Skarnvorkommen und ehemaliger Magnetitbergbau

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Lokalisierung

Der Altbergbau ist nicht genau lokalisiert; nach den Angaben bei mindat erfolgte ein Abbau (kurzfristig in der ersten Hälfte des 19. Jhdts., wegen Unrentabilität bald wieder eingestellt) eventuell an mehreren Stellen. Die bei Mindat eingetragenen Koordinaten beziehen sich offenbar aber auf einen Alt-Streufund von einem ehem. Klaubsteinhaufen an der Stelle des heutigen Wasserhochbehälters (errichtet 1977), wo allerdings Glimmerschiefer und kein Skarn ansteht.
Der Aufschlagpunkt des Bergbaus (und damit wohl auch ein Abbau) sollte sich nach IRIS-online knapp NNO vom Ort in der Flur "Gründl" befunden haben, heute sind dort jedoch weder im Gelände noch am Luftbild Spuren davon erkennbar. Vermutlich ist der Eintrag - wie ja öfters bei IRIS - aber einfach ziemlich ungenau.
Als weitere Abbaustelle stand ein Platz SO vom Ort in Verdacht, der sich heute als kleine Gehölzinsel inmitten der Felder abzeichnet. Dort war bei einer Kontrollbegehung jedoch nur Jaspis/Silicophit (allerdings ebenfalls sehr Fe-reich), aber kein "Skarn"/Magnetit-Granat-Amphibolit auffindbar (hier unter "Stockern Südost" angelegt).
Schließlich wurde auch noch der weitläufige Schlosspark von Stockern als Lokalisierung eines ehemaligen Abbaus in Erwägung gezogen, aber auch dafür gibt es keinerlei konkrete Hinweise, und eine solche Lage ist auch eher unwahrscheinlich, da das (ehemalige Wasser-)Schloss in einer feuchten Senke direkt am Bach liegt, ein Untertagebau also wohl schnell abgesoffen wäre. Denn selbst die unmittelbar beim Schloss gelegene ehemalige St. Veits-Kirche wurde genau aus diesem Grund aufgelassen.^[1]
Nach der zuverlässigsten und glaubwürdigsten Angabe schließlich befand sich der Abbau mitten im Ortsgebiet, angeblich schräg gegenüber der heutigen (erst 1907/08 erbauten) Kirche (nach dieser Quelle ist der Bergbau auch hier verortet).

Streufunde aus der Ortsumgebung

Vereinzelte verwitterte/zersetzte Skarnbrocken aus der Oxydationszone streuen auch in der weiteren Umgebung des Ortes (z.B. auf Feldern bis etwa 1 km SW vom Ortszentrum, aber auch etwa ebensoweit nördlich vom Ort wurden Lesefunde bekannt), diese scheinen jedoch (zumindest z.T.) verlagert zu sein.
Anthropogen verlagerter "frischer" (mehr oder weniger unzersetzter) Skarn konnte bislang nur vereinzelt (neben zersetztem) an zwei Stellen, an denen offenbar Abraum des ehemaligen Bergbaus aufgeschüttet/anplaniert worden war, festgestellt werden.

Erwähnungen in der Literatur

• Cžjžek 1853, s. 75: „Eisenerze trifft man an vielen Punkten dieses Terrains, doch sind sie nicht von der besten Qualität. Die reichsten scheinen bei Stockern vor mehreren Jahren gewonnen worden zu sein. Es bricht hier ein mit vielem Magneteisenstein durchzogenes Amphibolgestein mit Granaten. Der Bau wurde wegen der Entfernung zur Hütte eingestellt und ist nun verstürzt.“
• Waldmann 1952, s. 53: „Nach der Aufgabe von Wolfsbach bebaute die Eisengewerkschaft von 1843 an (…) und etwa 3 Jahre danach auch die Skarnlagerstätte von Stоскern. Doch wurde hier die Förderung wegen zu geringer Ergiebigkeit des Erzes schon 1849 eingestellt.“ (belegter Abbau also nur von 1846-1849)

(Dank für Infos an A.T. und RoeRei)

Literatur

• Cžjžek, J. (1853): Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgebungen von Krems und Manhartsberg. Beilage zum VII. Band der Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftliche Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, 1-77.
• Redlich, Karl, A. (1931): Die Geologie der Innerösterreichischen Eisenerzlagerstätten, Prag.
• Waldmann, L. (1952): Studien über ältere Eisensteinbaue im nördlichen Waldviertel. Verh. Geol. B.-A., Sonderheft C, 49-55.

oliverOliver