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Aventuringlas und Goldfluss

Als Mineraliensammler erwartet man das Primat der Natur. Wo sie schon war, muss der Mensch erst hin. Überraschend ist daher die Geschichte des Aventurins – bei dem ein Artefakt das Eponym für Erscheinungen im Mineralreich ist. Der Name Aventurin taucht nämlich zum ersten Mal bei der Schöpfung eines besonderen Glases durch Menschenhand auf.

Die kupferhaltigen Gläser „Rubinglas“, „Goldstein“ und „Purpurin“ bilden ein strukturelles Kontinuum. Die Größe der im Glas enthaltenen Kupferkolloide erzeugt die unterschiedlichen Varietäten: im Rubinglas besteht das Kupfer aus transparenten Nanopartikeln, im Purpurin stellt das Kupfer opake mikroskopische Partikel dar und im „Goldstein“ bildet das Kupfer sichtbare Kristalle. Alle drei Varianten waren im Altertum bekannt: Frühe rote, kupferhaltige Gläser stammen aus dem Industal und besitzen ein Alter von viertausend Jahren und eine Vielzahl von Funden aus Pompeji belegen die Erzeugung und Verwendung durch die Römer. Sogar Plinius der Ältere erwähnt diese Gläser in seiner Historia Naturalis als „Haematinum“.

Aventureszenz - Aventurisieren
Aventureszenz - Aventurisieren
Schema der Aventureszenz an einzelnen nicht orientierten Kupferkriställchen.
Copyright: Klaus Schäfer; Contribution: Klaus Schäfer
Image: 1713965810
License: Usage for Mineralienatlas project only
Aventureszenz - Aventurisieren

Schema der Aventureszenz an einzelnen nicht orientierten Kupferkriställchen.

Klaus Schäfer
Aventureszenz - Aventurisieren
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Schema der Aventureszenz in Oregon-Sunston an in einer Ebene orientierten Kupferkriställchen.
Copyright: Klaus Schäfer; Contribution: Klaus Schäfer
Location: USA/Oregon/Lake Co./Plush/Dust Devil Mine
Image: 1713966084
License: Usage for Mineralienatlas project only
Aventureszenz - Aventurisieren

Schema der Aventureszenz in Oregon-Sunston an in einer Ebene orientierten Kupferkriställchen.

Klaus Schäfer
Aventureszenz - Aventurisieren
Aventureszenz - Aventurisieren
Schema der Aventureszenz in Tanzania Sunstone an in drei Kristallebenen orientierten Hämatitkristallen.
Copyright: Klaus Schäfer; Contribution: Klaus Schäfer
Location: Tansania
Image: 1713966166
License: Usage for Mineralienatlas project only
Aventureszenz - Aventurisieren

Schema der Aventureszenz in Tanzania Sunstone an in drei Kristallebenen orientierten Hämatitkristallen.

Klaus Schäfer

Zusammen mit der antiken Welt versank aber auch das Wissen um die Herstellung dieser Gläser. Gerüchte berichten in der beginnenden Neuzeit von Mönchen, die bei alchemistischen Versuchen durch Zufall auf ein Rezept zur Herstellung glitzernder, roter Gläser stießen. So erklärt sich dann auch die Namensgebung „Aventurin“ - denn „durch Zufall“ heißt auf Italienisch „a ventura“. Erst im sechzehnten Jahrhundert gibt es allerdings nachprüfbare Beweise für eine erneute Fertigung dieser Gläser durch die Familie Miotti aus Venedig, die ein exklusives Produktionsrecht vom Dogen erhielten.

Der geheimgehaltene und aufwendige Produktionsprozess wurde im 19. Jahrhundert durch den bayerischen Chemiker Max von Pettenkofer nachvollzogen und öffentlich gemacht. Wesentlich ist hierbei die Zugabe von Kupfer- und Eisenoxiden in die Glasmasse und ein anschließendes, sehr langsames Abkühlen der Glassmasse unter dezidierten Bedingungen, damit Kupferkriställchen hinreichender Größe entstehen können. Die Kupferkristalle bilden unter geeigneten Bedingungen dann extrem dünne, taflige, pseudohexagonale Zwillingskristalle nach dem Spinellgesetz.

Der Name „Aventurin“ war nun geschaffen und galt eben für glitzernde Gläser. Die „Aventureszenz“ beschreibt den Lichteffekt der Reflexion des Lichtes an in einem Wirtsmineral eingewachsenen, spiegelnden Kriställchen einer fremden Mineralart.

Unter den Mineralien finden sich die Aventureszenz beim Aventurinquarz und beim Aventurinfeldspat (auch Sonnenstein).

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Blauer Glasfluss
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Blauer Glasfluss
Blauer Glasfluss. Bildbreite etwa 4 mm. Man erkennt nach (111) verzwillingte dreieckige Kupferkristalle.
Copyright: Klaus Schäfer; Contribution: Klaus Schäfer
Collection: BBS Technik Idar-Oberstein
Image: 1713965578
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Blauer Glasfluss

Blauer Glasfluss. Bildbreite etwa 4 mm. Man erkennt nach (111) verzwillingte dreieckige Kupferkristalle.

Collection: BBS Technik Idar-Oberstein
Copyright: Klaus Schäfer
Contribution: Klaus Schäfer 2024-04-24
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Blauer Glasfluss
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Blauer Glasfluss
Etwa 33 mm x 28 mm großer Blauer Glasfluss.
Copyright: Klaus Schäfer; Contribution: Klaus Schäfer
Collection: BBS Technik Idar-Oberstein
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Blauer Glasfluss

Etwa 33 mm x 28 mm großer Blauer Glasfluss.

Collection: BBS Technik Idar-Oberstein
Copyright: Klaus Schäfer
Contribution: Klaus Schäfer 2024-04-24
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Rotbraunes Aventuringlas (Goldfluss)
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Rotbraunes Aventuringlas (Goldfluss)
Dieser Würfel aus Aventuringlas (rotem Goldfluss) erhält das intensive Glitzern und Funkeln durch in farblosem Glas eingeschlossene, stark reflektierende Kupferblättchen. Diese sind nach dem Spinellgesetz verzwillingte Kristalle in Form von drei- bis sechseitige Täfelchen. Der Würfel hat eine Kantenlänge von etwa 22 mm.
Copyright: Klaus Schäfer; Contribution: Klaus Schäfer
Collection: Klaus Schäfer, Collection number: SyS-Glas-5-1-1
Image: 1550333932
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Rotbraunes Aventuringlas (Goldfluss) (SNr: SyS-Glas-5-1-1)

Dieser Würfel aus Aventuringlas (rotem Goldfluss) erhält das intensive Glitzern und Funkeln durch in farblosem Glas eingeschlossene, stark reflektierende Kupferblättchen. Diese sind nach dem Spinel...

Collection: Klaus Schäfer
Copyright: Klaus Schäfer
Contribution: Klaus Schäfer 2019-02-16
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