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Andrussow, Nikolai Iwanowitsch

Nikolai Iwanowitsch Andrussow
Nikolai Iwanowitsch Andrussow
Russ. Geologe
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Nikolai Iwanowitsch Andrussow

Russ. Geologe

Doc Diether

Nikolai Iwanowitsch Andrussow (russisch Николай Иванович Андрусов; * 7. Dezemberjul./ 19. Dezember 1861greg. Odessa; † 27. April 1924 Prag) war ein russischer Geologe und Paläontologe.

Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Odessa und in Kertsch. In letzterer Stadt absolvierte er das Gymnasium und zeigte sich bereits hier an Naturbeobachtungen sehr interessiert. Er sammelte Fossilien in der Umgebung von Kertsch. Später studierte er in Odessa an der 1865 gegründeten Neurussischen Universität (heute Staatliche I.I. Metschnikow Universität Odessa) Geologie und Zoologie. Auf der Halbinsel Kertsch entstand Andrussows erste wissenschaftliche Arbeit „Notizen über die geologischen Forschungen in den Umgebungen der Stadt Kertsch“.

Durch ein Stipendium, reiste er 2 Jahre durch Mitteleuropa und Russland, um die wichtigsten wissenschaftlichen Einrichtungen kennenzulernen und weitere Fossilien zu sammeln. In Wien kam er mit Eduard Suess, Melchior Neumayr und Viktor Uhlig zusammen und arbeitete längere Zeit am k.k. naturhistorischen Hofmuseum. Ferner besuchte er Ziele in Deutschland, Frankreich und Italien. Nach seiner Rückkehr absolvierte Andrussow Ende 1888 die Prüfungen an seiner Universität. Seine Dissertation legte er 1890 an der Sankt Petersburger Universität mit dem Thema „Der Kertscher Kalkstein und seine Fauna“ ab.

Nun begann auch eine zusätzliche Aktivität als Privatdozent. Die Aufgaben in den Jahren 1892 und 1893 führten ihn wieder in diese Region. Dabei untersuchte er auf der Kertscher- und Tamaner Halbinsel die Faltungen und ihren Zusammenhang mit dem Kaukasus. Bei weiteren Expeditionen im gleichen Jahr konnte er Erdölschichten am östlichen Ufer des Kaspischen Meeres entdecken. Diese Zusammenhänge wurden von ihm erstmals beschrieben und in den Abhandlungen der kaiserl. Gesellschaft der Naturforscher von Sankt-Petersburg unter dem Titel „Bericht über die im Sommer 1895 im Gouvernement Baku und auf der Ostküste des Kaspischen Meeres ausgeführten geologischen Untersuchungen“ 1896 veröffentlicht. Diese Arbeiten förderten in einigen Regionen die Entwicklung einer Erdölindustrie.

Andrussow leitete von seinen Forschungen wichtige Erkenntnisse zur Geschichte und Entwicklung der gesamten Kaspisch-Schwarzmeer-Beckenstrukturen ab.

Die Challenger-Expedition (1872 – 1876) untersuchte Prozesse am Meeresboden. Über diese Expedition schrieb Andrussow 1889 einen zusammenfassenden Artikel im Mining Journal und nutzte die Erkenntnisse für seine weiteren Forschungsreisen in den Regionen des Schwarzen und Kaspischen Meeres, um die allgemeinen geologischen und stratigraphischen Verhältnisse auf den Meeresböden zu untersuchen.

Die systematische geologische Erkundung der Halbinsel Apscheron, wie auch des gesamten Kaukasus, begann 1901.

Im Sommer 1918 entsandte ihn die Akademie der Wissenschaften zu geologischen Arbeiten auf die Krim. Die Familie wohnte in Kertsch, und so konnten im Küstenbereich der Meerenge die erforderlichen Feldarbeiten ausgeführt werden. Inzwischen begannen die Lebensverhältnisse auf der Krim schwierig zu werden. Er erlitt einen Hirnschlag und konnte nur begrenzt arbeiten.

Seine Familie entschloss sich, nach Frankreich auszuwandern, um hier günstigere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu finden. Er war im geologischen Kabinett der Sorbonne beschäftigt. Der Pariser Aufenthalt stellte für die Familie eine große finanzielle und mentale Belastung dar. Andrussow war von seinen Arbeitsfeldern, Sammlungen und sämtlicher wissenschaftlicher Literatur abgeschnitten.

Um sich ein günstigeres Arbeits- und Lebensumfeld zu schaffen, zog die Familie 1922 nach Prag. Hier versuchte Andrussow wieder wissenschaftlich zu arbeiten, aber musste dabei erkennen, dass ihm der Kontakt zu seinen ursprünglichen Arbeitsgebieten verloren gegangen war und die körperlichen Einschränkungen sich weiter hemmend auswirkten. Von dieser tragischen Situation betroffen, starb er am 27. April 1924 in Prag.


Literatur:

  • Andrusov, N.I. (1893). Sur l'état du bassin de la Mer Noire pendant l'époque pliocène. In: Akad. Nauk St. Petersburg Bull. Neue Serie, 3 (35), S. 437–48.
  • N. Andrussow: La mer Noire. VII. Congr. Géol. Int., guide XXIX. St. Petersbourg 1897.
  • N. Andrussow: Fossile u. lebende Dreissensidae Eurasiens. St. Petersbourg 1897.
  • N. Andrussow: Kritische Bemerkungen über die Entstehungshypothesen des Borporus u. d. Dardanellen. In. Sber. Nat. Ges. Dorpat 1901.
  • N. Andrussow: Eine Reise in Daghestan in 1898. Moskau 1901.
  • N. Andrussow: Beiträge zur Kenntnis des kaspischen Neogen. Pontische Schichten. In: Mém. du Com. géol. Nouv. Serie. Nr. 40, 1909.
  • N. Andrussow: Beiträge zur Oligochaetenfauna der Umgebung von Kiew. In: Sapiski Kievskawo Obschtschestwa Estestvoispytatelei (Mémoires de la Soc. des Naturalistes de Kiev). Jg. XXIII, T.4. Kiew 1914.

Weblinks:


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