieren / Cutting, Grinding, Polishing

Markasit-Achat polieren, wie?

(1/1)

stampomaniac:
Moin moin,
Jetzt hat der Anfänger aber mal eine Detailfrage an die Profis, zum schleifen und polieren von Achaten mit Markasit.
Ich finde das Ergebniss schon ganz gut aber der Markasit-Abrieb verhindert eine schöne überall glatte Politur. Alles was an Achat  dazwischen ist, wird wieder oder bleibt dadurch rau.
Habt ihr einen Tipp für mich wie ich das sauber hinbekomme?
Muss ich da mit Poliermittel oder einer Versiegelung ran. Ich bin  eigentlich Purist und kein Freund von irgendeiner Art von Versiegelung aber der Stein ist so nicht so schön wie er sein könnte, da der Markasitanteil sich verfärbt und ausblüht. Aus silbriggolden wird da schnell ein grau draus und das Ausblühen bildet an manchen Stellen kleine Pelze, wovon ich nicht hoffe das es der Salzsäureanteil im Markasit ist.
Freundliche Grüße von der Ostsee,
Bernhard

Klaus Schäfer:
Hallo Bernhard,

Dein Chalcedon (Flint, Hornstein, was auch immer) zeigt sehr starken Sägestress (parallele Bruchscharen). Diese entstehen durch Sägen mit dem falschen Kühlmittel oder einem schieflaufenden Blatt, das die Kühlung verhindert.

Deine  Kratzer, die man in der Spiegelung der Schlifffläche auf deinen Bildern erkennen kann, kommen noch vom ersten, rauesten Schliff und wurden durch die folgenden Schritte nicht beseitigt.

Markasit enthält kein Chlor und daher auch keine Salzsäure.

Markasit ist weicher als der Chalcedon, er kann also auch nicht kratzen. Kommen die Kratzer aus dem Bereich des Markasites, kann es sich auch um kleine Quarzbruchstücke handeln. Ein Verkleben des Arreales mit Cyanacrylat o.ä. verhindert weiteres Streuen in den Schliff.

Politur von härteren Metallsulfiden (Pyrit, Markasit u. ä.) gelingt am besten mit Diamant, Körnung D4 mikron bis D2 mikron.

Um Ausblühungen von Markasit zu verhindern muss man das Mineral vor Feuchtigkeit schützen. Ein starkes Erhitzen tötet das eventuell darauf befindliche Biom aus Schwefelsäure produzierenden Mikroben ab. Chemisch kann man sich dieses Problemes auch entledigen, siehe:

https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,31663.msg244386.html#msg244386
https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,48388.msg333347.html#msg333347 und viele weitere Threads hier im Forum.

Gruß von Klaus

stampomaniac:
Hallo Klaus,
erst einmal danke für deine Rückmeldung und Anmerkungen.
Wie in den Bildern von heute zu sehen, ist der Markasit von gestern auf heute im Regal in der Wohnung wieder voll aufgeblüht.
Also müsste ich nach aller Erkenntniss wohl erst einmal dieses weitere Ausblühen stoppen. Ok.
Erhitzen? Wie heiß soll es denn sein? Geht das in einem Ofen?
Die Lösung durch Chemie kann ich anhand der beiden Links leider nicht nachvollziehen. Ich lese da keine eindeutige Anleitung. Oder ist der Hinweis von Amoniak die Lösung?
Wenn ich es dann tatsächlich schaffen sollte das Ausblühen zu stoppen, ist dann die Frage wie ich weiter verfahre um eine ansehnliche und für die Zukunft stabile Stufe bzw. Achatscheibe zu erhalten.
Mir wurde da auch zu Mowilith Lösung geraten. Es wurde mir aber nicht gesagt ob das den Markasit nur verfestigt oder auch Lücken füllt.
Dein Vorschlag von Cyanacrylat ist doch letzendlich Sekundenkleber, oder? Das würde ja ein kleines Vermögen kosten alle Scheiben derart zu überfluten.
Könnte man dann das Ganze überhaupt noch nachschleifen und polieren oder müsste man dann direkt nochmal dünn Cyanacrylat auftragen?
Beste Grüße,
Bernhard

Navigation

[0] Themen-Index

Zur normalen Ansicht wechseln