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Autor Thema: Holz aus dem "Mainkeuper" - genauer FO?  (Gelesen 1226 mal)

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Offline oliverOliver

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Holz aus dem "Mainkeuper" - genauer FO?
« am: 25 Jan 21, 12:26 »
hallo,

ich habe (indirekt) aus dem Nachlass des leider verstorbenen Ulrich Nickel diese Agathoxylon-Scheibe erworben:

Deutschland
Holz aus dem "Mainkeuper" - genauer FO?


Leider gibts keine FO-Angabe dazu - eine Herkunft aus dem Mainkies (wie bei so vielen anderen Stücken) wäre aber naheliegend. Sicher ist das jedoch bei Weitem nicht - die hell weißlichgraue bis schwach rotbraune Außenfläche ist (soweit das an der Scheibe zu beurteilen ist) offenbar nur sehr schwach abgerollt (und unterscheidet sich damit doch recht deutlich von den Stücken, die sicher aus dem Schotter stammen, und meist eine stark abgerolte Oberfläche zeigen), und weist einige kleine Rostspuren auf. Es könnte sich also auch um einen (alten) Feldfund handeln, der im Bereich des Anstehenden direkt aus dem "Coburger Sandstein" ausgewittert ist.

Erstaunlicherweise gibts trotz fehlendem FO die Angabe "Hassberge-Fm" (was evtl. wieder für einen Feldfund sprechen könnte) - aber wirklich trauen möchte ich dieser Angabe nicht, da dem Stück auch eine absurde "Bestimmung" beigefügt wurde: "Voltzia coburgensis" - also eine Bezeichnung für Foliage bzw. benadelte Zweige, und nicht für Holz. Beide Angaben hat sich der Uli aber sicher nicht aus den Fingern gesaugt, sondern wohl so vom Vorbesitzer des Holzes übernommen.

Nun ist mein Abschnitt der Pflanzenachse eben eine Scheibe - es muss also mehrere Stücke (zumindest die beiden Endstücke, vermutlich aber auch noch weitere Scheiben) in diversen Sammlungen geben.
Das Stück ist zudem recht markant, mit den auffälligen Rissfüllungen in rot und weiß/grau, und dem dezentral liegenden, rosa-grauen/hellbraunen Kernbereich.
Daher meine Frage (wieder einmal eine solche ::)): hat oder kennt jemand von euch das/ein Gegenstück dazu, und kann genauere Angaben zum FO machen ?

Laut Litholex hat die Hassberge-Fm ja eine weite Verbreitung:
 Verbreitung (Bundesländer): Baden-Württemberg; Bayern; Hessen; Thüringen
 Verbreitung (Geogr. Einheiten): Hessisches Bergland (Mittelgebirge); Schwäbisch-Fränkisches Stufenland (Mittelgebirge); Alpenvorland


Ich wär also schon froh, wenn ich das Stück zumindest einem Bundesland zuordnen könnte ...
« Letzte Änderung: 26 Apr 21, 20:42 von oliverOliver »

Offline oliverOliver

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Re: Holz aus dem "Mainkeuper" - genauer FO?
« Antwort #1 am: 23 Apr 21, 10:56 »
ein ähnlich gelagertes Problem bei diesem Stück:

Deutschland/Bayern/Unterfranken, Bezirk
Holz aus dem "Mainkeuper" - genauer FO?


Das hat zwar die Angabe "Mainkies, Unterfranken", aber wiederum keinen genauen Fundort. Also wenn jemand das Gegenstück kennt oder gar hat, wäre ich für nähere Fundortangaben dankbar.

Offline gnoisi

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Re: Holz aus dem "Mainkeuper" - genauer FO?
« Antwort #2 am: 26 Apr 21, 20:18 »
Hallo Oliver,
eine genaue Fundortangabe zu Deinen gezeigten Stücken wir schwierig, wenn nicht jemand das exakte Gegenstück hat und den Fundort preisgiebt.
Ich war oft in der Region sammeln. Aber selbst Stücke, die 30 - 40 km entfernt voneinander gefunden wurden, können sehr ähnlich aussehen.
Das oben gezeigte dunkelgraue-schwarze Stück mit der rötlichen Rissfüllung ist sehr ähnlich einem Stück, dass ich auf einem Feld beim Dorf Brünn in Unterfranken fand.

Auch die generelle Unterscheidung abgerolltes Erscheinungsbild = Kiesgrubenfund / wenig abgerolltes Erscheinungsbild = Feldfund kann so nicht generell gelten. Ich habe in einer kleinen Kiesgrube bei Bamberg ein Woodworthia-Stammsegment geborgen, bei dem die Kurztriebspuren nahezu perfekt (wenig Kantengerundet) vorlagen.

Viele Stücke sind durch den Urmain transportiert und in fossilen Schotterterrassen abgelagert worden, wo sie erneut aufgearbeitet, transportiert und wiederrum in Kiesen/Schottern abgelagert wurden. Mehrfache Umlagerungen bedingen also die starken Abrundungen der Hölzer und auch Durchmischungen ursprünglicher Ablagerungsräume.

Prüfe bitte Fundstücke aus der Region auf Radioaktivität! Nach meiner Erfahrung können Stücke mit dunkelroten Rissfüllungen eine solche Aktivität aufweisen, die auch schwach bis mittel uranhaltiges Erz aufweist

Grüße
Marian

Offline oliverOliver

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Re: Holz aus dem "Mainkeuper" - genauer FO?
« Antwort #3 am: 26 Apr 21, 20:42 »
hallo Marian,

danke für die Infos!

Zitat
eine genaue Fundortangabe zu Deinen gezeigten Stücken wir schwierig, wenn nicht jemand das exakte Gegenstück hat und den Fundort preisgiebt.

jup, genau das wäre ja meine Hoffnung gewesen (und ists ja immer noch - die stirbt bekanntlich ja zuletzt ...  ;))
(edit: ich hab die entsprechende Textpassage jetzt im ersten Beitrag mal fett hervorgehoben`- vielleicht hilfts ja ...)

Zitat
die generelle Unterscheidung abgerolltes Erscheinungsbild = Kiesgrubenfund / wenig abgerolltes Erscheinungsbild = Feldfund kann so nicht generell gelten

Das hab ich schon befürchtet - ich hab ja auch schon Stücke aus dem Mainkies (bzw. Fotos davon) gesehen, die eigentlich ein "nicht-abgerolltes" Erscheinungsbild hatten.

Zitat
Prüfe bitte Fundstücke aus der Region auf Radioaktivität! Nach meiner Erfahrung können Stücke mit dunkelroten Rissfüllungen eine solche Aktivität aufweisen, die auch schwach bis mittel uranhaltiges Erz aufweist

schwierig (zumindest derzeit) - nachdem ich (eigentlich) keine strahlenden Mineralien sammle, habe ich kein Zählrohr bzw. entsprechendes Equipment.

lg
oliver
« Letzte Änderung: 26 Apr 21, 22:28 von oliverOliver »

 

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