Fundsituation
Die pleistozänen Schotterkörper der March wurden früher in vielen kleinen und werden heute noch in einigen größeren Schottergruben abgebaut. Überall wo der Abbau stattfand bzw. noch stattfindet, konnten bzw. können fossile Säugetierreste (und andere Fossilien) gefunden werden. Es macht daher wenig Sinn, die vielen, oft nur kurzfristig oder sporadisch abgebauten Gruben hier einzeln anzuführen, zumal im gesamten Gebiet auch Feldfunde möglich sind.
Zudem führen die Schotter mesozoische (vmtl. jurassische) Hornsteinknollen unbekannter Herkunft, welche oft ebenfalls Fossilien (Seeigel, Korallen, etc.) beinhalten, sowie Kieselhölzer. Diese Fossilien können aber auch in den holozänen/rezenten Anteilen der Marchschotter gefunden werden, ebenso wie sehr selten Moldavite.
Zu den Kieselhölzern wäre noch anzumerken, dass diese unterschiedlichen Alters sind. Die typischen Marchhölzer - der überwiegende Anteil der Funde - dürften nach Info von O. Cichocki sehr jung sein (aus jung-neogenen bis altpleistozänen fluviatilen Sedimenten). Daneben kommen aber sehr selten auch Hölzer vmtl. mesozoischen Ursprungs vor (als Rarität mit Teredinae-Bohrspuren, also marinen Ursprungs), und als Ausnahmeerscheinung auch eindeutig paläozoische Stücke, die ursprünglich aus Tschechien stammen.
Sehr vereinzelt treten zudem Hölzer in Pyriterhaltung auf.
Als extreme Überraschung fand H. Preisl einmal sogar ein Kieselholz (partiell mit Limonitkruste) mit Bernstein/fossilem Harz!! Dass so was in den Marchschottern möglich ist, hätte wohl niemand geglaubt - abgesehen davon, dass diese Kombination ohnehin extrem ungewöhnlich ist.
Ebenfalls nur als Ausnahmefunde wurden kleine Amethyst-xx in Klüften von Geröllen, Drusen mit Quarz-xx und abgerollte Bergkristalle bekannt.
Einzugsgebiet
Die March entspringt an der Grenze von Polen und Tschechien, knapp nordwestlich des Dreiländerecks Polen-Böhmen-Mähren und läuft vorerst durch die böhmische Region Pardubice, bis sie bei Dolní Morava die Mährische Region Olomouc erreicht. Nach etwa 360 km mündet sie bei Devín (gegenüber von Hainburg) in die Donau. Durch die vielfältige Verzweigung des Flusssystems entwässert die March etwa drei Viertel Mährens, zusätzlich aber auch Teile Nordniederösterreichs (über Pulkau, Thaya und Zaya) und Teile der Slowakischen Republik. Sie hat also ein enormes Einzugsgebiet – laut wikipedia 27.633 km2. Zuflüsse wie z.B. die Myjava bringen Material nicht nur aus den Weißen, sondern z.T. auch aus den Kleinen Karpaten. Dementsprechend vielfältig ist die Zusammensetzung des Marchschotters und der darin enthaltenen Gesteine, Mineralien und Fossilien.
oliverOliver
|