Vorwort
- Wann der später so genannte Erikagang erstmals abgebaut wurde ist nicht überliefert.
- 1908 wird in einem Bericht, der im Mai verfaßt wurde, und von Max Priehäußer, München stammt, zu diesem Zeitpunkt keine Bergbautätigkeiten erwähnt.
- Der Gang wurde aber über Tage, wie der davorliegende später so genannte Herminegang, ebenfalls übertägig und später auch mittels eines Stollens und zumindest zweier Tagesschächte abgebaut.
- Die beiden Tagesschächte lagen im Südostfeld und hatten ihren Schachtansatzpunkt bei 391,6 m NN und bei 389,2 m NN.
- 1923 - 1930 sind die Angaben zu Grube Erika sehr verwirrend. In dem Zeitraum werden mehrere Besitzer genannt. Der Grube läuft vermutlich unter dem Namen Grube Lanzenleite.
- 1923 erwerben der Gutsbesitzer Hans Schanderl aus Paulsdorf und Ing. Thurm aus Amberg die Ausbeuterechte der PlanNr. 2004 und 2005 in der Lanzenleite vom Bauern Nikolaus Harrer in Säulnhof. Sie stellen Maschinen auf und teufen damit einen Förderschacht ( siehe Skizze lfdNr. 8 ) bis auf 20 m ab.
- 1926 im 3. Quartal war ein Fördergerüst aufgestellt und im 4. Quartal wird der Schacht um weitere 10 m abgeteuft.
- 1927 im 2. Quartal wird eine Belegschaft von 14 Mann genannt. Im 4. Quartal war der Schacht auf 39 m abgeteuft und eine neue Sohle wird angeschlagen. Laut vorliegendem Rißwerk ist eine 28 und eine 38 m Sohle eingezeichnet.
- 1928 Belegschaft 11 Mann. Förderung 3.000 v.F. t.
- 1930 kam Hans Schanderl infolge der schlechten Absatzlage in Zahlungsschwierigkeiten, er stellte die Grube ein und meldete Konkurs an. Seine beiden Bauernhöfe in Paulsdorf und die Flußspatgrube in der Lanzenleite wurden versteigert.
Ein geschichtlicher Abriss zur Grube Erika
- 1930 ersteigert Emil Hofmann, Regierungsbaumeister aus Schweinfurt, die ehemalige Grube.
- 1931 gründet Emil Hofmann die Firma "Mineral- und Granitwerke Emil Hofmann GmbH" in Schweinfurt/Main und gibt der Flußspatgrube den Namen Erika. Im gleichen Jahr wird die Grube dann wieder in Betrieb genommen. Die Grube wird gesümpft und für die Flußspatproduktion wieder hergerichtet. Betriebsleiter von 1931 bis 1937 ist Wolfgang Forster aus Wundsheim und Ing. Schmidt aus Regensburg.
- 1932 lagen 8.000 - 10.000 t Flußspat auf Halde, da der Absatz schlecht war.
- 1936 sagt ein Bericht des Oberbergrates Dyck aus, daß auf der Grube Erika die Untersuchungarbeiten auf Wünschelrutenangaben abgestellt wurden.
- 1938 kommt Otto Simon, der seine Grube Anna am Wolfsbirl verkauft hat, als Betriebsleiter auf Grube Erika. Unter seiner Leitung wird ein neuer doppeltrümmiger Schacht ( siehe Skizze lfdNr. 10 ) niedergebracht und ein neuer Förderturm aufgestellt.
- Er schließt die Grube auch an das Stromnetz der Oberpfalzwerke an und baut eine Aufbereitung mit Sieben und Setzmaschinen auf. Die Förderung beträgt circa 550 t im Monat. Im Betrieb wurden 23 Mann und 5 Frauen ( "Spatengel" = Klaubefrauen ) beschäftigt. Die Beschaffung von Arbeitskräfte bereitete damals große Schwierigkeiten.
- 1939 wurden neue Fördermaschinen in Betrieb genommen.
- 1940 waren 22 Mann und 8 Frauen beschäftigt, dazu kamen noch 12 Polen. Die Leistung der Polen war zum Teil sehr gut. Sie betrug 25 cm pro Mann und Schicht im festen Granit beim Streckenvortrieb.
- 1942 waren 16 Deutsche, 22 Polen, 7 deutsche und 3 polnische Frauen auf der Grube Erika beschäftigt, davon 5 Deutsche und 22 Polen unter Tage. Im November wurden 5.696 t Flußspat versandt.
- 1943 lag die Belegschaft bei 13 Deutsche, 35 Polen, 4 deutsche und 3 polnische Frauen. Täglich wurden 20 Tonnen gefördert. Die verwertbare Förderung betrug 7.693 Tonnen.
- Im gleichen Jahr wird ein Stollen, der über Tage im Nordostfeld zur Bergkuppe des Nebelberges vorhanden ist, genannt. Wozu dieser diente konnte bisher nicht ermittelt werden.
- 1940-1945 wurden die Gruben Erika und Cäcilia, Grube Johannesschacht, Grube Marienschacht und Grube Roland sehr stark zur Förderung herangezogen, weil die Grube Hermine völlig neu aufgebaut und die Grube Erna und die Grube Gisela großzügig entwickelt und aufgeschlossen wurden, eine Förderung gab es aus den drei letztgenannten Gruben daher nicht.
- 1945 im Mai soffen sämtliche Schächte und Untertageanlagen durch Bombenangriffe auf das Stromnetz der Oberpfalzwerke, das die Stullner Gegend versorgte und einen Stromausfall zur Folge hatte, ab.
- Hinweislich sei erwähnt, dass im gesamten 2. Weltkrieg nicht eine Grube in der Stullner Gegend Ziel alliierter Luftangriffe war.
- Im Verlauf des Jahres 1945 wurden auf Grube Erika nur Aufschlußarbeiten und die Wasserhaltung betrieben, die Bergleute arbeiteten ab August 1945, wegen der Kohlenkrise, in der Braunkohle ( die sogenannte Schmidgadener Stückkohle ), die im Bereich des Lanzenweiher's gefördert wurde. Siehe dazu unter Braunkohlegrube Erika.
- 1948 läuft die Flußspatförderung wieder an, Aufbereitung und Flotation werden in Betrieb genommen.
- 1949: Betriebsleiter: Otto Simon, Schwarzenfeld/Opf.; Hauptmineral: Flußspat, Nebenmineralien: Schwerspat, Lagerstätte: Gangmächtigkeit von durchschnittlich 2 m; Fördereinrichtungen: 1 Hauptschacht mit Doppelgestellförderung von 120 m Teufe mit 4 Abbausohlen auf 51, 70, 90, 120, 1 Wetterschacht an der Baufeldgrenze zur Grube Hermine, 1 Fördermaschine Marke Emil Wolff, Essen; Aufbereitung: Klassierungsanlage mit 4 Setzmaschinen. Die 28 und 38 m Sohle sind weiterhin in Betrieb.
- 1950 Flußspatrohförderung: 4.292 t, absatzfähiger Flußspat: 3.444 t. Belegschaft am viertletzten Arbeitstag im Dezember: Arbeiter unter Tage 15, Arbeiter über Tage 19 und Angestellte 2, zusammen 36.
- 1951 beträgt die Gangmächtigkeit 2 - 8 Meter.
- 1952 Gesenk 1 von 120 m Sohle (= +280,4 m ) zur 150 m Sohle (= +249,9 m) und später zur 180 m Sohle (= +220,1 m).
- Im gleichen Jahr werden von cand. Geol. Horst Riedel für die Zukunft der Anlage schlechte Aussichten vorausgesagt. Mit dieser Aussage lag er "völlig" daneben. Die Grube förderte noch 21 Jahre und war bei einem Gangstreichen von lediglich zwischen 200 und 300 Meter die ergiebigste Grube im Wölsendorfer Revier.
- 1953 weiterteufen Förderschacht von 120 auf 180 m.
- 1954 ist die Endteufe von 180 m erreicht. Anbindung der 150 m Sohle und einer neuen 180 m Sohle.
- 1955 Erweiterung in der Aufbereitung der Klassierungsanlage von 4 auf jetzt 6 Setzmaschinen.
- 1956 Flußspatrohförderung: 10.380 t, absatzfähiger Flußspat: 8.155 t und Schwerspat 875 t. Belegschaft am viertletzten Arbeitstag im Dezember: Arbeiter unter Tage 24, Arbeiter über Tage 26 und Angestellte 6, zusammen 56.
- 1958 am 25. Juli wurde die Braunkohlegrube Erika stillgelegt. Im gleichen Jahr wird die Aufbereitung um eine Feinst-Mahlanlage ergänzt.
- Zwischen 1960 und 1966 wird vom Baufeld der Grube Erika eine großangelegte Untersuchungstätigkeit Richtung Grube Joachim gestartet. Von der 150 m Sohle der Grube Erika wird ein 500 Meter langer Querschlag zum Joachim Gang aufgefahren, dazu 130 Meter Überhauen, 60 Meter Strecke und von über Tage ein 60 Meter langer, tonnlägiger Schacht.
1961 Blindschacht 2 von 180 m auf 230 m in Betrieb. Sohlenanbindung wie folgt: 180 m Sohle ( = +220,3 m ), 205 m Sohle ( = + 194,4 m ) und 230 m Sohle ( = + 170,5 m ).
- Hinweis dazu: Einen Blindschacht mit der Bezeichnung "1" gab es nicht, weil das Gesenk von 1952 die Bezeichnung "1" bekommen hatte.
- 1964 wird Alois Klier als Betriebsleiter bestellt.
- 1966 teufen Blindschacht 3 von 230 m auf 280 m. Sohlenanbindung wie folgt: 230 m Sohle, 255 m Sohle und
- 1967 eine 280 m Sohle. Flußspatrohförderung: 8.647 t, absatzfähiger Flußspat: 7.574 t und Schwerspat 6905 t. Belegschaft am viertletzten Arbeitstag im Dezember: 30.
- Wenn die Grubenförderung 10 bis 15 % BaSo4 enthält, wird das Haufwerk über Setzmaschinen geleitet. Je nach Bedarf wurden z.B. von der Grube Erika je 250-300 t/Monat Barytkonzentrate, hauptsächlich für Füllmittel, hergestellt.
- 1968 erwarb die Firma "Flußspatwerk Schwarzenfeld GmbH, vorm. Anton Kallmünzer" die Grube Erika von Emil Hoffmann. Diese betreibt die Grube Erika weiter zu der auch weiterhin das stillgelegte Baufeld der Grube Joachim gehört. Das Baufeld der Grube Joachim wird nochmals untersucht und ein kleiner Abbau wird hier eingerichtet. Der Joachim II-Schacht ist zumindest ab diesem Zeitraum Notausgang für den östlichsten Grubenbereich der Grube Erika.
- 1972 wird Obersteiger Linus Kestel als Betriebsleiter für die Grube Erika bestellt, der somit Betriebsleiter der Grube Max, der Grube Marienschacht mit dem Altfeld der Grube Johannesschacht, einschließlich der Baufelder der Grube Pfeiffer und Grube Staatsbruch und der Grube Cäcilia mit der Außenanlage Grube Heißer Stein ist.
- 1973 wird die Grube Erika stillgelegt.
- 1974 im Februar wird der Erika Förderschacht verfüllt.
Die Lagerstätte
1933 schreibt Paul Dorn, Tübingen, zum Gang folgendes: "Es kann vorkommen, daß sogar eine vollkommene Verdrückung des Ganges stattfindet. In diesem Fall kann, wie z.B. bei der auf dem Freyunger Hauptgang gelegenen Grube Erika, als "Führung" ein grünes 1--1,5 cm breites Tonband zur Weiterführung des Ganges dienen. Jedenfalls ist das alte, auf Grund der Erfahrungen geprägte Sprichwort der Oberpfälzer Flußspatbergleute vollkommen berechtigt: "Der Spat der ist ein Lump"."
- Hinweis dazu: 1933 nutzte Paul Dorn für den Cäciliagang noch die Bezeichnung Freyunger Hauptgang.
- 1952 schreibt cand. Geol. Riedel, München folgendes: "Um circa 200 m ist dieser Gang ( Erikagang) gegenüber dem Cäcilia-Gang parallel verschoben. Während das SO-Ende des Cäcilia-Ganges nach Süden umschwenkt, vollzieht der Erika-Gang, dabei stark ausdünnend, an seinem NW-Ende eine Schwenkung nach Norden zum Hermine-Gang hin, um in ihn einzumünden."
- 1957 erwähnt Dr. Ernst Otto Teuscher, München, folgendes: "Erika- und Cäcilia Gang sind die am besten ausgebildeten Einzelgänge unter den parallel zur Pfahlrichtung streichenden Vorkommen im westlichen Nabburger Hauptgangzug. Die Mächtigkeit beträgt über mehrere 100 m streichender Länge im Mittel 1 m und in Linsen oft mehrere Meter.
- Der Erika-Gang ( 8 ) verläuft über die Aufnahmestelle ( mit Aufnahmestelle ist der Herminegang zum Erikagang gemeint ) hinaus nur mehr wenige Meter weiter als Flußspatgang nach NW ( 310 Grad ) und verliert sich im Grubengebäude der Grube Cäcilia offenbar als nicht mineralisierte Mylonitzone, die bald ausklingt.
- In der Grube Erika wurden mehrere Kilometer streichender Auffahrungen in verschiedenen Niveaus mittels empfindlicher Gamma-Strahlen-Meßgeräte Messungen vorgenommen, daß Ergebnis war ohne positiven Befund."
- 1979 wird der Erikagang als hercynisch streichender Gang beschrieben, der sich hier in einer Massierung von Lagerstätten, im Gegensatz zum Wölsendorfer Hauptgangzug mit seiner weitläufigen Ausdehnung, auf verhältnismäßig kleinen Raum befindet. Demnach sind die Hauptbetriebe Erika, Grube Hermine und Grube Cäcilia auch alle unter Tage miteinander durchschlägig geworden, weil die wesentlichen Gänge zusammenhängen. Die Gänge sind kompakt, d.h. nicht so weitläufig im Streichen, dafür verhältnismäßig kontinuierlich in der Mineralisierung und mit in der Regel größerer Teufenerstreckung. Die Mineralisierung des Erikaganges reichte bis unterhalb 280 m, bezogen auf Rasenhängebank des Erika-Schachtes.
- Im Bereich des Nebelberges ist die Konzentration bauwürdiger Flußspatlagerstätten nicht nur räumlich, sondern auch der Menge nach erheblich gewesen, denn die drei Betriebe Erika, Grube Hermine und Grube Cäcilia erbrachten zusammen mehr als die Hälfte der gesamten Förderung im Wölsendorfer Flußspatrevier.
Mineralogie
- 1952 schreibt cand. Geol. Riedel, München folgendes: "Auf einer unregelmäßigen Kluftbegrenzung schließt sich von mürben, grau verändertem Granit meist der violette, oder auch gleich der grüne Flußspat direkt an.
- Die Kristalle sind sehr groß ( 4 - 6 cm Kantenlänge ) mit lebhafter, farbiger Würfelschachtelung, auch die Oktaeder-Anlage ist an der violetten Streifenzeichnung erkennbar, z.T. sind auf den großen Kristallen kleine weisse Flußspat-Würfel als zweite Generation aufgewachsen, z.T. 'blättert' der große Kristall in seine Würfelbestandteile auf, wobei die einzelnen Würfelflächen konkav gewölbt sind.
- Schwefelkiesimprägnationen ( Markasit ) sind sehr häufig, auch in Lagen im Schwerspat ( z.T. in konzentrischen Kugelschalen ) zu beobachten."
Besonderheiten aus dem Wölsendorfer Flußspatrevier
Calcitzapfen auf Fluorit (siehe Foto)
1955 wurde vom Querschlag der 150 m Sohle der Grube Erika eine Verbindung zum südöstlichen Ende des Cäciliaganges hergestellt um den Cäciliagang, der hier zum Baufeld der Grube Erika gehörte, abzubauen und aus dem südöstlichen Ende des Cäciliaganges stammt die vorliegende Stufe, die 1956 von einem Bergmann mühselig geborgen wurde, mühselig deswegen, weil die wenigen Calcitzapfen-Exemplare bei der Bergung meist alle zerbrochen sind bzw. aufgrund der Enge der Kluft im auskristallisierten Bereich Bergungsbeschädigungen aufweisen. Hin und wieder wurden die Calcitzapfen, wenn zerbrochen, anschließend wieder fein säuberlich zusammengeklebt. In diesem Zusammenhang sollte noch darauf hingewiesen werden, dass bis vor einiger Zeit, selbst von Altsammlern, nicht bekannt war, aus welcher Grube im Wölsendorfer Revier derartige Stufen stammen. Sie wurden aufgrund fehlender Informationen dann der Grube Heißer Stein zugeschrieben. Derartiges Material ist mir allerdings bisher nie aus der Grube Heißer Stein bekannt geworden. Hinzu kommt, dass auf Grube Heißer Stein Calcit nicht vorgekommen und in der Mineralienabfolge auch nicht aufgeführt wird.
Stufenbeschreibung: Der Kern der Stufe besteht aus zart grünlichem, derben Fluorit, der zum Rand hin weiße, derbe Fluoritbereiche aufweist. Darauf ist dann eine Schicht mit zart violettbräunlichen Fluorit zu finden, der zum Rand hin mit zart bräunlichviolette Fluoritwürfel, bis 20 mm Größe auskristallisiert ist, wobei die Fluoritwürfel flach aufliegen und nur am Stufenrand mit einer Würfelfläche zu erkennen sind, denn der Rest ist fast vollständig mit bräunlich, krustig wirkenden Mikroquarz überzogen, der darüberhinaus dann noch mal in Teilbereiche mit weissem Mikroquarz überzogen ist. Hier und da sind auf dem Mikroquarz noch kleinste, ockerfarbene Dolomitkristalle zu finden. Als Besonderheit ist hierauf ein 48x22x21mm großer, weißteiltransparenter Calcitzapfen auf dem Fluorit aufgewachsen.
- 1957 wird die mineralogische Ausbildung der beiden Gänge, auf Grube Erika und Grube Cäcilia, als recht ähnlich beschrieben. Der Flußspat ist grobkörnig, die Füllung ist oft streifig ( schichtig ), in der Mitte gelegentlich drusig. Hell- und dunkelgrüne Farben herrschen vor neben farblos grau und violett an den Salbändern oder am Rande gegen Baryt. Die Flußspatfüllung hat geringere Radioaktivität als der Granit.
- Der Flußspat der Grube Erika ist zum Teil noch gröber als der von Grube Cäcilia. Seine bunte Streifung ( Wechsel verschiedenfärbiger Gangschichten ) noch ausgeprägter, Hornsteintrümer sind seltener als auf dem Cäcilia Gang. Markasit ist oft zu beobachten in niedrigen Überzügen, wenn auch seine Menge im ganzen gering ist. Calzit wurde erst in den tiefen Sohlen beobachtet, mehr als 150 m unterhalb Hängebank.
1967 wird von Dr. Heinz Ziehr, Regensburg, für Grube Erika folgende Mineralabfolge ( Formation III, IV, V und VI ) genannt:
III
- Fluorit IIa und b
- Quarz IV
- Baryt I
IV
V
- Pyrit III, Markasit II, Linneit, Bravoit
- Kupferkies II, Zinkblende II
- Bleiglanz III
VI
- Quarz V
- Fluorit IV (xx) plus minus Pyrit
- Baryt III (xx) Kupferkies III
- Kalkspat III (xx) Zinnober
- Dazu werden von Dr. Heinz Ziehr wie folgt Angaben gemacht (es werden hier nur Besonderheiten in loser Folge aufgeführt): Milchig-weißgraue und rosa Fluoritkristalle und rosa-grün gefärbter derber Fluorit wird genannt; Idiomorphe Baryte, die besonders gut ausgebildet in der Grube Erika vorkommen, besitzen meist tafeligen Habitus, zu der vorherrschenden Basis (001) treten die Formen (010) und (100). Schwazit (Quecksilberfahlerz) und Kupfer-Antimon-Fahlerz fanden sich vornehmlich im Baryt zusammen mit Kupferkies, Zinkblende, Bleiglanz und Pyrit; Baryt von der 70 m Sohle enthält neben reichlich Kupferkies, Zinkblende, Fahlerz und Bleiglanz in geringen Menegn Skutterudit in z.T. idiomorphen Kristallen - Die Körner, bis 0,1 mm groß, liegen im Kupferkies..
- 2000 wird zu den Mineralien der Grube Erika folgendes geschrieben: Die Grube Erika führte neben grünem auch rosa und blauvioletten Fluorit. Meist farbloser Calcit ist häufig auf Fluorit und Dolomit aufgewachsen, seine Ausbildung ist ein hexagonales Prisma und flache Rhomboeder. Die Kristalle erreichen max. 2 cm Größe. In seltenen Fällen sind die Prismenflächen durch ein extrem steiles Rhomboeder ersetzt. Pyrit kommt als Imprägnation zusammen mit Uranpechblende in den Hornsteinbrekzien oder massig derb bis 10 cm im Fluorit und Baryt vor.
- Uranmineralien: Westlich der Naab sind in den Gruben praktisch keine Uranmineralisationen vorhanden. Auf Grube Erika wurde kugelig-schalige Pechblende als Ummantelung von dunkelviolettem Fluorit in bis zu 0,5 mm dicken Lagen an der Grenze zum Baryt gefunden. Uranopilit kommt auf angewitterter Pechblende in kleinste, blassgelbe bis grünlichgelbe Kügelchen vor. Torbernit tritt zusammen mit Autunit, Uranophan, Kasolit und Uranocker auf.
- Als weiteres Mineral wird genannt: kleinste, fast schwarze Zinkblendekriställchen.
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