Mineralienatlas - Fossilienatlas

Arbeitsmittel / Means for work => Mikroskope (Beleuchtung, Zubehör) / Microscope (Light, Accessory) => Thema gestartet von: neuron am 25 Oct 17, 23:29

Titel: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: neuron am 25 Oct 17, 23:29
Hallo,
hat jemand Erfahrung mit USB-Digitalmikroskopen oder ist das rausgeworfen Geld? Danke für Tips.

Swen
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: harzgeist am 26 Oct 17, 01:01
Hallo Swen,

Zum normalen Betrachten von MM's kannst du die vergessen. Zur Fotografie sind sie aber (notfalls) geeignet, erfordern aber auch da ein paar Tricks, um z.B. die automatische "Blende" zu überlisten oder das doch recht starke Rauschen zu vermeiden. Letzeres erfordert mehrere GLEICHE Aufnahmen, die VOR dem eigentlichen Stacking zusammen gerechnet werden. Bei einem 10-Ebenen-Stack kommen da schon mal 80 oder mehr Einzelbilder zusammen.
Beim Kauf darauf achten, dass bei der Vergrößerung zwischen den Zahlen "bis" und nicht "und" steht, sonst kommt man kostruktionsbedingt nicht nahe genug an das Objekt heran und hat wirklich nur diese zwei angegebenen Vergrößerungen.

Thomas
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: neuron am 26 Oct 17, 07:49
Danke für Deine ausführliche Antwort. Bei Conrad und ebay gibt es ja einige unter 50€ kannst Du aus Erfahrung ein halbwegs brauchbares Einsteigergerät empfehlen?

Danke vorab
Swen
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: waldenstroem am 26 Oct 17, 08:42
Ich würde abraten. Das ist weggeworfenes Geld. Die Bildqualität ist extrem schlecht. Je stärker die Vergrößerung um so verschwommener wird das alles. Ich habe meins irgendwann wegen Unbrauchbarkeit in den Müll geworfen.

Glück auf
Waldenstroem
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: gladhammar am 26 Oct 17, 09:27
Hatte mir auch mal eines geholt.
Das gleiche Ergebnis wie Waldenström. Der Arbeitsabstand schon bis auf 0mm, trotzdem noch unscharf. War einfach nicht scharf zu kriegen egal bei welcher Vergrößerung.
Totale Fehlfarben und total verrauscht und pixlig.
GA Detlef
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: harzgeist am 26 Oct 17, 11:35
Hallo,

also so pauschal verreißen würde ich diese Mikroskopkameras nicht. Klar können die mit einer guten Fotoausrüstung nicht mithalten, kann man bei dem Preis aber auch nicht anders erwarten. Ich bin nicht unbedingt ein Verfechter dieser Technik und benutze die heute auch nicht mehr, halte das aber für eine Einstiegsmöglichkeit. Immerhin sind Bildbreiten bis knapp unter 2 mm (und mit Crop auch noch weniger) mit einigermaßen akzeptabler Qualität möglich.
Wie ich bereits schrieb, erfordert das einigen Aufwand bzw. Trixerei und vielleicht auch ein wenig Verständnis der physikalischen Grundlagen. Ohne Stacking geht bei solchen Bildbreiten gar nichts, ist aber auch bei teurer Technik so.
Den (gegebenenfalls) mitgelieferten Ständer kann man unbesehen in die Tonne werfen, vieeel zu instabil. Am besten (irgendwie) am vorhandenen Bino befestigen und mit dessen Höhenverstellung arbeiten.

Swen, einen bestimmten Typ kann ich dir jetzt nicht nennen, glaube auch nicht, dass es das noch so gibt. Hat vor einigen Jahren mal ca. 80 Euronen gekostet, und hat 4 dimmbare LEDs eingebaut. Die 2 Mpix sind meiner Meinung nach für Fotos im Netz ausreichend und erlauben sogar noch bescheidenes Cropping.

Hier mal ein paar Beispeile, bitte beachten, dass NUR die Fotos mit einer Bildbreite (FOV) unter 2mm auf diese Weise angefertigt wurden. Für so ein Low-Cost-Teil ist das meiner Meinung nach akzeptabel.

https://www.mindat.org/gallery.php?cform_is_valid=1&u=3147&frm_id=pager&min=&loc=&potd=&pco=&d=&showtype=&photoclass=&checkall=&filtmin=0&loctxt=&keywords=osterberg&mycol=&orderxby=1&submit_pager=Filter+Search&cf_pager_page=1

https://www.mindat.org/gallery.php?cform_is_valid=1&frm_id=pager&min=&loc=&u=3147&potd=&pco=&d=&showtype=&photoclass=&checkall=&filtmin=0&loctxt=&keywords=caroline&mycol=&orderxby=1&submit_pager=Filter+Search&cf_pager_page=1

https://www.mindat.org/gallery.php?frm_id=pager&cform_is_valid=1&min=&loc=&u=3147&potd=&pco=&d=&showtype=&photoclass=1&phototype=3&checkall=&filtmin=0&loctxt=&keywords=gl%C3%BCck&mycol=&orderxby=1&submit_pager=Filter+Search

Thomas
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: neuron am 26 Oct 17, 13:34
Hallo Thomas und die anderen,

Danke für die links und den Input. Ich finde die Ergebnisse von Thomas passabel und mir würde das auch für den Anfang so reichen, falls ich das ansatzweise so hinbekomme. Und zur Not gibts ja noch die 30-Tage Widerrufsfrist, wenn das Mikro nichts taugt, sende ich es zurück. Oder die Kids freuen sich über ein neues gadget ;)

Gruß,
Swen
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: Manfred Früchtl am 28 Oct 17, 20:16
Hallo,
ich möchte dazu auch mal was sagen. Bei diesen Digimicros gibt es sicher große Unterschiede.
Ich benutze seit Jahren einen von dnt, hat mal so um 80 € gekostet und es gelingen mir immer wieder schöne Bilder.
Viele davon sind auch hier im Mineralienatlas. Schaut einfach mal auf meine Seite.
Beispiele:
(https://www.mineralienatlas.de/VIEWmax.php?param=1479061915.jpg) (https://www.mineralienatlas.de/VIEWFULL.php?param=1479061915.jpg)
(https://www.mineralienatlas.de/VIEWmax.php?param=1496680884.jpg) (https://www.mineralienatlas.de/VIEWFULL.php?param=1496680884.jpg)
(https://www.mineralienatlas.de/VIEWmax.php?param=1494325832.jpg) (https://www.mineralienatlas.de/VIEWFULL.php?param=1494325832.jpg)
Diese feinen Nadeln kann das Digimicro nicht mehr auflösen, es muss sich ja ein Unterschied zu Geräten die tausende kosten zeigen.
(https://www.mineralienatlas.de/VIEWmax.php?param=1494325531.jpg) (https://www.mineralienatlas.de/VIEWFULL.php?param=1494325531.jpg)

Ich benutze dieses hier
https://www.amazon.de/gp/product/B0083QRLGE/ref=oh_aui_search_detailpage?ie=UTF8&psc=1
Zum Schluss noch ein schöner Brookit.
(https://www.mineralienatlas.de/VIEWmax.php?param=1394968119.jpg) (https://www.mineralienatlas.de/VIEWFULL.php?param=1394968119.jpg)

Viele Grüße
Manfred
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: gladhammar am 28 Oct 17, 21:24
Hallo Manfred,
deine Bilder sind nicht schlecht! Mit dem Ding welches ich mir damals gekauft hatte waren nur bunte Punkte zu sehen. Das ging nichts scharf zu stellen, hatte es dann wieder zurück geschickt. Könnte  eventuell Defekt gewesen sein.
Welchen Arbeitsabstand hast du denn bei der USBlinse in etwa, z.B. bei 20x?
GA Detlef 
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: Manfred Früchtl am 28 Oct 17, 21:45
Hallo Detlef,
das Gerät hat eine stufenlose Verstellung zwischen 20 und 200 fach.
Ich habe mir auf das Rändelrad zum Verstellen Markierungen gemacht, damit ich immer gleich die sich ergebende Bildbreite ablesen kann.
Bei 20 fach habe ich eine Bildbreite von ca 20 mm und einen Arbeitabstand von 60 mm.
Bei 200 fach eine Bb Von 2 mm und Arbeitabstand 20 mm.
Bei Bb von 3, 5, 8 mm ist der Arbeitsabstand dann etwa 14, 12, 17 mm.
Damit man den Abstand erreicht, muss man aber den Kunstoffring abschneiden, dann kommt man mir der Linse nähen ans Mineral.
Gruß Manfred
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: gladhammar am 28 Oct 17, 22:00
Danke Manfred,
GA Detlef
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: harzgeist am 28 Oct 17, 22:52
Bei manchen braucht man da nichts abzuschneiden, bei anderen ist das auch gar nicht möglich. Deshalb unbedingt darauf achten, dass da steht "20 bis 200" und nicht "20 und 200". Ein kleiner aber entscheidender Unterschied.
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: neuron am 29 Oct 17, 08:07
Hallo Manfred und alle anderen,
also deine Bilder sind ja hervorragend, Respekt!  Bei meinem 20 Euro Testgerät War erwartungsgemäß nichts zu holen. Sind Deine Bilder Gestackt oder ist das das OriginalBild?
Gruss
Swen
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: harzgeist am 29 Oct 17, 08:38
Hallo Swen,

Also meine sind gestackt und die einzelnen Bilder des Stacks wiederum aus mehren identischen Bildern zusammengesetzt (um das Rauschen) zu minimieren. Letzteres nicht bei allen Bildern. Gestackt sind sie aber alle. Bei diesen kleinen Bildbreiten MUSS man das auch, da nützt auch die teuerste Technik nichts.

Lass uns mal wissen, welche Probleme bei dir genau auftraten (Beispielfoto?). Dann kann man auch besser darüber diskutieren. Versuche als erstes auch mal, ein Foto einer ebenen Vorlage (z.B. was Geducktes) zu machen.

Thomas
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: Manfred Früchtl am 29 Oct 17, 16:49
Hallo Thomas,
hast recht, muß heißen 20 bis 200.
Swen,
ja meine Bilder sind mit Compine Z gestackt.
Gruß Manfred
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: Ulrich am 07 Nov 17, 19:23
Hallo,
Ich benutze auch gern meine dnt USB Microcamera von Conrad (ca. 100 Euro). Den Schutzring habe ich abgesägt um dichter an die Objekte herankommen zu kommen (Bildbreite bis ca. 2 mm). Weil das Gestell und die Führungen recht wackelig sind werde ich mich mit der Befestigung an meinem Binokular befassen. Stacking mache ich mit Combine ZP, allerdings gibt es Schwierigkeiten mit den Dateinamen - Reihenfolge bei verschiedenen Stacking Verfahren.
Grüße
Ulrich
Titel: Re: Erfahrungen mit USB-Mikroskopen
Beitrag von: Wenzel am 10 Jan 19, 18:48

Vielleicht werden hier die Fragen Beantwortet:  https://www.geschichtsverein-grossalmerode.de/121-schichtfotografie-am-mikroskop

Glück Auf

Frank