Mineralienatlas - Fossilienatlas
Prof. Dr. Heinrich Adolph Baumhauer (* 26.10.1848 Bonn, † 1.8.1926 Friburg (Schweiz)) war ein deutscher Mineraloge und Chemiker,
Baumhauer studierte seit 1866 an der Universität Bonn bei August Kekulé und Hans Landolt Chemie und bei Gerhard vom Rath Mineralogie. Er promovierte 1869 bei Kekulé und ging 1870 nach Göttingen.
Es ist wenig bekannt, daß er unabhängig von Dimitrij Mendelejeff (1869) und Lothar Meyer (1870) 1870 ein periodisches System der Elemente aufstellte, wobei die Elemente nach steigendem Atomgewicht auf einer Spirale mit Wasserstoff als Mittelpunkt angeordnet waren. Er war seit 1871 Lehrer am Technikum Frankenberg (Sachsen). Er legte die Voraussetzungen für das spätere Chemische Zentralblatt. Nach kurzer Lehrtätigkeit an der Handelsschule Hildesheim 1872 war er 1873-96 Lehrer der Chemie an der Landwirtschaftsschule Lüdinghausen (Westfalen).
1869 untersuchte er die Ätzfiguren an Kristallen, wertete sie u.a. als Ausdruck der Kristallsymmetrie. 1895 wurde er nach Friburg (Schweiz) berufen, wo er bis 1925 als Professor der Mineralogie und bis 1906/07 auch der anorganischen Chemie wirkte. Hier führte er die 1891 begonnenen Studien über Mineralien aus dem Dolomit des Binntales (Wallis) fort. Als neue Mineralien beschrieb er Rathit 1896, Seligmannit 1901 und Arsenoferrit 1913 und legte die Binnentalsammlung der Universität Friburg an. Neben der Untersuchung von Zwillingsbildungen (1879 erzeugte er künstliche Calcit-Zwillinge, studierte die Aufeinanderfolge und Beziehungen der Kristallformen in flächenreichen Zonen. Seine Arbeiten fanden Anerkennung durch Ernennung zum Mitglied der Mineralogischen Gesellschaft in Petersburg 1878, der Mineralogical Society in London 1905 und der Leopoldinisch-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher in Halle 1926; Solly benannte nach ihm das Mineral Baumhauerit (in: Nature 64, 1901, 577).