Hinweis zum Betrieb
Folgende Gruben waren im Baufeld der Grube Johannesschacht tätig:
Weiß'sche Grube, Grube Leher Bühl (habe ich unter Grube Staatsbruch mit aufgeführt), Grube Staatsbruch, Grube Staatswald, Fischerbruch, Grube Pfeiffer und Weberbruch.
Eine weitere Grube, die Grube Irlentrath war in Planung, der Plan wurde aber nicht mehr realisiert.
Ein geschichtlicher Abriss zur Grube Johannesschacht (auch Johannes genannt)
- direkter Vorläuferbetrieb war der Weberbruch
- 1925 am 02.10. teilt die Fa. Georg Bauer in einem Brief an das Bergamt Amberg mit, dass sie das Flußspataufkommen auf den Flurnummern 987 und 987 1/3 in der nächsten Woche mittels Schacht (den Johannesschacht) aufschließe und meldet gleichzeitig den Betrieb an. In diesem Brief wird auch der Betriebsplan für 1926 vorgelegt und erwähnt, dass der Schacht 1925 als Luftschacht zur Bewetterung des Johannesschachtes betrieben werden soll. Als Betriebsleiter wird Joh. Wittmann aus Wölsenberg (damit ist das Dorf Wölsenberg mit gemeint) genannt.
- 1925 Teufbeginn Johannesschacht zunächst bis auf 34 m und Auffahrung der 17 m Sohle. Gleichzeitig Teufbeginn des Schachtes 1925, ebenfalls bis auf 34 Meter. Auffahrung der 32 m Sohle zwischen dem Johannesschacht und Schacht 1925.
- 1926-29 weiterteufen Johannesschacht bis auf circa 63 Meter. Auffahrung der 60 m Sohle nach NW und SO.
- 1927 Beginn der regulären Flußspatförderung.
- 1929 wird der Johannesschacht bereits wieder stillgelegt. Zu diesem Zeitpunkt liegt die tiefste Sohle 60 m unter der Rasenhängebank ( Rasenhängebank + 380,6 m über NN ). Der Flußspat wurde bis 1929 zwischen dem Schacht 1925 und dem Johannesschacht, zwischen der 14 m und 32 m Sohle abgebaut. Vom Schacht 1925 ging noch eine 13 m Sohle nach SE ab, deren Vortrieb im Oktober 1929 eingestellt wurde.
- 1931 traf die Firma Bauer ein harter Schicksalsschlag. Ein nächtlicher Brand zerstörte das Fabrikgebäude in Stulln für die Chamotte- und Ziegelwarenproduktion bis auf die Grundmauern und vernichtete wertvolle Einrichtungsgegenstände. Dieser Vorfall veranlasst Hans Bauer
- 1932 am 05. November, seine gesamten Flußspatgruben, sowie die Aufbereitungsanlage und das Mahlwerk am Bahnhof Wölsendorf, an die Firma "Rheinische Fluß- und Schwerspatwerke GmbH", Ludwigshafen zu verkaufen. Das war die letzte Nennung der Firma Bauer im Zusammenhang mit dem Flußspatbergbau. Die Erlöse die Hans Bauer durch den Verkauf erzielt werden dazu genutzt, um ein neues Fabrikgebäude für die Chamotte- und Ziegelwarenproduktion in Stulln aufzubauen.
- 1932/33 nehmen die "Rheinische Fluß- und Schwerspatwerke GmbH", die meist nur Rheinfluß genannt werden, den Johannesschacht wieder in Betrieb. Die Aus- und Vorrichtungsarbeiten werden jetzt forciert betrieben. In einer Lageskizze von E. Kohl wird unter Nr. 3 folgendes erwähnt: "Grube Johannesschacht von Hans Bauer, ehemals Weberbruch, neuerdings Rheinfluß", Grube in Betrieb. Betriebsleiter ist jetzt Hermann Hudel. Im Volksmund wird die Grube ab jetzt auch Hudelbruch genannt. Ernst Martin aus Hammermühle wird als Betriebsleiter bestellt.
- um 1934 wird ein Hanomag gekauft um damit den geförderten Flußspat zu der Waschanlage und Aufbereitung am Bahnhof Wölsendorf zu fahren.
- 1939 am 19.07. erwirbt die Firma "Rheinische Fluß- und Schwerspatwerke GmbH", Frankfurt (Main) von die Firma Pfeiffer & Co. die Grube Pfeiffer. Anschließend wird die Grube Pfeiffer und die Grube Staatsbruch mit dem Barbaraschacht über die 60 m Sohle der Grube Johannesschacht an die Grubenbaue des Johannesschachtes angeschlossen. Dies war jetzt möglich da die Grube Pfeiffer zwischen der Gruben Staatsbruch und Johannesschacht gelegen hatte.
- Ab 1940 ist aus amtlichen Unterlagen zu entnehmen, dass die Grube in den folgenden Jahren, mit wenigen Ausnahmen, Grube Johannes- und Barbaraschacht, als ein Betrieb, genannt wird.
- 1940 am 25. April wird ein Antrag zur Errichtung eines Dauersteges über die Naab gestellt, denn um trockenen Fußes bei Wölsendorf über die Naab zu gelangen gab es in den Sommermonaten einen Holzsteg für Fußgänger und Radfahrer, der im Winter wegen des Naab-Eises immer wieder abgebaut wurde. Eine andere Möglichkeit war die nahegelegene Eisenbahnbrücke (Bocklbrück), aber das war verbotswidrig und wurde unter Strafe gestellt. Davon ließen sich die Bergarbeiter aber nicht abhalten, es kamen zu diesem Zeitpunkt circa 50 aus Nabburg, die auf dem Johannes- und Marienschacht arbeiteten, denn nach 8stündiger Bergarbeit war die Wartezeit auf den Abendzug um 19:06 Uhr zu lange. Im II. Weltkrieg fand nur ein eingeschränkter Eisenbahnverkehr nach Nabburg statt.
- 1941 werden als Besitzer die Firma "Fluoritwerke GmbH", Frankfurt (Main) genannt.
- Anfang 1943, nach langen und zähen Verhandlungen, konnte dann ein Steg an der Eisenbahnbrücke gebaut werden.
- 1943 wird als Besitzer F. W. Dohm genannt. Verwertbare Förderung 10.189 Tonnen. Beschäftigte im Jahr 72.
- 1940-1945 wurden die Gruben Johannes- und Barbaraschacht, Marienschacht, Roland, Erika und Cäcilia sehr stark zur Förderung herangezogen, weil die Grube Hermine völlig neu aufgebaut und die Gruben Erna und Gisela großzügig entwickelt und aufgeschlossen wurden, eine Förderung gab es aus den drei letztgenannten Gruben daher nicht.
- Vermutlich wird im gleichen Zeitraum der Johannesschacht erst von der 60 m Sohle zur 90 m Sohle und dann zur 115 m Sohle tiefer geteuft.
- 1947 werden als Besitzer die Firma "Flußspatwerke GmbH, Grubenverwaltung Wölsendorf" genannt.
- 1948 Eigentümer: "Flußspatwerke G.m.b.H.", Frankfurt a.M., Mainzer Landstr. 195-217.
- 1949 Flußspatrohförderung: 2.630 t, absatzfähiger Flußspat: 1.675 t und Schwerspat 101 t. Belegschaft am viertletzten Arbeitstag im Dezember: Arbeiter unter Tage 16, Arbeiter über Tage 12 und Angestellte 3, zusammen 31.
- 1959 Gesamtförderung Flußspat roh 4.227 Tonnen, Flußspat absatzfähig 3.181 Tonnen, Belegschaftsstand am viertletzten Arbeitstag im Dezember: 45, davon Arbeiter unter Tage 19, Arbeiter über Tage 19, Frauen (Klaubefrauen) 4, Angestellte 3.
- 1960 übernimmt Karl-Heinz Holl die Betriebsleitung aller Gruben.
- 1961 am 30.06. wird die Grube Wölsendorf (Johannesschacht) mit dem Baufeld der Grube Staatsbruch und Grube Pfeiffer wegen Unrentabilität und auch der Aufschlußbetrieb Lissenthan stillgelegt. Die Aufbereitung wird aber weiter betrieben und zwar für die Grube Hanns und für die Grube Max.
- 1962 am 31.03. wird die Grube Hanns stillgelegt. Die Aufbereitung wird jetzt nur noch für die Grube Max genutzt.
- 1964, vermutlich am 31.12., zum 01. Januar 1965, wird die Grube Max an die "Flußspatwerke Schwarzenfeld GmbH, vorm. Anton Kallmünzer" verkauft und der gewonnene Rohspat wird ab Januar 1965 auf der Grube Cäcilia aufbereitet. Damit wird auch die noch tätige Aufbereitung der Grube Wölsendorf (Johannesschacht) überflüssig und umgehend stillgelegt.
- 1965 wird das Schachtgerüst und der Verladebunker abgerissen.
- 1966 geht das Gelände einschließlich des untertägigen Abbaubereiches in Privatbesitz über und zwar wird als Besitzer Wolfgang Forster, Schwrzenfeld, genannt.
1970 am 1. Januar verkauft die Firma "Fried. Krupp Rohstoffe" die Flußspatgrube Wölsendorf-Marienschacht an die Firma "Flußspatwerk Schwarzenfeld GmbH, vormals Anton Kallmünzer". Geschäftsführer dieser Firma ist Direktor Paul Kottwitz, Nabburg. Die Flußspatgrube wird jetzt unter dem Namen Grube Wölsendorf weitergeführt. Betriebsleiter ist Obersteiger Linus Kestel. Die Gewerkschaft Wölsendorf wird daraufhin aufgelöst.
- Hinweis dazu: Zur besseren Übersicht führe ich die Grube Wölsendorf unter Grube Marienschacht weiter und nicht unter Grube Wölsendorf, zumal in den 70iger Jahren die Grube dann wieder Grube Marienschacht genannt wird.
- Im gleichen Jahr wird durch die Firma "Flußspatwerk Schwarzenfeld GmbH, vormals Anton Kallmünzer" von der 150 m Sohle der Grube Marienschacht eine Umfahrungsrichtstrecke bis zum ehemaligen Baufeld der Grube Staatsbruch vorgetrieben. Das alte Baufeld der Grube Johannesschacht wird dabei umfahren, weil sich dieses im Privatbesitz von Wolfgang Forster befindet. Am Ende der Abbaugrenze Richtung Grube Staatsbruch wird jeweils ein Querschlag zum und vom Johannesgang aufgefahren und hier ein Abbau im Johannesgang (siehe dazu Grube Marienschacht / Baufeld Pfeiffer, im Altfeld der Grube Pfeiffer eingerichtet und
- 1971/72 auch abgebaut. Aus diesem Abbau stammen die größten Honigspatwürfel die jemals im Wölsendorf Revier gefunden wurden.
- 1972 wird im Baufeld der Grube Staatsbruch der Rolandgang abgebaut und der Barbaragang (siehe dazu Grube Marienschacht / Baufeld Staatsbruch) für den Abbau vorgerichtet.
- 1973 am 01. September kauft die Firma "VAW Flußspat-Chemie GmbH", Stulln, die Grube Marienschacht von die Firma "Flußspatwerk Schwarzenfeld GmbH, vormals Anton Kallmünzer".
- In den folgenden Jahren baut die Firma den vorgerichteten Barbaragang (siehe dazu Grube Marienschacht / Baufeld Staatsbruch) auf der 150 m Sohle Marienschacht weitestgehend ab.
- 1979 am 30. Juni wird der Betrieb der Grube Marienschacht mit den Baufeldern Pfeiffer und Staatsbruch eingestellt und umgehend mit den Stillegungsarbeiten begonnen. Am 13. Juni 1979 wurde bereits die letzte Produktionsschicht verfahren.
- 1980 sind die Abschlußarbeiten für die Schließung der Grube beendet. Die Gebäude sind abgerissen, die Schächte verfüllt, Wald bedeckt die ehemaligen Bergbaustätten.
- 2016 wird die Grube gesichert.
- Eine ausführlicher und bebilderten Bericht zur Bergsicherung findet sich im Forum
Die Lagerstätte
- 1964 wird erwähnt, daß die zur Zeit nicht in Betrieb befindliche Grube Johannes auf fünf Gangsysteme gebaut hat. Der Johannesgang ist der südöstlichste der Grube und gehört bereits zum Teil zu dem Grubenfeld der Gewerkschaft Wölsendorf und wird von dieser auch abgebaut. Der Gangzug streicht SE--NW und hat eine Länge von rund 700 m. Der steilstehende Gang fällt nach SW ein. Im SE ist die Begrenzung durch eine Störungszone gegeben. Im südöstlichen Teil des Grubenfeldes sind drei Gänge vorhanden, von denen Gang II am besten ausgebildet ist. Gang I enthält sehr viel Schwerspat. In Schachtnähe scharen die drei Gänge.
- Im nordwestlichen Teil schwenkt die Mineralführung in eine NS-streichende Gangspalte, in den etwa 500 m langen Barbaragang ein, der steil nach Westen einfällt. An der Umbiegungsstelle treten gehäuft kleinere Verwürfe, Harnischflächen etc. auf.
- Bereits vor der Umbiegungsstelle splittern vom Hangenden des Johannesganges kleine Flußspattrümer ab, die die SE--NW Streichrichtung beibehalten. Eines der Trümer ist im Fortstreichen zu einem bauwürdigen Gang, dem Rolandgang entwickelt, der wie der Johannesgang steil nach SE einfällt. Die oberen Partien des Rolandganges sind bis zur Naab hin abgebaut, unter Tage verläuft die Gangkluft hier z.T. in Gneis und der Gang ist schlecht ausgebildet, so daß er nicht unterm Naabtal hindurch verfolgt wurde. Es ist anzunehmen, daß die Gangkluft durchsetzt und im Gangsystem der Grube Roland ihre Fortsetzung findet.
- Der Barbaragang wird im Norden von einer SE--NW-streichenden und steil nach NE fallenden Störung abgeschnitten, die ihrerseits mineralisiert ist, allerdings keine bauwürdigen Mächtigkeiten besitzt und als Naabrankengang bezeichnet wird.
- Nördlich vom Naabrankengang ist durch Schürfe und eine 200 m lange Gangaufführung ein weiterer NS-streichender Gang, der Nordgang, bekannt. Dieser Gang ist unbauwürdig, er ist eventuell die Fortsetzung des Barbaraganges. Unterhalb Wölsenberg (das Dorf ist damit gemeint), am Weg, steht das Gängchen an einem Felsblock an. Es ist hier 3-8 cm mächtig und besteht vorwiegend aus Stinkspat. Streichen und Fallen des Trums wurde mit N 1750 E und 800 Richtung E gemessen.
Mineralogie
Die Grube Johanneschacht hatte eine der wenigen Aufbereitungsanlagen im Wölsendorfer Revier und daher wurde auch Rohmaterial von anderen Gruben hier angeliefert. Das waren: Grube Max, Grube Hanns und die Aufschlußgrube Lissenthan. Bedeutet das nicht alle Stufen die den Namen Johannesschacht tragen auch aus dieser Grube stammen. Angebote sollten kritisch hinterfragt werden.
Stufen die auf Halde gefunden wurden oder im über Tage Bereich bekommen als Fundortbezeichnung "Halde der Grube Johannesschacht" oder "über Tage Fund Grube Johannesschacht", u.U. noch mit einem entsprechenden Hinweis.
- 1929 wird erwähnt, daß bis zu einer Teufe von 28 Meter grobspätiger Stinkspat vorgefunden wurde. Uranmineralien wurden erst ab einer Teufe von 18 m angetroffen.
- 1931 wurde Stinkspat in Würfeln, Oktaedern, Rhombendodekaedern sowie in Kombination von Oktaeder mit Würfel beobachtet.
- Im gleichen Jahr wird eine Handstückgroße Flußspatstufe erwähnt, die in der Hauptsache aus kugeligen Aggregaten von etwa 4 cm Halbmesser und radialstrahliger Struktur besteht. Schwerspat jüngerer Generation tritt in gelbbräunlichen bis braunen Kristallen auf. Die vorherschende Kristallform ist die einfache rhombische Tafel.
- Folgende Mineralien werden weiterhin genannt: Eisenglanz feinkristallin, Roteisenstein in wenige Millimeter große Nieren, rotvioletter Amethyst, rötlichweißer Quarz, Goethit in feinschuppigen, kugelförmigen Gebilden, in dunkelbraune bis braunschwarze kleine Warzen, teils in Nadeln von wenigen Millimetern Länge, Brauneisenerz in traubigen Aggregaten, Eisenocker braun und gelb, Pyrit, Rauchquarz, Kupferglanz, Eisenkiesel, Eisenrahm, sowie Uranmineralien.
- Manganverdächtig sind rosarote rhomboedrische Kristalle mit gekrümmten Flächen, wahrscheinlich Dolomit, die nach Scholz in geringer Teufe auf etwa 2 cm starken Klüften vorkamen und mit kleinen Fluoritwürfeln und sehr kleinen Pyrit- und Bleiglanzkriställchen besetzt waren.
- 1933 konnte am Salband eines zu Bruch gegangenen flachen Stollens dunkelvioletter und körniger Flußspat beobachtet werden, dann folgt gegen die Gangmitte zu jeweils eine 10 - 20 cm breite Wechselfolge von Baryt- und Flußspatbändern und hierauf in der Gangmitte grüngrauer reiner Flußspat. Wenige Meter von dieser Beobachtungsstelle entfernt war im Sommer 1933 nochmals der ganze Gang (im zu Bruch gegangenen flachen Stollen) oberflächlich erschlossen. Man sah, wie nahe den Salbändern der Flußspat dunkelviolett und grobspätig war, in der Mitte jedoch lichtgrün und hellviolett, der Struktur nach stengelig - strahlig.
- 1967 wird von Dr. Heinz Ziehr, Regensburg, für Grube Johannesschacht folgende Mineralabfolge ( Formation I, II, IIa, III, IV, V und VI ) genannt:
I
- Quarz (Hornstein)
- Uraninit
- Uranpecherz I
- Bleiglanz I, Pyrit I, Kupferkies I
- Coffinit I, Brannerit
II
- Fluorit I
- Calcit I
- Quarz II
- Uranpecherz II
- Coffinit II
IIa
- Bleiglanz II, Pyrit II, Markasit I
- Zinkblende I
- Quarz III
- Eisenglanz
III
- Fluorit IIa und b
- Quarz IV
- Baryt I
IV
- Fluorit III
- Dolomit II
- Kalkspat IIa und b
- Baryt II
V
- Pyrit III, Markasit II, Linneit, Bravoit
- Schapbachit, Gersdorffit
- Kupferkies II, Zinkblende II
- Cu, Hg - Fahlerze
- Bleiglanz III
VI
- Quarz V
- Fluorit IV (xx) plus minus Pyrit
- Baryt III (xx) Kupferkies III
- Dazu werden von Dr. Heinz Ziehr wie folgt Angaben gemacht (es werden hier nur Besonderheiten in loser Reihenfolge aufgeführt): Der Stinkspat tritt fast nur in derber, meist fein kristalliner Ausbildung auf; Kristalle sind selten, kam aber früher in gut ausgebildete Stinkspat-Hexaeder mit Kantenlängen bis 4 cm vor. Es konnten ferner einige Oktaeder gefunden werden, die nicht in Drusen; sondern im dichten, massigen Stinkspat eingebettet lagen. Braune durchsichtige Fluoritwürfel zeigen schwach gelbe Fluorezenz. Schwerspatkristalle, die besonders schön von Grube Johannesschacht vorkommen, sind meist tafelig ausgebildet. Die Hauptmasse der Karbonate gehört der Dolomit-Generation II an. Sie bildet bis 2 m mächtige Gangtrümer im Hangenden des Flußspates, auf Grube Johannesschacht ist sie häufig miit hellem Flußspat und Sulfiden vergesellschaftet. Interessant ist ferner eine ältere Stufe aus dem Barbara-Schacht, auf der neben Resten von unverändertem Kupferkies deutliche Pseudomorphosen von lockerem Brauneisen nach Kupferkies von feinsten Azuritkriställchen dicht überwachsen sind. Es ist also aus einer Umwandlung von CuFeS2 einerseits Brauneisen, andererseits Azurit hervorgegangen. Im Johannesschacht wurde eigenartigerweise nie Paradoxit gefunden.
- 1977 führt Hartmut Schmeltzer in "Mineral-Fundstellen, Band 2, Bayern", Christian Weise Verlag/München zahlreiche Mineralien für die Grube Marienschacht und Johannesschacht auf, wobei er im Text die Mineralien nicht einzeln der jeweiligen Grube zuordnet.
- 2000 wird zu den Mineralien des Johannesschachtes folgendes geschrieben: Beim Fluorit wird erwähnt, daß die Grube für den dunkelgelben Honigspat, dessen Würfel dm-Größe ( = 10 cm ) erreichen konnten, bekannt wurde. Fluorit-Oktaeder ( 111 ) kam in dunkelvioletter Farbe vor und das Rhombendodekaeder ( 110 ) tritt flächenbestimmend nur in kleinen Kristallen im Naabrankengang auf. Da die Gänge vom Johannesschacht Hämatit führten wurde Quarz als kräftig gefärbter Eisenkiesel gefunden. Ein dendritisches Kupferblech auf Quarzkristallrasen und erdiger leuchtend roter Zinnober der kleine Höhlungen im Fluorit auskleidete wird erwähnt. Siderit tritt auf.
- Im einzelnen wurden folgende Uranmineralien auf dem Johannesschacht beobachtet: Brannerit, Uraninit, Uranophan, Autunit, Torbernit, Metatorbernit, Gummit, Uranopilit, Kasolit, Fourmarierit, Wölsendorfit, Becquerelit, Ianthinit, Dewindtit, Phosphuranylit, Parsonsit, Sklodowskit, Johannit, Zippeit, Coffinit, Schoepit, Rutherfordin, Saleeit, Bassetit, Uranocircit.
- Sonstiges: Weiterhin werden Mineralfunde aus dem Rolandgang, die erst in den letzten Jahren gemacht wurden, erwähnt.
- Die übertägigen Halden sind unter dem Namen der Waldabteilung Naabanger geläufig, von denen Uranophan und Uranocircit beschrieben wird. Die Halde am Schacht führte reichlich Uranpechblende, als Haldenbildung hatten sich zum Teil leuchtendgelbe Uranopilitkügelchen auf der Oberfläche der Stücke neu gebildet.
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