Hinweis vorweg
- Hinweis zur Übersichtskarte: Der Altfalterer - Kirchengang von Dr. Ernst Otto Teuscher, Nr. 3 in der Karte, war 1957 nicht in Betrieb, sondern es handelt sich hier um die Schwerspatgrube Altfalter, Nr. 5 und 8 in der Karte, die ein Stück weiter nördlich von dem Altfalterer Kirchen-Hauptgang in Betrieb war.
Ein geschichtlicher Abriss zur Grube Tränkl
Die Lagerstätte
- 1923 setzen die Gänge teils in Gneis, teils in Granit an; sie sind wenig mächtig und gehen oft plötzlich in reine Quarzgänge über.
- 1933 ist in der Karte von Paul Dorn, Tübingen, ein circa 205 m langer Gang mit stärkerer Bleiglanz-Führung und mit dem Hinweis "Pb" eingezeichnet. Laut Karte verläuft der Gang NW -- SE und hat ein südwestliches Einfallen von 70 - 800. Nach Dorn besteht das Nebengestein der Gänge bei Altfalter aus Biotitgneis.
1957 wird in dem "Verzeichnis der Vorkommen bzw. Gruben mit Flußspat" in der Lagerstättenkarte von Dr. Ernst Otto Teuscher, München, unter Nr. 45) folgendes angegeben: "Altfalterer - Kirchengang". In der Lagerstättenkarte wurden dazu zwei Flußspatgänge eingezeichnet, wovon der NE - Gang mit dem Kürzel "Ba" ( Baryt ) und der SW - Gang mit dem Kürzel "Pb" ( Bleierz ) versehen wurde. Die Länge des NE Ganges wird mit circa 275 m und der südlichere Paralellgang wird mit einer Länge von circa 100 m dargestellt. Beide Gänge verlaufen NW--SO.
- Hinweis dazu: Dr. Ernst Otto Teuscher hat bei der Darstellung in seiner Lagerstättenkarte generell nur Flußspatgänge eingezeichnet, die dann mit einem entsprechendem Symbol versehen worden sind. "Ba" für Baryt oder "Pb" für Bleierze, was wiederum bedeutet, dass es sich um einen Flußspatgang handelt indem Baryt und oder Bleierz auftritt. Im Fall der Barytgänge und oder Quarzgänge für das Wölsendorfer Flußspatrevier ist diese Art der Bezeichnung unglücklich gewählt, weil dadurch nicht zu erkennen ist ob es sich in der Hauptsache um einen Barytgang und oder Quarzgang mit Flußspat handelt oder nicht.
- Dr. Ernst Otto Teuscher, München, berichtet zu den Gängen wie folgt: "Hauptmerkmale der südöstlichen Ganggruppe ist das verschwinden der Radioaktivität, deren letztes Vorkommen auf dem Altfalterer Kirchengang ( 45 ) beobachtet worden ist, so daß Baryt und Quarz beinahe zu einzigen Begleitmineralien werden. Die Altfalterer Gänge zeigen mehrfach die Neigung, sich im Gneis in ein ganzes Bündel von 10 bis 20 Trümchen von cm-Mächtigkeit aufzusplittern, die akkordant zu den Schieferungsflächen in den Gneis eindringen ( Alle Trümer zusammen haben eine Gesamtmächtigkeit bis zu etwa 1 m, die der Mächtigkeit des Ganges in den Partien entspricht, wo er die beste geschlossene Ausbildung aufweist, allerdings sind davon nur 1/4 bis 1/3 Fluorit ). Quarz ist noch nirgendwo reichlich aufgetreten, außer im Altfalterer Kirchgang, besonders im südöstlichen Teil, wo dieser stark auftrümert ( bis rund 20 Quarztrümer, zum Teil mit Fluorit von nur cm-Mächtigkeit, die zusammen noch nicht 1 m Gangfüllung repräsentieren und über mehrere Meter Öffnungswinkel verteilt sind )".
Mineralogie
- 1923 enthalten die Gangtrümer nur wenig Bleiglanz und deren Zersetzungs-Produkte. Baryt bildet neben grünlichem Fluorit die Hauptgangmasse. Gefördertes fleischfarbenes Barium-Sulfat enthält stets Kupferkies und Fahlerz, dessen Zersetzungsprodukte in jedem Spaltungsstück des Schwerspates anzutreffen sind. An Pseudoformen werden Hexaeder von Quarz nach Fluorit genannt.
- 1957 schreibt Dr. Ernst Otto Teuscher, München, dazu folgendes: "Die Gangfüllungen der südöstlichen Ganggruppe bestehen aus meist grünlichem, zum Teil farblosen Flußspat. Baryt ist ( trotz des Auftretens reiner Barytfüllungen ) -- bezogen auf die gesamte südöstliche Gruppe -- nicht häufiger als in Teilen des Nabburger Reviers. Calzit kommt bereits vor, obwohl heute wenige Grubenaufschlüsse tiefer sind als 30 bzw. 60 Meter".
- 1987/88 wird Uraninit im Kirchengang genannt, welches das südöstlichste bekannte U-Mineral im Nabburg-Wölsendorfer Revier ist.
- 2000 ist zu U-Mineralien noch folgendes zu finden: Im östlichen Ortsbereich von Altfalter ( wo das sein soll ist offen, könnte sich um eine Pinge handeln ) findet sich Pechblende in 2 cm mächtigen Gängchen, die von Uranophan in gelb bis rotbraunen Färbungen sowie Autunit und Meta-Autunit begleitet wird.
Schlußbetrachtung
Das Wölsendorfer-Revier wird in erster Linie mit dem Flußspatabbau in Verbindung gebracht, am Rande ist bekannt das in früheren Zeiten auch Silber und Blei abgebaut wurde. Die Schwerspatgruben die in Betrieb waren werden zwar in alter Fachliteratur genannt, aber doch weitestgehend nicht näher beschrieben und sollen durch diese Aufarbeitung des Wölsendorfer-Revier's nicht in Vergessenheit geraten.
- Mehrere Schwerspatgruben gab es in und um Altfalter, wie die hier beschriebene Grube Tränkl, die Grube Warnbach, dessen genaue Betriebszeit nicht bekannt ist oder die in den 1950iger Jahren betriebene Grube Altfalter.
- In Richt, südlich von Altfalter, gab es von circa 1959 bis 1961 die Grube Richt.
- Eine weitere Grube war der Stollenbetrieb Hartenricht in Schmidgaden-Hartenricht.
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