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Autor Thema: mal wieder so ne "chemische Frage"  (Gelesen 7959 mal)

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Offline Hg

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #15 am: 12 Oct 05, 10:56 »
Hi,
also ich kann mir auch nicht vorstellen, dass CaCl2 geleeartig ausfällt. Da würde ich eher auf ein Phosphat (meine erste Vermutung) oder ein anderes schwerlösliches Chlorid tippen. In Calcit sind schließlich noch andere Ionen als nur Ca2+ und CO32- enthalten.
Grüße
Hg

Offline harzgeist

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #16 am: 21 Feb 19, 20:17 »
Warum kommt hier nach mehr als einer Seite Diskussion eigentlich keiner auf die Idee, dass bei Anwesenheit bestimmter Silikate (auch Prehnit) diese zersetzt werden und sich dabei Kieselsäuregel als gallertartige Masse bildet ...?

Offline uwe

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #17 am: 21 Feb 19, 22:19 »
Da ist nach einer Kenntnis irgend ein Zeolith (Silikat) mit im Spiel. Zeolithe bilden mit Salzsäure einen gelartigen Niederschlag eines Alkalisilikates.

Gruß Uwe

Offline Harzsammler

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #18 am: 21 Feb 19, 22:41 »
Ja, das ist garantiert kein CaCl2 ;D

Vor Jahren habe ich einige Prehnitproben vom Gabbrosteinbruch aussäuern wollen und... vergessen.
Nach ca. 2 Tagen war der Prehnit stark fragmentiert und reichlich Gelee im Eimer --> besagtes Kieselsäuregel.

Grüße,
Michael

Offline harzgeist

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #19 am: 21 Feb 19, 23:04 »
Zitat
Ja, das ist garantiert kein CaCl2 ;D
Deshalb musste ich antworten, auch wenn das Thema schon 14 Jahre alt ist und fast 4000 mal gelesen wurde.

Übrigens konnte ich Stilbit mit entsprechend dünner Säure aus Calcit ohne sichtbare Beeinträchtigung freilegen. Bei Prehnit ging das nur bedingt (teilweiser Glanzverlust) und Wollastonit wird (fast) ebenso schnell angegriffen wie der Calcit.

GA
Thomas

Offline M. Stark

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #20 am: 22 Feb 19, 08:01 »
Hallo Thomas!

Eine Frage: Verstehe ich richtig, daß Du Wollastonit mit verdünnter Salzsäure entfernst?

Also Wollastonit (Calciumsilikat, kein Zeolith) sollte sehr beständig und selbst mit Salzsäure (konz) nicht wegzubekommen sein (siehe auch Mineralienatlas "Wollastonit). Wenn Du das hinbekommen hast, mit Salzsäure (verd.), dann sage mir bitte, wie Du das machst, da ich viele Stufen vom Vesuv habe, die einen Belag mit weißlichem Wollastonit aufweisen (auf Vesuvian).

Beste Grüße,
Markus

Offline harzgeist

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #21 am: 22 Feb 19, 15:30 »
Hallo Markus

Entfernen ist zuviel gesagt. Eigentlich wollte ich den Calcit (Marmor) entfernen, in den die Wollastonit-Nadeln eingewachsen sind und diese erhalten. Das hat sich als unmöglich erwiesen, weil nicht mehr viel übrig blieb.
Was die Säureempfindlichkeit anbetrifft, kann Wollastonit als simples Ca-Silikat mit (manchen?) Zeolithen locker mithalten. Soweit meine Erfahrung. Allerdings existieren mehrere Polytypen vom Wollastonit. Ob diese unterschiedlich resistent sind, weiß ich nicht, kann es mir aber schwer vorstellen.

GA
Thomas

Offline cmd.powell

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #22 am: 26 Feb 19, 17:24 »
Moin

Aua, wie kann man denn bitteschön auf die Idee kommen, das da Calciumchlorid ausfällt. Und falls sich jemand wundert, weshalb das unmöglich ist, so solle er mal versuchen, aus einer wässrigen Lösung (ohne künstliches Erhitzen) hierzulande Calciumchlorid auszufällen. Das Zeug ist so hygroskopisch, das die Lösung bei einer bestimmten Konzentration mit der allgemeinen Luftfeuchte im Gleichgewicht steht und nicht weiter aufkonzentriert! Die Ausfällung von kristallienem Calciumchlorid funktioniert nur unter extremen Witterungsbedingungen bei sehr niedrigen Temperaturen (z.B. in der Antarktis, dort als Antarcticit) und/oder extremer Trockenheit.

Ich denke auch, das irgendein Silikagel ausgefallen ist. Ich erinnere mich da an eine Lösung mit der ich mal irgendwas abgeätzt hatte. Die Säure hatte ich aufgehoben, da sich noch recht konzentriert war und als ich die dann nach einiger Zeit (Monate) nutzen wollte, habe ich die gar nicht mehr aus der Flasche bekommen, da sie sich quasi in Wackelpeter verwandelt hatte...

Offline harzgeist

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #23 am: 26 Feb 19, 18:28 »
Die die "Kristalle", die in Plastikbeutel eingeschweiißt als Nachfüllpacks für Luftentfeuchter in Bau- und Supermärkten angeboten werden, bestehen meist aus Calciumchlorid oder Magnesiumchlorid. Beide fallen in großen Mengen als Beiprodukte bei der Sodaherstellung bzw. Düngemittelproduktion an.

Offline smoeller

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #24 am: 27 Feb 19, 09:25 »
Hallo,

Ganz sicher ein Silikatgel, entsteht bei der Zersetzung von Silikaten durch Salzsäure, z.B. bei Zeolithen.

Calciumchlorid ist tricky, ich hatte einmal im Plastikbehälter vom Luftentfeuchter schöne Kristalle (Foto angehängt), sobald man jedoch versuchte, die zu trocknen, sind sie sofort zerflossen. Jede Erhöhung von Temperatur oder Luftfeuchtigkeit und das Zeug ist futsch. Bekannt ist z.B. auch der Tachyhydrit in Salzbergwerken, der trotz der extrem geringen Luftfeuchtigkeit bei Exposition an Luft rasch zerfließt. Totz der Tonnen anderer Salze in der Umgebung.

Glück Auf!
Sebastian

Offline Fabian99

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #25 am: 27 Feb 19, 13:10 »
Hallo Sebastian,

dachte ich zuerst auch, allerdings gibt es wirklich Entfeuchter, bei denen eine Salzlösung entsteht.

Beispiel  ohne Wertung:  http://vi.raptor.ebaydesc.com/ws/eBayISAPI.dll?ViewItemDescV4&item=172869086728&category=79621&pm=1&ds=0&t=1550314933000&ver=0

LG

Offline cmd.powell

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Re: mal wieder so ne "chemische Frage"
« Antwort #26 am: 28 Feb 19, 17:05 »
Moin

Zum Calciumchlorid: Ein Sammlerfreund von mir hatte bis noch vor einigen Jahren regelmäßig Systematikminaralien von M. Murashko aus Russland bekommen, darunter waren auch zwei Antarkticite in Glasröhrchen eingeschmolzen, trotzdem waren sie zerflossen und somit futsch!
Außerdem hatte ich mal durch Zufall Antarkticit gezüchtet, indem ich zu einer gesättigten Calciumchloridlösung im Exsikkator noch wasserfreies Calciumchlorid gegeben hatte; Nach einem Tag saßen da hübsche prismatische XX in der Lösung, die aber leider wie Beton in der Schale fest hingen und sich nicht unzerstört bergen ließen. Antarkticit ist - für diejenigen, die es nicht wissen - Calciumchlorid Hexahydrat.
Achso, der Antarkticit, also das Hexahydrat schmilz bei 30°C in seinem eigenen Kristallwasser, das macht eine Lagerung nochmal etwas anspruchsvoller...

 

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