Mineralienatlas - Fossilienatlas
Oberfränkisches Revier
1343, am 09.01., wird das Dorf erstmals als “neulins“ urkundlich erwähnt.
Der Ort war ein altes Rittergut und bestand nur aus wenigen Häusern; nachdem aber ergiebige Eisen- und Kupfervorkommen erschlossen wurden, zu nennen ist die Grube Wilder Mann, wurde der Ort zu einem Bergstädtchen erhoben und der Mittelpunkt des ganzen Bergreviers.
1477 kam der berühmte Nürnberger Bergmann, Kunststeiger und Großgewerke Niklas Staude nach Naila, um das hiesige Kupferbergwerk, welches "gar ein alt Bergwerck" sei, von Wassernot zu gewältigen. In einem alten Verzeichnis, welches er über seine Tätigkeiten von den Bergwerken führt, die er gewältigt hat, berichtet Staude, dass er "an einem grossen Schacht gewiesen" wurde, "welcher in der Wiesen am Berge herunter war". In diesem Schacht hatten sich etliche Heinzenkünste (Wasserhebemaschinen) befunden, von denen für Staude zwei hergerichtet wurden. Staude erklärt in seinem Bericht dann anschließend sporadisch die Funktionsweise der Heinzenkünste wie folgt: "das ist/ die Kunst mit Kröpffen/ die an einer Ketten oder Seil gemacht sein/ und da sich das Wasser" oberhalb der Kröpffe "durch dir Rör herauff streifft", der Schacht vom Wasser so befreit werden würde. Die für ihn hergerichteten beiden Heinzen zog Staude aus dem großen Schacht heraus, da die Heinzen das Wasser "nicht geweltigen" konnten und richtet seine "Kunst darein in das Rath/ welches die alten für ihn gesetzt hatten/ und gewan denselben Schacht/ und etliche andere Schächt/ so oben am Berge auch hin giengen". Mit seiner Kunst hatte Staude also nicht nur einen, den großen Schacht wältigen können, sondern auch noch weitere, "etliche", Schächte, die oberhalb der Wiese, am Berg gelegen hatten. Hierbei kann es sich nur um Schächte der Wilden Mann Fundgrube, später auch Unterer Wilder Mann Grube genannt, gehandelt haben. Der große Schacht ist der Förderschacht der Grube Reicher König Salomo gewesen und da in dem Förderschacht Heinzen installiert waren, nennt man diese Art der Schächte, Kunst- und Treib(e)schächte. Zu den etlichen anderen Schächten wird auch der Schacht der Grube Reiche Königin von Arabien gehört haben, da dieser in unmittelbarer Nähe zu der Grube Reicher König Salomo gelegen hatte und u.U. der "Wasserschacht in der Wiesen" ist, den Staude in seinem Bericht erwähnt. Dass es sich bei dem großen Schacht um den Treibeschacht gehandelt hat ist aus dem Hinweis von Staude zu entnehmen, dass er hier, nachdem der Schacht gewältigt worden war, im Schachtsumpf "darinnen Kratzen/ Keilhauen/ was den alten war hienein gefallen" bergen konnte, denn das Gezähe (Werkzeug) ist den Bergleuten während der Fahrung (An- oder Ausfahrt aus dem Schacht) im Schacht hineingefallen, was bei reinen Wasser-Kunst-Schächten, also Schächte ohne Fahrung, nicht passiert wäre. Die Schächte in der Wiese waren "8. Lachter tieff und nicht tieffer". Die Heinzen, die die Alten im Schacht eingebaut hatten, wurden durch ein oberschlächtiges Kunstrad (ist ein Wasserrad, welches das Wasser mittels einer Holzrinne über dem Wasserrad zugeführt bekommt), welches sich nahe an dem kleinen Brücklein zwischen dem Schießhause und der Selbitzbrücke befand, durch mehrere aus dem Berge hergeleitete Wasser angetrieben.
Niklas Staude berichtet dann über den vorgefunden Zustand in dem Bergwerk wie folgt: Auf das ihm „angegeben Kupffbergwerck fand ich nichts weder im hangenden noch in liegenden als EysenErz also wolt ich nicht darnach bauen“ und ließ das Bergwerk auf. „Wenn einer dasselbst hette bauen wollen als viel ich mich zu den zeiten verstund so hette ich gerne mit gebauet wo man mir wolt gefolget haben denn ein jglicher Bergmann der ein Gebirg ansihet der sihet bald wie die Kluffte (Klüfte) gehen also war mein fürnemen das ich in oder am Wasser wollte angehoben haben und einem Stolln hinein in Berg geführet und die Schächt und Gänge alle überfahren haben da war aber niemand der da wolt ausgeben also blieb es liegen und kostet mich und alle Gewerken was wir (Niklas Staude und sein Bruder Hans Staude) verbauet auf die 60. Gulden denn meine Kunst liehe ich umb sonst also führet ich mein kunst von dem Berg gen Hoff“ (der Ort Hof ist damit gemeint) “ und darnach wider heim gen Nürmberg“.
Weiterhin berichtet er, dass „die Schächt am Berge sind bey 12. Lachter tieff und nicht tieffer“ und dass „das KupfferErtz ligt am Berg hienein oder hinan und in den Wiesen herab ist der Eysenstein den haben die alten gebauet da sein die Schächt wie gehört nicht viel über 7. Lachter tieff“ und „das Wasser so in der Wiesen fleust“ (fließt) und die „etlichen alte Schächte“ dadurch „sehr Wassernötig“ sind.
Hinweis dazu: Vieles aus diesem alten Bericht deckt sich nicht mit den Erklärungen die in neuerer Zeit verfasst worden sind, wobei ich an dieser Stelle aber nicht auf Einzelheiten eingehen möchte, sondern vielmehr sollte der folgende Hinweis von PROF. DR. KLAUS THALHEIM (Dresden) beachtet werden, der über die Silberfunde in Schneeberg und in diesem Zusammenhang von dem Nürnberger Gewerken Niklas Staude und dessen Berichte aus dem Jahre zwischen 1478 und 1482 berichtet und diesbezüglich erwähnt, dass die Berichte von Staude als verschollen gelten und alle späteren Darstellungen sich auf diesen Bericht von Staude beziehen würden. Von daher ist auch davon auszugehen, dass der Bericht oder das Verzeichnis von Staude über Naila ebenfalls verschollen ist. "Die Kunst mit Kröpffen" - Erklärung aus der historischen Literatur: "So fern es einen Haken oder krumm gebogenen Theil bezeichnet, bedeutet kröpfen - biegen", bzw. meine Erklärung dazu, gebogenen Haken.
Franken und Nürnberger: 1473 folgten fränkische und Nürnberger Landsleute einen ausdrücklichen Ruf nach Schneeberg und haben sich um die Schneebergischen Bergwerke verdient gemacht. Genannt werden "die Zobel, von Iphofe, Brehme und die wackern Männer, Hannß und Niclas die Staudten von Nürnberg."
Hinweis zu Heinzen: Heinzen, auch Heinzenkunst genannt, war ein einfaches Holzrohr, wodurch das Wasser mittels einer endlos umlaufenden Kette oder Seil und der daran befestigten Lederbälle, die mit Stroh gefüllt waren, oder Lederscheiben (Püschel), welches sich im Rohr oberhalb der Bälle/Scheiben sammelte, aus der Tiefe zog. Staude setzte offenbar eine Bulgenkunst ein, die aus einer Kette oder Seil, an der in kurzen Abständen lederne Eimer, Bulgen genannt, befestigt waren, um das Wasser aus dem Schachtsumpf zu holen und die bis dahin den gebräulichen Heinzenkünsten überlegen war.
Über das Alter der verschiedenen Pumpenkünste kann man ein eigenes Werk schreiben. Wasserräder und Wasserschrauben gab es bereits unter den Römern, die derartige Wasserhebemaschinen auch schon in ihren Bergwerken einsetzten. Die Heinzenkunst kam 1435 "vermutlich" zum ersten Mal im Harz, auf dem Rammelsberg, zum Einsatz, davor sind die sogenannten Bulgenkünste ein Begriff im Bergbau gewesen.
1589 wird berichtet, dass diese „beschreibung (die Beschreibung von Niklas Staude ist damit gemeint) des Bergwercks zu Neila zustand für 100. Jaren gewesen“ ist.
Durch das viele Wasser in den Gruben blieb auch das Alaunwerk bei Linden liegen, die Gruben selber kamen durch das Wasser nicht weiter in die Teufe.
Kunstgraben, Kunstgezeug-Wasserkunst
Kunstgraben
Marmormühle
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Gruben in Naila Karte zu Gruben in Naila. Copyright: woelsendorfer; Contribution: woelsendorfer Collection: woelsendorfer Image: 1411609284 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Gruben in Naila |
Karte zu Gruben in Naila. |
woelsendorfer |
Flachste Tiefe (Cu) / (auch genannt: flachen Tiefste)
Doktor Luther (Cu) / (auch genannt: Dr.-Martin-Luther)
1771 gesuch des Hammermeister Dittmar auf Oberklingensporn um Zehntnachlass für sein Bergwerk Dr.-Martin-Luther bei Naila.
Hinweis dazu: Aus diesem Hinweis ist nicht ersichtlich ob die Grube in Betrieb ist, denn diese könnte auch in Fristen gelegen haben und der Hammermeister Dittmar hatte geplant den Betrieb wieder aufzunehmen und bittet darum, aus Kostengründen, ihm den Zehnten nachzulassen.
Neylauer Werck (Fe-Cu) / (auch genannt: Bergwerk zu Naila, Bergwerk Naila, Kupferbergwerk Naila)
siehe dazu unter Reiche Königin von Arabien, Reicher König Salomo und Wilde Mann.
Hinweis dazu: Erklärung zum Neylauer Werck siehe weiter unten unter Grube Reicher König Salomo, 1718, Hinweis dazu.
Zwergenloch
Hierbei handelt es sich um einen Stolleneingang der Grube (Unterer) Wilder Mann unterhalb der "Kliniken Hoch Franken". Mit dem Bergbau erscheinen auch Sagengestalten, u.a. die Zwerge. Vermutlich wegen des niedrigen Stolleneingangs von den Einheimischen Zwergenloch genannt. Der Stolleneingang wurde teilweise zugemauert und mit einem Gitter versehen.
Reiche Königin von Arabien (Fe-Cu) / (auch genannt: Königin vom Reich Arabien, reichen Königin von Arabien, Reiche Königin aus Arabia, Die Königin aus Arabien)
1694/95 wurden die Gruben "Zum reichen König Salomon" und "Wilden Mann" an Berghauptmann Johann von Kempfer verliehen.
Hinweis dazu: Da 1683 nach einem Verzeichnis bei dem hochfürstlich brandenburgkulmbachischen Bergamte Neula die Gruben Reiche König Salomo, Wilde Man und Reiche Königin aus Arabia aufgeführt werden, wird 1694/95 auch die Grube Reiche Königin aus Arabia an Berghauptmann Johann von Kempfer verliehen worden sein.
Reicher König Salomo (Fe-Cu) / (auch genannt: Reicher König Salomon, reichen König Salomo, Aufm reichen König Salomon)
zwischen 1343 - 1467, Herstellung einer untertägigen Verbindung mit Grube (Unterer) Wilder Mann und vermutlich auch mit der Grube Reiche Königin von Arabien.
Hinweis dazu: Den Bericht von Niklas Staude zweifel ich nicht an, zumal es über die Tätigkeiten von Staude mehrere Berichte und zwar alle aus einem gewissen Zeitraum und aus verschiedenen Gegenden gegeben hat. Was mich an dem von mir genannten Zeitablauf stört ist, dass es eine Verbindung unter den Gruben gegeben haben muss !! und das Staude davon schreibt "darinnen hatten etliche für mir zweene Heinzen angericht" (im großen Schacht der Grube Reicher König Salomo). Um eine Verbindung herzustellen, dafür brauchten die Bergleute damals, bei den Vortriebsleistungen, eine gewisse, zum Teil sehr lange Zeit. Hinzu kommt das man für die Heinzen einen entsprechenden Wasser(kunst)schacht brauchte, der eine gewisse Dimension haben muss !! um die Heinzen überhaupt aufnehmen zu können. Die Heinzen brauchten darüber hinaus ein Antriebs(wasser)rad und dafür musste das Wasser herangeführt werden, wie Anno geschrieben, damals über Bäche aus den Bergen, dafür musste sowohl ein oder mehrere Zuläufe und ein Ablauf hergestellt werden ... und das dauert alles, gerade zu der damaligen Zeit. Ob in den Aufzeichnungen wirklich das Wort Heinzen genutzt wurde muss ich hier mal offen lassen, denn ich glaube nicht, dass die Pumpenkünste damals schon einen feststehenden Namen für eine bestimmte Art der Wasserhebe"maschinen" hatten. Ein weiteres Problem ist die nachfolgende Literatur, die sich auf diesen Bericht bezieht bzw. Literatur von Literaten die sich mit der Materie Bergbau nicht auskannten und dann und wann in ihrer für sie verständlichen, aber falschen, Form, die Art des Textes wieder gegeben haben. Selbst in neuerer Literatur sind derartige Unwägbarkeiten zu finden oder es wird sich auf Literatur bezogen die vor fast 200 Jahre schon kritisiert wurde, Johann Wilhelm Kretschmann (1702-1758 / Berg Historia Brandenburg Bayreuth, von 1741) ist so ein Fall, worüber damals wie folgt berichtet wurde "Wahres und Unwahres fast zu gleichen Theilen mit ausserordentlicher Weitschweifigkeit vorgetragen, so daß das Werk fast keinen wissenschaftlichen Werth hat", anders ausgedrückt, schönes altes Buch, fürs Regal, mehr nicht, da ich heute zwischen wahr und unwahr nicht mehr unterscheiden kann. Abschließend ... den Zeitraum 1343 - 1467 lass ich so stehen, weil die von mir vorher genannten Arbeiten ein entsprechendes Maß an Zeit brauchten.
1467 (vermutlich) in Betrieb.
Hinweis dazu: Ob das Jahr 1467 richtig ist muss offen bleiben, da auf der gleichen Seite in der historischen Literatur definitiv ein falsches Jahr für die Sümpfarbeit von Niklas Staude angegeben worden ist.
1477 sümpfen der Grube durch den Nürnberger Niklas Staude. Staude wollte einen Entwässerungs(Erb)stollen anlegen, da sich aber keine Geldgeber/Gewerken fanden, lief die gesamte Grube wieder voller Wasser. Zu dem Zeitpunkt werden mehrere Schächte genannt, die im Tal, in einer Wiese, vorhanden und bis zu 8 Lachter (circa 16 Meter) tief waren. Die "Schächt am Berge sind bey 12. Lachter (circa 24 Meter) tieff/ und nicht tieffer“ und gehören zu Grube (Unterer) Wilder Mann.
Hinweis dazu: Während und nach dem Hussitenkrieg (1419-1434 bzw. 1439) und andere Kriegsunruhen (bis 1463) war die Grube Reicher König Salomo, vermutlich auch 1467 nicht mehr, oder nur kurze Zeit, in Betrieb und das bis zum Jahre 1577.
1478-1576 wird weder das Neylauer Werck, noch die Gruben Reiche Königin von Arabien, Reicher König Salomon oder die Grube Wilder Mann bezüglich einer Tätigkeit auf den Gruben in der historischen Literatur erwähnt. Dazu in der Literatur folgender Hinweis: "Wie es damit Zeither zugegangen ? ist unnöthig in weitläufftige Erzehlung sich einzulassen". Bedeutet so viel wie nichts, bedeutet dann aber auch, dass vermutlich über eine Wiederaufnahme des Abbaus nachgedacht worden ist und diesbezüglich kleinere Tätigkeiten "wohl" stattgefunden haben und dazu wird wie folgt berichtet: "nach so vielen ausgestandenen fatalien (Fristen)", ... bedeutet wiederum, das die Grube / das Werk nach 1477 immer wieder in Fristen gelegen hat.
Hinweis dazu: Erklärung zum Neylauer Werck siehe weiter unten unter dem Jahr 1718 Hinweis dazu.
1603 wird die Grube durch Wasser der Selbitz zerstört.
Hinweis dazu: Der Hinweis ist hier zweideutig zu verstehen, Wasser von der Selbitz welches in die Grube über die Schächte eindringt oder Grundwasser der Selbitz welches in den Schächten aufsteigt und durch Kunstgezeuge nicht gewältigt werden kann.
1610 entsteht dem Kupferbergwerk durch stauen des Wassers der Selbitz, durch Müller in Naila und Müller in den Ämtern Münchberg und Schauenstein, ein Schaden.
Hinweis dazu: Die Frage die hier auftaucht ist, warum der Grube einen Schaden durch Müller entstanden ist, weil die Müller für ihre Teiche zum Betrieb ihrer Mühlen der Selbitz so viel Wasser entnommen hatten, dass zum Betrieb der Wasser(kunst)räder, für die Pumpen in den Schächten, nicht mehr genügend Wasser vorhanden war und die Grube dadurch voller Wasser lief. In einer alten Literaturquelle findet sich dazu auch ein Hinweis warum dieser Umstand eingetreten ist, nämlich es wird von einem sehr trockenen Sommer gesprochen, wodurch die Selbitz kaum Wasser führte und das wenige Wasser meinten die Müller gebrauchen zu können.
1650-1670 Rückblickend: Die Grube / das Werk hat in diesem Zeitraum gute Erträge eingebracht, aber der nachfolgende Bericht spricht auch die Schwierigkeiten in dem Zeitraum an: "Was es aber, nur allein ab Anno 1650. ad Annum 1670. unter der Rennigernschen inspektion, an Kupffer und Eisen/ vor einem ansehnlichen Seegen (wenn nur allezeit mit diesem herrlichen Bergwerck recht umbgegangen worden wäre/) und gute Ausbeute noch getragen ? ist mir zwar etwas wissend/ darbey dannoch nicht anständig hier zu publiciren. Wären von einichen unglückseeligen im Bergbau und dißfalls unerfahrnen Mechanicis, durch das vorbey fließende Wasser/ die Selbitz/ auch übel angebrachtes Fluder (hölzerne Verschalung)/ ungeschliffene Künste/ und unordentliche Arbeiter die Schächte bey nahen alle nunmehro nicht biß zu Tage aus ersäuffet/ so würde dieses versenkte Kleinod noch manche Tonne Goldes"(Ertrag für den Staat ist damit gemeint und nicht das was die Grube abgebaut, gefördert hat)"/ vermittelst nöthiger und rechter Anstalt/ geschüttet haben."
Hinweis dazu: Viele Faktoren, wie unerfahrene Mechaniker, die durch eine üble hölzerne Verschalung an der Selbitz, das Selbitzwasser von den Schächten nicht fern halten konnten und unordentliche Arbeiter, die darüber hinaus schlecht bearbeitetes Holz für die Wasserkünste verbauten, haben wieder mal dazu beigetragen, dass der Grubenbetrieb ersoffen ist bzw. versenkt wurde … und das müsste nach dem Bericht zufolge in der letzten Hälfte des Jahres 1670 gewesen sein, da die Grube Anfang des Jahres 1670 noch "mit einichen Bergbedienten" befahren werden konnte um dabei das "überaus reichhaltige Kupffer-Ertz bewundern" zu können.
1671 gab es auf den Gruben / das Werk "7. Wasser-Künste/ und zwar an der Herings-Wiese/ lange/ und hohe/ Kunst-Ochsen- und weite Schacht/ ferner der lange im unterschlechtigen/ und der kurze Kunst-Schacht/ die mit der Zeit im Tieffsten eine grosse weite bekommen/ dardurch die Wasser von allen Seiten starck zugedrungen; dahero man so schwere und kostbahre/ darneben aber unbeständige Künste/ zu Sumpffhaltung und Gewältigung derer Wasser angebracht: diese haben bei hoher Fluth der Selbitz ihren affect zimblich praestiret, im dürren Sommer gleichwol und Austrocknung derer Wasser stillgestanden, derowegen die ersäuffte Zechen nicht allein also liegen blieben; sondern auch alle auffgewandte Mühe und Unkosten so fern vergeblich waren. Noch nicht genug: Denn das vorhin an theil Orten sehr flüchtige Gezimmer ist hierdurch an unterschiedlichen Struppeln ins faule gedruckt/ auch mit Vorsätz- und Verstürtzung bey Zeiten nicht wohl verwahret worden."
Hinweis dazu: Zuerst wird eine Bestandsaufnahme gemacht wie viel Wasser-Künste und wo, an welchem Ort, vorhanden waren und dann wird eine Erklärung abgegeben wie diese Künste in der Vergangenheit funktioniert haben. Der dürre Sommer, wo die Wasserkünste stillgestanden haben, war laut alter Aufzeichnungen zur Pest im Jahre 1610 und deckt sich mit dem Bericht von 1610, siehe dort, als dem Kupferbergwerk durch stauen des Wassers der Selbitz, durch Müller, ein Schaden entstanden ist. Weiterhin wird erklärt, dass das Selbitzwasser 1670 die hölzerne Verschalung in faulen Bereichen eingedrückt hat und diese Verschalung nicht gewartet worden ist.
Hinweis zu den Wasserkünsten: Es wird davon berichtet, dass eine Wasserkunst an der (Nr. 1) "Herings-Wiese" vorhanden war. Diese Kunst wurde vermutlich oberschlächtig (von oben) mit Wasser betrieben und gehörte vermutlich zu der Grube Reicher König Salomo. Dann wird eine (Nr. 2) "lange" und eine (Nr. 3) "hohe", also zwei Wasser-Künste genannt, die mittels "Kunst-Ochsen" betrieben werden. Ob für die Ochsen, die den Göpel angetrieben haben, ein Göpelhaus vorhanden war, muss an dieser Stelle offen bleiben. Beide Künste wurden vermutlich für die Grube Wilder Mann gebraucht. Weiterhin ist die Rede von eine (Nr. 4) "lange" und eine (Nr. 5) "hohe" Wasser-Kunst im "weite Schacht". Hierbei handelt es sich um den Förderschacht der Grube Reicher König Salomo, der zur Förderung und Wasserhebung dient. Diesbezüglich erwähnt 1477 der Nürnberger Bergmann, Kunststeiger und Großgewerke Niklas Staude in seinem Bericht einen "grossen Schacht, welcher in der Wiesen am Berge herunter war" und der von mir schon erwähnte Kunst- und Treib(e)schacht ist. Eine weitere Wasser-Kunst (Nr. 6) befindet sich im "lange(n) unterschlechtigen Kunst-Schacht", wobei der Betriebsort vermutlich ebenfalls "in der Wiesen am Berge herunter war" und die Wasser-Kunst unterschlächtig, also mit Wasser von unten, durch einen Bach, angetrieben worden ist. Die letzte Wasser-Kunst (Nr.7) ist im "kurze(n) Kunst-Schacht" eingebaut und ist vermutlich ein Schacht der Grube Reiche Königin von Arabien und ist der "Wasserschacht in der Wiesen", den Staude 1477 in seinem Bericht erwähnt.
1678 wird wie folgt berichtet: "Nebenst dem Eisenstein bricht an diesen Orten das Kupffer-Ertz/ dozumal noch nieren- und nesterl. weiß/ jedoch also mächtig/ daß öffters in einem Nest mehr denn ein Centner gewonnen ward. Ob es nun kein rechtes streichens hatte/ hielte es doch seinen beständigen Gang ins Feld/ gegen das harte Gebürge/ da es ohne Zweiffel in der Teuffe noch mächtiger und sich verädlen wird: welche Bergveste gleichwol/ wenn es Schlegel und Eisen zu lang auffhielte/ man verschrämen/ verbohren/ und mit dem Schuß die Wende über hauffen werffen könnte. Anno 1678. bewiese sich der Wilde-mann daselbst/ wo ich auch eingefahren/ auf Kupffer und Eisenstein noch gar höfflich; ominirte und minirte aber schon domalen/ wegen derer vielen vergeblichen Kunst-Räder/ und eingehenden Gefluders/ von Tag zu Tag nichts gutes: wie es anjetzo damit beschaffen sei/ weiset die Erfahrung; Ich habe zwar wegen so naher Vorbey-reise von Culmbach/ über Helmbrechts auf Hoff/ einen kleinen excurs nach Neyla vorm halben Jahr machen/ und den Auffstand sehen wollen; so bald mir aber wissend worden/ daß jetziger Zeit Französische Künstler sich daselbst eingefunden/ überfiel mich armen einfältigen Teutschen alsofort ein Schauer und Ekel/ daß es nachgeblieben."
Hinweis dazu: Die Ausführungen von 1650 bis 1671 haben Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth dazu veranlasst französische Kunstmacher, für die Wasserkünste, zu holen.
"Professor Weigel zu Jena" wurde weiterhin "ersuchet/ ob derselbe nicht durch eine sonderbare invention, zu desto ehender Gewältigung der Wasser/ in denen Gruben-Gebäuden zu besagten Neyla; und Wiedererlangung deß Kunststeins/ in dem tieffesten/ einen Rath und Vorschlag geben könnte?
Ob damit der berühmte Mathematiker Erhard Weigel (16. Dezember 1625, Weiden - 21. März 1699, Jena) gemeint ist muss hier offen bleiben.
Von dem ehemaligen Bergwerks Inspektor Johann Friderich Renningern wurden die vor Zeiten gefertigten Grubenrisse "über die Wercke zu Nayla dem Bergamt zu Freyberg" vorgelegt um "Vorschläge" zu machen und ein "Gutachten" abzugeben wie das Werk zu Naila wieder in Betrieb genommen werden kann.
Daraufhin wurde das Selbitzflußbett verlegt und die ins Freie gefallene Grube aufs neue von Berghauptmann Johann von Kempfer gemutet und dann auch verliehen.
nach 1683 laut einem Verzeichnis bei dem hochfürstlich brandenburgkulmbachischen Bergamte Neula unter "Reiche König Salomo bei Neula.", verliehen.
Hinweis dazu: In diesem Verzeichnis ab 1683 werden die Gruben genannt die NACH 1683 verliehen worden sind, es wird aber nicht angegeben wann genau die Verleihung nach 1683 war und es wird auch nicht genannt ab wann die Grube ihren Betrieb aufgenommen hat. Hinweislich sei an dieser Stelle erwähnt, dass einer Verleihung eine Mutung bei dem zuständigen Bergmeister vorausgegangen ist. Nachdem die Mutung geprüft und für rechtmäßig erklärt worden war, wurde sie in das Mut- bzw. Verleihbuch (Verzeichnis) eingetragen.
1694/95 Verleihung des Bergwerks und Kunstwerks "Zum reichen König Salomon" an Berghauptmann Johann von Kempfer.
Hinweis dazu: Die Verleihung die 1683 erwähnt wird hat also im Jahre 1694/95 stattgefunden.
Hinweis zu Johann von Kempfer: Johann von Kempfer war zu dieser Zeit Berghauptmann in Goldkronach und legte für die ins Freie gefallene Grube "Zum reichen König Salomon", weiterhin für "Der schwartze Mohr nebst dem Dreyfaltigkeits-Stolln" und "St. Georgen-Thal/ mit dem St. Georgen-Stolln", im Namen des regierenden Markgrafen Christian Ernst (27. Juli 1644 in Bayreuth - 10. Mai 1712 in Erlangen), "auf hohen Befehl", Mutungen ein. Danach werden die o.g. Gruben "landesherrlich" geführt, die in der Vergangenheit durch ihre Kupfer-, Silber- und Zinnförderung aufgefallen, berühmt geworden sind und für das Land entsprechende Einnahmen sicherten.
1718 in Betrieb, wird wie folgt erwähnt: "Dererjenigen Bergwercks-Zechen und Stollen/ welche vor die/ von Ihro Hochfl. Durchl. unserem gnädigsten Fürsten und Herrn/ nebst Dero Ministern, Räthen/ Hohen und Niedern/ Geist- und Weltlichen Bedienten und andern Dero Unterthanen A. 1718. errichteten Berg-Gesellschafft/ in denen Brandenburg-Bayreutischen Gebürgen/ auf hohen Befehl aufgenommenen und gebauet worden." Danach werden vier Gruben und zwei Stollen "Unter dem Berg-Ambt zu Neyla" aufgelistet, wozu "Der wilde Mann und reiche König Salomon/ am Lindenberg über Nayla" gehören.
Im gleichen Jahr gehört die Grube "reiche König Salomon" mit der Grube "Wilde Mann" zum "Neylauer Werck".
Hinweis dazu: Die Gruben "reiche König Salomon" und "Wilde Mann" gab es zu diesem Zeitpunkt nur noch als Betriebszweig des "Neylauer Werck"s, denn beide "vorhergehenden Werck"e werden mal so beiläufig unter "befindlichen Eisenstein-Sorten", unter Gruben im "Markgrafthum Brandenbl. Bayreuth"ischen "Neylauer Berg-Amts-Refier, als einem vereinigten Gebäude" genannt. Durch diesen Hinweis des Verbundes unter beiden Gruben ist jetzt auch zu verstehen wie Niklas Staude 1477 folgendes gemeint hat: "denselben grossen Schacht gewan/ und etliche andere Schächt/ so oben am Berge auch hin giengen", … denn ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass er seine Wasserkunst ausgebaut hatte, um auch andere Schächte damit zu sümpfen (trocken zu legen) … und wenn 1477 beide Gruben bereits einen Verbund untereinander hatten, dann ist auch der Hinweis zu verstehen, dass das hiesige Kupferbergwerk "gar ein alt Bergwerck" sei und die Gruben Wilder Mann, Reicher König Salomo und Reiche Königin von Arabien durch die vielen Kriege, insbesondere aber durch den Hussitenkrieg (1419-1434 bzw. 1439), in ihrer Betriebsamkeit massiv eingeschränkt worden sind, bzw. die vorgenannten Gruben sogar alle in Fristen (Grube die zeitweise außer Betrieb war) gelegen haben. Von daher behaupte ich mal, dass der Bergbau mit der ersten urkundlichen Nennung des Ortes "neulins“, am 09.01.1343, bereits im Gange war. Diese, meine, Behauptung deckt sich dann auch mit dem Hinweis in der alten Literatur, das "des Bergmanns goldene Zeit" zwischen 1440 und 1477 bereits "vorüber war". In diesem Zusammenhang ist auch folgender Hinweis interessant, nämlich das 1348 im Raum Neuengrün, nordwestlich Bernstein im Wald, zwei Hammerwerke in Betrieb waren, die ab 1333 durch das geförderte Eisenerz aus dem Eisengraben südlich von Neuengrün, durch 6 Dorfhübner (ehemalige Söldner), die sich hier angesiedelt hatten, abgebaut worden sind. Bodenfunde durch PROF. DR. KONRAD TYRAKOWSKI (Eichstätt-Ingolstadt) zur Montangeschichte in Naila ergeben durch entsprechend veranlaßte C-14- Analysen bei Fund 1 "Alter Anger, Kronacher Str. 9, Fundmaterial Holzkohle, Schlacke und Keramikfragmente", aus den Jahren 1975 und 1976, ein Alter von 640 bis 980 n. Chr. und bei Fund 2 "Grabengut, Bergstr. 1-1a, Holzkohle und Schlacke", aus dem Jahre 1986, ein Alter zwischen 1215 bis 1285 n. Chr.. Aufgrund dieser Analysen lassen sich meine Behauptungen des sehr frühen Bergbaus im Nailaer Raum gut belegen.
1737 wurde das Neylauer Werck auf’s neue vom Wasser verwüstet und fiel daraufhin ins Bergfreie. Die restlichen Wasserkünste wurden demontiert und die Schächte verschlossen. Die Verbundanlage förderte in der Woche bis zu 4000 Seidlein Eisenstein und hatte mehrere Schächte, wovon ein Schacht der Grube Reicher König Salomon eine Teufe von ungefähr 50 Lachter (rund 100 Meter) hatte. Gebaut wurde ein NW-SE streichender, bis 6 Meter mächtiger Gang mit Siderit(-xx), Kupferkies, Nickelerzen, radialstrahligem Limonit, Malachit, Spuren von Erythrin und tropfenartigem Chalcedon in quarziger Grundmasse.
Hinweis dazu: Die Grube entwickelte sich im Laufe der Zeit von einem Kupfer- zu einem Eisensteinbergwerk.
1754 Tagschächtebruch.
Hinweis dazu: Der Tagschächtebruch/Bergschaden ist nach der Stillegung entstanden.
Wilder Mann (Fe-Cu) / (auch genannt: Wilden Mann Fundgrube, Wildemann, Unterer Wilder Mann, Untere wilde Mann)
nach 1683 laut einem Verzeichnis bei dem hochfürstlich brandenburgkulmbachischen Bergamte Neula unter "Wilde Man bei Neula. ", verliehen.
Hinweis dazu: In diesem Verzeichnis ab 1683 werden die Gruben genannt die NACH 1683 verliehen worden sind, es wird aber nicht angegeben wann genau die Verleihung nach 1683 war und es wird auch nicht genannt ab wann die Grube ihren Betrieb aufgenommen hat. Hinweislich sei an dieser Stelle erwähnt, dass einer Verleihung eine Mutung bei dem zuständigen Bergmeister vorausgegangen ist. Nachdem die Mutung geprüft und für rechtmäßig erklärt worden war, wurde sie in das Mut- bzw. Verleihbuch (Verzeichnis) eingetragen.
1694/95 Verleihung des Bergwerks und Kunstwerks Wilden Mann an Berghauptmann Johann von Kempfer.
Hinweis dazu: Die Verleihung die 1683 erwähnt wird hat also im Jahre 1694/95 stattgefunden.
1695 baute "Der reiche König Salomon" und "Wilde Mann", die zusammen aufgeführt werden, laut vorliegender "Gruben-Zettel" im "Quartal Crucis" (Pfingsten bis Kreuzerhöhung (14. September)) mit Ausbeute und war demnach zu dieser Zeit in Betrieb.
Hinweis zu dem Namen der Grube "Wilde Mann": Die Grube wird 1716 in der Literatur, nach einer Abschrift, "Wilde Mann" geschrieben, im Ursprungs- Originaltext des damals Hochfürstlich Brandenburg-Bayreutischen Pfarrers M.J.M. Großen, von 1703, "Wildemann".
1735 wird die Grube "Untere wilde Mann, am Lindenberg, nur in Fristen erhalten".
Hinweis: Im gleichen Jahr wird auch eine Grube Wilde Mann in Köditz-Joditz (Goditz) genannt, die "nicht gebauet und in Herrschaffts-Freien liegt".
1737 wurde das Neylauer Werck auf’s neue vom Wasser verwüstet und fiel daraufhin ins Bergfreie. Die restlichen Wasserkünste wurden demontiert und die Schächte verschlossen. Die Verbundanlage förderte in der Woche bis zu 4000 Seidlein Eisenstein und hatte mehrere Schächte.
Hinweis dazu: Die Grube entwickelte sich im Laufe der Zeit von einem Kupfer- zu einem Eisensteinbergwerk.
Oberer Wilder Mann (Fe-Cu) / (auch genannt: Obere Wilde Mann, wilder Mann)
1735 von "Eigenlöhner Wilhelm Knieling gebaut". Über die Grube wird wie folgt berichtet: "Die Gruben Obere wilde Mann, St. Jacob und weiße Mann liegen auf einen Zug, werden auf Eisen gebaut, worinnen sich zuweilen Nieren von Kupfer spüren lassen." Bedeutet das Wilhelm Knieling auf alle drei Gruben tätig war.
Hinweis: Im gleichen Jahr wird auch eine Grube Wilde Mann in Köditz-Joditz (Goditz) genannt, die "nicht gebauet und in Herrschaffts-Freien liegt".
St. Jacob (Fe-Cu) / (auch genannt: St. Jacob Fundgrube)
St. Jacober, 2. obere Maaß
vor 1782 "bey der Linde, onweit Naila" in Betrieb
Hinweis dazu: Die Grube St. Jacob, die mit "c" geschrieben wird, sollte nicht mit der Grube St. Jakob, die mit "k" geschrieben wird und in Bad Steben-Obersteben liegt, verwechselt werden.
Weiser Mann (Fe-Cu-Alaun) / (auch genannt: Weißer Mann, Weiße Mann, weissen Mann, Weisen Mann Fundgrube, Weißenmann)
Fröhlichen Zusammenkunft Fundgrube (Fe-Cu)
Fröhliche Wiederkunft (Fe-Cu)
nach 1683 laut einem Verzeichnis bei dem hochfürstlich brandenburgkulmbachischen Bergamte Neula unter "Fröhliche Wiederkunft bei Neula am Eschenbache.", verliehen.
Hinweis dazu: Die Grube Fröhliche Wiederkunft ist der Nachfolgebetrieb von der Fröhlichen Zusammenkunft Fundgrube.
Weißer Schwan (Fe-Cu-Alaun) / (auch genannt: weiße Schwan)
Friedensschild (Fe)
Einigkeit (Fe-Cu-Alaun) / (auch genannt: Die Einigkeit)
1789 wurde eine Mineralstufe in einem Verzeichnis wie folgt erwähnt: Derber, brauner, späthiger Eisenstein mit Eisenocker.
Hinweis dazu: 1621 hat es eine Gewerkschaft Einigkeit unter Grube Landestrost in Berg-Hadermannsgrün gegeben.
unbekannte Grube
Steinbruchfundgrube
Schattigen Waydfundgrube
Kleine Christoph (Fe) / (auch genannt: kleinen Christophfundgrube)
Marxgrün I
Kupferplatte (Cu)
Neue Kupfer Platte (Cu) / (auch genannt: Neue Kupferplatte, Neue Kupferblatte)
vor 1782 "beym Unterklingensporn" in Betrieb, die auf Kupfer betrieben wurde. Das Erzt zeigte sich ziemlich reich. Der Gang liegt zwischen Quarz und Jaspisartigem Gestein.
Hinweis dazu: Im Lobenstein-Hirschberger Berg-Revier gab es bei Harra ebenfalls eine Kupferplatte Fundgrube und wird teils fälschlicherweise im Naylaer Revier genannt. In der Grube bei Harra trat Flußspat in den Farben preußisch-blau und aquamarin auf und der wurde in der Kupferplatte in Unterklingensporn nicht gefunden.
Zeche im Spitalwald (Fe)
Tannebaum (Fe) / (auch genannt: Tannenbaum)
vor 1782 "im Spitalwald, bey der Thierbacher Mühle" in Betrieb.
Hinweis dazu: Der Hospital- bzw. Spitalwald, in historischen Karten auch Spiegel Wald genannt, liegt zwischen Bad Steben-Thierbachermühle, Bad Steben-Thierbacherhammer (beide am Froschbach gelegen) und dem Ort Naila.
Finkenflug (Fe)
unbekannte Grube (Fe-Mn)
Bärengrund
Hoff auf Gottes Segen X (Fe) / (auch genannt: Hoff auf Gottes Segen Fund Grube, Hoff auf Gottes segen, Ich hoff auf Gottes Segen)
Hoff auf Gottes Seegner 2. und 3. untere Maaß
Hoff auf Gottes Seegner obere Maaßen
Eibenburg (fälschlicherweise auch Eulenburg genannt)
Vitriol- und Alaunhütte Hölle Kupferstich von der Vitriol- und Alaunhütte Hölle, auch Höller genannt, vor 1797. Copyright: woelsendorfer; Contribution: woelsendorfer Collection: woelsendorfer Image: 1419031201 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Vitriol- und Alaunhütte Hölle |
Kupferstich von der Vitriol- und Alaunhütte Hölle, auch Höller genannt, vor 1797. |
woelsendorfer |
Der Kupferstich stammt von dem Kupferstecher Johann Adolph Darnstedt (1769 Auma (Sachsen-Weimar) - 8. 5. 1844 Dresden).
1716 stirbt Johan Otto Rüker (Johann Otto Rücker). Sein Sohn, der hochfürstlich brandenburgkulmbachischen Kammerrat und Bergdirektor Georg Gotfried Rükern (Georg Gottfried Rücker) übernimmt die Geschäfte seines Vaters.
Hinweis dazu: Georg Gottfried Rücker betrieb sehr viele Bergwerke auf edle Metalle. Die Kenntnisse über das Bergwesen erlangte er durch hinterlassene Papiere seines mütterlichen Urgroßvaters Valentin Pfretzschner.
Valentin Pfretzschner war von circa 1602 bis 1638 Bergwerks- und Hüttenbesitzer, überwiegend im Lobensteiner Revier, der zu Anfang des Dreißigjährigen Krieges wohl über das größte Bergwerkseigentum im Frankenwald verfügte und über seine bergmännische Tätigkeit Aufzeichnungen hinterlassen hatte. Zu erwähnen wäre, dass er in der Wetteraue bei Gräfenwart mit Erfolg Gold gewaschen und im Höllental einen Eisenhammer angelegt hatte.
1806 leidet dies Werk theils durch Holztheuerung bey den so sehr ausgehauenen Wäldern.
Hinweis zu Adlervitriol: Die sogenannte Höller Vitriolhütte hat einen Adler zum Zeichen für ihre Fabrikate, wobei die Produkte mit einem Adler für schlechteste Sorte und vier Adler dem feinen "Salzburger" gleich zu setzen ist.
Hinweis zu Salzburger Vitriol aus der historischen Literatur von 1843: "Dieser auch unter dem Namen Drei Adler Vitriol vorkommende, besteht aus großen, blaugrünen Krystallen; er gehört zwar zu den Eisenvitriolsorten, besitzt aber noch einen nicht unbedeutenden Antheil an Kupfer, welches schon an der blaugrünen Farbe, die er haben muß, zu erkennen ist; je mehr sich die grüne Farbe desselben ins Blaue zieht, desto größer ist der Antheil des dabei des Kupfervitriols. Dieser Vitriol wird von den Färbern sehr geschätzt, die ihn besonders gern zum Schwarzfärben auf Wolle anwenden, weil seine Verbindung aus Eisen- und Kupfervitriol eine schöne Sammetschwärze hervorbringt. Man erhält ihn gewöhnlich in Fässern von 100 bis 120 Pfunden. Man muß beim Einkaufe vorzüglich auf schön blaugrüne, harte, krystallisirte, nicht wässerig matt aussehende Waare sehen. Echter salzburger Vitriol aus dem vormaligen Herzogthum Salzburg möchte wohl selten im Handel vorkommen, dagegen liefern dergleichen Sorte die Vitriolwerke zu Schmiedeberg, Saalfeld und Eisleben in vorzüglicher Güte."
1810 wird wie folgt berichtet: "Einer der interessantesten Sparziergänge ist der nach dem Höllthale. Der Weg, welcher dahin führet, folget dem Laufe des Stebenbaches, welcher sich brausend über den steilen Abhang in das Selbitzthal hinabstürzt. Schon oben im Gehölze hört man von unten herauf das Brausen und Toosen eines Hammerwerkes und einer Mühle, und sieht den Rauch von einer Alaun- und Vitriolhütte aufsteigen. Diese Werke, nennt man die Hölle, und hier ist der Eingang in den Theil des Selbitzthales, welcher gleichfalls jenen Namen führet".
"Die Gebäude des Vitriolwerkes liegen sehr mahlerisch in einer kleinen Bucht der westlichen Thalwand. Man verfertiget hier Alaun, Eisen- und Kupfervitriol, und erhält die Schiefer und Kiese aus der Grube zu Kemlas."