Mineralienatlas - Fossilienatlas

Arbeitsmittel / Means for work => Kartenwerke / Cartography => Thema gestartet von: Uwe Kolitsch am 29 Jan 22, 20:41

Titel: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Uwe Kolitsch am 29 Jan 22, 20:41
https://www.scinexx.de/news/geowissen/neue-karten-der-radonbelastung-in-deutschland/
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Titanium am 29 Jan 22, 21:02
Seit kurzem sind wir hier auch offiziell als Radongebiet eingestuft...der Granit halt
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: oliverOliver am 29 Jan 22, 21:18
jo mei - ich sag dazu nur: Waldviertel  ;D

edit:
für Ö: https://geogis.ages.at/GEOGIS_RADON.html#

aber leider nicht so detailliert abgestuft wie für D, sondern nur 3 Kategorien .... was gerade für die mittlere Stufe ("Radon-Vorsorgegebiet") recht wenig aussagekräftig ist (weil da der überwiegende Teil des Bundesgebietes drunterfällt, trotz sehr divergierender geologischer Gegebenheiten)
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Tycho88 am 29 Jan 22, 22:57
ich erwäge nun umzuziehen... Boden verseucht und viel zu windig   ;D
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: oliverOliver am 29 Jan 22, 23:02
Zitat
und viel zu windig

wäre für mich der triftigere Grund - ist hier nämlich auch so - nur: das hat mit der Klimaveränderung zu tun (zumindest bei uns), da hilft "Flüchten" wenig ...  ;D
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: jürgen lange am 19 Jul 22, 11:45
In Hessen gibt es nunmehr auch verstärkten Blick auf die Radonthematik. Anfang Juli 2022 fand ein Symposium dazu in Wiesbaden beim zuständigen Hessischen Landesamt HLNUG statt. Überraschend für mich war, dass neben der nachvollziehbaren Belastung unter Tage (Bergwerke, Bereiche der Wassergewinnung) auch in Hochhäusern mit schlecht belüfteten Badezimmern aus dem Duschwasser deutlich Überschreitungen zu bemerken sind.

Eine offensichtlich immer noch aktuelle Übersicht der Aktivitäten mit einer Belastungskarte findet sich hier:

https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/geologie/Radon/Seiten-aus-Jahresbericht-2019-G13-Geowissenschaftliche-Begleitung-der-Radonstrategie-Hessen.pdf

Aktuelles und Grundlagen zur Thematik (mit Europaweitem Ausblick) finden sich hier:
https://www.hlnug.de/themen/geologie/geologische-landesaufnahme/gemoda


Jürgen Lange

Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Anrheiner am 19 Aug 23, 18:22
110 kBq/m³
Vielleicht sollte ich meinen Keller an jemand vermieten, den ich nicht leiden kann.....
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Josef 84,55 am 19 Aug 23, 21:42
110 kBq/m³
Vielleicht sollte ich meinen Keller an jemand vermieten, den ich nicht leiden kann.....

Hallo
110 kBq/m³ sind wirklich viel. Ich hoffe für Dich, dass es ein ein Tippfehler ist.
Grüße, Josef
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: vandendrieschen am 19 Aug 23, 23:28
Werden nur schlappe 110 Bq/m² sein. 5 kBq sind ja schon 5.000 Bq. 110 kBq sind 10 hoch 5 Becquerel.
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: popeye am 20 Aug 23, 08:57
moin, bitte nicht alles durcheinander würfeln. In der Bodenkarte werden Werte von z.B. 100000-150000 Bq/Kubikmeter (nicht Quadratmeter) Bodenluft angegeben.Zitat des BfS :"Das Ergebnis ist eine Deutschlandkarte, die die zu erwartende Radon-Konzentration in der Bodenluft in einem Meter Tiefe mit einer Auflösung von einem mal einem Kilometer zeigt".
Ee ist ja nun nicht so, dass eine/r von uns durch seine/ihre Pfahlwurzel atmet ,so hoffe ich.
 Das, was als Raumluftkonzentration von Radon, gemessen als Zerfälle pro Sekunde in Bq, biologisch wirksam und damit interessant ist, entspricht nicht diesem "Bodenpotential". Vermischung mit Luft (windige Gegend ist doch super????) Abdichtung des  Wohn/Kellerraumes gegen den Boden etc  führt dann zur im Keller gemessenen Zahl in Bq/Kubikmeter Raumluft als Maß für die Radonkonzentration in der Atemluft. Diese ist locker um einen Faktor 1000 niedriger als die Bodenluft-Belastung (siehe obige Definition des BfS).
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Anrheiner am 20 Aug 23, 16:08
@ Josef 84,55

Das ist der Wert, der im Kartenwerk für meinen Wohnort angegeben ist.
Der Wert in der Luft ist anders, aber immer noch ziemlich hoch.
Ich hatte vor Jahren mal gemessen, da hats ziemlich gepiepst....

@ vandendrieschen

Das ist der Bodenwert aus dem Kartenwerk.

VG Klaus

Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: vandendrieschen am 20 Aug 23, 16:13
Ich hatte vor Jahren mal gemessen, da hats ziemlich gepiepst....

VG Klaus
Hast du ein Radonmessgerät? Das Knacken ist auch abhängig wie empfindlich die Geräte sind.
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Anrheiner am 20 Aug 23, 16:26
Ich hatte vor Jahren mal gemessen, da hats ziemlich gepiepst....

VG Klaus
Hast du ein Radonmessgerät? Das Knacken ist auch abhängig wie empfindlich die Geräte sind.
Ich hab einen Geigerzähler für den PC. Muß noch irgendwo rumliegen.
Man muß das Gerät zusammen mit dem Rechner am Meßort aufstellen und bekommt dann die Meßergebnisse auf den Rechner.
Leider war das Programm für Win 7, mit Win 10 funktioniert es nicht mehr richtig und bei meinem jetzigen Notebook kann ich auch die Mini-Cd nicht mehr einlegen.....
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Anrheiner am 20 Aug 23, 16:44
Ich hab die Werte aus der Messung von 2015 noch gefunden:
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: vandendrieschen am 20 Aug 23, 17:34
Hast du ein Radonmessgerät? Das Knacken ist auch abhängig wie empfindlich die Geräte sind.
Ich hab einen Geigerzähler für den PC. Muß noch irgendwo rumliegen.
Darum habe ich das gefragt. Geigermüllerzählrohr ist kein Radonmessgerät. Soviel ich weiß.
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Anrheiner am 20 Aug 23, 17:40
 Darum habe ich das gefragt. Geigermüllerzählrohr ist kein Radonmessgerät. Soviel ich weiß.

[/quote]

Ja, aber Radon ist radioaktiv. Man kann also schon die Belastung messen, die sich aus dem aufsteigenden Radon ergibt.
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Josef 84,55 am 20 Aug 23, 17:42
Hallo Klaus,

mit einem Geigerzähler ist es kaum möglich Radon aussagekräftig zu messen.

Die einfachste Methode und auch eine sehr genaue, sind Radonexposimeter.
Dieses legt man nach Anleitung für ein paar Wochen bis zu einem Jahr an einen Ort an dem man sich aufhält im Keller oder Erdgeschoss und schickt es danach zurück.
Es ist eigentlich nur ein Stückchen Kunststofffolie in einem Gehäuse, dass durch die vom Radon222 und Töchternukliden erzeugten Alphastrahlen geschädigt wird und diese Schäden werden durch Ätzen bei der Auswertung durch das Labor sichtbar gemacht und ausgezählt, was so ca. 30€ kostet.
Aktive Messgeräte geben eine schnelle Rückmeldung durch die man z.B. mit Lüften reagieren kann, für belastbare Messungen braucht man auch hier viel Zeit, weil die Radonwerte Tages- und Jahreszeitlich stark schwanken. Ich bin mit meinem RadonEye sehr zufrieden.

Die Radon-Bodenluftkarten geben nur einen Hinweis darauf ob erhöhte Werte auftreten können. Die örtliche Geologie und die verschiedenen Bauarten von Gebäudes haben aber einen sehr großen Einfluss auf die tatsächlich auftretenden Konzentrationen in Innenräumen, da hilft nur messen.

Viele Grüße, Josef
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: jürgen lange am 03 Jan 24, 01:15
Ich komme auf meinen Beitrag Antwort #5 zurück.

Meine Probe aus der Zeit 2022/2023 im Keller ergab 71 Bq/m³, Handlungsbedarf wird erst ab 311 Bq/m³ gesehen.

Die Prognose aus der neuen Hessenkarte ergab sich mit 150 Bq/m³.

Jürgen Lange
Titel: Re: Neue Karten der Radonbelastung in Deutschland
Beitrag von: Uwe Kolitsch am 03 Jan 24, 14:05
"Überraschend für mich war, dass neben der nachvollziehbaren Belastung unter Tage (Bergwerke, Bereiche der Wassergewinnung) auch in Hochhäusern mit schlecht belüfteten Badezimmern aus dem Duschwasser deutlich Überschreitungen zu bemerken sind."

Grundsätzlich wird, wenn man die Dusche aufdreht, am Anfang immer etwas Radon frei, das im Wasser gelöst war.
Daher sind auch in Wasserwerken teils sehr Radon-Konzentrationen zu finden, wenn große Mengen Wasser in unterirdische Kavernen spritzen. Diese Radon-Konzentrationen werden behördlich streng kontrolliert.
(Infos aus einem Strahlenschutzlehrgang für Strahlenschutzbeauftragte.)