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Autor Thema: kein Pecopteris arborescens, sondern Callipteridium gigas  (Gelesen 1904 mal)

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Offline Lexikon

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Deutschland/Sachsen-Anhalt/Saalekreis/Steinkohlenwerk Plötz
kein Pecopteris arborescens, sondern Callipteridium gigas
« Letzte Änderung: 08 Jun 23, 16:36 von oliverOliver »

Offline Fliegenklatsche

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Pecopteris arborescens
« Antwort #1 am: 02 Sep 18, 03:40 »
Herzliches Hallo,

ich komme mir hier als, neu hinzugezogener, Paläobotaniker auf der Plattform "Mineralienatlas" schon etwas einsam vor, wenn ich solche "Altlasten" entdecke! ;)

Seit 11 Jahren (!) steht dieses Foto nun schon unkommentiert hier herum, wurde 750x betrachtet, und in dieser langen Zeit ist wirkliich niemandem aufgefallen, dass diese Fiederchen ganz offensichtlich nicht blos 3mm - sondern deutlich über einen Zentimeter lang sind !?   Dabei steht die Größe des Handstücks doch sogar dran!!!

Selbstverständlich ist das hier ganz eindeutig NICHT der pecopteride Baumfarn Scolecopteris ("Pecopteris") arborescens SCHLOTHEIM  sondern  [ und viel besser! :) ] ein recht ordentliches Wedelfragment des Farnsamers Callipteridium gigas (GUTBIER) WEISS !!   ..das hätten doch eigentlich schon ambitionierte Laien erkennen müssen, die hier drüberschauen..

Tja.. liebe Marian T.  da hast Du Dir vor 11 Jahren wohl die falsche Sammlerplattform gesucht, falls Du damals hier auf Bestimmungshilfe hofftest.  ..Aber das soll ja nun besser werden! ;)

Ich hätte mir hier natürlich ein besseres Foto gewünscht!  Vielleicht sogar eine Detailaufnahme auf der die Nebennerven (beidseits der Mittelader!) zu sehen sind (falls die Erhaltung das überhaupt hergibt).  Aber Dein Foto ist 11 Jahre alt. Da will ich nicht meckern.  Gab's damals eigentlich schon Digitalkameras? ..hehe ;)

Die extrem breite und tief eingesenkte Mittelader, die eigentümliche Form der Fiederchen, die dichte (wenn auch auf dem Foto leider nicht im Detail erkennbare) Seitennervatur ..und nicht zuletzt der Wedelbau, die fast 100% Flächendeckung(!), sowie das da offensichtlich Zwischenfiedern an der Rachis ("Wedelachse") sitzen - die die anderen basalen Fiederchen überdecken können (oben links zu sehen!) sind ganz charakteristische Merkmale von Callipteridium gigas.

Glück Auf!
Stephan

Offline heli

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Re: Pecopteris arborescens
« Antwort #2 am: 02 Sep 18, 10:03 »
Als reiner Mineraliensammler kann ich zu dieser Diskussion nichts beitragen: Aber, Marian ist ein Mann.

s. http://www.petrified-wood.de/
 

Offline Fliegenklatsche

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Re: Pecopteris arborescens
« Antwort #3 am: 03 Sep 18, 00:54 »
Ich bitte vielmals um Entschuldigung lieber Marian!  :)

Bin neu hier.. ich hätte ja mal aufs Profil klicken können.  Dort finde ich ja vielleicht auch weitere Fossilfotos von Dir. Da würde ich gerne drüberschauen. Verstreut finde ich die Fotos ja sonst immer nur zufällig.  Oberkarbon/Rotliegend und Zechstein ist mein Spezialgebiet als Paläontologe.

Deine Callipteridium gigas ist jedenfalls wirklich ein ordentlicher Fund!  Im Rotliegend des Thüringer Waldes kennen wir erst seit der Forschungsgrabung am Sperbersbach (2011) ansehnliche Stücke dieses schönen Farnsamers. (vielleicht stelle ich ein paar hier ein, wenn die Callipteridium erstmal angelegt ist)
Barthel (2009) musste in der "Rotliegendflora des Thüringer Waldes" noch auf ein Stück aus dem Ilfelder Becken zurückgreifen, weil die Funde aus dem Thür. Wald so hundserbärmlich waren. ;)
Im "Supplementum zur Rotliegendflora" (Barthel & Brauner, 2015) konnten wir die Pflanze dann endlich detailliert und mit vielen guten Fotos darstellen.

Viele Grüße
Dein/Euer Stephan

Offline wolfilain

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Re: Pecopteris arborescens
« Antwort #4 am: 03 Sep 18, 10:00 »
 :D
Willkommen und Danke. Schön dich hier zu sehen.
Solche Altlasten verschwinden manchmal schon recht schnell unter anderen Dingen.
Und ich glaube auch das nicht jeder in allen Bereichen sofort ohne nachzuschauen etwas dazu sagen kann.

Grüße
Volker



 

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