Hallo ihr Schleifwütigen,
ich arbeite als Profi auch mit SiC und zwar Körnungen 120, 220, 400 und 800. Bei ganz empfindlichen Sachen nehme ich auch zum Schleifen Aluminiumoxid. Anschließend Politur mit sogenannter Diamantine (kalziniertes Aluoxid), geht noch besser als normales Aluoxid auf einer Filzscheibe. Beim Polieren ist es wichtig, dass man die Scheibe vorher wässert, damit sie nicht zu trocken läuft (1/2 Stunde ist ideal).
Wenn man keine Schleifmaschine hat, tun es auch ganz einfach Glasplatten, die man sich für wenig Geld beim Glaser holen kann. Darauf achten, dass man die Scheiben gleichmäßig benutzt, sonst hat man schnell "Eier", weil in die Mitte der Scheibe eine Vertiefung reingeschliffen ist. Also immer über den Rand hinaus schleifen (Putztuch drunterlegen, saugt den Schmodder der rausläuft auf). Das Pulver muss beim Schleifen schön feucht sein. So viel Pulver nehmen, dass es eine undurchsichtige Schlämpe wird. Von Hand dauert es zwar länger, ist aber für den Anfang billiger. Ausserdem hat man als Schleifanfänger meist Probleme bei den feinen Körnungen (ab 400er) kratzerfrei zu arbeiten. Meinen Studenten empfehle ich auch, 800er auf der Glasplatte zu schleifen, weil man auf der rotierenden Scheibe nur mit Übung kratzerfrei arbeiten kann (der Schleifmittelfilm ist ja nur noch sehr dünn und reisst ohne Übung schnell ab). Wichtig ist immer das Säubern, bevor die nächstfeinere Körnung genommen wird (Ultraschallbad ist dafür optimal). Falls die Probe zu rissig ist oder zu porös ist, imprägniere ich mit Epoxidharz, das zur Betonimprägnierung genommen wird. Ein gutes Epoxilaminierharz tut es auch: auf die zu imprägnierende Seite aufstreichen und aushärten lassen (ich imprägniere im Vakuum, das ist für euch aber zu teuer). Wichtig bei Epoxidharzen: Mischungsverhältnis ganz genau einhalten, sonst wird es nicht hart + mindestens 2 Minuten gut rühren, weil sonst wird es auch nicht hart. Das ist anders als z. B bei Polyesterharz, wo der Härter nur ein Katalysator ist und auch bei schlechtem Mischen und unterschiedlicher Härtermenge das Zeug irgendwann fest ist. Epoxidharz besteht aus Harzketten und Härterketten, die zusammen das Polymer bilden: Also braucht grob gesagt jedes Harzmolekül ein Härtermolekül zum festwerden. Bleibt was übrig, wird es nicht fest. Hat man schlecht gerührt, sitzen die Harzmoleküle in einer Ecke, die Härtermoleküle in der anderen und nur da, wo direkter Kontakt besteht wird es fest. Ist das Epoxidharz dann fest, ist das Schleifen etwas langwieriger, weil das Epoxidharz eine gewisse Schleifzähigkeit hat.
Ich hoffe, das hilft euch weiter.
Gruß
profipräp