Hallo Stufenwühlmaus,
die Messgeräte vom Typ Unirad waren eine reine Eigenentwicklung des Wissenschaftlich Technischen Zentrums (WTZ) der SDAG Wismut. Unirad ist nur die Grundbezeichnung für eine Gerätereihe die über die gesamte Wismutzeit hinweg ständig weiter entwickelt wurde und für verschiedene Einsatzzwecke spezifische Gerätetypen beinhaltete.
Das Gerät was Du erstanden hast ist eigentlich das einfachste und entspricht dem Grundtyp der Uniradgeräte. Das „H“ in der Gerätebezeichnung steht für Hauer. Auf jedem Abbaublock, zumindest ab den 80er Jahren, gab es ein solches Gerät was die Hauer zur radiometrischen Eigenkontrolle ihrer Abbauscheibe benutzt haben wenn kein Fachpersonal welches die Scheibe sonst freigegeben hat vor Ort war. Der lange Schlauch an der Sonde war dazu da auch innerhalb von kurzen Kontrollbohrungen Messungen vornehmen zu können.
Die Schalterstellung U B ist zur Kontrolle der Batteriespannung, und die Schalterstellung U Tr. ist zur Kontrolle der Transverterpannung (Hochspannung). Mit diesem Unirad-H Gerät wird die Ortsdosisleistung (ODL) in Milli-Röntgen/Stunde [mR/h] gemessen.
Die Zahlen 500, 2500 und 25000 stellen die Messbereiche dar. Im 500 mR/h Bereich wird auf der inneren Skala (0 – 5) gemessen, im 2500 und 25000 mR/h Bereich wird auf der äußeren Skala (0 – 25) abgelesen.
Das Gerät ist übrigens kein Geiger-Müller-Zählrohr wie oft angenommen wird sondern ein Szintilationsdetektor. Diese Geräte mussten viel aushalten und sind daher sehr robust, wenn da mal was defekt war dann meist der Szintilationskristall durch heftiges anschlagen der Meßsonde am Gestein. Außerdem mussten die Geräte sehr oft kalibriert werden, ich glaube ein mal im Monat. Also wenn dein Gerät was anzeigt heißt das noch lange nicht das die Werte korrekt sind.
Solche Geräte gehörten zur Standartausrüstung Untertage, es gab sicherlich mehrere Hundert davon.
Gruß Jürgen