Mineralienatlas - Fossilienatlas
Arbeitsmittel / Means for work => Reinigung (Präparieren, Konservierung) / Cleaning (Prepare, Conservation) => Thema gestartet von: Fecky am 04 Nov 07, 19:32
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Hallo,
Wie bekommt man eigentlich Calcit vom Galenit, ohne dabei den Galenit zu ruinieren? Ich habe da einige Stufen mit ausgebildeten Galenit-Würfeln. Diese sind allerdings im Calcit eingewachsen. Mit Salzsäure scheint es nicht so ganz zu klappen, da der Galenit dadurch angegriffen wird.
Hat jemand eine andere Idee?
Christopher
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Schwache Säure etwa Essig.
Vorher mal unbedingt in Wasser einlegen damit die feinen Kapillarrisse durchnässt werden und dann ätzen.
Dies kann natürlich je nach Größe SEHR lange dauern. Es reicht wenn einzelne Bläschen aufsteigen. Immer wieder nachsetzen und ggf Wasser austauschen (Sättigung!). Anschließend gründlichst mit Wasser waschen, schon alleine wegen dem Geruch.
Manche nehmen auch Citronensäure, die gibt aber häßliche Rückstände. (Stark verdünnte) Ameisensäure ist auch ok aber gefährlich.
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Hallo,
Also Essig pur. Ich werde es mal versuchen.
Danke
Christopher
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Glück Auf!
Ich habe auch einige Bleiglanzkristalle von Calcit befreien wollen. Dazu habe ich, wie hier auch empfohlen, Essigsäure in hoher Konzentration verwendet. Ich war ebenfalls der Ansicht, dass das funktionieren müsste. Leider hat sich herausgestellt, dass nach der chemischen Behandlung alle Bleiglanzkristalle angegriffen wurden. Wenn man nicht so genau hinsieht, sehen die Stufen toll aus, da überall hochglänzende Kristalle sitzen. Sieht man aber genau hin, erkennt man überall Ätzspuren auf den Bleiglanzkristallen. So hatte ich mir das wahrlich nicht vorgestellt. Ich weiß aber nicht ob das Problem fundortbedingt ist oder generell alle Bleiglänze nach längerem Einwirken von Essigsäure angegreiffen werden. Meine Stücke lagen etwa 3 Monate in Säure, da der Calcit etwas dicker war.
Glück Auf!
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Essigsäure in hoher Konzentration verwendet.
Ich spreche von normalem Speiseessig! Es reicht wenn CO2 Blasen aufsteigen.
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Hallo,
Essigessenz (20%) aus dem Supermarkt. Habe damit meine Schapbachite ohne Fehler freigelegt. Billiger als HCl und für fast alles geeignet.
Glück Auf!
Smoeller
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Essigessenz (20%) aus dem Supermarkt. Habe damit meine Schapbachite ohne Fehler freigelegt. Billiger als HCl und für fast alles geeignet.
Klingt gut! Wo ist denn die Grenze für Essigessenz? Ich habe da auch ein paar Kandidaten, die ich mir mal vornehmen will.
Gruß Kilo
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Grenze ? - All das Material, was keine Säuren verträgt. Insbesondere ist auch bei allen Sekundärmineralien höchste Vorsicht anzuraten.
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Hallo,
Bei Calciumhaltigen Proben (Calcit) nachher gut und reichlich wässern, sonst gibt es unerwünschte Ausblühungen von Ca-Acetat. Man kann aus der Lösung nach der Reinigung durch Verdunsten lassen hübsche cm-lange Nadeln züchten.
Habe bislang Phlogopit, Pyrochlor, Magnesioferrit, Chalkopyrit, Matildit, Galenit ohne Probleme damit gereinigt bzw. freigelegt. Apatit ist problematisch, kristalliner geht meist, zerfällt aber manchmal an Rissen in Teile, Fossilien aus Apatit (Phosphorit) werden grau und weich, ebenso solche aus Calcit.
Glück Auf!
Smoeller
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Hallo,
Ich habe es denn mal mit Essigessenz versucht. Ist auf jeden Fall besser als Salzsäure, aber dennoch reagierten auch hier einige Galenit-Kristalle. Die Säure färbte sich in der tat etwas schwarz. Ich bin trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden.
Danke für die Tipps
Christopher
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Hallo,
die Säuren greifen immer den Bleiglanz an.
Je stärker die Säuer desto mehr.
Salzsäure ist da radikaler als Essigsäure.
Es bildet sich dann halt Beichlorid oder Bleiacetat.
Es gibt aber auch Überkrustungen auf dem Bleiglenz, die gehen kaum weg.
Viel Gück dabei.
Bis denne
Kay
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Servus allerseits,
viele Sulphide sind eben nicht in Salzsaeure (zumindest in verduennter HCl) loeslich. Natuerlich gibt es Ausnahmen (z.B. Sphalerit).
Bleiglanz wird von verduennter HCl nicht zersetzt, und von Essigessenz gleichfalls nicht angegriffen. Zersetzung unter Entwicklung von Schwefelwasserstoff erfolgt aber bei der Behandlung von Bleiglanz mit konzentrierter Salzsauere. Wenn sich die Saeure mit der der Galenit behandelt wird, schwarz faerbt (???), dann ruehrt dies anderswo (Verunreinigungen, oxidierte Oberflaeche etc) her.
Ueberkrustungen auf Bleiglanz koennen alles moegliche sein, typischerweise wird man Anglesit oder auch Cerussit finden. Letzterer ist als Carbonat in Saeuren leicht unter CO2-Entwicklung zersetzbar, Anglesit dagegen nicht. Bleichlorid ist uebrigens in Wasser eher schlecht loeslich.
In diesem Sinne - Chemie verlass' mich nie ;D
Harald
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Hallo,
Axinit hat Recht. Bei dem gelösten Mineral dürfte es sich um Cerussit gehandelt haben. Der hat häufig Einschlüsse von Galenit, die dann aus dem gelösten Mineral in die Säure übergegangen sind, aber nicht gelöst werden können.
Glück Auf!
Smoeller
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Hallo,
@ Axinit: Das mit der Verunreinigung macht natürlich Sinn. Der Bleiglanz aus Bleiwäsche soll ja auch angeblich 8% Silber enthalten. Ich gehe mal davon aus, das es sich um andere Verunreinigungen handelt, denn die Salzsäure war verdünnt (ca 10%), mit der ich die Reinigung einiger Bleiglänze vorher versuchte. Die Bleiglänze sahen stark zerfressen aus und waren anschliessend mit einer weißen Kruste überzogen...
Danke nochmal für die Infos, mit Essig-Essenz macht es wirklich Sinn.
MfG
Christopher
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Hallo,
dann passt ja alles ;D - Silberionen fallen in Gegenwart von Choridionen (z. B. aus der Salzsaeure) als schwerloeslicher, farbloser (weisser) und lichtempfindlicher Niederschlag aus, der sich unter Tageslichteinwirkung langsam schwaerzt.
Bist Du Dir sicher, dass der Bleiglanz 8 % Silber enthaelt ? Dieser Wert kommt mir sehr hoch vor, auch 0.8 % Ag waeren schon nicht schlecht.
GA und weiterhin viel Spass beim Experimentieren
Harald
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Tach,
also ich hab von 3,3 % (=höhster Wert in DE) Silber im Bleiglanz gehört ;D
gruß
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Hallo,
Danke , den Spaß am Experimentieren habe ich. ;)
Wie bekommt man eigentlich das Silber aus dem Bleiglanz?
MfG
Christopher
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Hallo,
Im Treibeprozess wurde früher das geschmolzene Bleierz in flachen Rinnen mit dem Luftsauerstoff oxidiert. Dabei wird aus dem Bleianteil Bleioxid (Bleiglätte, Massicotit). Das edlere Silber blieb in elementarem Zustand. Allerdings wurde das Erz vorher geröstet, wobei giftiges Schwefeldioxid frei wird.
Übrigens: Die Silbergehalte in Bleiglanz sind im allgemeinen recht niedrig. Viele Galenite, insbesondere aus tiefer temperierten Gängen (so die tertiären Lagerstätten des Oberrheingrabens oder der Schalenblende) führen nur wenig Ag. Die hohen Ag-Gehalte anderer Vorkommen (z.B. Teufelsgrund im Münstertal oder Schapbach (beide Schwarzwald) mit jeweils 1-1,2 % Ag) sind auf zwei mögliche Ursachen zurückzuführen:
- kleine und kleinste (meist nur erzmikroskopisch erkennbare) Einschlüsse von eigenständigen Ag-Mineralien (Silber, Pyrargyrit u.a.)
- Entmischungen von Matildit als Relikte einer Hochtemperatur-Mischbarkeit von Galenit (PbS) und Hochtemperatur AgBiS2 (Schapbachit)
Glück Auf!
Smoeller
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Hallo Christopher,
dann gäbe es noch die Möglichkeit, das aus dem Bleiglanz erhaltene Blei mit geschmolzenem Zink zu extrahieren, bzw. die Blei-Silber-Mischkristalle, die sich aus silberhaltigem Blei abscheiden, mechanisch abzutrennen... ;D
Gruß,
Holger
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Hallo,
letztlich muss der Bleiglanz immer erst chemisch umgewandelt werden (Abroesten zum Oxid/Reduktion zu silberhaltigem Blei), bevor man Silber isolieren kann.
Smoeller hat schon das sogenannte Parkinson-Verfahren erwaehnt. Hier laesst sich Silber als Metall recht einfach vom Blei abtrennen (unterschiedliche Redox-Potentiale; Blei wird unter den Reaktionsbedingungen oxidiert, Silber hingegen nicht).
Isarkiesel bezieht sich vermutlich auf das sogenannte Parkes-Verfahren, das fuer den Hausgebrauch jedoch weniger geeignet erscheint ;D:
Nach A. Parkes (1842) benanntes Verf. zur Abtrennung des Silbers aus Ag-haltigem Rohblei. Man gibt zum Ag-haltigen Pb wiederholt 1–2% des Blei-Gew. an geschmolzenem Zn. An der Oberfläche scheidet sich dabei ein Ag-haltiger Zn-Schaum mit 6–18% Ag ab, aus dem das Zn destillativ abgetrennt wird. Anschließend wird in Treiböfen durch Aufblasen von Luft das sog. Blicksilber (99,8% Ag) erhalten, auf dem die Bleiglätte (PbO) mit allen Verunreinigungen aufschwimmt. Nach dem P.-V. kann man Ag auch aus Bismut-Erzen gewinnen (zitiert nach Roempp's Chemielexikon).
GA
Harald
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Glück Auf!
Ich kann Dir nur das Buch vom Weise Verlag" Mineralien reinigen und Aufbewahren" empfehlen.
Es ist ein Arbeitsbuch für den Sammler und eigentlich die reine Hexenküche aber sehr wertvoll.
ISBN 3-921656-51-6
Ist in jeder guten Buchhandlung zu Bestellen.
Salzsäure , Wasserstoffperoxid gibts in der Drogerie, Oxalsäure übers Internet und damit hast Du eigentlich was man so dazu braucht.
Ratsam ist immer eine schlecht Probe zu Opfern.
Viel Glück Bergbaumaulwurf
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Hallo,
ich emphehle den Hollemann-Wieberg
die " Bibel" der Anorganik- Studenten.
Da stehen dann oben erwähnte Röstprozesse von sulfidischen Erzen
deren Reduktion sowie Abtrennungsmöglichkeiten drinn.
Bis denne
Kay
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Hallo,
Ist es möglich Bergkristalle mit Essigsäure zu reinigen ohne daß er angegriffen wird?
Welche Konzentration reicht aus?
Danke und Gruß
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Ja!
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Hallo Günter,
Danke dir!
Ich möchte 25% Essenz benutzen, genügt das?
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Ist halt die Frage was du entfernen willst? Vielleicht ist auch etwas anderes sinnvoller, erzähl mal...
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Ja gut,
Es ist ein Eigenfund von Aue!! Am Ostermontag geborgen( Bilder folgen) ich vermute es ist keine starke Verschmutzung, könnte allerdings etwas Eisen darauf sein.
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Zum Entfernen von Eisen-Belägen eignet sich besser gepufferte Na-Dithionit Lösung oder Oxalsäure. Die Vor- und Nachteile davon wurden hier im Forum schon öfters diskutiert. Essigsäure könnte bei Kalkbelägen helfen, aber auch da wäre Salzsäure aus dem nächsten Baumarkt die bessere Methode. Wenn Kalkbeläge vorhanden sind, auf keinen Fall Oxalsäure verwenden, das ergibt unerwünschte weitere Reaktionen. Egal was du nimmst, auf jeden Fall vorsichtig sein, dass da nichts in die Augen kommt.
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In Ordnung, da schau ich Mal was ich runter bekomme mit dem Essig bei einem Versuchsstück.
Falls das nicht fruchtet, kommt die Oxal zum Einsatz.
Gebe dann bescheid...
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Glück auf,
Leider hat es mit der Essig Essenz nichts gebracht, Versuche es nun mit der Oxalsäure.
Hier noch nachträgliche Bilder der Funde!
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Hallo.
Na das sind ja schon ganz schön dicke Krusten aus limonitischem Material.
Da hätte ich doch glatt mal die Salzsäure bei einem Stück ausprobiert !
Loismin
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Abend,
Wie gesagt, das mache ich jetze gleich!!
Das wird dann hoffentlich ausreichen.
...so es liegen ein paar Stücke im Säurebad, es steigen kleine Bläschen auf, vielleicht etwas mehr rein von der Oxal?
Grüße
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Glück auf,
Leider hat es mit der Essig Essenz nichts gebracht, Versuche es nun mit der Oxalsäure.
Das hätten wir dir auch gleich sagen können. :D Wie sieht denn die Lösung aus? Wenn sich das Pulver nicht mehr auflöst, ist das Wasser gesättigt. Dass Bläschen aufsteigen ist normal. Meine sehen nach dem Oxalbad so aus.
(https://www.mineralienatlas.de/VIEWmax.php?param=1649521121.jpg) (https://www.mineralienatlas.de/VIEWFULL.php?param=1649521121.jpg)
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Glück auf,
wenn Du jetzt Salzsäure nimmst, die dickste Kanone also, was soll dann noch Oxalsäure helfen?
Und, bei Salzsäure: anschließend lange, lange, lange wässern, sonst hast Du das modrig-gelbgrüne [FeCl6]3- in den kleinsten Sprüngen und Ritzen noch Jahre in den Stufen, bis es wieder in Rost übergeht, so was kann man sich selbst nicht und auch sonst niemandem hinstellen.
MfG
ruebezahl
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Glück auf Rübezahl,
Das werde ich machen, danke für denn Rat!
Ein Irrtum: es ist nur die Oxal drinn,sorry!
In erster Linie freue ich mich aber schon, wenn es überhaupt einen Effekt gibt!
Grüße,der Räuber
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... Geduld und Wärme brauchts auch...
LG
Christian
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Hallo,
Auch die Oxal hat es nicht gebracht, zwar hat sich im geringsten etwas gelöst aber von gereinigt kann ich nicht sprechen! Ist wohl zu schwach dafür..
Werde wohl bei Hornbach dann Salzsäure kaufen müssen!
Grüße
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Hallo,
hast du die in heißes Wasser gebadet? (Wasser am besten im Wasserkocher vorher erhitzen und in ein Gefäß was lange die Wärme speichert). Und wie lange hast du die drin gehabt? Ich habe meine mindestens einen Tag, also über Nacht in Oxal drin gelassen. Und bei mir waren auch auch richtig harte Verkrustungen drauf, von dem Quarz hat man nichts gesehen außer die Form.
Gruß
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Hi,
Oxalsäure funktioniert meistens ganz gut aber das ganze muss eben Köcheln sonst wird das nicht viel 8)
Bei Salzsäure musst du auch ordentlich Wässern, damit keine gelben Rückstände bleiben, die sehen nicht toll aus
am besten das Wasser auch mehrfach wechseln 8)
Gruß Lars
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Grüße Lars,
Ja ich habe nochmal frisch angesetzt, und neues Pulver zu gegeben Mal abwarten
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Hallo.
Also, köcheln beim Quarz ist auch nicht immer gut.
Wenn sie Einschlüsse haben, zerspringt dir das ganze dann .
Und bei Gebrauch von Salzsäure , gaaanz wichtig, schon vorher lange wässern.
Dann haben sich die Ritzen nämlich mit Wasser gefüllt und die muß die Säure erst mal verdrängen !
Und nachdem die Salzsäure nicht so lange braucht das aufzulösen brauchst die ja auch nicht länger als nötig drinlassen .
Das ist das erste und danach lange wässern und eventuell mal etwas Zitronensäure beim Wässern dazugeben .
Dann hat es sich erledigt mit den gelben Sachen auf der Stufe !
Loismin
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Sobald ich die Salzsäure habe Leg ich los, da diese Eisenoxyde wohl echt hartnäckig sind..dachte die Oxal würde genügen, aber habe mit sowas sonst nichts zu tun
Grüße
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Hallo Marcel.
Aber natürlich die Sicherheitsvorschriften dabei beachten !
Loismin
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Glück auf,
Das ist
Hallo.
Und bei Gebrauch von Salzsäure , gaaanz wichtig, schon vorher lange wässern.
Dann haben sich die Ritzen nämlich mit Wasser gefüllt und die muß die Säure erst mal verdrängen !
Loismin
nicht nur bei Salzsäure eine gute Praxis.
MfG
ruebezahl
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Glück Auf!
Über die Wachstumsgeschwindigkeit der Quarzkristalle mag man streiten, aber seit vielen Millionen Jahren warten die Quarze äußerst geduldig auf ihre Bergung, um noch Jahrzehnte vom Finder bestaunt zu werden, wenn man nur nicht nach all der Rast nun in chemischer Überhast den Frust auf den Rost versucht einfach aufzulösen.
Mineral Räuber, Deinen Eifer und Enthusiasmus bei der Mineraliensuche in allen Ehren, aber eines solltest Du Dir unbedingt aneignen bei der Mineralpräparation: Geduld!
Solange man die Quarzform unter der Limonitschicht noch sieht, ist der Limonit nicht so dick. Meine Erfahrung reicht aber bis hin zu Quarzstufen, bei denen die Quarzspitzen unter Limonitmassen nicht einmal mehr zu erahnen sind - da greife ich dann auch manchmal zur Salzsäure, um den Limonit in die KNIE (Kärchern Nach Intensivchemischer Einwirkung) zu zwingen. Oxalsäure löst recht viel Limonit auf, auch wenn der Limonit deutlich Richtung hämatitische Zusammensetzung geht. Ein abgedeckter, säurefester Behälter an einem sonnigen, ungestörten Platz, in dem die Oxalsäurelösung für zwei/drei Wochen in Ruhe ihr Werk verrichten kann, ist effektiv genug und angesichts des Aufwands auch sehr effizient. Die Lösung wechselt man dann und wiederholt das so lange, bis das Ergebnis gefällt. Die Prozedur kann Monate dauern, aber der eigentliche Arbeitsaufwand ist minimal. Je nach technischer Ausstattung kann man das Oxalsäurebad auch bei erhöhter Temperatur halten. Einen wichtigen Nachteil von erhöhter Temperatur hat loismin schon genannt: Bei Einschlüssen besteht die deutliche Gefahr, dass die Quarze partiell oder komplett ihre strukturelle Integrität verlieren. Selten, aber manchmal eben doch, blieb bei Vorversuchen mit Versuchskaninchen nur noch KRÜMELKomplettAussChussKatEgorie übrig. Quarze aus der Region Aue gehören aber bisher nicht dazu.
Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Salzsäure dem Limonit schneller zu Leibe rückt. Allerdings hat Salzsäure erst einmal ganz allgemein ein deutlich größeres Potenzial für Kollateralschäden. Quarze aus vielen Vorkommen im Erzgebirge haben in ihrem zonaren Aufbau derart (mikro)poröse Zonen, dass nun im Speziellen die Salzsäure dort offensichtlich problemlos reinmarschiert und sicher später jedem Neutralisierungsversuch widersetzt und immer wieder für Verfärbungen sorgt. Ich habe für einige Fundstellen den direkten Vergleich der Ergebnisse von reiner Oxalsäurebehandlung (zimmerwarm, sonnig warm und technisch nachgeholfen warm) und Salzsäurebehandlung. Für einige Fundstellen sieht das Ergebnis gleich gut aus. Bei anderen Fundstellen sieht das Ergebnis der Oxalsäurebehandlung besser aus. Eine durch Salzsäure gebleichte Matrix lässt eine Stufe insgesamt weniger natürlich erscheinen. Häufig erziele ich das Ergebnis einer Salzsäurebehandlung mit mehr Geduld auch durch Oxalsäure gleich gut oder besser. Die Liste an Ausnahmen und fundstellenspezifischen Fallstricken ist sehr lang.
Mit freundlichen Grüßen
Das Felsenmammut
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Glück auf Felsenmammut,
Echt schöne Erklärung,Hinweise & Tips!
Grade zu Anfang hat es sich wie in einem Abenteuer Buch gelesen ;D cool
Ja ich bin ein sehr,sehr ungeduldiger Typ..es sollte sich schnell Erfolg einstellen bei mir. Das passt erstmal nicht zum Hobby, doch bei der Suche gebe ich selten auf, ohne daß was im Beutel ist!
Und solche großen Kristalle bannen mich natürlich sofort, und da möchte man auf jeden Fall das beste rausholen, dann die besten Ergebnisse in die Sammlung
Viel Grüße
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Hallo Jule,
Genau über Nacht in der Lösung gelassen, dann Wasser(warm) gewechselt und immer Mal noch Neues Pulver dazu, aber viel getan hat sich nicht
Glück auf
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Hallo,
immer wieder neues Pulver ist nicht unbedingt zielführend. Es gibt so etwas wie Löslichkeitsgrenzen, und bei Eisenverbindungen ist über Nacht eher ein Quickie. Also: leichte Wärme und ganz viel Geduld und ggf. neu ansetzen.
LG
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Hallo Fabian,
Das mach ich so, danke auch dir!
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Bitte auch in jedem Fall das Ergebnis zeigen ;D ich hab ja so die leise Befürchtung das die Säure die Stücke nicht besser macht. Ich hoffe natürlich das Gegenteil für dich ;)
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Sei gegrüßt Lars,
Nu klar vielleicht erkennt man dann einen Unterschied..
Aber ich bleibe hartnäckig, genau wie das Eisen!
Glück auf
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Sehr gut dann bleibe ich gespannt 8)
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Hallo,
Es ist nun doch tatsächlich etwas geschehen, danke an alle für Die vielen Tipps!!
Ganz Stark, hab ich nicht gedacht..für die härteren Fälle braucht es noch länger!
Glück auf
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Das Ergebnis ist doch super 8)
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Grüße
Auf jeden Fall, jetzt weiß ich es besser und lasse alles noch länger im Bad.
Mal sehen was noch geht..