Mineralienatlas - Fossilienatlas
Oberfränkisches Revier
1478 gibt es einen Beleg für den Bergbau in der Gegend um Schwarzenbach am Wald, als Hans von Reitzenstein dem Bischof Philipp von Bamberg seine Bergwerke auftrug.
Schwarzenbach am Walde, ein Flecken hinter Helmbrechts und Selbitz, zwischen Culmitz, einem Waldeckischen Ritterguthe und Bernstein, einem Pfarrdorfe, 2 1/2 Meilen von Hof gelegen, gehörte ehedem dem Hochadelichen v. Reitzensteinischen Hause, wurde aber von diesem 1757 an einem Herrn von Künsperg verkauft. Der Landesherr aber trat mit 80.000 Gulden in den Kauf, und seitdem gehöret der Ort der hohen Landesherrschaft (Burggrafen von Nürnberg). Der kleine Fluß Rodach scheidet hier das Bayreuthische von dem Bambergischen.
Alte Glockenklangzeche (Fe-Mn) / (auch genannt: Alter Glockenklang)
Glockenklang X (Fe-Mn) / (auch genannt: Neuer Glockenklang, Neue Glockenklang, neue Glockenklangzeche, Klockenklang)
Glockenklanger 2. und 3. obere Maaß und 2. und 3. untere Maaß
Glockenklanger 4. und 5. untere Maaß
Tennig (Fe-Mn) / (auch genannt:Tennig Fundgrube, Tennich)
Erklärung-Faktor: Vertreter auswärtiger Gewerken am Bergbauort.
Ich wags mit Gott
Segen Gottes (Fe)
Johanneszeche (Fe-Mn) / (auch genannt: St. Johannesgrube)
uffm Rodecker / (auch genannt: aufm Rodecker, im Volksmund hatte die Grube den Namen "uff der Wesch")
Bernhardszeche (Fe-Mn) "Vorläuferbetrieb war die Grube "uffm Rodecker". Ab wann diese Bernhardzeche genannt wurde kann ich aus den alten Unterlagen nicht entnehmen.
Hinweis dazu: Die St. Bernhardzeche wird zum einen für den Ort Kupferberg, Wallenfels und Rodeck genannt. Eine St. Bernhardzeche für Kupferberg kann ich bis auf die hier genannte Ausnahme in der historischen Literatur nicht finden, ebenfalls ist keine bei Wallenfels zu finden und für Schwarzenbach am Wald-Rodeck wird eine St. Bernhardzeche des Öfteren genannt. Steinwiesen (der Hammermeister), Wallenfels und Kupferberg gehörten zum Bamberger Bereich und Rodeck zum Brandenburger. In allen Fällen gehe ich davon aus das die hier und in anderen Literaturquellen genannte St. Bernhardzeche in Rodeck gelegen hat und in der aufgeführten Literatur von 1857, 1858, 1922, 1924, 1927, 1936, 1940, 1953, 1960 und 1972, in dem Buch "Mineral-Fundstellen", Band 2, Seite 134, die St. Bernhardzeche, wenn diese in der Literatur erwähnt worden ist, NICHT in Kupferberg gelegen hat. Zu der genannten St. Bernhardzeche gibt es in der historischen Literatur noch eine weitere parallele und zwar werden die Gruben bei Schwarzenbach am Wald-Leupoldsberg (Ober- und Unterleupoldsberg (Leupoldsbach-Bachlauf)) zum Teil ebenfalls unter dem Bamberger Gebiet genannt und selbst der Weigand Bischof von Bamberg schreibt 1525 an die Räthe nach Bamberg, dass das Gebiet "fürstl. Bambergisch Lehen sey", was aber nicht den Tatsachen entspricht und diesbezüglich ist in der Literatur wie folgt ein Hinweis zu dem Fürsten zu finden: "... der Fürst nicht recht wußte, wie weit seine Bergwerke sich erstreckten." Sollte es eine St. Bernhardzeche bei Kupferberg gegeben haben, dann betrifft das meiner Meinung nach nur den Hinweis "aus dem etwas Gold aufgebracht worden sei".
Hinweis dazu: Das es sich hier um einen alten Tagebau gehandelt hat stimmt mit der historischen Literatur nicht überein, da in dieser bereits die Rede davon ist, dass man "nach langer Zeit dort große Löcher im Erdboden sah" die von den "eingestürzten Schächten und Stollen" stammen.
St. Christophel (Cu) / (auch genannt: St. Christoph)
Lemmerberg / (auch geschrieben: Lämmersberg, Lemmersberg)
unbekannte Grube (Fe)
Leopold (Fe-Mn)
Bergbau in der Gemeinde Bernstein am Wald Übersichtskarte zum Bergbau bei Bernstein am Wald / Oberfranken. Zur besseren Betrachtung bitte auf Originalgröße klicken. Copyright: woelsendorfer; Beitrag: woelsendorfer Sammlung: woelsendorfer Bild: 1437615595 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Bergbau in der Gemeinde Bernstein am Wald |
Übersichtskarte zum Bergbau bei Bernstein am Wald / Oberfranken. Zur besseren Betrachtung bitte auf Originalgröße klicken. |
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1536 nennt sich der Ort Leipoldsdorf, wo Bergbau wie folgt beschrieben wird:
Hinweis dazu: 1867/68 war dieses Schriftstück noch im Original erhalten geblieben.
Hinweis zu Affra: Im Heiligenkalender der römisch-katholischen Kirche ist Afra der 7. August. Mittwoch 1525
nach Afra wäre dann der 12. August 1525 gewesen.
Hinweis zu Judika: Ist der dem Palmsonntag vorausgehende 5. Sonntag der Fastenzeit und wird nach seinem Introitus auch Judica genannt.
Gottesgab (Cu) / (auch genannt: Gottes Gabe, Gottesgabe)
Hinweis: Bergmeister Georg Graf arbeitete für das fürstliche Departement ab 1554 und bekam eine Besoldung von 100 Gulden im Monat. Nach seinem tödlichen Unfall, angeblich im o.g. Erbstollen, am 19. Febr. 1560, wurde "seine Witwe wegen zurückgelassener Schulden, besonders in die Knappschaftbüchse, scharf angeklagt." Ab 1561 wurde der aus Schneeberg stammende Christian Kuntzmann, Oberbergmeister zu Hof, Nachfolger von Georg Graf und erhilet ein monatliches Gehalt von 160 Gulden. Seine Art mit Menschen umzugehen wurde damals schon schriftlich festgehalten ... "daß er die Leute zu sehr mit schnautzigen Worten angefahren" hat. Er verstarb im Jahre 1569.
Gnade Gottes (Cu)
St. Lorenz (Cu)
St. Daniel in der Löwengrube (Cu)
Kieß-Zeche (Cu)
Kupfer-Zeche (Cu)
(ehemals: Untere Schmölz, später Unterschmölz)
Katzenschwanz (Fe-Cu-Pb-Zn)
Siebenstern (Fe-Cu-Pb-Zn)
Hinweis: Für beide oben genannten Gruben wird als Betriebsort der "Unterschmölz" angegeben.
Ochsenfall (Kieselschiefer)
Preußnerszeche (Fe)
Treue Landesmutter Caroline Friederike (Fe-Pb-Zn) / (auch genannt: Treue Landesmutter Friderika Carolina)
Preißner-Preußler & Consorten (Pb-Zn)
Hirschsteinzeche (Cu-Pb-Zn) / (auch genannt: Hirschstein, Stollen Hirschstein, Rollnhirsch, Rollnhirsch-Grube)
Hinweis: Der steil aufragende Hirschstein, 500 Meter westlich von Bernstein am Wald gelegen, wurde im Sprachgebrauch, im 17. Jahrhundert, auch Rollnhirsch im Wilden Rodachtal genannt und die Grube nannte sich dann Rollnhirsch-Grube.
unbekannte Grube (Mn)
Morgenstern (Fe)
unbekannte Grube (Cu-Zn)
Hinweis dazu: Bei den Schürfen auf Kupferkies und Zinkblende handelt es sich nicht um die Grube Morgenstern, sondern um eine unbekannte Grube, da die Grube Morgenstern Brauneisenerz abbaute.
Preißners Glück (Fe)
Hinweis: Die Grube Preißners Glück wird in der Literatur auch fälschlicherweise Reißners Glück genannt.
Gluthen Fundgrube (Fe)
Großvater (Fe) / (auch genannt: Groß-Vater, Großvatter)
Hinweis zu dem Namen der Grube "Groß-Vater ": Die Grube wird 1716 in der Literatur, nach einer Abschrift, "Groß-Vater" geschrieben, im Ursprungs- Originaltext des damals Hochfürstlich Brandenburg-Bayreutischen Pfarrers M.J.M. Großen, von 1703, aber "Großvatter".
Hinweis dazu: Die o.g. Stufe "v.d.hohen Tanne" stammt vermutlich aus dem Großvatergang, da die riesige Weißtanne "Großvater" ein Begriff war.
Untersuchungsbetrieb Großvatergang
Das gangförmige Eisenerzvorkommen, mit den Grubenfeldern Großvater I mit III und V setzt in kulmischen Schichten auf, welche in der Hauptsache aus dunklen Tonschiefern, Quarziten und rotgefärbten Sandsteinen besteht. Der Erzträger ist eine auf circa 2 Kilometer verfolgbare Gangspalte, welche die Schichten mit herzynischer Streichrichtung, Nord 65 Grad West, durchkreuzt.
Das Vorkommen liegt in dem zwischen den beiden tief eingeschnittenen Tälern des Thiemitz- und Lamitzbaches nach Südwesten sich hinziehenden, langgestreckten Höhenrücken, der an der Stelle, an der die Gangspalte die Scheitellinie schneidet, eine Höhe von 700 Meter hat. Der Höhenunterschied gegen den Lamitzgrund beträgt rund 200 Meter.
In den 1920iger Jahren wurde dieses Gangvorkommen durch verschiedene Schurfschächtchen und drei Stollen aufgeschlossen. Die Schurfschächtchen waren auf der Höhe des Bergrückens in einem Pingengebiet angesetzt, das sich den Südhang des Bergrückens hinab auf circa 150 Meter fortsetzt. Mit den Schurfschächtchen wurde die Gangspalte in geringer Tiefe mit einer durch Quarzeinschlüsse verunreinigten Brauneisenerzführung, im Mittel 40 Zentimeter mächtig, angetroffen. Das Nebengestein war ein tonig zersetzter, gebleichter sandiger Schiefer.
Für die weiteren Untersuchungen wurde ein alter Stollen wiedergewältigt, der am Südhang des Berges vorhanden war und ab Stollenmundloch eine Länge von 100 Meter aufwies. In dem Stollen wurde eine 40 Zentimeter mächtige Gangfüllung aus kieseligem Brauneisenerz vorgefunden, die, nachdem der alte Stollen um weitere 30 Meter aufgefahren worden ist, auf eine Mächtigkeit des Brauneisens auf bis zu 1,80 Meter zunahm. Das Brauneisen war derb, teils kieselig und mulmig beschaffen und an den Salbändern mit starker Mangananreicherung. Das Einfallen betrug 70 bis 80 Grad nach Süden. Vor Ort, also nach 130 Meter, löste sich die Gangführung in einzelne schwächere Schnüre und Nester in einer lettig zersetzten, verockerten Gangmasse auf.
Der zweite Stollen wurde auf der Nordseite des Berghanges querschlägig auf die Richtung der Gangspalte aufgefahren. Der Stollen traf bereits nach 2 Meter Auffahrung die 1 Meter breite Gangspalte mit senkrechtem Einfallen an, dann ergab sich eine wechselnde Ausfüllung der Spalte mit Nestern und Schnüren von manganhaltigem Ocker bzw. von kieseligem Brauneisenerz mit Manganmulm. Bei 35 Meter Stollenlänge wurde ein 30 Zentimeter mächtiger Quarzgang angetroffen, der teilweise krustenförmige Vererzung mit Brauneisen zeigte, worauf sich die Gangspalte zwischen 36 und 42 Meter verdrückte. Dahinter wurden stärkere Vererzungen mit derben Nestern von manganhaltigem Brauneisenerz angetroffen, der bei 51 Meter auf eine geschlossene Mächtigkeit von 1 Meter zunahm und dabei teils derb, teils kieselig oder mulmig war und nach wenigen Metern wieder in einzelne Nester auflöste.
Die durch diese Aufschlußarbeiten festgestellte Ausbildung des Ganges gab Anlaß dazu einen weiteren, tiefen Stollen auf der Nordseite unter dem Scheitel des Bergrückens, in einer tief eingeschnittenen Erosionsrinne, der 95 Meter Höhe einbrachte, aufzufahren. Der Stollen wurde auf eine Länge von 340 Meter aufgefahren. Bei 85 zeigte sich ein 10 Zentimeter schmales Gangtrum am Hangenden Salband mit derben Schwefel- und Kupferkies und mit Quarz als Gangart. Bei 96 Meter Stollenlänge ist der Gang durch eine Querstörung, welche bei Nordost-Streichen steil nach Süden einfällt, um 10 Meter ins Liegende verworfen. … In der weiteren Auffahrung wechselten Quarzfüllung mit kleinen Nestern von Schwefel- und Kupferkies und Gangverdrückung mit lettiger Spaltenausfüllung mehrmals ab. Je mehr man sich mit der Stollenauffahrung der Scheitellinie des Berges näherte, desto mehr zeigte sich wieder eine Verockerung und Vererzung der quarzigen Gangmasse. Ab 310 Meter wurde das Erz in derben größeren Partien im Quarz und im Nebengestein angetroffen um sich dann wieder zu verdrücken, wobei der Vortrieb daraufhin eingestellt wurde.
Die Gangspalte setzt in nordwestlicher Richtung über den Schloßberg und durch den Lamitzgrund in den dieses Tal nördlich begrenzenden Höhenzug fort und ist hier am Südabfall neben dem Silberrangen durch einen alten Bergbau nachgewiesen.
Das Brauneisenerz der Grube Großvater ist teils mulmig, teils kieselig und derb. Letzteres hat vielfach traubige, getropfte und stalaktitische Glaskopfform und zeigt selbst in den dichtesten Stücken immer kleine zellige Hohlräume, deren Wände mit trauben- und nierenförmigen Glaskopfkrusten überzogen sind.
Eisenerzlagerstätte am Großvater bei Thiemitz Deutschland/Bayern/Oberfranken, Bezirk/Hof, Landkreis/Frankenwald/Schwarzenbach am Wald/Thiemitz. Übersichtskarte zum Bergbau am Großvater. Zur besseren Betrachtung bitte auf Originalgröße klicken. Copyright: woelsendorfer; Beitrag: woelsendorfer Sammlung: woelsendorfer Bild: 1439648266 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Eisenerzlagerstätte am Großvater bei Thiemitz |
Deutschland/Bayern/Oberfranken, Bezirk/Hof, Landkreis/Frankenwald/Schwarzenbach am Wald/Thiemitz. Übersichtskarte zum Bergbau am Großvater. Zur besseren Betrachtung bitte auf Originalgröße klicken.... |
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unbekannte Grube (Fe-Mn)
unbekannte Grube (Fe-Mn)
unbekannte Grube (Fe)
Alte Glückszeche (Fe)
Clymenien und Goniatiten Clymenien und Goniatiten aus dem Übergangs-Kalk des Fichtelgebirges, 1843. Zur besseren Betrachtung bitte auf Originalgröße klicken. Copyright: woelsendorfer; Beitrag: woelsendorfer Sammlung: woelsendorfer Bild: 1432406106 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Clymenien und Goniatiten |
Clymenien und Goniatiten aus dem Übergangs-Kalk des Fichtelgebirges, 1843. Zur besseren Betrachtung bitte auf Originalgröße klicken. |
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Beschreibung der oben abgebildeten Arten durch Georg Graf zu Münster:
I. Clymenien
deren Loben schwach gebogen und abgerundet sind.
Clymenia angustiseptata (Abbildung oben links)
Schwarzenbach am Wald - Schübelhammer
wo sie sehr selten vorkommt. Die Schale hat sehr schwache wellenförmige Streifen, die Gestalt ist mehr discoid als rund, zusammengedrückt, so daß die Seiten mehr flach als gewölbt erscheinen. Die sämmtlichen 5 Windungen sind zwar sichtbar, allein von den 4 innern Windungen bleiben drei Viertheile involut, so daß nur ein Viertheil sichtbar ist.<brDie Kammern sind so eng bei einander, daß wenigstens 30 bis 36 auf eine Windung kommen.
Der Dorsal - Sattel bildet einen sehr schwachen Bogen; an den Seiten sind die Loben so wenig gesenkt, daß sie fast flach erscheinen und sich gegen den Bauch wenig erheben.II. Clymenien
mit einfachen, spitzen Lateral - Loben und abgerundeten Sätteln.
Clymenia inaequistriata (Abbildung oben Mitte)
Schwarzenbach am Wald – Schübelhammer
Sie ist von Leopold von Buch in seiner neuesten Abhandlung über Ammoniten und Goniatiten Berlin 1832. pag. 46. Tab. II. fig. 10. 12. als Ammonites inaequistriatus beschrieben und abgebildet worden, zu welcher Benennung ich selbst die Veranlassung gegeben haben mag, da ich sie früher Goniatites inaequistriatus genannt hatte und erst seit kurzem durch Auffindung von Exemplaren mit deutlichem Ventral - Sipho und Dorsal - Sattel mich überzeugt habe, daß es eine Clymenia ist.
Sie wird 3 bis 3 1/2 Zoll groß, und hat auf den Seiten schwache wellenförmige Falten, zwischen welchen 2 bis 3 sehr feine Streifen sichtbar sind. Der flache Rücken ist an den beiden eckigen Seiten durch linienförmige Streifen begrenzt, zwischen welchen die Streifen sich tief bogenförmig rückwärts biegen. Sie ist discoid, wenig involut und hat in vollständigen Exemplaren 6 ziemlich schnell abnehmende Windungen, von welchen wie bei den vorhergehenden Arten fünf Viertel bis anderthalb Umgänge leer sind, dann folgen 15 bis 16 Kammern in jeder Windung.
Die Lappen der Mundöffnung und der Ventral - Sipho sind wie bei Clymenia undulata. Der Dorsal - Sattel ist eben so breit und wenig höher. Der Lateral - Lobus ist spitzer und senkt sich tiefer abwärts, weshalb auch der Ventral- Schenkel steiler aufwärts steigt.Clymenia semistriata (Abbildung in der Mitte)
Wurde früher für einen Goniatiten gehalten und ist noch von Leopold von Buch I. c. als Ammonites semistriatus aufgeführt. Er kommt von Schübelhammer; ist aber eigentlich nur der Steinkem der vorhergehenden beiden Varietäten, nämlich Clymenia costellata und Clymenia striata. Sobald nämlich die Schale fehlt, so zeigen sich auf den Seiten stark gebogene Furchen, welche wahrscheinlich Wachsthum - Zeichen sind, und nur über dem Rücken Streifen, nie aber auf den Seiten, weshalb ich sie früher Goniatites semistriatus genannt hatte.
I. Goniatiten
mit einfachen, schwach gebogenen und abgerundeten Loben.
Goniatites hybridus (Abbildung unten links)
Geroldsgrün - Gerlas - aus dem hellrothen Marmorbruch am Hurtigwagen
Ich habe bisher nur ein beschädigtes Exemplar dieses eigentümlichen Goniatiten erhalten können, an welchen jedoch die charackteristischen Eigenschaften so deutlich und von den übrigen bekannten Arten so abweichend sind, daß ich keinen Anstand nehmen konnte, ihn als besondere Art aufzuführen; obgleich ich zweifelhaft bin, ob er zu der ersten oder zu der zweiten Abtheilung gehört, da er die Loben beider Abtheilungen in sich vereinigt. Er ist völlig involut, von sehr elliptischer Form, wenigstens um ein Drittheil länger als breit. Es lassen sich 5 Windungen erkennen, von welchen die äußeren 1 ½ ohne Kammern sind, die folgenden haben enge Kammerwände, gegen 30 auf einem der innern Umgänge. Bei diesen ist der sich an dem Sipho herabsenkende Dorsal - Lobus becherförmig, etwa 2 mal so tief als breit. Der abgerundete Dorsal - Sattel ist wenig breiter als die Weite des Dorsal - Lobus beträgt, dann biegt sich die Kammerwand abwärts gegen die Axe und bildet einen weit ausgedehnten sehr flachen Bogen, so daß es unmöglich wird, weder einen obern und untern Lateral- noch einen Ventral - Lobus daran zu erkennen. Auf der äußersten ersten gekammerten Windung dagegen erkennt man deutlich einen sehr tiefen trichterförmig zugespitzten Lateral - Lobus. An dem vorliegenden Exemplar ist jedoch diese Windung so beschädigt, daß weder der Dorsal - Lobus und Sattel, noch der Ventral - Schenkel des Laterals zu sehen ist.II. Goniatiten
mit spitzen oder zungenförmigen Loben.
b) ganz eingewickelt, mit zwei Lateral – Loben.
Goniatitcs Münsteri (Abbildung oben rechts)
Schwarzenbach am Wald – Schübelhammer
Wo er äußerst selten vorkommt. Seine Schale ist ganz glatt und dick. Dieser Goniatit ist gänzlich involut, er hat einen trichterförmigen Nabel, der aber so eng wird, daß man von den innern Windungen gar nichts bemerkt, seine Gestalt nähert sich der Kugelform und ist von beiden Seiten zusammengedrückt. Vollständige und ausgewachsene Exemplare haben 3 bis 4 Zoll Durchmesser.
Der Dorsal - Lobus ist oben, so wie die beiden Seiten - Loben zangenförmig, eng, mehr als doppelt so tief wie breit und erreicht etwas mehr als drei Viertheil der Tiefe des oberen Laterals. Der Dorsal - Sattel ist etwas breiter und oben abgerundet. Der zungenförmige obere Lateral ist breiter und tiefer als der Dorsal. Der Lateral - Sattel ist ein wenig höher und breiter wie der Dorsal - Sattel und wie dieser oben abgerundet. Der untere Lateral senkt sich etwas tiefer als der obere Lateral in der Mitte der Seite herunter, sein Ventral - Schenkel ziehet sich dann in einem abgerundeten Bogen über die halbe Seite weg bis zur Sutur mit sanftem Abfall gegen das Innere.
Die Zahl der Umgänge ist bei dem vorliegenden Exemplar nicht zu erkennen. Die Kammerwände stehen so weit auseinander, daß höchstens 9 bis 10 auf eine Windung kommen können.c) nicht eingewickelt mit drei Lateral - Loben.
Goniatites subarmatus (Abbildung unten rechts)
Schwarzenbach am Wald – Schübelhammer
Dieser 6 Zoll große, ausgezeichnete und seltene Goniatit ist fast discoid, gar nicht involut, hat 8 bis 9 langsam in die Höhe wachsende Windungen, von welchen die gekammerten Umgänge wenigstens 20 bis 25 Wände haben. Die äußere leere Windung ist fast glatt und hat nur schwache Andeutungen von Rippen oder Knoten, welche in der folgenden schon deutlicher werden; die innern haben 24 bis 28 starke, jedoch ungleiche, faltige Rippen im Umfange einer Windung und zwischen ihnen feine Streifen in gleicher Richtung. Die Rippen sind sehr unregelmäßig, mit größeren und kleineren Knoten oder Stacheln besetzt. Der eng trichterförmige Dorsal - Lobus ist dreimal so tief als breit und über doppelt so tief als der erste Lateral - Lobus.
Der spitze Dorsal - Sattel ist so breit als hoch, sein Lateral - Schenkel halb so hoch als der Dorsal - Schenkel. Der erste trichterförmige Lateral - Lobus ist sehr kurz, viel breiter als tief, seine Spitze fällt auf den äußern Rücken - Rand der Windung, sein Lateral - Schenkel ist höher als der Dorsal - Schenkel. Der erste Lateral - Sattel ist spitz und höher wie der zweite und der Dorsal - Sattel.
Am größten ist der lange, schmale, fast trichterförmige zweite Lateral - Lobus, der sich noch tiefer als der Dorsal - Lobus herabsenkt und 3 mal so tief wie der erste Lateral ist. Die beiden Schenkel sind zuweilen etwas ausgebogen. Der zweite Lateral ist schmal und spitz, sein Ventral - Schenkel nur halb so hoch als der Dorsal - Schenkel. Der dritte Lateral - Lobus ist trichterförmig, doppelt so tief als der erste, aber nur halb so tief als der zweite Lateral.
III. Zweifelhafte Arten
Goniatites annulatus) (Abbildung unten Mitte)
Regnitzlosau – aus dem schwarzgrauen Kalk unfern Hof
Das vorliegende Exemplar ist sehr klein, es fehlt die ungekammerte Windung und doch sind 6 bis 7 langsam in die Höhe wachsende Umgänge sichtbar, welche aber im Innern in Kalkspath verwandelt sind, wodurch die Wände und Septa unkenntlich geworden sind. Auf jeder Windung sind 24 bis 26 ringförmig erhöhte Rippen mit 3 bis 4 schwächern Streifen. Er ist discoid und gar nicht involut, die Seiten und der Rücken sind kreisförmig abgerundet.
Goniatites annulatus, neuerdings nun Clymenia annulata, Nr. 27. des ersten Heftes der Petrefactenkunde.
Hinweis zu den Personen: