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Mineralien / Minerals / Minerales => Allg. Diskussionen Mineralien / General discussions minerals => Thema gestartet von: smaragd123 am 27 Jan 20, 15:31

Titel: Covellin oxidiert?
Beitrag von: smaragd123 am 27 Jan 20, 15:31
Hallo zusammen

Habe eine Frage zu diesen drei Covellinen aus Montana.
Eigentlich kannte ich Covellin immer als bläulich schimmerndes Mineral. Diese drei zeigen jedoch keine Stellen (auch wenn es natürlich nur massive Erz Stücke sind). Ist das normal oder ist der Covellin oxidiert oder einer andern Reaktion zum Opfer gefallen?
Wenn ja wie kann man das ändern?

Grüße Noah
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: Schatten am 27 Jan 20, 15:42
Hi Noah,

soweit ich weiß, ist der Blau- bzw. Violettschimmer bei den Kristallen.
Massives Erz erscheint eher mattschwarz.
Lass mich da aber gern belehren.

Gruß
Silvio
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: Embarak am 27 Jan 20, 23:20
Bei dieser Stufe ebenfalls aus Montana war im Laufe vieler Jahre die bläulich-violett schimmernde Oberfläche
mit einem matten dunkelblauen, fast schwarzen pulvrigen Schicht überzogen. Nur noch unansehnlich.  :(
Ließ sich nicht so ohne weiteres von den Fingern entfernen...

(https://www.mineralienatlas.de/VIEWmax.php?param=1249853194.jpg) (https://www.mineralienatlas.de/VIEWFULL.php?param=1249853194.jpg)

Habe sie mit Wasser und ein paar Tropfen Spüli gewaschen, mit Dest.-Wasser gespült und getrocknet.
Ist schon wieder ein paar Jahre her und ist bis heute in Ordnung. Habe gerade nachgesehen.  8)

Gruß
Norbert
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: smaragd123 am 28 Jan 20, 11:28
OK dann probiere ich das auch mal.
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: giantcrystal am 28 Jan 20, 23:12
Hallo aus Mittelfranken

Irgendwo habe ich mal gelesen, das Covellin CuS nach längerer Lagerung oberflächlich zu schwarzen CuO = Tenorit oxydieren soll. Hört sich recht plausibel an.

Wie dem auch sei. Da es sich nur um einen sehr dünnen Überzug handelt, sollte sich dieser leicht entfernen lassen.

Glück Auf

Thomas
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: Uwe Kolitsch am 29 Jan 20, 19:00
> Irgendwo habe ich mal gelesen, das Covellin CuS nach längerer Lagerung oberflächlich zu schwarzen CuO = Tenorit oxydieren soll. Hört sich recht plausibel an.

Kann ich nicht bestätigen, wenn ich mir unsere teils über 200 Jahre alten Museumsstufen anschaue.
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: smaragd123 am 30 Jan 20, 11:59
Vielleicht lag es daran, dass meine Stücke in einer Box mit weiteren Covellinen um sich herum lagen.
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: smaragd123 am 30 Jan 20, 12:00
Habe zwei der drei gestern Mal mit Spüli und Wasser behandelt. Jetzt sind sie ein bisschen besser an manchen Stellen kommt das typische Irisieren durch. Ich weiß nicht ob es nur Einbildung ist aber tatsächlich werden die Stücke jeden Tag (sauberer)

Zitat Wikipedia: "In feuchter Luft wird das Erz Kupfer(II)-sulfid zu Kupfersulfat oxidiert"
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: giantcrystal am 30 Jan 20, 17:34
Zitat
Zitat Wikipedia: "In feuchter Luft wird das Erz Kupfer(II)-sulfid zu Kupfersulfat oxidiert"

Hmm. ist mir so nicht bekannt.... aber Covellin mit der vermeintlich einfachen Formel CuS scheint in der Tat eine erheblich komplexere Verbindung zu sein, siehe hierzu die englischsprachigen Wikipedia :

https://en.wikipedia.org/wiki/Covellite

Glück Auf

Thomas
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: smaragd123 am 02 Feb 20, 12:47
Also das normale Abwaschen liefert kaum befriedigende Resultate. Wen es sich um Tenorit (CuO) handelt könnte man es doch Mal mit einer Säure probieren (Salzsäure?). Oder löst sich der Covellin dann auch auf?
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: Stronkolo am 02 Feb 20, 17:43
Hallo,

versuch es doch mal mit Backofenreiniger. Ist jetzt kein Witz, habe da schon sehr gute Ergebnisse erzielt, speziell bei angelaufenden Sulfiden.

Andreas
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: cmd.powell am 06 Feb 20, 02:10
Moin

Waren die gezeigten Stücken den überhaupt mal von dem typischen blauen Schimmer belegt? Es gibt in dem System Cu-S ziemlich viele mögliche Kombinationen und diese sind auch in etlichen Mineralen zu finden und nur einige zeigen den bläulichen Covellinschimmer. Wenn Du da z.B. Chalkosin hast, kannst Du putzen, bis die Stüfchen weg sind, die werden nie bläulich schimmern.
Nach meiner Erfahrung hat sowohl massiver als auch idiomoph kristallisierter Covellin den typischen bläulichen Farbton. Ein frischer Bruch sollte also die gewünschte Farbe zeigen, ansonsten liegt ein anderes Cu-Sulfid vor.
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: smaragd123 am 06 Feb 20, 10:06
Doch. Zum Beispiel das kleine Stück, zeigt diesen Effekt.
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: smaragd123 am 06 Feb 20, 10:11
Aber bei den anderen Stücken ist es tatsächlich fragwürdig. Fotos sind nach der Reinigung mit Essigsäure gemacht.
Titel: Re: Covellin oxidiert?
Beitrag von: cmd.powell am 07 Feb 20, 17:35
Moin

Möglicherweise liegt hier ein Verwachsung mit anderen Cu-Sulfiden vor, das ist nicht selten. Von Helgoland habe ich z.B. Chalkosin/Covellin in inniger Verwachsung wo man recht gut sehen kann wo der Chalkosin anfängt und der Covellin aufhört, nämlich dort, wo der bläuliche Schimmer aufhört bzw. anfängt.