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Goldbergbau

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Österreich / Kärnten / Spittal an der Drau, Bezirk / Heiligenblut / Gössnitztal / Goldbergbau

Exposure description

mehrere Stollen und Schurfbaue, Schacht

Geology

Goldhaltiger Chloritschiefer.

GPS Coordinates

Gössnitztal



Gössnitztal

WGS 84: 
Lat.: 47.01170826° N, 
Long: 12.78086711° E
WGS 84: 
Lat.: 47° 0' 42.15" N,
   Long: 12° 46' 51.122" E
Local weather information, Macrostrat geological map

Mineralienatlas short URL

https://www.mineralatlas.eu/?l=43091
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Goldbergbau, Gössnitztal, Heiligenblut, Spittal an der Drau, Kärnten, AT
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Gössnitztal
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Gössnitztal
Österreich/Kärnten/Spittal an der Drau, Bezirk/Heiligenblut/Gössnitztal/Goldbergbau. Blick in das Gössnitztal bei Heiligenblut. Foto vom 13.08.2016.
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Location: Österreich/Kärnten/Spittal an der Drau, Bezirk/Heiligenblut/Gössnitztal/Goldbergbau
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Gössnitztal

Österreich/Kärnten/Spittal an der Drau, Bezirk/Heiligenblut/Gössnitztal/Goldbergbau. Blick in das Gössnitztal bei Heiligenblut. Foto vom 13.08.2016.

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Gössnitztal
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Gössnitztal
Österreich/Kärnten/Spittal an der Drau, Bezirk/Heiligenblut/Gössnitztal/Goldbergbau. Blick in das Gössnitztal bei Heiligenblut. Foto vom 13.08.2016.
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Gössnitztal

Österreich/Kärnten/Spittal an der Drau, Bezirk/Heiligenblut/Gössnitztal/Goldbergbau. Blick in das Gössnitztal bei Heiligenblut. Foto vom 13.08.2016.

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Contribution: woelsendorfer 2016-08-20

Detailed Description

  • Schon im Jahre 1446 wurde in der Gössnitz gebaut.

1820 findet sich in der historischen Literatur über das Gössnitzthal folgendes:

  • 2. Die Baue im Gössnitzthale.
  • Der Weg in das Gössnitzthal zweigt nächst Heiligenblut im Winkel von der Möllthalerstraße ab und bildet in der Ebene des Möllthales einen recht gut erhaltenen Saumweg, der in gleicher Güte, jedoch mit wechselnder und mitunter starker Steigung auch noch weiter, und zwar bis gegen Innereben anhält. Gegenwärtig werden einzelne im Rutschterrain befindliche, und daher noch schlechte Partien des Weges verbessert. Die bestehenden Brücken sind schlecht und befinden sich in fast gefährlichem Zustande. Der Gössnitzbach sammelt die Abflüsse des Gössnitzgletschers, sowie einen Theil der Abflüsse der tirolischkärntnerischen Grenzgebirgsgletscher und führt somit nur im Sommer größere Wassermengen. Im Unterlaufe, und zwar schon von Innereben an, ist seine Wassermenge im Sommer sehr beträchtlich und bildet der Bach beim Abstürze in das Möllthal den schönen hohen Gössnitz-Wasserfall. In den Wintermonaten (November bis Ende April) dürfte er gleich den übrigen Bächen in den Tauern wasserarm sein. Das Thal ist bei Innereben ziemlich breit und sind die Gehänge desselben daselbst weniger steil als in seinem weiteren Verlaufe gegen die Einmündung in das Möllthal. Die Thalsohle liegt bei Innereben schon nahe an der Waldregion.
  • Der angebliche Gold- und Silberbergbau im Gössnitzthale war bei Innereben am linken (nordöstlichen) Gehänge nahe der Thalsohle durch mehrere Stollen aufgeschlossen.
  • Der höchste Einbau ist in der Meereshöhe von 1980 m zu treffen und nur mehr durch eine kleine Halde gekennzeichnet. Desgleichen sind die weiter unten befindlichen zwei Halden dem Cubikinhalte nach unbedeutend. Die vierte und fünfte Halde, letztere in der Meereshöhe von 1880 m, sind ziemlich ansehnlich und finden sich auf diesen Halden Quarzknauer und Chloritschiefer, jedoch keine Spuren von Erz.
  • Weiter unten liegen am Gehänge in Meereshöhen von 1860 und 1780 m noch zwei kleine Halden, welche jedoch allem Anscheine nach neueren Ursprunges sein dürften.
Gössnitz, Schnitt durch den Grubenbau
Gössnitz, Schnitt durch den Grubenbau
Österreich/Kärnten/Spittal an der Drau, Bezirk/Heiligenblut/Gössnitztal/Goldbergbau. Schnitt durch den Grubenbau West gegen Ost, circa 1895.
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Gössnitz, Schnitt durch den Grubenbau

Österreich/Kärnten/Spittal an der Drau, Bezirk/Heiligenblut/Gössnitztal/Goldbergbau. Schnitt durch den Grubenbau West gegen Ost, circa 1895.

woelsendorfer
  • Alle Halden sind durchwegs aus taubem Materiale angestürzt und theilweise mit Gras und selbst mit starken Lärchen bewachsen, die Pingen an den verbrochenen Stollenmundlöchern oft bis zur Unkenntlichkeit planirt und mit Rasen überdeckt.
  • Die Gestaltung des Terrains begünstigte die Anlage von Stollen.
  • Unterhalb dieser Gruben finden sich in der Thalsohle nahe dem Bache in der Meereshöhe von 1700 m sehr spärliche Überreste von Baulichkeiten (angeblich Ruinen von Aufbereitungswerkstätten) und eine von Rasen überwachsene kleine Halde, beziehungsweise ein Häufchen von geschlägeltem Quarze vor.
  • Das in der Umgebung der Grubeneinbaue anstehende Gestein ist ein nach 2h unter 70° verflächender Glimmerschiefer, welcher stellenweise Chlorit führt.
  • Aus der bewachsenen kleinen Halde in der Thalsohle und nächst den Überresten der Baulichkeiten wurden geschlägelte Quarze ausgegraben, in welchen accessorisch Eisen- und Kupferkies eingesprengt sind.
  • Als Nebengestein zeigen die meisten Quarzstücke Glimmerschiefer.
  • C. Rochata bezeichnet das Erzvorkommen als ein allem Anscheine nach lagerförmiges, er hatte daher ohne Zweifel keine bestimmten Anhaltspunkte über die Natur der Erzlagerstätte.
  • Nach den vorgefundenen Quarzen lässt sich die Natur der Erzlagerstätte nicht bestimmen, auch ist es gar nicht sicher, ob die bei den erwähnten Ruinen lagernden kiesigen Quarze wirklich aus dem in der Nähe dieser Localität betriebenen Bergbaue stammen. Es ist sogar nicht unwahrscheinlich, dass hier nur ein Ablagerungsplatz für die aus dem Kupferkiesbergbaue im obersten Gössnitzthale stammenden Erze bestanden hat.
  • C. Rochata schließt aus den wenigen Überlieferungen über diesen nach seiner Ansicht auf einem Erzlager betriebenen Bergbau auf eine bedeutende flächliche Ausdehnung desselben. Diese Annahme ist jedoch weder in den alten Berichten über diesen Bergbau noch in den thatsächlich vorhandenen geringfügigen Überresten desselben begründet.

1878 wird wie folgt ausführlich über den Bergbau im Gössnitztal berichtet:

  • 2. Die Bergbaue in der Gössnitz
  • Das sehr hübsche Alpenthal der Gössnitz beginnt bei Winkel Heiligen Blut und erstreckt sich in südlicher Richtung etwa sechs Stunden weit bis an den Gössnitzgletscher. Zu den Viehalpen führt ein sehr guter Saumweg.
  • In der Gössnitz bestanden Bergbaue auf Gold und Silber und ein Bergbau auf Kupfer. Die ersteren liegen in unmittelbarer Nähe der dortigen Alpenhütten am nord-westlichen Gehänge, also in einer verhältnissmässig geringen Höhe (die untersten Stollen blos 1900 Meter) und nur 2 ½ Stunden von Heiligen Blut entfernt. Letzterer aber schon in der Nähe des Gletschers bei dem sogenannten „mittleren See", dessen Entfernung von Heiligen Blut sich schon auf über 5 Stunden beläuft und dessen Höhe über der Meeresfläche ca. 2300 Meter beträgt. Leider war dieser Kupferbergbau im vorigen Jahre wegen Schnee unzugänglich und kann sich daher blos auf die Andeutungen WÖLLNER’S beschränkt werden.
  • Derselbe erwähnt über die Gössnitzer Baue folgendes: „In der Gössnitz war der Bau auf Gold mehr als in der Pasterze verbreitet. Er lag vorzüglich im nördlichen Gebirgszug des Gössnitzthales und lieferte nach dem Zeugnisse des Bergrichters Hanns Mathias Pacher in seinem Berichte vom 11. März 1662 an den Oberstbergmeister Christoff Carl Freiherrn von Waidmannsdorf viel Gold in die Münze, indem er sagt: „Von diesen Perkhwerchen aus der Gössnitz ist Ihr kaiserliche Majestät vor diesem in Wexel zum meisten einkommen, denn ville Gewerkhen allda gebaut haben, wisste in diesem Perkhgericht kein Perkhwerch, das mit so geringen Paukosten zu belegen, als diese seyn". In diesem Berichte werden auch einige Gruben genannt, als: die Johannes-Fundgrube, nebst Gottesgab neue Fund in der Zähr und zwei andere ohne Namen und in einer Urkunde vom 3. October 1575 von dem Grosskirchheimer Bergrichter Lorenz Rössl ausgestellt, verpachteten der Gewerk Josef Zott und die Zottischen Erben dem Christoff Grayer in Döllach ihre Gruben in der Gössnitz: St. Ruprecht, St. Daniel, St. Barbara, St. Agatha und St. Erasmus, aus welchem sich auf einen ziemlich vorbereiteten Bergbau schliessen lässt. Noch heutzutage findet man die Halden dieses Bergbaues und die Spuren der im Thale gestandenen Pochwerke, deren, den Nachrichten des Emanuel Steinberger zu Folge, sieben an der Zahl gewesen sein sollen. Der Verfasser dieses Aufsatzes traf selbst bei dem noch vorhandenen Gemäuer dieser Pochwerke einen Haufen Pocherze an, die Schwefelkies im Glimmerschiefer eingesprenkelt enthielten, wovon der rein ausgezogene Schlich nach vorgenommener Probe: 1 Loth Gold (d. i. 0.0357 %) gab.)
  • Diese Probe stimmt sehr gut mit den alten Nachrichten von diesem Bergbaue überein, da ein Bericht des Bergrichters Pacher vom Jahre 1658 ausdrücklich sagt, dass die Erz und Schliche lediges Gold geben, und dass in der Gössnitz aus den Gängen mit Pochen und Waschen viel Gold erzeugt worden sei, und Steinberger gibt die Schliche dieses Bergbaues dreiquintlich in Gold an. In dem nämlichen Gössnitzthale befand sich laut ob angeführtem Berichte des Bergrichters Pacher an der südlichen Gebirgskette beim sogenannten „mittern See" ein Kupferbergbau, welcher mit folgenden Worten beschrieben wird: "Von dannen hienein ins Thal, noch ein stattliches KupferPerkhwerch, da noch schöne Erze zu hauen und zu erbauen, in höflichen Gebirg, das auch oftgedachte Kirchberger etwas gebaut, als ihnen aber der Verlag dies und angezogenen Perkhwerch vermangelt, wiederum verlassen müssen. Und ist nit die geringste Ursach, indeme allda die mehresten Gewerkhen, so gebaut, ausser Landes ins Reich gewandert, durch den langgewährten Krieg also ruinirt worden, u. s. w."
  • Noch ältere Nachrichten über die Gössnitzer Bergbaue bringt v. Scheuchenstuel unter Folgendem:
  • "Die nachstehenden Berichte über den Bergbau in der Gössnitz sind aus dem Raitungs-Protokolle des damaligen Bergrichters von Grosskirchheim, Thomas Grossenauer 1555 bis 1566 entnommen, aus welchen erhellt, dass die Gruben Johannesfundgrube, St. Margarethen, St. Peter und St. Christoff, alle zusammenhängende Gebäude, in der Gössnitz in Belegung standen. Dieser Bergbau gehörte 6/9 Antheilen dem Christoff Vasold 3/9 Antheilen dem Hanns Ambtmann, der für sich 1560 noch ein neues Pochwerk erbaute; er war also Privateigentum. Die Abrechnung mit den Arbeitern und Zusammenstellung der sämmtlichen Kosten geschah jedoch immer nach Vorschrift der Bergwerks-Ordnung vor dem Berggerichte, welchem Umstande man die noch übrig gebliebenen zuverlässigen Nachrichten der Vorzeit zu danken hat. Der Bau wurde mit vierzig bis fünfzig Mann betrieben, bei der Aufbereitung der Erze waren 25-30 Arbeiter beschäftigt. Jeder dieser Abtheilungen stand ein Hutmann vor, der die Aufsicht über das Personale führte, für die Bedürfnisse des Baues sorgte und über alle Aufgänge die Rechnung (Raitung) zu führen und bei dem Berggerichte einzulegen hatte, das dieselbe zu Protokoll nahm und die ausfallenden Kosten (Samkost) an die Gewerken nach ihrer Verantheilung zur Zahlung anwies. Ueber den Gössnitzer Bergbau sind jährlich 6 Raitungen gehalten worden, aus denen sich im Mittel der angegebenen zehn Jahre ein jährlicher Aufgang auf Gruben, Poch- und Waschwerke von 3225 Gulden 2 Schillinge und 5 Pfennige ergibt. (Ein Gulden = 8 Schillinge, ein Schilling = 30 Pfennige.) Dagegen sind in den zehn Jahren von der genannten Grube: Reiner Kernschlich 640.477 Pfund Plachenschlich 281.417 Pfund , Zusammen 921.894 Pfund göldischen Schliches erzeugt worden. Nimmt man nach den Erhebungen des sel. Bergrathes Wöllner an, dass ein Centner Gössnitzer-Schlich 1 Loth Gold gab, so mussten in diesem Zeitraum von zehn Jahren über 9000 Loth Gold, also jährlich 900 Loth oder 56 Mark Gold erzeugt worden sein, was im Vergleiche mit den Bergbaukosten einen sehr namhaften Reinertrag darstellte.
  • Um sich nicht zu täuschen, setze ich noch Einiges über den damaligen Betrieb und die herrschenden Preise hinzu.
  • Die Anwendung des Schiesspulvers bei der Arbeit auf dem Gestein war in der Zeitperiode noch, nicht üblich, wenigstens nicht in der Gössnitz; die Arbeit ging daher mit Schlägel und Eisen, mit Keilhaue und Setzeisen und selten mit Feuersetzen vor sich, weil die Gebirgsart mild war; dagegen musste die Zimmerung bedeutend gewesen sein, denn es erscheinen beinahe in jeder Raitung 1200-1300 Stück Stempel (und Jöcher) und 4000-4500 Stück Pfähle (Ladhölzer) in Verwendung. Die Beistellung derselben war im Gedinge gegeben und betrug für das Zubereiten per 1 Stempel: 2 Pfennige, je 100 Stück Pfähle: 5 Schillinge. Die Zufuhr von 100 Stempeln: 2 Gulden, von 100 Pfählen: 5 Schillinge; 1 Fuder Brennholz 3 kr. Fuhrlohn.

    • 1 Kratze kostete 19 Pfennige
    • 1 Keilhaue kostete 1 Schilling 6 Pfennige
    • 1 Setzkeil pro Pfund kostete 9 Pfennige
    • 1 Stuffeisen kostete 9 Pfennige
    • 1 Bergtrog kostete 11 Pfennige
    • 100 Schaarnägel kosteten 1 Schilling 18 Pfennige
    • 100 Kaallernägel kosteten 1 Schilling 6 Pfennige
    • 100 Blechnägel kosteten 3 Schilling 18 Pfennige
    • 1 Walzenstück kostete 5 Pfennige
    • 1 Pfund Schmeer kostete 24 Pfennige
    • 1 Pfund Unschlitt kostete 18 Pfennige
    • 1 Pfund Kerzen kostete 19 Pfennige
    • 1 Pfund Oel kostete 1 Schilling 2 Pfennige
    • 1 Schrotthacke kostete 1 Schilling 14 Pfennige
    • 1 Schneidhacke kostete 6 Schilling 12 Pfennige
    • 1 Handhacke kostete 2 Schilling
    • 1 Schweinshaut kostete 2 Schilling 4 Pfennige
    • 1 Elle Zwilch für die Waschwerksplache kostete 1 Schilling 18 Pfennige
    • 1 Waschschaufel kostete 2 Schilling.
  • Den Bergarbeitern wurde die Woche zu vier Schichten, die Schicht zu zwei Poissen berechnet und es bekam an Wochenlohn:

    • der Hutmann 16-20 Schillinge
    • der Vorsteher 7-10 Schillinge
    • der Häuer 5-6 Schillinge
    • der Förderer 4-4 ½ Schillinmge.
  • Indessen wurden die Hoffnungsschläge, sowie die Förderung meist auf Geding gegeben.
  • Es erhellt aus dem Angeführten, dass die Bergbaukosten in jener Zeit sehr massig waren und die im Verhältniss bedeutende Goldgewinnung auch einen grossen Gewinn abwerfen musste.
  • Gegenwärtig müssten sich die Kosten vermehren und die Aufhebung der ganz verfallenen Gruben und Taggebäude bedeutende Capitalien erfordern; allein, wenn man erwägt, dass die Erhauung und Aufbereitung in unseren Tagen viel zweckmässiger geleitet, folglich grössere Wirkungen erzielt, den Schlichen selbst aber grösserer Goldgehalt abgewonnen werden könnte, so dürfte eine Wiederaufnahme der Gruben mit Sorgfalt und Oekonomie noch immer lohnen.
  • Ueber das fernere Schicksal dieser Gruben konnte ich nach 1566 keine Nachrichten auffinden, wahrscheinlich ist es, dass sie bei Gelegenheit der Religionszwiste in Verfall kamen, die Gewerken selbst aber mit ihrem Gelde auswanderten; denn in dem späteren Fristungsbuche von 1681 bis 1703 finden sich wohl mehrere Gruben in der Gössnitz wegen Mangel an Verlag gefristet, aber es kommen weder die Namen der Gruben, noch jene der alten Gewerken vor.
  • In diesen Jahren haben gefristet oder gefreit: Mathias Jenner, sonnseits am und unter dem Zinketskopf am Ochsenkor die Gruben: Hl. Dreikönig, Jeremias und Mathias, dann alte Gebäude gegen die Staudacher Halt. Schattseits beim mittlern See einen alten Kupferbau: Abraham und Georgen genannt.
  • Die Brüder Pacher: Sonnseits die Gruben Matheus und Rosina, dann das Birkenegg. Schattseits mehrere Gruben in Läschevitz und Holzebene.
  • Thomas v. Schatter aus Salzburg und Hanns Georg Riept v. Hundsdorf in Gastein: zwei Neuschürfe sonnseits ausser des Dabernig Käsers und oben mitten in der grossen Zähr.
  • Sebastian Wilhelm Scharffeter von Hof-Gastein: drei Neuschürfe ausserhalb der Sag, vier Klafter vom Bach hinauf.
  • Wie lange diese Gräben auch nach 1703 gefristet, ob welche von ihnen in wirkliche Belegung genommen, oder wann und warum auch die Fristung unterlassen, ist mir unbekannt.
  • Gegenwärtig ist dieses vor 300 Jahren durch fleissige Bergleute belebt gewesene Thal ganz verlassen."
  • Wie nun aus dem Allen ersichtlich, standen die Gössnitzer Bergbaue lange Zeit in Betrieb, gaben sehr reichliche Ausbeute und kamen dann in Folge der Protestanten-Auswanderungen zum Stillstande.
  • Im Juni 1843 nahm S. Thadeus Komposch diese Bergbaue wieder auf und liess bis Ende 1846 durchschnittlich mit 6-7 Mann auf Gewältigung der alten Stollen arbeiten. Die Kosten dieser Arbeiten belaufen sich nach einer vorgefundenen Rechnung auf 1225 fl. 22 kr. Komposch liess unter Andern etwa 180 Meter saiger von der Thalsohle aufwärts bei dem Mundloche des zweiten Stollens von unten auf gezählt ein geräumiges Knappenhaus, von welchem noch heute die Wände gut erhalten sind, aufführen und auch hauptsächlich in diesem Stollen arbeiten, ohne aber irgend wo ein Vorort erreicht zu haben, da es ihm an Ausdauer und vermuthlich auch an Geld fehlte.
  • Im Jahre 1870 kamen dann diese Bergbaue in den Besitz des Herrn. Ed. Baron May de Madys. Das Erzvorkommen ist hier allem Anscheine nach lagerförmig und an den quer über das Thal durchstreichenden Chloritschieferzug gebunden.
  • Die Stollen (circa 5-6 an der Zahl, welche noch bemerkt werden können) sind nach einander in Saigerabständen von 50-70 Meter aufwärts, immer sogleich vom Tage aus auf das Erzlager, welches sich stellenweise durch mächtige Ausbisse von Quarz kundgibt, eingetrieben. Nördlich vom sogenannten Zinketzkopfe in dessen unmittelbarer Nähe ist auch ein Schacht auf das gleiche Lager abgeteuft, wovon noch die Halde sichtbar ist. Das Streichen des Lagers, sowie auch das des begleitenden Chloritschiefers ist ungefähr nach Stunde 20, das Verflachen, soweit es sich aus der Aufeinanderfolge der Stollen beurtheilen liess, circa 45 bis 50° in SW. Wenn man schon bei einem lagerartigen Erzvorkommen immer zumeist auf ein langes und regelmässiges Anhalten des Erzmittels schliessen kann, so wird dies hier durch die grosse horizontale Entfernung des Schachtes am Zinketzkopfe von den ersten Stollen umsomehr bestätigt, denn auch dieser Schacht wurde zur Erzgewinnung benützt.
  • Die Erze müssen nach den, bei den Pochwerksüberresten vorgefundenen Pochgängen zu schliessen, grösstentheils Quarze gewesen sein, in denen Frei-Gold, Schwefel- und Kupfer-Kiese eingesprengt waren. Auch kiesiges Nebengestein (Glimmer- und Chloritschiefer) findet sich vor. Von Bleiglanz sind aber blos Spuren vorhanden.
  • Da die Production an Gold in den Gössnitzer Bergbauen eine sehr bedeutende war, die horizontale Ausdehnung des Erzlagers nach dem Streichen den alten Bauen gemäss sehr weit reicht, der Abbau in den einzelnen Stollen sowohl dem Streichen als Verflachen nach nur einen verhältnissmässig kleinen Theil des Lagers berührt haben kann, so ist es unzweifelhaft, dass hier noch grosse Erzmittel vorhanden sein müssen und mit gutem Erfolge ein Bergbau geführt werden kann, der sich auch in Betracht der nicht zu hohen Lage, der leichten Zugänglichkeit und der kurzen Entfernung von Heiligenblut aus, sehr empfehlen würde. Insbesonders ist es beachtenswerth, dass von dem letzten Stollen, in welchem abgebaut wurde, bis zur Thalsohle eine Saigerhöhe von ungefähr 180 Meter, fast ganz unverritzt anstehen wird, die mit einem kurzen Unterbau aufgeschlossen werden könnte. Etwa 60 Meter ober der Thalsohle wurde von den Alten auch ein solcher Unterbau beabsichtigt, dessen kleine Halde und Mundloch noch bemerkbar ist. Der Beginn desselben wird aber schon in jene Zeit gefallen sein, wo die Baue ihrer Auflassung entgegen sahen, blieb daher unausgeführt.
  • Für eine etwaige Wiedererhebung dieses Baues würde es vor Allem zweckmässig sein, jenen Stollen in Angriff zu nehmen, den auch Komposch gewältigen wollte und wo das Grubenhaus steht. Nach der Grösse der Halde zu urtheilen, musste hier der Abbau am stärksten gewesen sein. Aus der vollständigen Gewältigung desselben, die einen Kostenaufwand von vielleicht 8-10.000 fl. erfordern dürfte, würde sich ein genauer Einblick in die Verhältnisse des Erzvorkommens ergeben, nach welchem dann mit Sicherheit der tiefere Aufschluss vorgenommen werden kann.
  • Das Gewässer der Gössnitz bietet eine sehr bedeutende und bequeme Wasserkraft sowohl für Bohr- als auch Aufbereitungs-Maschinen aller Art.
  • Ein ausgedehntes Schurfgebiet, zur Erzielung neuer Aufschlüsse würde das gegenüberliegende südöstliche Thalgehänge, in welches der Chloritschiefer und mit ihm wahrscheinlich auch das Erzlager übersetzt, darbieten. Die früher erwähnten Schurfbaue auf der Schattseite, welche von den Alten in Belegung und Fristung gehalten wurden, müssen theilweise schon zum Zwecke solcher Aufschlüsse vorgenommen worden sein. Eine Fortsetzung derselben dürfte sich daher nicht ganz hoffnungslos erweisen.

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Rocks (Count: 2)

Reference- and Source indication, Literature

Literatur

  • Wöllner, Franz: "IV. Nachrichten über den vormaligen Gold- und Silberbergbau in Oberkärnten", in "Kärntnerische Zeitschrift", von Kumpf, Johann Gottfried, Zweites Bändchen, Klagenfurt 1820.
  • "Carinthia", Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung, Einundfünfzigster Jahrgang, Nr. 3, Seite 17 und 18, "Das Gößnitzthal", Klagenfurt, Sonnabend, den 9. Februar 1861.
  • ROCHATA, Carl: "Die alten Bergbaue auf Edelmetalle in Oberkärnten", in "Jahrbuch der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichsanstalt", XXVIII. Band, II. Heft, Seite 213-368, Wien 1878.
  • "Die Resultate der Untersuchung des Bergbau-Terrains in den Hohen Tauern", K.K. ACKERBAU-MINISTERIUM, Wien 1895.
  • Wießner, Hermann: "Geschichte des Kärntner Bergbaues. - Teil 1: Geschichte des Kärntner Buntmetallbergbaues mit besonderer Berücksichtigung des Blei- und Zinkbergbaues", Reihe: Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, Band 32, 301 Seiten, Klagenfurt 1950.
  • Wießner, Hermann: "Geschichte des Kärntner Bergbaues. - Teil 2: Geschichte des Kärntner Edelmetallbergbaues", Reihe: Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, Band 36/37, 298 Seiten, Bonn 1951.

Quellenangaben

IDs

GUSID (Global unique identifier short form) TavUsSPkvEqJyBWt1LbOxQ
GUID (Global unique identifier) B1D4AB4D-E423-4ABC-89C8-15ADD4B6CEC5
Database ID 43091