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Baldauf, Richard

Dr. h.c. Richard Julius Baldauf (* 9. März 1848 Chemnitz; † 28. April 1931 Dresden) war ein deutscher Bergingenieur, Unternehmer, Mäzen und Mineralien-Sammler.

Richard Baldauf studierte von 1864 bis 1869 Bergbau an der Bergakademie Freiberg. Dem Geist der Zeit folgend erweiterte er seinen Horizont durch Bildungsreisen. So reiste er 1870 zu den Silberminen von Laurion und auf die Halbinsel Kola. 1871 arbeitete er für kurze Zeit im Steinkohlenschacht Planitz, danach wirkte er als leitender Bergingenieur im Oelsnitzer Kohlenschacht „Frisch Glück“ (1871–1874) und als Bergverwalter beim Hänichener Steinkohlenbauverein (1874–1876).

1878 siedelte die Familie nach Nordwestböhmen über, und Richard Baldauf nahm eine Stelle als Bergverwalter an. 1880 wurde er Bergdirektor der Richard-Hartmann-Schächte in Ladowitz. Baldauf, der selbst aus einfachen Verhältnissen stammte, engagierte sich stark für soziale Einrichtungen. Er schuf Suppenküchen, sorgte für gute Sicherheitsvorkehrungen.

1891 gründete er mit seinem Schwager Hermann Rudolph in Sobrusan das Baldauf-Rudolphsche Braunkohlenwerk. Zu Wohlstand gekommen, zog Richard Baldauf 1904 mit seiner Frau nach Dresden. Er widmete sich in den Folgejahren verstärkt dem Sammeln und wissenschaftlichen Erschließen von Mineralien. Reisen führten ihn in alle Welt.

Ein besonderes Verdienst Baldaufs war die Förderung geowissenschaftlicher Institutionen in Sachsen.

1916 erklärte Richard Baldauf seine Privatsammlung in seiner Dresdner Villa zum Öffentlichen Museum, in dem er unentgeltlich seine Mineralstufen präsentierte. Baldauf trug sich mit dem Gedanken, sein Museum mit 10.000 Exponaten dem sächsischen Staat zu vererben, aber die Weltwirtschaftskrise zwang ihn, davon Abstand zu nehmen. Baldaufs Museum blieb noch bis 1939 im Besitz der Familie, danach wurde die Villa verkauft und die Sammlung wurde für 250.000 Reichsmark an das Museum für Mineralogie und Geologie Dresden verkauft.

Ehrungen:

  • 1878 wurde er korrespondierendes Mitglied der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS Dresden.
  • Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens (ohne Krone) (1910)
  • Ehrendoktor der TH Dresden (1917)
  • Richard Beck benannte 1922 einen versteinerten Farn Protothamnopteris Baldaufi.
  • Ehrensenator der Bergakademie Freiberg (1922)
  • Ehrenmitglied der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS Dresden
  • Ein Mineral erhielt 1925 ihm zu Ehren den Namen Baldaufit, welcher aber bereits unter dem Namen Hureaulith bekannt war.

Literatur:

  • Über eine Expedition nach dem Eismeere und dem Weißen Meere. In: Sitzungsber. Naturw. Ges. Isis zu Dresden. 1878, S.176–77.
  • Die Fossilien führenden krystallinischen Schiefer von Bergen in Norwegen (hrsg. Leipzig, 1883)
  • Führer durch das öffentliche Mineralogische Museum (Dresden, 1922)
  • Hans Prescher: Des Mineralogen und Sammlers Richard Baldauf (1848–1931) Leben und Werk. In: Heimatkundliche Blätter des Bezirkes Dresden. 1956/H. 10/11, S. 91–93.
  • Martin Baldauf: Dr. Richard Baldauf (1848–1931). Seine Bedeutung für die Mineralogie. In: Jb. Staatl. Museums für Min. Geol. Dresden. 1956/57, S.116–237.
  • Martin Henglein: Ein großer Mineraliensammler. Richard Baldauf-Museum in Dresden. Aufschluss. 9/1958, S.328–33, ISSN 0004-7856.
  • Christel Hebig: Ein Mäzen der Wissenschaft. Reminiszenz an den sächsischen Oberbergrat Richard Julius Baldauf. In: Sächsische Heimatblätter. 44/1998/6, S.395–97.

Weblinks:


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